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  • Wie sollten Kinder erzogen werden?
    Der Wachtturm 1973 | 15. Dezember
    • der Schulzeit eine Geschlechtskrankheit zuziehen. In einigen Schulen werden es sogar schätzungsweise die Hälfte der Schüler sein. Im Jahre 1970 wurden in Kalifornien 43 100 Teenager Mutter, und in dieser Zahl sind diejenigen, die wegen ihrer Schwangerschaft heirateten, noch nicht eingeschlossen (San Francisco Examiner, 20. Juni 1971).

      5 Der Leiter einer Heilanstalt in Richmond (Virginia) sagte, die Zahl der Schwangerschaften unter Teenagern steige in „erschreckendem Maße“ an, und fügte dann hinzu: „Beunruhigend ist die Zahl der Schwangerschaften bei Mädchen unter 15 Jahren“ (Newport News Daily Press, 13. Dezember 1970). Das Blatt Philadelphia Evening Bulletin berichtete: „Bei nicht wenigen der ledigen Mütter handelt es sich um 11- und 12jährige Schulmädchen.“ Beweisen diese Zustände nicht, daß wir in den kritischen „letzten Tagen“ leben, die in der Bibel vorhergesagt werden? Wir leben tatsächlich in einer Zeit, die sich durch Gewalttat und Gesetzlosigkeit sowie durch ‘Ungehorsam gegenüber den Eltern’ auszeichnet. — 2. Tim. 3:1-5.

      6. (a) Wofür ist die weitverbreitete Jugendkriminalität ein Zeichen? (b) Was ist hauptsächlich schuld daran, daß sich so viele Eltern über die Kindererziehung nicht im klaren sind?

      6 Ist die Zunahme der Jugendkriminalität nicht ein Zeichen dafür, daß mit der Kindererziehung etwas nicht stimmen kann? Die Kinder werden offensichtlich nicht ‘gemäß dem Wege für sie’ erzogen. (Spr. 22:6) Wie sollten sie denn erzogen werden? Viele Eltern sind sich darüber nicht im klaren. „Durch ihre Worte und ihre Handlungen lassen viele Väter und Mütter erkennen, daß sich ihre Unsicherheit fast lähmend auf sie auswirkt“, stellte ein Redaktionsmitglied der New York Times fest. „Die alten Verhaltensregeln werden nicht mehr anerkannt“, sagte er (New York Times Magazine, 16. Januar 1972). Die widersprüchlichen Meinungen weltlicher Erziehungsberater sind weitgehend schuld an der Ratlosigkeit der Eltern.

      7. (a) Was haben die Schriften weltlicher Erziehungsberater gewöhnlich miteinander gemein? (b) Was stimmt mit der Erziehung, die die meisten Kinder heute erhalten, nicht, wie das in Jeremia 8:9 angedeutet wird?

      7 Obwohl die Meinungen dieser Berater stark voneinander abweichen, stellt man bei einer Prüfung ihrer Schriften fest, daß sie eines miteinander gemein haben: Sie lassen im allgemeinen die Bibel als Lehrbuch außer acht. Ist das vielleicht die Ursache des Problems? Die jüngsten Entwicklungen scheinen auf die Antwort hinzuweisen. Denn hat die Kriminalität nicht gerade in der letzten Zeit oder seitdem „die alten Verhaltensregeln“ (die großenteils auf der Bibel beruhten) nicht mehr anerkannt werden, besonders überhandgenommen? Läßt das nicht erkennen, daß die Kinder nach den biblischen Lehren erzogen und darin unterwiesen werden sollten? — Jer. 8:9.

      WARUM DIE KINDER ÜBER GOTT BELEHRT WERDEN SOLLTEN

      8. (a) Was ist charakteristisch für Kinder? (b) Warum sind die Antworten der Eltern auf die Fragen der Kinder so wichtig?

      8 Es ist natürlich, daß Kinder erwarten, von ihren Eltern belehrt zu werden. Kleine Kinder sind sehr wißbegierig. Fragen wie: „Wer hat die schönen Blumen gemacht?“ oder: „Wieso sind die Sterne am Himmel?“ sind charakteristisch für kleine Kinder. Sie mögen auch fragen: „Woher bin ich gekommen? Wer hat mich gemacht?“ Man sollte die Beantwortung solcher Fragen nicht leichtnehmen. Was kleine Kinder gelehrt werden, hinterläßt bei ihnen einen unauslöschlichen Eindruck; es formt ihre Einstellung und ihre Anschauung und wirkt sich auf ihr künftiges Lebensmuster aus.

      9. (a) Was werden Kinder heute im allgemeinen über ihren Ursprung gelehrt? (b) Was zeigt, daß die Ansichten über die Evolution, die den Kindern beigebracht werden, nicht richtig sind?

      9 Ein Vater oder eine Mutter könnte antworten: „Niemand hat uns oder diese anderen Dinge gemacht. Alles ist von allein entstanden als Folge einer zufälligen Entwicklung, durch die alle Dinge ins Dasein gekommen sind.“ Das ist die Evolutionstheorie, die heute in den Schulen allgemein gelehrt wird. Sie wird oft als „wissenschaftlich“ bezeichnet, während man den Standpunkt derer, die glauben, daß es einen Gott gibt, der alles gemacht hat, für „unwissenschaftlich“ hält. Ist das aber richtig? Entsprechen die heute allgemein verbreiteten Ansichten über die Evolution der Wahrheit? Überlegen wir einmal: Ist es nicht eine Tatsache, daß es zu guten Ergebnissen führt, wenn die Wahrheit gelehrt wird? Betrachten wir aber die Millionen von straffälligen Kindern, die unter einem Schulsystem aufgewachsen sind, das die Evolutionstheorie befürwortet! — Ps. 14:1.

      10. (a) Wieso wird ein Kind verwirrt, wenn ihm gesagt wird, es gebe keinen Schöpfer? (b) Was sollten Kinder über den Menschen selbst, über das Gras, den Mond und die Sterne usw. gelehrt werden, und warum?

      10 Im Grunde genommen werden Kinder verwirrt, wenn sie gelehrt werden, es gebe keinen himmlischen Schöpfer. Sie sehen zum Beispiel, daß Männer Häuser bauen und Frauen Kuchen backen, daß diese Dinge also von jemandem gemacht werden. Sie mögen sich deshalb verständlicherweise fragen: „Warum sind denn die schönen Blumen oder die leuchtenden Sterne nicht von jemandem gemacht worden?“ Sie müssen über die vernünftige Erklärung der Bibel belehrt werden: „Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott.“ (Hebr. 3:4) Sie müssen darauf hingewiesen werden, daß die Bibel nicht so etwas Unvernünftiges lehrt wie, wir seien von niemandem gemacht worden, sondern daß sie sagt: „Erkennt, daß Jehova Gott ist. Er ist es, der uns gemacht hat, und nicht wir selbst.“ (Ps. 100:3) Kinder sollten gelehrt werden, daß Gott „grünes Gras für die Tiere sprossen [läßt] und Pflanzenwuchs zum Dienste der Menschheit“. (Ps. 104:14) Man sollte ihnen auch erklären, was Gottes Wort über ‘den Mond und die Sterne, die Gott bereitet hat’, sagt. (Ps. 8:3) Diese biblischen Wahrheiten befriedigen ein vernünftig denkendes Kind und fördern bei ihm die Achtung vor unserem großen Schöpfer. Durch eine solche Belehrung wird ‘ein Knabe gemäß dem Wege für ihn erzogen’. — Spr. 22:6.

      11. Welche Gelegenheiten kann ein Vater wahrnehmen, um sein Kind über Gott zu belehren?

      11 Eltern sollten jede Gelegenheit wahrnehmen, um bei ihren Kindern die Liebe zu Jehova Gott und die Dankbarkeit ihm gegenüber zu fördern. Wenn zum Beispiel Vater und Sohn gemeinsam den sternenübersäten Himmel betrachten, so kann der Vater seinem Jungen nachdrücklich vor Augen führen, mit welcher Weisheit und Macht Jehova diese bewundernswerten Himmelskörper geschaffen hat und sie in ihren Bahnen lenkt. (Ps. 19:1, 2) Bei einer anderen Gelegenheit — vielleicht wenn er mit seinen Kindern die Schönheit einer Blüte, einen prächtigen Sonnenuntergang oder die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt betrachtet — könnte er ihnen sagen, daß all diese wunderbaren und guten Dinge ein Beweis der Liebe unseres himmlischen Vaters zu uns Menschen sind. (Apg. 14:17; Matth. 5:45) Ist diese Lehre über Gott aber nicht „unwissenschaftlich“?

      12. (a) Warum ist es mit der Wissenschaft nicht unvereinbar zu lehren, daß die wunderbaren Dinge um uns herum von Gott erschaffen worden sind? (b) Inwiefern ist es für Kinder von Nutzen zu wissen, daß es einen allmächtigen Schöpfer gibt, der sich um sie kümmert?

      12 Nein, keineswegs! Sie ist heute noch genauso vertretbar wie vor langer Zeit, als ein inspirierter Bibelschreiber über Gott schrieb: „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“ (Röm. 1:20) Ja die echte Wissenschaft hat in den letzten Jahren eine Fülle von Kenntnissen gewonnen, die bestätigen, daß das ganze Universum und alles Lebendige meisterhaft ausgedacht ist. Das beweist, daß es tatsächlich einen mächtigen, intelligenten Schöpfer gibt. Es stärkt Kinder sehr, zu wissen, daß es einen solch großen Gott gibt und daß er sich um sie kümmert. (1. Petr. 5:7) Die Furcht, die Zweifel und das Gefühl der Unsicherheit, die in der heutigen Welt so stark verbreitet sind, machen ihnen dann weniger zu schaffen. Sie werden nicht nur vor geistigen und seelischen Störungen bewahrt, sondern erhalten auch ein Gefühl der Sicherheit und eine Zuversicht. Sie nehmen daher nicht zu Gewalttaten Zuflucht und lassen keine Haßgefühle aufkommen, sondern entwickeln zu allen Menschen eine gottähnliche Liebe. — Ps. 23:1-6; 55:22; Jes. 41:10.

      WARUM KINDER IM WORTE GOTTES UNTERWIESEN WERDEN SOLLTEN

      13. Warum genügt es nicht, einem Kind nur zu sagen, was es nicht tun darf?

      13 Es genügt aber nicht, die Kinder lediglich zu lehren, daß es einen Gott gibt. Sie müssen auch in Gottes Wort unterwiesen werden und erfahren, was Gott von den Menschen fordert. Warum? Nun, überlegen wir: Viele Eltern sagen heute ihren Kindern, daß es einen Gott gibt. Auch erfahren fast alle Kinder von ihren Eltern, daß man nicht lügen oder stehlen oder eine andere strafbare Handlung begehen darf, und viele Mütter sagen ihren Töchtern, daß es verkehrt ist, vor der Ehe Geschlechtsbeziehungen zu haben. Trotzdem begehen Millionen Jugendliche solche Handlungen, obgleich sie wissen, daß ihnen gesagt wurde, sie sollten nicht begangen werden. Worte allein genügen also offensichtlich nicht. Warum nicht?

      14. Warum hören Kinder oft nicht auf das, was Erwachsene ihnen sagen?

      14 Ein wichtiger Grund ist, daß die Kinder bald merken, daß sie sich nicht auf die Worte oder das Beispiel von Menschen verlassen können. Sie stellen fest, daß sich Erwachsene oft irren und sich ihre Verhaltensnormen oft ändern. Des weiteren stellen sie fest, daß Erwachsene häufig anders handeln, als sie reden. Wenn Kinder daher bemerken, daß Erwachsene lügen, stehlen und unzüchtige Handlungen begehen, ist es verständlich, daß sie denken, sie könnten diese Dinge ebenfalls ohne weiteres tun, solange sie nicht ertappt würden oder solange sie keinen Schaden nähmen. Deshalb sind Jugendliche heute im allgemeinen der Ansicht, sie könnten sich alles erlauben.

      15. (a) Wie müssen Kinder belehrt werden, damit sie einen triftigeren Grund haben, kein Unrecht zu begehen? (b) Warum wird sich ein Kind, das über die Gebote Gottes, des Allmächtigen, belehrt worden ist, scheuen, ein Unrecht zu begehen?

      15 Es genügt also nicht, daß die Eltern oder andere Erwachsene von einem Kind verlangen, daß es gehorcht. Das Kind muß einen triftigeren Grund für seinen Gehorsam haben. Es muß im Namen Gottes belehrt werden, der geboten hat, nicht zu lügen, nicht zu stehlen und keine unzüchtigen Handlungen oder irgendein anderes Unrecht zu begehen. (Spr. 6:16-19; Mark. 10:17-19; Hebr. 13:4) Durch diese Unterweisung in Gottes Wort wird dem Kind eingeprägt, wie schwerwiegend es ist, ein Unrecht zu begehen. Es wird dann erkennen, daß es sich nicht um die Worte eines Menschen handelt, sondern um die Worte des Schöpfers oder des Einen, der das Leben gibt und der die Macht hat, es willentlichen Gesetzesübertretern zu nehmen. (Offb. 21:8) Das Kind erfährt dann auch, daß die Bibel sagt: „Die Augen Jehovas sind an jedem Ort, überwachen die Schlechten und die Guten.“ (Spr. 15:3) Es erkennt dann, daß es kein Unrecht begehen kann, ohne daß Gott es sieht. — Ps. 11:4; Hebr. 4:13.

      16. Wieso ist die Unterweisung der Kinder in Gottes Wort das beste Mittel, um Kinder davon abzuhalten, ein Unrecht zu begehen?

      16 Ein Kind, das in Gottes Wort unterwiesen wird, scheut sich aber aus einem noch wichtigeren Grund davor, ein Unrecht zu begehen. Durch das Bibelstudium lernt es Jehova Gott nicht nur als den großen Schöpfer kennen, sondern auch als ein Wesen, das die Menschheit wirklich liebt. Es erfährt, daß Gott seine Liebe dadurch bewiesen hat, daß er seinen Sohn auf die Erde sandte, um eine Grundlage zu schaffen, auf der die Menschen von Sünde und Tod befreit werden und die Gelegenheit erhalten, ewig in einem Paradies unter einem neuen System der Dinge zu leben. (Joh. 3:16; 2. Petr. 3:13) Das Kind erfährt durch das Studium der Bibel ferner, daß Gott in seinem neuen System der Dinge die Menschen von Krankheit und Tod befreien wird und daß Schmerz, Leid und Trauer, die heute so sehr verbreitet sind, ein Ende haben werden. (Offb. 21:3, 4) Die Menschen werden dann alle freundlich und friedliebend sein. Ja selbst die Tiere werden in Frieden miteinander leben, und ein kleines Kind wird mit ihnen spielen können, ohne daß sie ihm etwas zuleide tun. (Jes. 11:6-9; Ps. 37:9-11, 29) Je besser ein Kind diese erstaunlichen Vorkehrungen Jehovas kennenlernt, desto größer wird seine Liebe zu Gott. Es möchte dann nichts tun, was seinem wunderbaren himmlischen Vater mißfallen könnte. Seine Liebe zu Jehova und seine Dankbarkeit ihm gegenüber sind dann der wichtigste Grund, weshalb es sich scheut, etwas zu tun, was Gott als ein Unrecht bezeichnet.

      17. (a) Warum kann man überzeugt sein, daß die Unterweisung in Gottes Wort Kindern in ihrem späteren Leben zugute kommen wird? (b) Welches biblische Beispiel zeigt, daß die frühzeitige Unterweisung von Nutzen ist?

      17 Kann man aber wirklich überzeugt sein, daß die frühzeitige Unterweisung in Gottes Wort dem Kind im späteren Leben zugute kommen wird? Jawohl, denn nach der Bibel wird ein Knabe, der ‘gemäß dem Wege für ihn erzogen wird, nicht davon abweichen, auch wenn er alt wird’. (Spr. 22:6) Denken wir zum Beispiel an den jungen Hebräer Joseph. Sein Vater, Jakob, belehrte ihn offensichtlich schon in frühester Jugend über Jehova und seine Gesetze. Später kam Joseph nach Ägypten, in ein fremdes Land, wo er weit weg war von seinen Angehörigen und Freunden. Dort arbeitete er im Hause eines reichen Mannes namens Potiphar. Nach einiger Zeit versuchte die Frau dieses Mannes, den gut aussehenden Joseph zu verführen. Sie sagte zu ihm: „Lege dich zu mir!“ Doch Joseph weigerte sich; er sagte: „Wie könnte ich ... diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“ Selbst als ihn die Frau Potiphars packte und ihn zwingen wollte, sich zu ihr zu legen, widerstand er ihr und floh. Seine Achtung vor Gott und seine Liebe zu ihm, die ihm schon als Kind eingepflanzt worden waren, hielten ihn davon zurück, ein Unrecht zu begehen. — 1. Mose 39:1-12.

      18. (a) Von welchem Nutzen ist die Unterweisung der Kinder in Gottes Wort? (b) Warum haben Kinder heute so viele Schwierigkeiten?

      18 Wer wollte bestreiten, daß die Kinder heute diese Unterweisung, die Unterweisung in Gottes Wort, benötigen? Wenn sie Gottes sittliche Forderungen kennenlernen, fällt es ihnen bestimmt leichter, ein rechtschaffenes Leben zu führen, und sie werden auch glücklich werden. Doch heute wird die biblische Belehrung im allgemeinen beiseite geschoben mit der Begründung, sie sei zu streng und würde zur Frustration führen. So konnte man vor einiger Zeit im New York Times Magazine über das Verbot des Geschlechtsverkehrs zwischen Unverheirateten lesen: „Es gibt im Leben bestimmt genug Ursachen zur Frustration, so daß man sie nicht noch zu fördern braucht. ... Wenn wir unseren Kindern eine Richtung geben wollen (eine, die, wie wir hoffen, ihrer Eigenart entspricht), müssen wir ihnen lediglich zeigen, daß wir uns selbst und auch andere achten sollten und daß es viele Möglichkeiten gibt, uns voll zu entwickeln.“ Doch wie viele Schwierigkeiten sind durch die Ablehnung der göttlichen Belehrung heraufbeschworen worden, welche Lawine von Geschlechtskrankheiten, unehelichen Geburten und Abtreibungen, verbunden mit Kummer, Herzeleid und Elend! Wie deutlich zeigt dies, daß Kinder die Belehrung aus Gottes Wort benötigen! — Jer. 10:23.

      DIE NOTWENDIGKEIT DER ZUCHT

      19. (a) Neigen Kinder von Natur aus dazu, das zu tun, was recht ist? Begründe deine Antwort. (b) Was schließt die Anwendung von Zucht alles ein?

      19 Damit eine systematische Unterweisung in Gottes Wort aber Erfolg hat, muß sie mit liebevoller Zucht gepaart sein, denn Kinder neigen von Natur nicht dazu, das zu tun, was recht ist. Es ist so, wie der inspirierte Sprücheschreiber sagt: „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird.“ (Spr. 22:15) Unter dem Wort „Zucht“ versteht man unter anderem eine Schulung, die formt und zurechtbringt. Das bedeutet also, daß die Belehrung häufig wiederholt werden muß, damit das Kind veranlaßt wird, danach zu handeln. Zucht bedeutet aber noch mehr. Wie die meisten Eltern wissen, läßt sich ein Kind oft nicht bloß durch Worte zurechtbringen. (Spr. 29:17, 19) Die richtige Erziehung erfordert daher manchmal auch eine Züchtigung oder Bestrafung, durch die das Kind zurechtgebracht wird. Schließt diese Art der Zucht aber auch Schläge ein? Entspricht das alte englische Sprichwort „Wer die Rute spart, verzieht sein Kind“ der Wahrheit?

      20. Wie betrachten weltliche Autoritäten im allgemeinen die körperliche Züchtigung in Verbindung mit der Erziehung?

      20 Weltliche Autoritäten auf dem Gebiet der Kindererziehung sagen immer wieder, das Kind dürfe nicht geschlagen werden; man dürfe seine Entwicklung nicht hemmen, indem man solche strengen Maßnahmen ergreife, um seine natürlichen Anlagen zu ändern. In einem Leitartikel der New York Times vom 5. April 1972 hieß es: „‚Wer die Rute spart, verzieht sein Kind‘ ist ein widersinniges Sprichwort, dem Personen, die sich berufen fühlen, ,die althergebrachten Tugenden‘ zu verteidigen, immer noch kopfnickend zustimmen. Man kann sich nicht vorstellen, daß die vorsätzliche körperliche Züchtigung, vorgenommen von einer größeren und stärkeren Person, dem Kind etwas anderes beibringen könnte als die Überzeugung, daß Gewalt siegt.“ Ist diese Ansicht aber richtig? Ist es verkehrt, ein Kind körperlich zu züchtigen, um es von einer verkehrten Handlungsweise abzubringen?

      21. (a) Was sagt Gottes Wort über das Zurechtbringen eines mißratenen Kindes durch körperliche Züchtigung? (b) Wieso wissen wir, daß Gott selbst diese Methode der Züchtigung anwendet?

      21 Gott ist der Schöpfer des Menschen. Es gibt keine höhere Autorität. Sein Wort läßt uns in dieser Hinsicht nicht im Zweifel. Es heißt darin: „Enthalte doch dem, der noch ein Knabe ist, die Zucht nicht vor. Falls du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Mit der Rute solltest du selbst ihn schlagen, damit du seine eigene Seele vom Scheol [vom Grab] selbst befreiest.“ (Spr. 23:13, 14) Das Leben des Kindes steht auf dem Spiel. Wenn zugelassen wird, daß es einen falschen Weg geht, wird es unglücklich werden und schließlich sterben, ohne Gottes Gunst erlangt zu haben. Die Bibel sagt deshalb: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung.“ (Spr. 13:24) Ein Vater, der sein Kind wirklich liebt, tut alles, was er kann, um sein Kind zurechtzubringen, und dazu gehört auch die körperliche Züchtigung. Selbst Gott wendet diese Methode an. „Denn wen Jehova liebt“, sagt die Bibel, „den nimmt er in Zucht; ja er geißelt [oder schlägt] einen jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ — Hebr. 12:5, 6.

      22. (a) Aus welchem Beweggrund sollten Eltern ihre Kinder züchtigen, wie Gott es durch sein Beispiel selbst zeigt? (b) Was ist an der gewaltigen Zunahme der Jugendkriminalität heute größtenteils schuld?

      22 Warum handelt Gott so mit seinen Kindern? „Er ... tut es zu unserem Nutzen“, sagt der Apostel Paulus, „damit wir an seiner Heiligkeit teilhätten. Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt worden sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit.“ (Hebr. 12:7-11) Kinder benötigen diese Züchtigung zu ihrem Besten. Sie gehört zu der Erziehung ‘gemäß dem Wege für sie’. (Spr. 22:6) Die gewaltige Zunahme der Jugendkriminalität und der Kummer und die Schande, die sich für die Eltern daraus ergeben, sind weitgehend auf die Mißachtung dieser mit Züchtigung verbundenen Erziehung zurückzuführen. — Spr. 29:15.

      23. Wie reagieren Kinder, wenn sie gezüchtigt werden oder wenn sie nicht gezüchtigt werden?

      23 Im Gegensatz zu der allgemein vorherrschenden Ansicht schätzen es die Kinder, wenn ihnen die Eltern vernünftige Richtlinien geben und vernünftige Einschränkungen auferlegen. Mitunter mögen sich Kinder zwar über die Züchtigung beklagen, aber solche Kinder lernen ihre Eltern lieben und achten, weil sie ein aufrichtiges Interesse am Wohl ihrer Kinder bekunden. Kinder, deren Eltern ihnen jedoch die nötige Zucht vorenthalten, entwickeln oft einen Groll gegen die Eltern. Eine bekannte Zeitschrift berichtete vor einiger Zeit von einer Fünfzehnjährigen, die auf Abwege geraten war und sich selbst und ihre Familie dadurch in Verruf gebracht hatte. Über ihre Handlungsweise betrübt, sagte sie zu ihrem Vater: „Papa, du hättest schon vor Jahren von mir verlangen müssen, daß ich mich anständig benehme, und wenn ich es nicht getan hätte, dann hättest du nicht bloß mit mir reden sollen, sondern hättest mir eine gehörige Tracht Prügel geben sollen. Warum hast du mich nicht gezwungen, mich zu verbessern, wenn ich ein schlechtes Zeugnis nach Hause brachte? Hast du gedacht, ich sei so dumm, daß ich mich nicht verbessern könnte?“ (McCall’s, Juli 1969, Seite 114).

      24. (a) Wie können Eltern beweisen, daß sie ihre Kinder wirklich lieben? (b) Was wird durch diese Liebe bewirkt?

      24 Eltern, zeigt, daß ihr eure Kinder wirklich liebt, indem ihr ihnen die Zucht, die sie so dringend benötigen, nicht vorenthaltet. Befolgt die weisen Ratschläge des Wortes Gottes. Zeigt euren Kindern, wie vernünftig sie sind. Lehrt sie den Schöpfer, Jehova Gott, lieben und achten. Dann könnt ihr die Gewißheit haben, daß ihr sie ‘gemäß dem Wege für sie erzieht und daß sie nicht davon abweichen werden’. (Spr. 22:6) Das bedeutet schließlich für sie endloses Leben in Jehovas herrlichem neuem System der Dinge. Eure Kinder werden euch bestimmt dankbar dafür sein, daß ihr sie darauf vorbereitet habt!

  • Eltern, lehrt ihr eure Kinder?
    Der Wachtturm 1973 | 15. Dezember
    • Eltern, lehrt ihr eure Kinder?

      „Diese Worte, die ich dir ... gebiete, ... du sollst sie deinem Sohn einschärfen.“ — 5. Mose 6:6, 7.

      1. Warum ist es so wichtig, daß Eltern ihre Kinder lehren?

      SEID ihr aufrichtig daran interessiert, daß eure Kinder zu ehrlichen, rechtschaffenen Menschen heranwachsen, die Gott und ihre Mitmenschen lieben? Bestimmt ist das euer größter Wunsch. Seid ihr euch aber dessen bewußt, daß die Erfüllung dieses Wunsches weitgehend davon abhängt, wie ihr sie lehrt? Diese Belehrung ist heute besonders wichtig, da wir in einer Zeit leben, in der die Jugend vielen verderblichen Einflüssen ausgesetzt ist, durch die sie zu geschlechtlicher Unsittlichkeit, Drogenmißbrauch und zu anderen strafbaren Handlungen verleitet wird. Die Belehrung eurer Kinder ist deshalb eine der wichtigsten Aufgaben, die ihr Eltern in eurem Leben zu erfüllen habt. Haltet ihr diese Aufgabe für so wichtig? Wißt ihr, was in Familien geschehen kann — und schon geschehen ist —, in denen die Eltern mit ihren Kindern keinen regelmäßigen und zwanglosen Gedankenaustausch pflegen?

      2, 3. Welches konkrete Beispiel zeigt, was geschehen kann, wenn Eltern und Kinder nicht mehr miteinander reden?

      2 Vor einiger Zeit berichtete eine bekannte Zeitschrift von einer Familie aus Long Island (New York), in der man nicht mehr miteinander sprach. Es gab Zeiten, in denen der Sohn mürrisch, wortkarg und ständig in Opposition war. Schließlich begann er, Rauschgift zu nehmen. Die Eltern merkten es, waren aber nicht in der Lage, mit ihm ruhig darüber zu sprechen. Statt dessen kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, und der Junge nahm weiter Rauschgift, obwohl es ihm seine Eltern verboten hatten. Im Freundeskreis der Eltern gab es viele Familien, in denen Kinder ebenfalls rauschgiftsüchtig waren. Ja nach den Schätzungen eines Bezirksstaatsanwaltes hatten drei Viertel der Jugendlichen des betreffenden Bezirks schon mit Marihuana und anderen Rauschmitteln experimentiert.

      3 In der erwähnten Familie kam es schließlich so weit, daß Vater und Sohn sich nur noch gegenseitig anschrien und der Sohn die Eltern sogar bedrohte. Am Sonntag nachmittag, den 27. Februar 1972 ging der Junge unter Drogeneinfluß mit einem Fleischmesser auf den Vater los. Der Vater zog den Revolver, den er zu seinem Schutz bei sich trug, und schoß seinem Sohn eine Kugel ins Herz. Als der Vater später gefragt wurde, warum er den tödlichen Schuß abgegeben habe, sagte er: „Ich dachte, wenn ich den Jungen nur verletzte, würde er auf Carol [seine Mutter] und mich losgehen und uns töten. Er hatte uns schon so oft bedroht“ (Life, 5. Mai 1972). Welch eine Tragödie!

      4. (a) Wann sollte man gemäß 2. Timotheus 3:14, 15 mit der Belehrung der Kinder beginnen? (b) Wie kann die Verbindung zu den Kindern aufrechterhalten werden, auch wenn sie älter werden?

      4 Es ist also unbedingt erforderlich, daß die Eltern an der Belehrung ihrer Kinder liebevoll interessiert und auch darauf bedacht sind, die Verbindung mit ihnen durch einen zwanglosen Gedankenaustausch aufrechtzuerhalten. Wie die Bibel zeigt, sollten sie schon damit beginnen, wenn die Kinder noch klein, ja wenn sie noch im zarten Alter sind. (2. Tim. 3:14, 15) Diese Bemühungen sollten dann tagaus, tagein, während der ganzen Kinderzeit und auch während der Entwicklungsjahre, fortgesetzt werden. Das Lehrprogramm darf nicht unterbrochen werden. Wenn die Kinder die Belehrung erhalten sollen, die sie so dringend benötigen, dann müssen die Eltern ständig daran arbeiten, daß zwischen ihnen und den Kindern ein vertrautes Verhältnis besteht und sich die Kinder jederzeit frei fühlen, mit ihnen zu sprechen.

      KINDER BENÖTIGEN DIE GÖTTLICHE BELEHRUNG

      5, 6. (a) Warum werden manche Eltern schmerzlich enttäuscht, obwohl sie sich bemüht haben, ihre Kinder richtig zu erziehen? (b) Welche nützlichen Anweisungen gab Gott seinem Volke Israel in bezug auf die Kindererziehung?

      5 Doch selbst Eltern, die sich wirklich bemühen, ihre Kinder richtig zu erziehen, werden oft schmerzlich enttäuscht, wie das der erwähnte Fall zeigt. Der Vater suchte dem Sohn zu helfen, indem er ihm zum Beispiel aus der Bibliothek Bücher über Tiere und Tierhaltung mitbrachte, denn dafür zeigte der Junge Interesse. Der Vater und die Mutter ermunterten ihn auch, Sport zu treiben. Doch trotz ihrer Bemühungen versäumten sie dennoch etwas, und das ist heute bei vielen Eltern der Fall. Was versäumten sie denn? Sie befolgten nicht GOTTES Rat hinsichtlich der Kindererziehung. Jehova Gott sagte seinem Volk Israel damals, wie es die Kinder erziehen sollte. Glücklicherweise ist uns diese Anleitung in seinem Wort, der Bibel, erhalten geblieben, so daß Eltern heute daraus Nutzen ziehen können.

      6 Jehova Gott gab seinem Volk diese Anweisungen durch seinen Wortführer Moses: „Dies nun ist das Gebot, die Bestimmungen und die richterlichen Entscheidungen, die Jehova, euer Gott, geboten hat, euch zu lehren ... Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova. Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. Und es soll sich zeigen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Und du sollst sie als ein Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Stirnband zwischen deinen Augen dienen; und du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.“ — 5. Mose 6:1, 4-9.

      7. (a) Was ist gemäß diesen Anweisungen für eine erfolgreiche Kindererziehung in erster Linie notwendig? (b) Warum ist es wichtig, den Kindern Zeit zu widmen, selbst wenn man deswegen vielleicht seine Zeit anders einteilen müßte?

      7 Wir wollen es nicht bloß beim Lesen dieses göttlichen Rates bewenden lassen, sondern wollen ihn etwas näher betrachten. Was legt er den Eltern nahe? Führt er ihnen nicht in erster Linie vor Augen, daß sie ihren Kindern Zeit widmen sollten? Es ist doch davon die Rede, daß Vater und Sohn beisammen sind, ‘wenn sie im Hause sitzen, wenn sie auf dem Wege gehen, wenn sie sich niederlegen und wenn sie aufstehen’. Es kann nicht genug betont werden, daß Eltern ihren Kindern Zeit widmen sollten, denn Kinder, deren Eltern wenig Zeit für sie haben, werden häufig straffällig. Allerdings müßt ihr Eltern, wenn ihr mit euren Kindern mehr zusammen sein möchtet, eure Zeit wahrscheinlich besser einteilen, und vielleicht müßt ihr auch auf gewisse persönliche Vergnügen verzichten und könnt Verschiedenes nicht mehr tun. Wenn ihr aber bedenkt, daß ihr dadurch euren Kindern helft, zu gesetzestreuen, achtbaren Männern und Frauen heranzuwachsen, dann lohnt sich die Mühe bestimmt.

      8. (a) Was sollten Eltern gemäß Gottes Anweisung noch tun, und bemühen sich Erwachsene heute im allgemeinen, dies zu tun? (b) Was könnte man tun, wenn man wirklich beschäftigt ist und Kinder mit einem sprechen möchten? Warum?

      8 Lediglich mit den Kindern zusammen zu sein genügt aber nicht. Gott weist die Eltern auch an, mit den Kindern zu „reden“. Eltern sollten den Wert des Gesprächs mit den Kindern nie unterschätzen. Sie sollten auch nicht vergessen, daß das Zuhören ein wichtiger Bestandteil eines Gesprächs ist. „In Amerika beklagen sich die meisten Jugendlichen darüber“, stellte ein bekannter Journalist fest, „daß sie mit den Erwachsenen nicht reden können. ... Ihre Bemühungen, mit uns zu reden, werden ausnahmslos und vollständig unterdrückt.“ Leider ist es häufig so. Oft fertigen Eltern ihr Kind, das mit einer Frage zu ihnen kommt, mit der barschen Bemerkung ab: „Laß mich in Ruh! Siehst du nicht, daß ich zu tun habe?“ Sagt das nie zu eurem Kind! Solltet ihr wirklich beschäftigt sein, warum ihm dann nicht sagen, ihr wolltet später mit ihm über die Sache sprechen? Tut es dann aber auch! Auf diese Weise würde das Kind spüren, daß ihr wirklich an ihm interessiert seid, und es würde sich euch eher anvertrauen. Befolgt daher den in der Bibel enthaltenen göttlichen Rat! Redet mit euren Kindern, und zwar regelmäßig, wie Gott es sagt: ‘Wenn ihr in eurem Hause sitzt und wenn ihr auf dem Wege geht und wenn ihr euch niederlegt und wenn ihr aufsteht.’

      „DIESE WORTE“ SOLLTET IHR SIE LEHREN

      9. (a) Welche Fragen werden in bezug auf „diese Worte“ aufgeworfen, von denen Gott sagte, Eltern sollten sie ihre Kinder lehren? (b) Welche Belehrung genügt nicht, obwohl sie auch wichtig ist?

      9 Doch euren Kindern Zeit zu widmen und mit ihnen zu reden genügt immer noch nicht. Wenn ihr nochmals Gottes Anweisungen lest, werdet ihr feststellen, daß Gott auch sagt, worüber die Eltern mit ihren Kindern reden sollten. Er sagt: „Diese Worte, ... du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden.“ Was ist mit ‘diesen Worten’ gemeint? Ist darunter eine allgemeine Belehrung zu verstehen, das heißt, daß ihr eure Kinder lehrt, schöne Musik, gute Literatur, die Wunder des Lebens und andere schöne Dinge zu lieben? Ist damit gemeint, daß ihr eure Kinder Anstand und gute Sitten lehren solltet, zum Beispiel, daß sie sauber, ordentlich und pünktlich sein sollten? Es ist bestimmt gut, die Kinder diese Dinge zu lehren. Haben aber nicht viele Eltern, die ihren Kindern diese Dinge beigebracht haben, später zu ihrem Entsetzen erfahren, daß ihr Sohn Rauschmittel gebrauchte oder sonstwie straffällig geworden war oder daß ihre Tochter ein uneheliches Kind erwartete? Offensichtlich müssen die Eltern ihren Kindern noch etwas Wichtigeres beibringen.

      10. (a) Was ist mit ‘diesen Worten’, die die Eltern ihre Kinder lehren sollten, hauptsächlich gemeint? (b) Was bedeutet das Wort „einschärfen“, und wozu fordert Gott die Eltern demnach eigentlich auf?

      10 Bei einer genaueren Prüfung der göttlichen Anweisungen stellt man fest, daß Gott von einer religiösen Unterweisung spricht, die den Kindern zuteil werden sollte. „Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova“, wird den Eltern gesagt. „Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. ... diese Worte, ... du sollst sie deinem Sohn einschärfen.“ Ja, die Eltern sollten ihre Kinder in erster Linie über Jehova Gott belehren; sie sollten ihnen sagen, daß er allein der Schöpfer und Lebengeber ist und daß er es verdient, daß wir ihn mit ganzer Seele lieben und ihm ergeben sind. Zu beachten ist auch, daß Gott nicht sagt, man sollte mit den Kindern einfach über diese Dinge reden, sondern daß er sagt: „Du sollst sie deinem Sohn einschärfen.“ Nach der Erklärung von Webster’s Third New International Dictionary bedeutet das Wort „einschärfen“ „durch häufige Wiederholungen und Ermahnungen lehren und einprägen; jemand dringend auffordern oder ihm etwas ins Gedächtnis prägen“.a Gott ermuntert die Eltern mit diesen Worten eigentlich, bei der biblischen Belehrung ihrer Kinder nach einem festgelegten Programm vorzugehen, das darauf abzielt, dem kindlichen Sinn geistige Dinge einzuprägen.

      11. Welche anderen Dinge gehören zu ‘diesen Worten’, die Eltern ihren Kindern einschärfen sollten, und wieso wissen wir das?

      11 „Diese Worte“, die den Kindern eingeschärft werden sollten, schließen aber auch Gottes Sittenmaßstab oder seine sittlichen Forderungen ein. Das geht aus dem Zusammenhang hervor, in dem diese Anweisungen, die der Nation Israel gegeben worden waren, erscheinen. Der Prophet Moses hatte unmittelbar vorher die wichtigsten Gebote des Gesetzes wiederholt, das Gott den Israeliten gegeben hatte, nämlich, sie sollten kein falsches Zeugnis ablegen, nicht stehlen, nicht morden, nicht ehebrechen usw. (5. Mose 5:6-21) Die Tatsache, daß er danach sagte: „Diese Worte, ... du sollst sie deinem Sohn einschärfen“, zeigt deutlich, daß den Eltern die Notwendigkeit eingeprägt wurde, ihren Kindern sittliche Grundsätze beizubringen. Möchten christliche Eltern dafür sorgen, daß ihre Kinder einer sicheren, glücklichen Zukunft entgegensehen können, dann müssen sie sie ähnlich belehren. — Matth. 22:37-40; 1. Kor. 6:9, 10; Offb. 21:8.

      12, 13. (a) Wer ist in erster Linie für die Belehrung der Kinder verantwortlich? (b) Was bedeutet es, Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen?

      12 Daß sowohl der Vater als auch die Mutter das Vorrecht und die Pflicht haben, die Kinder in diesem Sinne zu belehren, ist aus dem an die Kinder gerichteten biblischen Gebot ersichtlich: „Beobachte, o mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter.“ (Spr. 6:20) Um jedoch zu zeigen, wer die Hauptverantwortung für die Belehrung der Kinder trägt, sagt Gottes Wort: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas.“ (Eph. 6:4) Ja, die Verantwortung für die Belehrung der Kinder ruht vor allem auf den christlichen Vätern.

      13 Was bedeutet es aber für einen Vater, die Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen? Das griechische Wort, das mit „ernste Ermahnung“ wiedergegeben wird, bedeutet buchstäblich „Gedanken einflößen“. Christliche Väter werden hier im Grunde genommen angespornt, ihren Kindern die Gedanken Jehovas einzuflößen. Das ist für die Kinder ein wunderbarer Schutz, denn wenn ihnen die Gedanken Gottes (seine Denkweise) eingeschärft werden, bewahrt sie das davor, eine strafbare Handlung zu begehen.

      DEN KINDERN DIE GEDANKEN GOTTES EINFLÖSSEN

      14. Was ist, außer den Kindern zu sagen, wie die Gesetze Gottes lauten, noch notwendig, wenn man ihnen die Gedanken Gottes einflößen möchte?

      14 Bekanntlich ist es aber nicht leicht, Kinder in der ernsten Ermahnung Jehovas aufzuziehen. Ihnen lediglich zu sagen, wie Gott über etwas denkt, genügt oft nicht, um sie zu veranlassen, das anzunehmen, was Gott sagt. Ein Vater mag seinem Sohn oder seiner Tochter immer wieder aus der Bibel vorlesen, daß Gottes Gesetz Hurerei verbietet. (Gal. 5:19, 21; Eph. 5:5) Durch diese Wiederholung prägen sich die Kinder vielleicht den Wortlaut des Gesetzes Gottes ein. Um ihnen jedoch die Gedanken Gottes einzuflößen, ist mehr erforderlich. Sie müssen dazu angeregt werden, über den Wert des Gesetzes Gottes nachzudenken, damit sie zu der Überzeugung kommen, daß es wirklich gut ist und ihnen nützt. Wenn ihr mit ihnen darüber sprecht, daß die Bibel recht hat, werden sie schließlich mit Gottes Standpunkt übereinstimmen. Dann kann tatsächlich gesagt werden, daß ihr ihnen Gottes Gedanken eingeflößt habt.

      15. (a) Was sollte man wissen, wenn man Kindern Gottes Gedanken einflößen möchte, und wie können Eltern dies herausfinden? (b) Wie sollten Eltern reagieren, wenn ihr Kind falsche Ansichten äußert?

      15 Bevor ihr dem Kind aber die Gedanken Gottes einflößen könnt, solltet ihr euch bemühen herauszufinden, wie es denkt. Passende Fragen werden es veranlassen, aus sich herauszugehen. Wenn ihr zum Beispiel mit ihm über Gottes Gesetz gegen die Hurerei sprecht, könntet ihr es fragen: „Was meinst du: Ist es für uns gut, dieses Gesetz Gottes zu befolgen, oder versäumen wir dadurch etwas, was zu unserem Glück beitragen würde? Oder ihr könntet es fragen: „Macht es etwas aus, ob wir Gottes Gesetz halten oder nicht?“ Gebt dann dem Kind Gelegenheit, sich frei zu äußern. Wenn ihr mit ihm schimpft oder es streng zurechtweist, falls es eine falsche Ansicht äußert, mag es nachher gar nichts mehr sagen. Warum euch statt dessen nicht dafür bedanken, daß es freiheraus gesagt hat, was es denkt, und es ermuntern, stets so offen mit euch zu sprechen? Ihr habt sehr viel gewonnen, wenn sich das Kind offen mit euch ausspricht. Ihr könnt dann viel besser mit ihm reden.

      16. Wie könnten Eltern ihrem Kind verstehen helfen, daß Gottes Gesetz gegen die Hurerei angebracht ist?

      16 Sollte es sich herausstellen, daß euer Kind tatsächlich falsche Ansichten hat, dann seid bereit, mit ihm darüber zu sprechen. Ihr könntet es zum Beispiel auf den wunderbaren Fortpflanzungsvorgang aufmerksam machen, bei dem sich eine einzige befruchtete Zelle teilt und sich dann nach einem bestimmten Plan vermehrt, bis schließlich ein Baby entsteht. Dann könntet ihr ihm die Frage stellen: „Denkst du nicht, daß Gott, der diesen erstaunlichen Vorgang ausgedacht hat, nicht am besten weiß, wie der Mensch von der Fortpflanzungsfähigkeit, die ihm von Gott verliehen wurde, Gebrauch machen sollte?“ (Ps. 139:13-17) Oder ihr könntet es fragen: „Denkst du, unser liebevoller Schöpfer gäbe uns ein Gesetz, das uns um unsere Freude am Leben bringen und unser Glück schmälern würde?“ (Ps. 145:16) Solche Fragen können bewirken, daß euer Kind ernsthaft über die Sache nachzudenken beginnt. Dann könntet ihr es vielleicht auf Beispiele hinweisen, die zeigen, daß geschlechtliche Unsittlichkeit zu Enttäuschungen und Geschlechtskrankheiten geführt und Menschen ins Unglück gestürzt hat. (2. Sam. 13:1-33) Das hilft dem Kind erkennen, daß Gottes Gesetz vernünftig und gut ist. Dann mag es veranlaßt werden, Gottes Standpunkt anzuerkennen, und ihr habt ihm Gottes Gedanken eingeflößt.

      17. Inwiefern kann das Gebet den Eltern helfen, die Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen?

      17 So ähnlich solltet ihr euren Kindern auch Gottes Gedanken in bezug auf andere Dinge einflößen. Zum Beispiel solltet ihr ihnen einschärfen, daß Gott uns geboten hat, wahrheitsliebend, freundlich, friedlich und liebevoll zu sein. Was aber, wenn es euch nicht so recht gelingt, eure Kinder zu lehren? Was könnt ihr dann tun? Manoach, der Vater Simsons, betete zu Jehova und bat ihn, er möge ihm zeigen, wie er seinen Jungen erziehen solle. (Ri. 13:8-14) Warum nicht diesem Beispiel folgen? Das Gebet kann viel bewirken. Ein Vater erzählte, wenn sein Sohn mitunter schlecht aufgelegt oder niedergeschlagen gewesen sei und kaum ein Wort gesprochen habe, dann sei er abends hingegangen, habe an dessen Zimmertür geklopft, bevor er eingetreten sei, und habe zu ihm gesagt: „Mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, daß du nicht so gewesen bist wie sonst, mein Junge. Plagt dich irgend etwas, etwas, worüber wir uns aussprechen könnten?“ Gewöhnlich sprachen sie sich aus, und danach machte der Vater den Vorschlag, sie könnten Jehova um Hilfe bitten, indem er sagte: „Soll ich es für uns tun?“ Nach dem Gebet und nach einer solchen Aussprache war es dem Sohn gewöhnlich wohler. Wenn Probleme entstehen, dann betet mit euren Kindern; bittet Jehova um Führung und Leitung. Das wird euch helfen sie in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen.

      18. Was ist, außer der Lehrfähigkeit noch notwendig, um Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen?

      18 Es gehört wirklich viel dazu, den Kindern Gottes Gedanken einzuflößen, unter anderem viel Zeit und Mühe sowie eine gute Lehrmethode. Die erfolgreiche Erziehung der Kinder in der „ernsten Ermahnung Jehovas“ hängt nicht von der vollkommenen Anwendung theoretischer Lehrmethoden ab, sondern von eurer Liebe zu euren Kindern, die sich darin zeigt, daß ihr sie mit Ernsthaftigkeit, Überzeugung und Begeisterung lehrt. (Spr. 3:1-7) Ihr könnt euren Kindern auch helfen, indem ihr ihnen erklärt, daß ihr ebenfalls verpflichtet seid, den Gesetzen Gottes zu gehorchen, und daß ihr für diese Gesetze dankbar seid, da sie euch zu einem glücklicheren Leben verholfen haben. Führt ihr mit euren Kindern ein systematisches Lehrprogramm durch, und habt ihr damit von ihrer frühesten Jugend an, als sie noch ganz klein waren, begonnen?

      EINE WERTVOLLE HILFE ZUM BELEHREN DER KINDER

      19. (a) Welche Hilfe haben Eltern von der Wachtturm-Gesellschaft erhalten, um ihre Kinder zu lehren (b) Welche Lektionen enthält dieses kleine Lehrbuch unter anderem?

      19 Da die Wachtturm-Gesellschaft erkannt hat, wie schwierig es für Eltern ist, im gegenwärtigen bösen System der Dinge Kinder zu erziehen, hat sie dafür gesorgt, daß die Eltern eine Hilfe zum Belehren der Kinder erhalten. Sie veröffentlichte nämlich im Wachtturm, beginnend mit der Ausgabe vom 15. August 1970, eine Artikelserie, die „besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt“ war. Der letzte dieser Artikel, die fast in jeder Ausgabe veröffentlicht wurden, erschien in der Ausgabe vom 1. November 1971. Dann wurde im Jahre 1972 (in Englisch: Sommer 1971) das kleine Buch Auf den Großen Lehrer hören zur Verbreitung freigegeben. Es enthält nicht nur diese Wachtturm-Artikel in revidierter Form, sondern behandelt auch viele andere Themen. Jedes Thema ist dazu bestimmt, dem Kind einen gewissen Grundsatz oder eine gewisse Verhaltensmaßregel aus Gottes Wort einzuprägen. Es enthält insgesamt sechsundvierzig Kapitel, denen die Gleichnisse, Lehren, Wunder und Erlebnisse des Großen Lehrers, Jesu Christi, zugrunde liegen. Zum Beispiel wird in dem Kapitel „Ein guter Nächster“ besonders der Gedanke betont, daß wir zu allen Menschen freundlich sein sollten; in dem, das überschrieben ist „Einer der Aussätzigen verherrlichte Gott“, wird gezeigt, daß wir nie vergessen sollten, „danke schön“ zu sagen; in dem über das Thema „Der unbarmherzige Sklave“ wird die Wichtigkeit, anderen zu vergeben, hervorgehoben; in einem weiteren, überschrieben „Glücklich sind die Friedsamen“, wird erklärt, warum wir uns nicht in Streitigkeiten einmischen sollten, und in dem, das den Titel trägt „Zwei Personen, die nicht die Wahrheit sagten“, erfahren wir, daß wir stets die Wahrheit sagen sollten. Darüber hinaus enthält das Buch noch viele weitere wertvolle Lektionen.

      20, 21. Zu welchen guten Ergebnissen hat die Verwendung dieses kleinen Lehrbuches geführt?

      20 Als die ersten dieser Artikel erschienen waren, gingen unzählige Briefe ein, aus denen hervorging, daß sie sehr geschätzt wurden. Ein Vater schrieb: „Die Ergebnisse sind erstaunlich. Unsere Tochter ist viel folgsamer geworden, und sie kann es jeweils kaum erwarten, diese Artikel im Wachtturm zu lesen.“ Eine Mutter sagte: „Ich hatte immer die größte Mühe, meine Kinder dazu zu bringen, daß sie mit mir die Bibel studierten. Sie versuchten alles Erdenkliche, um sich dem Studium zu entziehen. Jetzt sind sie so begeistert, daß mein Mann, der ungläubig ist, sogar begonnen hat, die Bibel zu studieren.“ Ein Vater schrieb: „Es fiel mir schwer meinen Kindern die von Jehova kommenden Wahrheiten verständlich zu machen, denn man muß einem Kind diese Wahrheiten auf eine bestimmte Weise erklären, damit es sie erfassen kann. Diese Artikel haben mir geholfen, meinen Kindern diese Dinge auf eine interessante Weise und so zu erklären, daß es ihnen Freude macht. Wenn wir einen Artikel zu Ende gelesen haben, sagen alle fünf: ,Ist das alles?‘“

      21 Selbst Personen, die keine Zeugen Jehovas sind, haben festgestellt, daß das Buch Auf den Großen Lehrer hören eine wertvolle Hilfe zum Belehren der Kinder ist. Ein Lehrer, der es erhalten hatte, sagte: „Ich möchte mich dafür herzlich bedanken. Es ist genau das, was ich schon lange gern gehabt hätte. Viele der Kinder werden zu Hause nicht erzogen, und so müssen wir ihnen viele der grundlegendsten Dinge beibringen, wie, daß man nicht lügen oder stehlen darf. Ich las ihnen heute das erste Kapitel vor, denn sie müssen wissen, wer der Große Lehrer ist.“ Ein siebenjähriger Junge aus Indiana erbot sich an, das Buch seiner Klasse vorzulesen. Bis zum März 1972 hatte er dreißig Kapitel vorgelesen, und vielen seiner Klassenkameraden hatte er ein Exemplar davon abgeben können.

      22. Was ist das Beste, was Eltern ihren Kindern geben können?

      22 Eltern, benutzt ihr diese wertvolle Hilfe zum Belehren eurer Kinder? Sicherlich könnt ihr jede Hilfe gebrauchen, die euch geboten wird, um eure Kinder über die geistigen Dinge und die sittlichen Grundsätze so zu belehren, wie Gott es geboten hat. Viele Eltern haben in dem Buch Auf den Großen Lehrer hören das gefunden, was sie zu diesem Zweck gesucht hatten. Versäumt deshalb nicht, es ständig zu gebrauchen. Ihr könnt euren Kindern bestimmt nichts Besseres geben als eine biblische Belehrung, durch die ihnen Gottes Gedanken eingeflößt werden.

      [Fußnote]

      a Diesen Sinn hat auch das hebräische Wort, das eine Intensivform des Wortes schanán ist, das „wiederholen“, „immer wieder sagen“ oder „deutlich einprägen“ bedeutet.

  • Selbstbefleckung — warum und wie davon loskommen?
    Der Wachtturm 1973 | 15. Dezember
    • Selbstbefleckung — warum und wie davon loskommen?

      ÜBER Masturbation oder Selbstbefriedigung unterhielt man sich früher nur in aller Stille im vertrauten Kreise; man sprach davon als von einer „geheimen Sünde“ oder einem „heimlichen Laster“. Heute scheint dieses Wort immer alltäglicher zu werden. Wörterbücher beschreiben Masturbation als ein „Reiben an den Geschlechtsorganen, bis der Höhepunkt der geschlechtlichen Erregung, der Orgasmus, erreicht wird, jedoch ohne Geschlechtsverkehr“. Die heutige „sexuelle Revolution“ mit ihrer „neuen Moral“ ist größtenteils dafür verantwortlich, daß diese Gewohnheit populär wurde; das zeigen folgende Beispiele, aus denen hervorgeht, wie man gegenwärtig darüber denkt.

      Eine Überschrift der in Chicago erscheinenden Daily News lautete: „Masturbation für den Körper unschädlich“. Der Bericht unter diesen fettgedruckten, fast eineinhalb Zentimeter hohen Lettern zeigt, wie ein Professor der Medizin Lehrer und Jugendberater auffordert, die hinsichtlich dieser Gewohnheit bestehenden „Befürchtungen und Ängste zu zerstreuen“. Es wird auch berichtet, daß ein „bekannter Sex-Experte“, der einer Schulklasse Sexualunterricht gab und über die Masturbation sprach, die Schüler aufgefordert habe, „gleich damit zu beginnen“. In einer Druckschrift, die in den Schulen in Frankreich weit verbreitet ist, wird die Masturbation empfohlen, und es heißt darin, man könne damit „eine freie Schulstunde oder einen langweiligen Abend ausfüllen“.

      Viele religiöse Führer regen ebenfalls zu dieser Gewohnheit an. In einem Bericht, der von der Hauptversammlung der 3,1 Millionen Mitglieder zählenden Vereinigten Presbyterianischen Kirche mit überwältigender Mehrheit angenommen worden ist, heißt es zum Beispiel auszugsweise: „Es gibt keine Beweise dafür, daß vom theologischen, psychologischen oder medizinischen Standpunkt aus etwas gegen die Masturbation an sich einzuwenden wäre. ... Es wird sogar gesagt, die Masturbation habe auch ihre positiven Seiten.“ In einem Film, den die Methodisten gedreht haben, wird behauptet, die Masturbation

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