-
Schütze deine Kinder vor DrogenmißbrauchErwachet! 1970 | 8. August
-
-
folgendes Bild: Im großen und ganzen haben die Kinder der Zeugen Jehovas — bekannt für ihr hohes sittliches Niveau — keine so großen Schwierigkeiten wie die anderen Schüler. Als ein Schüler ein angebotenes Beruhigungsmittel mit dem Hinweis ablehnte: „Ich bin ein Zeuge Jehovas“, entgegnete ihm der Verkäufer: „Wir haben mit euch sowieso nichts zu tun“ und wandte sich ab.
Die fünfzehnjährige Marilyn wußte, daß viele ihrer Mitschüler Drogen nahmen und mit Drogen handelten. Aber noch niemand hatte ihr ein Rauschmittel angeboten. Warum nicht? „Diese Schüler bilden eine Clique für sich, und wenn man sich ihnen nicht anschließt, lassen sie einen gewöhnlich in Ruhe.“
Ein Zeuge, dessen Sohn eine Schule besucht, in der eine große Zahl von Schülern verhaftet worden war, weil sie die Rauschgiftbestimmungen verletzt hatten, fragte seinen Sohn: „Ist dir schon jemals Rauschgift angeboten worden?“ Der Junge entgegnete mit Nein. „Hast du schon jemals Rauschgift gesehen?“ Der Junge verneinte auch das.
Warum nicht? Es ist eine Tatsache, daß es Personen gibt, denen man gewöhnlich gewisse Dinge nicht anbietet. Selbst Jugendliche zeigen durch ihre Handlungsweise, nach welchen Grundsätzen sie sich ausrichten. Kinder, denen die Eltern die biblischen Grundsätze einschärfen, haben einen großen Vorteil, denn andere Jugendliche wissen vielfach sehr genau, daß sie an hohen sittlichen Grundsätzen festhalten. Daher werden die Kinder der Zeugen Jehovas gewöhnlich viel weniger von Jugendlichen, die Rauschmittel genießen, angesprochen als andere Kinder. Es ist ein Schutz für sie, daß sie nach den Grundsätzen der Bibel leben.
Den Wert geistiger Güter einschärfen
Viele Jugendliche, die Rauschgift genommen haben, sagen, sie seien unzufrieden mit den furchtbaren Weltverhältnissen und nicht einverstanden mit der materialistischen Denkweise ihrer Eltern. Ein Abiturient drückte das folgendermaßen aus: „Die meisten Jugendlichen sehen keinen Sinn im Leben, außer die Gegenwart zu genießen. Sie halten den ganzen Konkurrenzkampf im Berufsleben für einfältig.“ Ein junges Paar, das mit der Gewohnheit, Rauschmittel zu nehmen, gebrochen hat, sagte: „Die heutigen Jugendlichen haben die gegenwärtige Ordnung satt. Deshalb nehmen sie Rauschgift — es ist eine Flucht aus der Wirklichkeit. ... Ihr Problem ist die Heuchelei in der heutigen Welt.“
Dorin war dreizehnjährig, als sie begonnen hatte, Rauschmittel zu nehmen, und sie sagte: „Die heutigen Jugendlichen haben nichts, woran sie glauben können; es ergeht ihnen, wie es mir erging; ich hatte auch nichts, woran ich glauben konnte. Ich lebte nur, um ,auf die Reise‘ zu gehen. Es war mir völlig gleichgültig, ob ich lebte oder starb.“ Sie begann dann, von ihrem jetzigen Leben als Zeugin Jehovas zu sprechen, und sagte: „Nun habe ich etwas gefunden, was mir Halt gibt, etwas, was das Leben lebenswert macht. Früher war mein Leben sinnlos. Ich möchte Eltern den Rat geben: Erzieht eure Kinder richtig. Vermittelt ihnen etwas, woran sie glauben können, etwas, was ihnen Halt gibt.“
Am wichtigsten ist es, die Kinder zu lehren, nach den biblischen Grundsätzen zu handeln ihnen etwas zu geben, worauf sie fest vertrauen können. Die Menschen, insbesondere die Jugendlichen, sehnen sich nach Frieden, nach Sicherheit, nach Gesundheit und nach Leben. Sie wünschen sich ein Leben, das nicht immer von Krieg, Hunger und Krankheit bedroht wird. In Gottes Wort, der Bibel, lesen wir die Aufforderung: „Vertraue auf Jehova und tue Gutes; ... so wird er dir geben die Bitten deines Herzens.“ (Ps. 37:3, 4) Jehova wird die Bitten aller Menschen, die auf ihn trauen, erfüllen, indem er eine neue Ordnung schaffen wird, in der „Gerechtigkeit wohnen“ wird. (2. Petr. 3:13) In dieser neuen Ordnung wird Jehova sogar den sehnlichen Wunsch nach vollkommener Gesundheit und ewigem Leben erfüllen. Denn „er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein“. (Offb. 21:4) Welch eine wunderbare Hoffnung das ist! Es ist etwas, woran die Jugend glauben kann, etwas, wonach sie streben kann, denn es ist eine Verheißung Jehovas, des Gottes, „der nicht lügen kann“. — Tit. 1:2.
Die Jugend muß mit der großartigen Zukunftshoffnung vertraut gemacht werden, über die die Bibel uns Aufschluß gibt. Eltern, die ihre Kinder davor bewahren möchten, daß sie der üblen Gewohnheit verfallen, Rauschmittel zu nehmen, müssen sich bemühen, sie gut zu erziehen, und müssen bestrebt sein, selbst nach dem Worte Gottes zu leben.
Das Gespräch mit den Kindern pflegen
Eltern sollten mit ihren Kindern über das Problem des Drogenmißbrauchs sprechen. Das Gespräch ist äußerst wichtig. (5. Mose 6:6, 7; Spr. 22:6) Während eines Gesprächs sollte man das Kind nicht vorwurfsvoll, sondern in einer ruhigen, teilnehmenden Art fragen, ob es jemals mit Personen zusammen gewesen sei, die mit Drogen experimentiert hätten. Ein Jugendlicher, der erst angefangen hat, Rauschmittel zu nehmen, empfindet oft das Bedürfnis, darüber zu sprechen, um sein Gewissen zu erleichtern.
Von großer Bedeutung ist, wie man mit den Kindern spricht. (Eph. 6:4) Nörgle nicht an ihnen herum, und schimpfe sie nicht aus. Ein ehemaliger Süchtiger schreibt: „Das einzige, was einleuchtet, sind Grundsätze und Logik. Mit Gefühlsausbrüchen erreicht man gar nichts. Nach meiner Meinung sollten die Eltern in erster Linie dem Kind anhand der Bibel und mit Hilfe von Grundsätzen erklären, warum man unrecht handelt, wenn man Rauschmittel genießt. Als erstes sollte man bedenken, daß der Besitz von Rauschmitteln ohne behördliche Genehmigung strafbar ist. Wer also Rauschmittel besitzt, bricht das Gesetz der Bibel, weil er den ,obrigkeitlichen Gewalten‘ nicht untertan ist (Röm. 13:1). Ferner muß man, wenn man Drogen kaufen möchte, mit Personen Umgang pflegen, die damit handeln. Das bedeutet, daß man sich in schlechter Gesellschaft befindet, dadurch aber verletzt man christliche Grundsätze (1. Kor. 15:33). Auch gehört man dann zu denen, die ,die Vergnügungen lieben‘, und setzt alles daran, in den Besitz von Drogen zu gelangen (2. Tim. 3:4). Man entwickelt schlechte Gewohnheiten und versäumt es, sich selbst ,als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen‘, ihm ‘heiligen Dienst mit der Kraft seiner Vernunft’ darzubringen (Röm. 12:1)“.
Zusammenfassend erklärt dieser ehemalige Süchtige: „Ich bin der Meinung, die Eltern sollten jegliche Gefühlsausbrüche meiden und ihren Kindern diese Frage anhand von Grundsätzen auseinanderlegen.“
Aus diesen Ratschlägen können Eltern lernen, daß sie ihre Kinder vor dem Drogenmißbrauch bewahren können, wenn sie ihnen schon von klein auf die biblischen Grundsätze einschärfen und ihnen vernünftigen und sachlichen Rat erteilen, der Anteilnahme am Leben der Kinder verrät.
Eltern, seid gute Zuhörer!
Die Eltern sollten während des Gesprächs mit ihren Kindern gut zuhören, wenn die Kinder reden. Dadurch erfahren sie, wo und mit wem sie ihre Zeit zubringen. Oft werden Jugendliche durch jemand, den sie für einen „Freund“ halten, mit dem Rauschgiftgenuß vertraut gemacht. Ein ehemaliger Süchtiger, der jetzt ein Zeuge Jehovas ist, sagte: „Ich habe fast fünf Jahre lang Rauschmittel genommen, doch in all diesen Jahren habe ich niemanden kennengelernt, der gezwungen worden ist, einen Versuch mit Rauschmitteln zu machen. Rauschmittel gibt man nicht weg, ausgenommen einem guten Freund oder wenn man viel davon hat, und auch dann gibt man nur ein ganz klein wenig davon ab. Die Leute nehmen solche Mittel freiwillig.“ Hörst du gut zu, wenn dein Kind erzählt, dann kannst du es wahrscheinlich vor solchen „Freunden“ schützen.
Ein Vater, der ehemalige Süchtige interviewte, bemerkte: „Interessant ist, daß die zwei ehemaligen Süchtigen während des Interviews zugaben, vorsätzlich, sei es aus Neugierde, sei es aus Interesse, damit angefangen zu haben. Niemand hatte versucht, sie dazu zu zwingen. Das zeigt, wie wichtig es ist, der Drogensucht vorzubeugen. Wir müssen uns dazu erziehen, recht zu handeln, das heißt nach biblischen Grundsätzen handeln zu wollen. Unter Jugendlichen, die eine solche Einstellung haben, spielt das Drogenproblem offenbar eine ganz untergeordnete Rolle. Vielfach werden sie von anderen Jugendlichen, die Rauschmittel gebrauchen, gar nicht angesprochen.“
Vorbeugen — wird von Jugendlichen besonders betont
Jugendliche weisen darauf hin, daß ein vertrautes Verhältnis zwischen Eltern und Kind das Kind davor bewahrt, drogensüchtig zu werden. Ein ehemaliger Rauschgiftsüchtiger sagte nachdrücklich: „Ein enges und vertrautes Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ist das beste Mittel, um der Drogensucht vorzubeugen.“ Auch die Bibel sagt, daß das ein Schutz ist. (Spr. 6:20-22) Wie ist das Verhältnis zwischen dir und deinem Kinde?
Ein Familienbibelstudium spielt offensichtlich eine wichtige Rolle bei den Bemühungen, Jugendliche vor der Rauschgiftsucht zu bewahren. Denn während eines solchen Bibelstudiums werden gute Grundsätze erklärt, und die Aufmerksamkeit der Kinder wird auf sinnvolle Ziele gelenkt. Ein junger Mann schreibt über die Ergebnisse seines Bibelstudiums: „Welch eine wunderbare Veränderung bewirkte es in unserem Leben! Die sogenannten ,Wahrnehmungserlebnisse‘ sind hohl und leer im Vergleich zu jeder Stunde unseres jetzigen Lebens.“
Man sollte lernen, nach biblischen Grundsätzen zu leben. Wende dich daher an Jehovas Zeugen und bitte sie, wie das schon Millionen von Menschen getan haben, mit dir die Bibel zu studieren; sie tun es mit Freuden und völlig unentgeltlich. Ein solches Studium mag für dich jetzt und in den kommenden Jahren von großem Nutzen sein. — Joh. 17:3.
-
-
Warum es zum Weltkrieg kamErwachet! 1970 | 8. August
-
-
Warum es zum Weltkrieg kam
SARAJEVO, Serbien, Franz Ferdinand, Panslawismus, Bosnien und Herzegowina, Gavrillo Prinzip, Montenegro — für viele heute unbekannte Namen, unbekannte Orte, aber vor über einem halben Jahrhundert, als die Völker in einen Krieg hineinschlitterten, der sich zum schlimmsten entwickelte, den die Weltgeschichte bis dahin kannte, hatten sie für zahllose Menschen überall eine unheilvolle Bedeutung.
Im Frühjahr 1914 vermutete kaum jemand, daß in kurzem eine solche Katastrophe über die Welt hereinbrechen würde. Allerdings verfolgte die Welt aufmerksam die Vorgänge auf dem „Hahnenkampfplatz Europas“ — dem Balkan —, wo örtliche Kriege kurz vor jener Zeit geendet hatten. Aber sonst herrschte im allgemeinen Friede, und es sah so aus, als würden diese Verhältnisse sich noch eine Zeitlang nicht ändern.
-