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Als Familie nach der Bibel leben — ein bleibender GewinnDer Wachtturm 1975 | 1. Juni
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nächste Mal ihre Gedanken zu berücksichtigen (Jak. 3:2). Sein Stolz wird dann nicht so sehr angetastet.
KINDERERZIEHUNG
18. Welchen Einfluß hat es auf die Kinder, in welchem Ausmaß Eltern den Rat der Bibel anwenden oder außer acht lassen?
18 In dem Ausmaß, wie Eltern den Rat der Bibel in Verbindung mit der Kindererziehung anwenden oder außer acht lassen, üben sie einen guten oder schlechten Einfluß auf ihre Kinder aus. Wenn die Mutter die von Gott verliehene Autorität ihres Mannes untergräbt, mögen die Kinder im Laufe der Zeit die Achtung vor ihren Eltern verlieren. Sie mögen ihre Eltern gegeneinander ausspielen, um ihre Wünsche durchzusetzen. Wenn aber die Mutter die Wertschätzung der Kinder für die Entscheidungen des Vaters durch Wort und Tat fördert, werden sie allmählich verstehen, wie wertvoll es ist, den Vater um Rat zu fragen (Spr. 12:4). Wenn er offen seine Fehler zugibt und seine Bereitschaft zeigt, die Wünsche und Gefühle seiner Familie zu berücksichtigen, trägt er viel dazu bei, daß ein herzlicher Familiengeist entsteht. Ist deutlich zu erkennen, daß er das Urteil seiner Frau schätzt, so werden die Kinder auch die Ermahnungen ihrer Mutter respektieren und wertschätzen (Spr. 6:20-23; 31:28, 29). Ja, wenn Barmherzigkeit, Liebe und gegenseitige Achtung das Verhältnis zwischen Mann und Frau kennzeichnen, wie es die Bibel empfiehlt, wird die Familie enger vereint, und die Kinder werden für die Belehrung ihrer Eltern empfänglich sein.
19. Warum ist es keine leichte Aufgabe, Kinder richtig zu erziehen?
19 Kinder richtig zu erziehen ist bestimmt keine leichte Aufgabe. Schon sehr früh im Leben bekunden Kinder schlechte Wesenszüge wie Sturheit, Widerspenstigkeit und Selbstsucht. Eltern müssen auf verkehrte Neigungen achten und dann die passenden erzieherischen Maßnahmen ergreifen, um ihre Kinder zurechtzuweisen, wenn auch mit Geduld (Spr. 22:15; 29:15). Sie müssen auch Probleme erkennen, die sich aus Dingen entwickeln können, die an sich nicht verkehrt zu sein scheinen. Oft kommt es darauf an, daß Eltern rechtzeitig erkennen, wann eine bestimmte Handlungsweise nicht mehr nützlich ist.
20. Warum ist es gefährlich, sich abzusondern?
20 Zum Beispiel ist es ein Unterschied, ob jemand einmal allein sein möchte oder ob er sich absondert. Ab und zu allein zu sein ist nützlich, um nachzusinnen und konstruktiv zu denken und zu planen. Doch es ist gefährlich, sich abzusondern, denn es fehlt einem dann der ausgleichende Einfluß der Ansichten, Erfahrungen und Urteile anderer. Die Folge ist, daß man egozentrisch und gegenüber den Bedürfnissen und Gefühlen anderer blind wird. Da jemand, der sich absondert, nur sich selbst sieht, wird er sich wahrscheinlich bemitleiden oder dogmatisch, gefühllos und grob werden. „Wer sich absondert“, heißt es in einem biblischen Spruch, „wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten; gegen alle praktische Weisheit wird er losbrechen“ (Spr. 18:1).
21. Was könnten Eltern tun, um zu verhindern, daß sich ihre Kinder absondern?
21 Kindern, die dazu neigen, sich abzusondern, muß das Gefühl vermittelt werden, daß sie erwünschte und geschätzte Glieder der Familie sind und daß ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen ihren Eltern etwas bedeuten. In dem Beispiel, das ihre Eltern geben, müssen sie den Beweis dafür sehen, daß man wirklich glücklich wird, wenn man etwas für andere tut (Apg. 20:35). Eltern können diesen Beweis erbringen, indem sie gegenüber bedürftigen Personen nicht nur echtes Interesse und Mitgefühl bekunden, sondern indem sie ihnen auch so gut wie möglich helfen. Vielleicht genügt es schon, für ältere, gebrechliche oder behinderte Personen einzukaufen, sauberzumachen oder andere Hausarbeiten zu verrichten. Ein Kind kann schon in frühen Jahren lernen, sich an solchen Tätigkeiten zu beteiligen. Das kann viel dazu beitragen, daß das Kind die Wichtigkeit erkennt, Interesse am Wohl anderer zu bekunden.
22. Wie könnten sich Kinder von Erwachsenen absondern, und wie könnte sich das auf sie auswirken?
22 Eltern müssen auch darauf achten, daß sie ihren Söhnen und Töchtern nicht erlauben oder sie gar dazu ermuntern, sich abzusondern, um sich ihrer eigenen Unterhaltung, ihren Freunden, Ideen oder Vorstellungen zu widmen. Eine Familie muß vieles gemeinsam unternehmen, damit ein guter Gedankenaustausch aufrechterhalten wird. Eltern müssen aufpassen, daß sie nicht nur den Anschein erwecken, etwas gemeinsam als Familie zu tun. Wenn Besuch kommt oder wenn die Familie woanders zu Besuch eingeladen ist, ziehen sich die Kinder gewöhnlich aus der Gesellschaft der Erwachsenen zurück und bleiben während des ganzen Besuches unter sich. Vielleicht wird ihnen sogar gesagt, sie sollten das tun. Wenn Kinder auf diese Weise nur mit ihren Altersgenossen Umgang pflegen, wie können sie dann Wertschätzung für die Weisheit entwickeln, die man mit dem Alter und der Erfahrung erwirbt? (Spr. 1:20, 21; 8:1-11). Wie können sie lernen, sich mit Erwachsenen vernünftig zu unterhalten, und die Bestrebungen, Interessen, Gefühle und Bedürfnisse der Älteren verstehen? (3. Mose 19:32). Werden sie dadurch nicht engstirnig in ihren Ansichten, und sehen sie dann nicht alles nur mit den Augen eines unerfahrenen Jugendlichen? Und werden Eltern nicht gleichzeitig ebenso engstirnig in ihren Vorstellungen, da sie gar nicht wissen, wie ihre Kinder denken? Wird dadurch in ihrer Familie nicht ein Generationskonflikt entstehen?
23. Wie könnten Eltern es versäumen, die wahren Ansichten und Gefühle ihrer Kinder zu ergründen?
23 Auch in anderer Hinsicht können die Eltern versäumen, festzustellen, wie ihre Kinder wirklich denken und fühlen, und dadurch die geistige Verbindung zu ihnen verlieren. Wie könnte das geschehen? Eltern, die völlig in ihren persönlichen Bestrebungen aufgehen, nehmen sich oft nicht die Zeit, ihren Kindern zuzuhören und auf ihre Reaktionen zu achten. (Vergleiche Sprüche 27:23.) Sie fragen ihre Kinder vielleicht, wie sie in der Schule vorankommen, wie sie über das Rauchen, den Drogengenuß, den Umgang mit dem anderen Geschlecht usw. denken. Vielleicht fällt den Eltern auch auf, daß ihre Kinder nicht ganz richtig über diese Dinge denken, aber sie mögen sich mit den kurzen Antworten und Äußerungen ihrer Kinder zufriedengeben. Da diese Eltern wiederholt die tieferen Gefühle ihrer Kinder ignorieren, die im Klang ihrer Stimme, im Gesichtsausdruck und in der Art ihrer Begeisterung oder Spontanität zum Ausdruck kommen, kann es passieren, daß ihnen im Laufe der Zeit nicht einmal Äußerungen und Handlungen auffallen, die anzeigen, daß ihre Söhne und Töchter in Wirklichkeit gar nicht das meinen, was sie sagen. Eltern mögen denken, daß mit ihren Kindern alles in Ordnung ist, da sie materiell gut versorgt werden. In Wirklichkeit aber mögen die Kinder unzufrieden sein und glauben, daß ihre Eltern wenig an ihrem Wohl interessiert sind. Wenn Eltern in dieser Hinsicht nachlässig sind, wird es bestimmt zu einem Zusammenbruch der so wichtigen geistigen Verbindung in der Familie kommen.
24. Wozu werden Väter in Epheser 6:4 aufgefordert, und was kann geschehen, wenn dieser Rat mißachtet wird?
24 Eltern sollten sich nicht nur bemühen, zu ermitteln, wie ihre Kinder denken und fühlen; sie müssen auch wissen, wie sie sie in Zucht nehmen müssen. Die Bibel belehrt Väter: „Reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Eph. 6:4). Wie könnten Kinder durch die Zucht des Vaters zum Zorn gereizt werden? Er könnte unvernünftige Anweisungen geben und unnötig streng oder inkonsequent sein. Es kann sein, daß er seine Kinder im Zorn straft. Da Zorn wieder Zorn erregt, kann sich in den Kindern Zorn und Unwille gegen ihren Vater aufstauen. Sie mögen sich seiner Zucht unterordnen, weil er stärker ist als sie. Doch wenn das der Fall ist, wird die Zucht sie nicht wirklich veranlassen, das Rechte zu tun. Es kann durchaus sein, daß dadurch schlechte Eigenschaften gefördert werden: Widerwille, Bitterkeit und Aufsässigkeit.
25. Was sollte ein Vater tun, damit seine Zucht bei seinen Kindern Gutes bewirkt?
25 Ein Vater, der seine Kinder spüren läßt, daß er sie sehr liebt, und ihnen begreiflich macht, wie wertvoll und wichtig ein Lebensweg ist, der mit der Bibel in Harmonie ist, wird ganz andere Ergebnisse erzielen. Die Kinder mögen zwar nicht immer gleich einsehen, daß ihr Vater mit seiner Zucht recht hatte. Aber wenn sie später darüber nachdenken, mögen sie verstehen lernen, daß Zucht ein Ausdruck der Liebe eines Vaters ist, der sich wirklich um seine Kinder kümmert (Hebr. 12:5-11).
26. Warum ist es sehr wichtig, daß sich ein Vater genügend Zeit für seine Kinder nimmt?
26 Das Erteilen von Zucht ist nur ein kleiner Teil der biblischen Verpflichtungen des Vaters gegenüber seinen Kindern. Er ist auch verpflichtet, sich genügend Zeit für sie zu nehmen, so daß er durch sein Beispiel und seine Belehrung den schlechten Einflüssen entgegenwirken kann, denen sie in der Schule und anderswo ausgesetzt sind. Ein Vater, der seine Aufgabe ernst nimmt, denkt nicht, er erfülle seine ganze Pflicht, wenn er vielleicht ein wöchentliches Bibelstudium mit seiner Familie durchführe. Er versteht, daß die Erziehung der Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ eine Verantwortung ist, der er möglichst jeden Tag nachkommen sollte (5. Mose 6:6, 7).
27. Was gehört zur täglichen Belehrung der Kinder durch den Vater?
27 Die Kinder täglich zu belehren bedeutet nicht, daß der Vater seinen Kindern ständig Bibeltexte vorhält. Aber er muß wissen, was die Bibel sagt, und er muß ihnen den Geist ihrer Botschaft vermitteln. Seine eigene Einstellung, seine Worte und seine Taten sollten mit der Bibel in Übereinstimmung sein. Wenn seine Kinder Anleitung benötigen, sollte er ihnen helfen können, die Dinge vom biblischen Standpunkt aus zu sehen. Auf diese Weise wird Gottes Wort im Leben der Kinder einen bedeutenden Platz einnehmen. Die Mutter kann dem Vater bei dieser so wichtigen Schulung eine große Hilfe sein (Spr. 1:8; 6:20; 31:26).
28. Was muß eine Frau tun, wenn ihr Mann den Rat des Wortes Gottes nicht beachtet?
28 Was nun, wenn ein Ehemann Gottes Wort nicht ernst nimmt? Wie ist es, wenn nur die Frau den Rat des Wortes Gottes schätzt? In diesem Fall hat sie die Verantwortung, die Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ zu erziehen. (Vergleiche Sprüche 31:1.) Diese Lage ist nicht ideal, aber sie ist auch nicht hoffnungslos. Vielen Frauen ist es gelungen, ihren Kindern zu helfen, vorbildliche Diener Jehovas Gottes zu werden.
29. Wie zeigt der Fall von Timotheus, daß eine Mutter trotz des Unglaubens ihres Mannes ihren Kindern eine gute biblische Erziehung geben kann?
29 Denke nur an Timotheus, der im ersten Jahrhundert u. Z. lebte. Dank der Anstrengungen seiner Mutter Eunike und wahrscheinlich auch seiner Großmutter Lois erlangte er Wertschätzung für die Schriften. Obwohl es für seine Mutter wegen ihres ungläubigen Ehemannes sehr schwierig gewesen sein mag, belehrte sie ihren Sohn schon, als er noch klein war, aus den Schriften. Daher konnte auch der Apostel Paulus zu Timotheus sagen: „Du [hast] von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt“ (2. Tim. 3:15). Ja, so weit Timotheus zurückdenken konnte, konnte er sich nicht an eine Zeit erinnern, in der er nicht die Heilige Schrift gekannt hätte. Seine ausgezeichnete Erziehung trug viel dazu bei, daß er als junger Mann ein gutes Beispiel gab. Alle, die ihn kannten, sprachen gut über ihn (Apg. 16:1, 2). An die Versammlung in Philippi schrieb der Apostel Paulus über Timotheus: „Ich habe sonst niemand, der die gleiche Einstellung hat wie er und sich mit echter Sorge um die euch betreffenden Dinge kümmern wird. ... ihr kennt den Beweis seiner Bewährung, daß er wie ein Kind mit dem Vater mit mir zur Förderung der guten Botschaft wie ein Sklave gedient hat“ (Phil. 2:20-22).
30. Wie sollten Eltern über die Erziehung ihrer Kinder denken, selbst wenn sie erst kürzlich den Wert der Bibel erkannt haben?
30 Zweifellos erfordert es viel Zeit und Mühe, Kinder so zu erziehen, wie es die Bibel verlangt. Aber ist es die aufgewandte Zeit und Mühe nicht wert? Ist es nicht ein Lohn für Eltern, zu sehen, daß ihre Kinder ihnen Ehre machen? Selbst wenn Eltern in der Vergangenheit Fehler gemacht haben, weil sie den Wert der Bibel nicht kannten, mögen sie noch den Schaden wiedergutmachen können, der durch mangelnde Leitung und Zucht entstanden ist. Wenn Eltern anfangen, biblische Grundsätze anzuwenden, mögen sie sogar das Herz älterer Kinder erreichen, wenn diese sehen, daß ihre Eltern an ihrem Wohl interessiert sind.
31. Was muß jemand tun, der nach der Bibel leben möchte, und welchen Nutzen hat er davon?
31 Man hat tatsächlich einen bleibenden Gewinn, wenn man nach der Bibel lebt. Um das tun zu können, müssen wir wirklich wissen, was sie sagt, und uns bemühen, in allem, was wir tun, uns von dem Geist ihrer Lehre leiten zu lassen. Das kann nicht über Nacht geschehen. Dazu ist ein ständiges Studium des Wortes Gottes erforderlich sowie der brennende Wunsch, seinen weisen Rat zu befolgen. Das wiederum führt zu wahrem Glück, zu Sicherheit, Zufriedenheit und Frieden. Es ist so, wie es im Bibelbuch Sprüche ausgedrückt wird: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen erlangt, denn sie als Gewinn zu haben ist besser, als Gewinn an Silber zu haben, und sie als Ertrag zu haben besser als Gold selbst. Sie ist kostbarer als Korallen, und alles andere, woran du Lust hast, kann ihr nicht gleichkommen. Länge der Tage ist in ihrer Rechten; in ihrer Linken sind Reichtum und Herrlichkeit. Ihre Wege sind Wege der Lieblichkeit, und alle ihre Pfade sind Frieden. Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und die sie festhalten, sind glücklich zu nennen“ (Spr. 3:13-18).
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1975 | 1. Juni
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Fragen von Lesern
● Wäre ein Mann für eine verantwortliche Stellung in der Versammlung ungeeignet, wenn er seine Einwilligung dazu gäbe, daß entweder bei ihm oder bei seiner Frau eine Sterilisation vorgenommen wird?
Die Bibel zeigt deutlich, welch hohe Bedeutung Gott der Zeugungsfähigkeit beimißt, mit der er die Menschen ausgestattet hat (1. Mose 1:28; 9:1). Gemäß der Bibel ist die „Leibesfrucht“ eine Belohnung und „ein Erbe von Jehova“ (Ps. 127:3). Ein Mann mit einer ernsthaften Schädigung der Geschlechtsorgane durfte unter dem Gesetzesbund nicht „in die Versammlung Jehovas kommen“. Die Tatsache, daß im Kontext dieses Verses ein Verbot, ‘in die Versammlung Jehovas zu kommen’, über Angehörige bestimmter Völker ausgesprochen wird, scheint anzudeuten, daß sich diese Vorschrift auf Ausländer bezieht, die die Anbetung Jehovas aufgenommen hatten, jedoch solche Schädigungen aufwiesen (5. Mose 23:1-8). Es wird nicht erwähnt, ob eine vorsätzliche oder unabsichtliche Schädigung der Geschlechtsorgane gemeint war. Die hohe Bedeutung, die Gott der Zeugungsfähigkeit beimaß, wurde auch dadurch unterstrichen, daß einer Frau die Hand abgenommen werden mußte, falls sie ihrem Mann, der mit einem anderen Mann raufte, dadurch zu helfen suchte, daß sie den anderen bei den Geschlechtsteilen packte (5. Mose 25:11, 12). Christen sind natürlich nicht verpflichtet, den Gesetzesbund zu halten. Doch sie sind an den darin verankerten Grundsätzen interessiert.
Daraus könnte man schlußfolgern, daß nur derjenige im Einklang mit Gottes Vorsatz handelt, der heiratet und möglichst viele Kinder hat. In bezug auf den Gebrauch der Zeugungsfähigkeit räumt die Bibel aber auch der persönlichen Entscheidung einen gewissen Spielraum ein. Wäre das nicht der Fall, so würde jeder Christ, der davon absieht, zu heiraten und Kinder zu zeugen, diese ihm verliehene Fähigkeit mißachten. Christus Jesus, der selbst keine Ehe einging, sagte jedoch: „Es gibt Eunuchen, die vom Mutterschoß als solche geboren wurden, und es gibt Eunuchen, die von Menschen zu Eunuchen gemacht worden sind, und es gibt Eunuchen, die sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen gemacht haben. Wer dafür Raum schaffen kann, schaffe dafür Raum.“ Alle, „die sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen gemacht“ hatten, taten dies, indem sie ledig blieben (Matth. 19:10-12). Sie mißachteten dadurch keinesfalls die ihnen von Gott verliehene Zeugungsfähigkeit. Wie Jesus, so zeigte auch der Apostel Paulus, daß der ledige Stand gewisse Vorteile haben kann (1. Kor. 7:25-38).
Jesus und seine Apostel forderten aber verheiratete Christen auch nicht dazu auf, kinderlos zu bleiben.
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