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  • Schulung der Kinder zum Leben in der neuen Welt
    Der Wachtturm 1952 | 1. April
    • Wechselgesänge, die von den Tausenden geschulter levitischer Sänger gesungen wurden. (1. Chron. 25:7) All dies prägte den Kindern die Majestät Jehovas, ihres Gottes, ein, dem sie dienten. Sie wurden auch stark daran erinnert, dass sie als Sünder einer Sühnung bedurften. Auf diese Weise erkannten sie den Ernst ihrer geistigen Verwandtschaft als das von Jehova herausgerufene Volk.

      20 Ganz bestimmt krönte der Besuch der grossen jährlichen Zusammenkünfte des Volkes Jehovas das Schulungsprogramm der jüdischen Kinder. Wir können dessen sicher sein, dass im theokratischen Israel das Leben des Jungvolkes bunt und reich, gesund und reizvoll war. Keine andern Völker des Altertums hatten ebensoviel Interesse an ihren Kindern wie die gottesfürchtigen Israeliten. Welche andern Völker des Altertums nahmen ihr Jungvolk dreimal im Jahr auf solch kostspielige lange Reisen mit, um ihren Gott an zentraler Stätte anzubeten? Keine.

      IST DIES HEUTE MÖGLICH?

      21. Welche heutigen Verhältnisse erschweren die theokratische Schulung?

      21 Die Frage erhebt sich nun: Ist es heute möglich, Kinder in den Wegen göttlicher Gunst aufzuziehen, und in welchem Ausmasse können die von den Israeliten benutzten Methoden heute angewandt werden? Die moderne theokratische Schulung des Jungvolkes bietet manche Probleme, doch keine davon sind unüberwindlich. Wie vor langem vorausgesagt, sind heute politische Regierungsformen aufgekommen, sowohl totalitäre wie sogenannt „demokratische“, welche Kindern die Unterweisung durch Eltern, die Jehova Gott fürchten, versagen. (Off. 13:16, 17) Besorgte theokratische Eltern werden aber dem Übergriff des Staates auf dieses Gebiet der Familienrechte widerstehen. Sie werden der höheren Autorität Gottes gehorchen, indem sie fortfahren, ihre Nachkommen zu lehren, dass das Befolgen der Gesetze Gottes und das Annehmen von Belehrung durch Gott Dinge von höchster Wichtigkeit sind. (Mark. 12:17) Ferner müssen moderne theokratische Eltern einen Kampf führen gegen eine anschwellende Welle von Propaganda der alten Welt, die darauf ausgeht, den Sinn der jungen Leute gefangenzunehmen und zu verdrehen. Das Radio, die Television, die Kinos, die Scherzbilder in Zeitungen und die Presse im allgemeinen sind voll von untheokratischer, ungesunder Unterweisung. Kluge Eltern müssen diese Quellen der von Dämonen inspirierten Äusserungen auf ein Minimum eindämmen und müssen den Sinn ihrer Kinder vor ihrem bösen Einfluss behüten. (1. Joh. 4:1) Wenn vom Radio, von der Television und vom Kino Gebrauch gemacht wird, sollten weise Eltern hierbei wählerisch vorgehen.

      22. Was ist „Familienverantwortung“? Von welcher Wichtigkeit ist es heute, ein „Familienverdienst“ zu erwirken?

      22 An diesem Punkte müssen wir die Frage der „Familienverantwortung“ betrachten, wie sie in der Schrift gesetzmässig dargelegt wird. Gemäss dem biblischen Grundsatz der „Familienverantwortung“ kommt da, wo der Vater oder die Mutter oder beide gesetzlos werden, ein verurteilendes Gericht über all ihre minderjährigen Kinder. Man denke zum Beispiel an Achan, der eine verhängnisvolle Übertretung wider Jehova beging. Dadurch brachte Achan Verurteilung über alle seine Kinder, und sie wurden alle mit ihm zu Tode gesteinigt. (Jos. 7:1, 24, 25) Paulus spricht vom Gegenteil dieses Grundsatzes, was man als „Familienverdienst“ bezeichnen könnte. Wenn der Vater oder die Mutter einer Familie ein gläubiger Christ ist, der seinen Glauben betätigt, so gereicht dies durch ihn oder durch sie der ganzen Familie von Kindern zum Verdienst. Paulus schreibt: „Denn der ungläubige Mann ist geheiligt in Verbindung mit seiner Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt in Verbindung mit dem Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.“ (1. Kor. 7:14, NW) Dies beweist also, dass minderjährige Kinder christlicher Eltern indirekt geheiligt oder in Gottes Augen des Schutzes als würdig erachtet werden, bis sie das Alter der persönlichen Verantwortung erreichen. Folglich sind an diesem Tage des Schlussgerichts seit 1918 Eltern für das schliessliche Geschick ihrer minderjährigen Kinder verantwortlich. Wenn Harmagedon losbricht, werden alle minderjährigen Kinder, die nicht unter einer solchen „Familienverdienst“-Vorkehrung stehen, Vernichtung erleiden, ohne die Hoffnung einer Auferstehung zu haben. Einen starken Hinweis darauf finden wir in Hesekiel 9:6, wo geschrieben steht: „Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und [kleine] Kinder und Weiber! aber nahet euch niemand, an welchem das Zeichen ist.“

      23. Nenne einige Ratschläge, die in den Christlichen Griechischen Schriften hinsichtlich des Aufziehens von Kindern erteilt werden.

      23 Theokratische Eltern sind vertraut mit dem, was die Christlichen Griechischen Schriften über das Aufziehen von Kindern sagen. Paulus zeigt, dass ein weiser Vater ‚seinem eigenen Haushalt in rechter Weise vorstehen und Kinder in Unterwürfigkeit halten soll mit allem Ernst‘. (1. Tim. 3:4, NW) Ferner schreibt Paulus: „Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn.“ (Eph. 6:4, NW) Demgemäss darf das Kind nicht erbarmungslos gehänselt noch irgendwie entmutigt werden. Über diesen Punkt sagt die Bibel auch: „Väter, bringt eure Kinder nicht in äusserste Gereiztheit, auf dass sie nicht mutlos werden.“ (Kol. 3:21, NW) Ferner steht geschrieben: ‚Erziehet eure Kinder stets in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas‘. (Eph. 6:4, NW) Um ein Kind richtig in Zucht zu nehmen, muss die „Rute der Zucht“ oder der „Zurechtweisung“ (AÜ) in Anwendung kommen. (Spr. 22:15) Wenn Eltern auf unweise Art verfehlen, das zur Torheit neigende Herz oder den Sinn der Kinder, wenn sie noch jung und lenksam sind, zurechtzuweisen, so werden diese Kinder in der sicheren Auswirkung der Vorsätze Gottes von einer Zurechtweisung ereilt werden. Die „Rute der Zucht“, die gebraucht wird, um die Kinder vom Wege des Todes, dem Wege des Ungehorsams gegen Gott, abzuhalten, braucht nicht ein buchstäblicher Stab zu sein. Die Rute symbolisiert elterliche Autorität und Macht, und das Anwenden der „Zuchtrute“ bedeutet für Eltern, diese ihnen anvertraute Macht und Autorität auf eine Weise anzuwenden, die gemäss der Schrift zur Zurechtweisung des Kindes als weise erscheinen mag. Die Festigkeit, womit Eltern den Stab der Macht, Autorität und Verantwortung handhaben, sollte nie gelockert werden. Dem jungen Sinn und Herzen sollte Respekt davor eingeprägt werden. Dies führt Kinder zu ewigem Leben in der neuen Welt.

  • Dem Einfluss der alten Welt auf Kinder entgegenwirken
    Der Wachtturm 1952 | 1. April
    • Dem Einfluss der alten Welt auf Kinder entgegenwirken

      1. Warum sollte man nicht zulassen, dass Kinder sich nach ihren eigenen Neigungen entwickeln?

      NACH der Lehre gewisser moderner Erzieher sollte man Kindern erlauben, sich nach den eigenen Neigungen und Abneigungen zu entwickeln. Ein solcher Kurs ist verkehrt und widerspricht der Schrift. Das Kind benötigt in den Jahren seiner Eindrucksfähigkeit die starke elterliche Führung und Leitung. Um den Trugschluss moderner Erzieher blosszustellen, sagte Paulus, dass er als kleines Kind in seinen Urteilen ungesund und unzulänglich gewesen sei. Er schrieb: „Als ich ein kleines Kind war, pflegte ich zu reden wie ein kleines Kind, zu denken wie ein kleines Kind, zu urteilen wie ein kleines Kind; nun aber, da ich ein Mann geworden bin, habe ich die Züge eines kleinen Kindes abgetan.“ (1. Kor. 13:11, NW) Aus diesem Grunde sollen also Kinder nicht ihren törichten Urteilen und ihren Neigungen zum Unheilstiften überlassen werden. Hier wird die „Zuchtrute“ nötig, um dem Kinde die rechte Richtung zu geben.

      2. Wie kommt es zur Kinderherrschaft, und was sollte diesbezüglich getan werden?

      2 Die oben angeführte unrichtige Theorie modern Eingestellter führt zu weiteren Schwierigkeiten im Hause. Die Kinder wollen nämlich den Meister spielen, und so beginnen sie zu herrschen. Tatsächlich kommen sie so weit, dass sie den Eltern sagen, was diese zu tun haben. Dies bedeutet auch, dass man dem Eigenwillen der Kinder Raum gibt und sie mit allem versieht, worum sie bitten, so dass sie schliesslich verwöhnt und unlenksam werden. Diese Sachlage ist äusserst gefährlich, weil so das Herz des Kindes geübt wird, sich auf sein eigenes unreifes, unerfahrenes Verständnis zu stützen. Als Neuling fällt es leicht jedem schillernden Blendwerk Satans, des grossen Widersachers, zum Opfer. (1. Tim. 3:6) Der weise König Salomo warnte vor der Beherrschung eines reifen Volkes durch ein Kind, durch einen blossen Knaben, als er schrieb: „Wehe dir, Land, dessen König ein Knabe ist, und dessen Fürsten am Morgen schmausen!“ (Pred. 10:16) Paulus zeigt, dass, selbst wenn ein Kind ein Erbe ist und ein Herrscher werden soll, er doch zur Zeit seiner Minderjährigkeit unter der Obhut von Männern steht und nicht herrschen darf. „Nun sage ich: Solange der Erbe ein kleines Kind ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obgleich er Herr aller Dinge ist, sondern er ist unter der Obhut von Männern und unter Verwaltern bis zu dem von seinem Vater vorherbestimmten Tage.“ (Gal. 4:1, 2, NW) In dieser Stellung befand sich Jesus. Obwohl er dazu bestimmt war, der König der neuen Welt zu sein, unterzog er sich doch während der Zeit seiner Minderjährigkeit als männliches Kind seinen niedrigen irdischen Eltern, Maria und Joseph. Eine Beherrschung christlicher Familien durch Jugendliche ist höchst unangebracht, und mittels der „Zuchtrute“ sollte diesem Zustand eilends ein Ende gemacht werden.

      3. Welchem weisen Lauf folgen Minderjährige, die unter der Obhut theokratischer Eltern stehen?

      3 Zu den Kindern sagt die Bibel deutlich: „Ehre deinen Vater und deine Mutter.“ Auch Paulus gibt die Anweisung: „Kinder, gehorchet euern Eltern in Einheit mit dem Herrn.“ (Eph. 6:1, 2, NW) Seid nicht wie die Kinder in der Alten-Welt-Gesellschaft Satans, die auf ihrem Eigenwillen bestehen und eine Art kleiner Bestechungen erwarten, um brav und gehorsam zu sein. Dies erinnert uns an ein englisches Wortspiel über diesen Punkt. Eine Mutter, die sich nicht durch, biblische Grundsätze leiten lässt, sagt zu ihrem kleinen Kinde: „Kind, warum muss ich dir immer etwas Geld geben, ehe du brav sein kannst? Warum bist du nicht für nichts gut [engl.: good for nothing] wie dein Vater?“ Nach solchen Methoden handelt die Alte-Welt-Gesellschaft; Kinder aber, die in der Obhut theokratischer Eltern stehen, sind sehr im Vorteil und reich an den Gunsterweisungen des Herrn. Für theokratisch geschulte Kinder ist es eine Lust, dem Vater und der Mutter zu gehorchen. Sie wollen gern brav sein, weil dies zu tun das Rechte ist. Auf diese Weise lernen sie, ihrem grossen Vater im Himmel, Jehova, gehorsam zu sein.

      GEBIETE DER ERZIEHUNG

      4, 5. (a) Was für Gebiete der Erziehung gibt es heute? (b) Inwiefern benutzen Jehovas Zeugen die nichttheokratischen Schulen des Landes?

      4 Wenn wir das weite Feld guter und schlechter Erziehung überblicken, die es heute gibt, welch praktischer Lauf kann da befürwortet werden, um Jugendliche für eine höchst nutzbringende Zukunft in der Neuen-Welt-Gesellschaft auszurüsten? Vor allem müssen wir, wie es scheint, zwei Gebiete in Betracht ziehen: erstens, das nichttheokratische, und zweitens das theokratische Gebiet der Erziehung. Von diesen zweien hat das theokratische Gebiet den Vorrang und muss grössere Aufmerksamkeit erhalten.

      5 In das Gebiet der nichttheokratischen Erziehung fällt die Benutzung unserer heutigen öffentlichen und privaten Schulen. Viele dieser Schulen sind staatliche Einrichtungen, und das Gesetz verlangt den Besuch einer anerkannten Schule bis zu einem gewissen Alter, zum Beispiel bis 15 oder 16, ja in einigen Staaten bis zu 18 Jahren. Diesen Erziehungsgesetzen können Jehovas Zeugen ruhig entsprechen. Doch benutzen sie diese Schulen nur für den grundlegenden weltlichen Unterricht, für das Lesen, Schreiben, Rechnen und für gewisse Realfächer. Wo man die Wahl treffen kann, werden sich noch weitere z. B. in Musik, Maschinenschreiben, Stenographie und fremden Sprachen als sehr nützlich erweisen. In höheren Lehranstalten wäre es gut, wenn Mädchen in ihrem Mädchenalter Zusatzkurse in allgemeiner Hauswirtschaft oder den häuslichen Künsten besuchten. Für Knaben, im Jünglingsalter, die höhere Lehranstalten besuchen, mag es als gut befunden werden, dass sie sich auf ein gewisses Gebiet technischer Arbeit spezialisieren. Ein Gewerbe zu erlernen oder tüchtig zu werden in irgendeinem konstruktiven Geschäftsfach wird für sie stets ein bestimmtes Aktivum bedeuten. Man denke an den Apostel Paulus, der als Jüngling das Zeltmacherhandwerk erlernte. (Apg. 18:3) Wenn die Mittel, die Paulus zu seiner Missionartätigkeit gebrauchte, dahingeschwunden waren, konnte er stets zum Zeltmachen Zuflucht nehmen, um sich das erforderliche Geld zu verschaffen.

      6. Warum ist es für Knaben und Mädchen gut, sich in den Handwerken und Gewerben unserer Tage zu spezialisieren?

      6 Dies wird Jugendlichen nicht nur helfen, sich selbst zu erhalten und später den Pionierdienst zum Erfolg zu machen, sondern diese spezialisierte Ausbildung in Kunstgewerbe und Handwerk unserer Tage wird sie instand setzen, praktisch zum Aufbau des Paradieses auf Erden nach Harmagedon beizutragen. Fast schwindelt einem, wenn man überlegt, welchen Bedarf an geübten Kräften es nach Harmagedon geben wird. Ja, die Werke der Ingenieurkunst und die Landwirtschaftsprojekte werden zu jener Zeit von gewaltigem Ausmass sein. Nicht nur wird es ein fast endloses Bauprogramm im Interesse der Kultur der Überlebenden geben, sondern man denke zudem an die grossen Menschenmengen, die durch die Auferstehung zurückkehren und mit Heimstätten, Nahrung und Kleidung versehen werden müssen. Es scheint nur vernünftig zu sein, dass all dieses Notwendige im voraus beschafft wird, um den Auferstandenen im Lande der Fülle einen geziemenden Empfang zu bereiten. So wird denn jedem Jüngling und jedem jungen Mädchen der Rat gegeben, sich jetzt intellektuell und praktisch nicht nur für die verbleibenden Jahre vor dem Verschwinden dieser alten Welt zu schulen, sondern sich auch vorzubereiten auf einen vollen Anteil am Aufbau der bleibenden Zivilisation des Paradieses, die als ein Zeichen der Güte Jehovas immerdar bestehen wird.

      7. Welcher Rat wird in bezug auf Sport gegeben?

      7 Ein kurzes Wort über Sport. In modernen Schulen wird viel zu grosser Nachdruck auf den Sport gelegt. Viel Zeit wird damit verschwendet, die besser zum Erlernen nützlicher Dinge oder für die Predigttätigkeit aufgewandt würde. Sportanlässe, wie sie heute organisiert werden, fördern die Heldenverehrung, was gefährlich und unchristlich ist. Dann und wann mag man ein unschuldiges Vergnügen an einem Ballspiel oder einer andern Art von Sport finden, was zu wirklicher Erholung gereichen und nützlich sein kann. Den Sinn in der Jugend aber sieben Tage der Woche beständig mit Sportsideen anzufüllen, ist unweise und ungesund. Der Rat des Paulus vor 1900 Jahren an den jungen Timotheus, der inmitten der sportstollen griechischen Welt lebte, ist für uns heute zeitgemäss. „Denn körperliche Übung ist zu wenigem nütze, aber gottgefällige Hingabe ist nützlich zu allen Dingen, da sie eine Verheissung auf jetziges und kommendes Leben in sich birgt.“ — 1. Tim. 4:8, NW.

      VIER SCHRIFTGEMÄSSE KATEGORIEN

      8, 9. (a) Was für vier Kategorien theokratischer Erziehung gibt es? (b) Wer sollte in der Schulung der Kinder zu Hause die Führung übernehmen?

      8 Soviel im Hinblick auf das nichttheokratische Gebiet der Erziehung. Nun aber zum theokratischen Gebiet der Schulung, das überaus wichtig ist und Kinder wirklich zum ewigen Leben in göttlicher Gunst vorbereitet. Die neuzeitliche theokratische Erziehung kann nach vier Kategorien gruppiert werden, ähnlich wie die aus biblischen Zeiten kurz beschriebenen. Die vier Arten sind: erstens: zu Hause; zweitens: bei der Arbeit; drittens: in der Versammlung; und viertens: bei grösseren Zusammenkünften.

      9 Geradeso wie Jehova der grosse Lehrer seines Haushalts ist, so sollte der Vater als Haupt des Hauses in der theokratischen Erziehung daheim die Führung übernehmen. (1. Thess. 2:11) Desgleichen lehrt Gottes weibliche Organisation als Mutter ihre geistlichen Nachkommen; und ebenso soll die menschliche Mutter als Miterzieherin dienen. Täglich sollten der theokratische Vater und die Mutter ihren Kindern mündliche Unterweisung erteilen. Wie könnte dies besser geschehen als bei den Mahlzeiten? Besonders beim Morgen- und Abendessen. Beim Frühstück sollte sich die mündliche Unterweisung um den Tagestext und Kommentar drehen, den die Gesellschaft in ihren jährlich erscheinenden Jahrbüchern dazu vorgesehen hat. Es gibt stets reichlich Material in den Kommentaren, über die sich der Vater und die Mutter auf Grund ihrer eigenen theokratischen Erfahrungen noch verbreiten können. Diese können erzählt werden, was den Kindern sehr zu praktischem Nutzen gereicht.

      10. Was für Winke zu wirksamer Schulung zu Hause werden gegeben?

      10 Da in biblischen Zeiten Kinder Schrifttexte auswendig lernten, wird als guter Gedanke angeregt, dass sie jeden Tagestext aus dem Jahrbuch auswendig lernen. Eine kurze Einübung könnte am Morgen vorgenommen werden, ehe der Text von der Familie erörtert wird, um dafür zu sorgen, dass die Kinder den Text richtig ins Gedächtnis aufgenommen haben. Wenn dann der Vater zum Abendessen heimkehrt, könnte nachgeprüft werden, ob man sich des Textes noch erinnere. Durch Beispiel lernte Timotheus zweifellos von Kindheit an vieles aus den Heiligen Schriften auswendig. (2. Tim. 3:15) Bei den Abendmahlzeiten kann der Vater und auch die Mutter zur weiteren hilfreichen Schulung beitragen, indem sie vorteilhafte theokratische Erfahrungen erzählen, die sie tagsüber machten, während sie die Königreichsbotschaft „in günstiger Zeit“ oder „in unruhvoller Zeit“ predigten. (2. Tim. 4:2, NW) Wenn die Kinder älter werden, können sie an diesen biblischen Diskussionen und Berichten bei Mahlzeiten teilnehmen. Es kann nicht genug Nachdruck darauf gelegt werden, von welch dringender Notwendigkeit ein Tagesprogramm theokratischer Unterweisung zu Hause ist. Ausserdem sollten richtige Manieren, Disziplin und Respekt vor Älteren täglich eingeschärft werden. Mütter und Väter sollten mit ihren Kindern gesellig verkehren. Seid ihre besten Freunde. Gewinnet ihr Vertrauen und sucht es stets zu behalten.

      11. Welches Erbe kann Kindern hinterlassen werden? Wie mag dies geschehen?

      11 Das grösste Erbe, das jemand seinen Kindern hinterlassen kann, ist der Wunsch, ein tätiger Diener Jehovas zu werden. Die Grundtätigkeit aller Zeugen Jehovas ist der Evangeliumsdienst. Daher sollten sie die zweite Methode der Unterweisung, die in biblischen Zeiten angewandt wurde, benutzen, indem sie nämlich die Kinder unterweisen, während sie im Zeugnisdienste sind. Dies bedeutet, dass es gut ist, wenn Eltern ihre Kinder in die verschiedenen Zweige des Felddienstes mitnehmen. Als Timotheus noch sehr jung war, nahm Paulus diesen geistlichen „Sohn“ in den Missionardienst mit, damit er

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