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„Meine Religion genügt mir!“Der Wachtturm 1985 | 15. Juli
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„Meine Religion genügt mir!“
HAST du auch schon so reagiert, wenn Zeugen Jehovas bei dir vorsprachen? Vielleicht hast du noch hinzugefügt: „Sie war für meine Eltern und für meine Großeltern gut genug. Warum sollte ich mich mit einer anderen Religion befassen?“
Wir ziehen zweifellos großen Nutzen aus der Weisheit und der Erfahrung unserer Eltern. Ist es aber weise, sich bei der Auswahl der Religion nur auf ihre Ansicht zu stützen? Wir ahmen schließlich unsere Eltern und Großeltern nicht in allem nach, was wir tun. Warum nicht? Weil wir heute vieles ganz einfach besser wissen und genauer verstehen.
Ein Beispiel: Wenn jemand vor 40 Jahren krank wurde, ist er womöglich gestorben, weil die damaligen Behandlungsmöglichkeiten unzureichend waren. Seit 1943 stehen uns Antibiotika zur Verfügung, und sie haben schon vielen das Leben gerettet. Weigern wir uns aber, Antibiotika in Betracht zu ziehen, nur weil sie unseren Großeltern unbekannt waren? Nein, wir sind natürlich aufgeschlossen und erwägen die Vorzüge moderner Entwicklungen. Mit der gleichen Einstellung sollten wir auch an das Thema Religion herangehen.
Das Leben des Apostels Paulus zeigt ebenfalls, daß die Religion unserer Vorfahren nicht unbedingt die von Gott akzeptierte wahre Anbetung ist. Bevor sich Paulus zum Christentum bekehrte, ging er äußerst gewalttätig gegen den christlichen „Weg“ vor, indem er „die Versammlung Gottes fortgesetzt über die Maßen verfolgte und sie verwüstete“. Aber warum? Weil er ‘für die Überlieferungen seiner Väter eiferte’. Sein aufrichtiges Festhalten an seiner früheren Religion hinderte ihn daran, die Wahrheit über Jesus Christus zu erkennen — was Gott sicherlich nicht gefiel (Apostelgeschichte 9:1, 2; Galater 1:13, 14).
Die Religionszugehörigkeit — Gemäß eigener Wahl oder vom Zufall abhängig?
In den meisten Fällen ist die Religionszugehörigkeit wirklich nur eine Sache des Zufalls. Wieso? Nun, man wurde Katholik, Protestant, Hindu, Taoist oder Buddhist, nur weil das die Religion der Eltern war. Aber angenommen, du wärst in einem anderen Land geboren worden oder würdest zu einer anderen Familie gehören. Wahrscheinlich würdest du dann heute einer anderen Religion angehören. Ist es daher logisch, einfach anzunehmen, daß die Religion, in die man hineingeboren wurde, automatisch die richtige ist?
Ob du nun deine Religion von den Eltern übernommen hast oder nicht, so magst du doch das Gefühl haben, daß sie deinen Ansprüchen genügt. Ist die richtige Religion aber nur eine Sache der persönlichen Meinung oder des persönlichen Geschmacks? Sind persönliche Eindrücke in dieser Hinsicht eine verläßliche Richtschnur?
Man könnte es anhand von Nahrungsmitteln veranschaulichen. Frage einmal ein Kind, was es lieber mag — ein Stück Kuchen oder einen Teller Spinat. Fast immer wird es den Kuchen wählen. Fällt seine Wahl damit aber auf die nahrhaftere Speise? Gleicherweise bedeutet die Tatsache, daß eine Religion unserem persönlichen Geschmack entspricht, nicht unbedingt, daß sie auch für das Geistiggesinntsein das Beste ist. (Vergleiche Römer 10:2, 3.)
Religion ist keineswegs nur eine rein persönliche Angelegenheit. Sie schließt ja immerhin die Anbetung unseres Gottes ein. Ihm muß sie gefallen. Es geht daher nicht um die Frage, ob jemandes Religion ihm selbst genügt, sondern vielmehr darum, ob seine Religion Gott wirklich wohlgefällig ist.
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Ist deine Religion Gott wirklich wohlgefällig?Der Wachtturm 1985 | 15. Juli
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Ist deine Religion Gott wirklich wohlgefällig?
„GOTT ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ (1. Korinther 14:33). Es ist daher völlig ausgeschlossen, daß alle Religionen mit ihren einander widersprechenden Lehren Gottes Billigung haben. Folglich kann es auch nur eine Religion geben, die seinen Anforderungen für die wahre Anbetung entspricht. Wie können wir aber diese eine Religion finden, die von Gott wirklich akzeptiert wird?
Zweifellos denken viele, dies käme der sprichwörtlichen Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen gleich. Welch eine Arbeit wäre es, ihn zu durchsuchen! Doch es gibt eine einfachere Methode — man nimmt einen kräftigen Magneten zu Hilfe. Er zieht die Nadel an und trennt sie so vom Heu. In gleicher Weise kann man die Bibel wie einen Magneten benutzen, um die Wahrheit von der Unwahrheit zu trennen. Aber inwiefern kann uns die Bibel dabei eine Hilfe sein? Indem sie die Anbetung genau erklärt, die von Gottes Standpunkt aus annehmbar ist.
Der Apostel Paulus schrieb: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17). Eine genaue Bibelkenntnis ist wichtig, weil wir sonst in die Fallgrube geraten könnten, unsere religiöse Ergebenheit nur auf das zu beschränken, was uns zusagt oder gefällt.
Außerdem erklärte Jesus Christus, der Sohn Gottes: „Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4:24). Wie können wir „mit Geist und Wahrheit anbeten“? Indem wir den wahrheitsgemäßen Richtlinien folgen, die Gott durch Inspiration in seinem Wort, der Bibel, aufzeichnen ließ.
Wahre Anbeter bekunden Liebe
Was sollten wir gemäß Gottes Wort von der wahren Anbetung erwarten? Drei Wörter liefern uns ohne Umschweife den Schlüssel: „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4:16). Daher muß sich die Anbetung, die Gott wohlgefällig ist, auf echte Liebe gründen.
Was bedeutet das in der Praxis? Eine Gott wohlgefällige Religion kann niemals dazu aufrufen oder es auch nur dulden, den Mitmenschen zu hassen. Das einfache Gebot der Bibel lautet: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:39). Das bedeutet, daß man sich von dem Haß dieser Welt sowie von ihren Vorurteilen und Konflikten getrennt halten muß. Es schließt auch ein, den Krieg nicht mehr zu lernen und statt dessen dem Frieden nachzujagen (Jesaja 2:2-4).
Zur Veranschaulichung: Könnten wir uns vorstellen, daß ein „französischer“ Apostel Paulus ins Feld zieht, um einen „deutschen“ Apostel Petrus zu töten, nur weil die jeweilige Nation, der sie angehören, der anderen den Krieg erklärt hat? Im Zweiten Weltkrieg ließen sich aber die meisten Religionsorganisationen so sehr in die Kriegsanstrengungen ihrer Nation verwickeln, daß sie sogar Feldgeistliche zur Verfügung stellten. „Christliche“ Geistliche beteten auf beiden Seiten zu demselben Gott um den Sieg. Besteht Gott aber geteilt? Kann er in etwas hineingezogen werden, was Professor Albert Einstein als die „Kinderkrankheit“ des Nationalismus bezeichnete, die „Masern des Menschengeschlechts“? Natürlich nicht! Daher müssen Gläubige, die Gott wirklich gefallen wollen, neutral bleiben und echte Liebe bekunden (Johannes 13:34, 35; 17:16). Sie führen keinen Krieg ‘gemäß dem, was sie im Fleische sind’. (Vergleiche 2. Korinther 10:3, 4.)
Die wahre Anbetung verherrlicht Gottes Namen
Der Apostel Paulus wies auf ein weiteres Kennzeichen der Gott wohlgefälligen Religion hin, als er sagte, daß es, obwohl viele sogenannte Götter und Herren existieren, für wahre Anbeter nur „e i n e n GOTT, den Vater“, gibt (1. Korinther 8:5, 6). Daher würden diejenigen, die Gott wohlgefällig sein wollen, sicherlich auch seinen Namen kennen und gebrauchen.
Kennzeichnenderweise erwähnt die Bibel den Namen Gottes im Urtext über 7 000mal. So heißt es zum Beispiel in Psalm 83:18: „... damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.“ Warum beten aber die Anhänger so vieler Religionsgemeinschaften einen namenlosen Gott an? Und warum merzen sie seinen Namen aus ihren Bibelübersetzungen aus? Auf diese Weise gefällt man Gott ganz bestimmt nicht, denn Jesus betete: „Dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9).
Die Religion, die Gott wohlgefällig ist
Gibt es irgendeine religiöse Gruppe, die die beiden grundlegenden Erfordernisse der wahren Anbetung erfüllt, die wir gerade besprochen haben? Gibt es eine Religionsgemeinschaft, die wirklich die Liebe offenbart, die Jesus lehrte? Preisen alle, die sich zu ihr bekennen, wirklich Gott, und ehren sie auch noch im 20. Jahrhundert seinen Namen?
Es ist eine bekannte Tatsache, daß Jehovas Zeugen die Kriege der Nationen in keiner Weise unterstützen. Aus diesem Grund haben sie bereits in Konzentrationslagern und Gefängnissen gelitten. Statt Kompromisse einzugehen, wenn es um biblisch begründete Grundsätze geht, sterben sie gleich den ersten Christen eher den Märtyrertod. Diese Einstellung beruht auf ihrer Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Eine solche Liebe ist ein Kennzeichen der wahren Anbetung, die Gott wohlgefällig ist.
Viele wissen, welch hervorragenden Ruf Jehovas Zeugen in dieser Hinsicht haben. Beispielsweise schrieb vor einigen Jahren ein südamerikanischer Zeitungsverleger, daß sich die Zeugen „aus Gewissensgründen weigern, in den Streitkräften zu dienen“. Er fuhr fort: „Schon als Kinder sind sich Zeugen Jehovas bewußt, daß sie nach Erreichen des 18. Lebensjahres wegen ihrer neutralen Haltung eine längere Zeit im Gefängnis verbringen werden. Es gehört zu ihrer religiösen Überzeugung, die Bestrafung auf sich zu nehmen. Sie sind freundlich und friedliebend.“
Welche Religionsgemeinschaft erfüllt das andere Erfordernis, dem man auch nachkommen muß, um Gott wohlgefällig zu sein? Ja, wer ehrt wirklich den Namen Gottes, Jehova? Es ist ganz offensichtlich, daß nur Jehovas Zeugen dies tun, und zwar sowohl durch ihre Predigttätigkeit als auch durch ihren Wandel (Römer 10:13-15).
Wäre es daher nicht angebracht, Jehovas Zeugen besser kennenzulernen? In der Liste auf Seite 6 werden einige ihrer Glaubensansichten aufgezählt, und es wird auch die jeweilige biblische Begründung angegeben. Unterziehe die Form der Anbetung der Zeugen folgendem einfachen Test: Entspricht sie Gottes Maßstab der Wahrheit, wie er in der Bibel festgelegt ist? Bringt sie die friedliche Frucht der Liebe hervor, die ein Teil der wahren Anbetung sein muß? Ehrt sie Gottes Namen? Wenn du feststellst, daß all das der Fall ist, dann wirst du die Religion gefunden haben, die Gott wirklich wohlgefällig ist.
[Kasten auf Seite 6]
GLAUBENSANSICHTEN DER ZEUGEN JEHOVAS
GLAUBENSANSICHT BIBLISCHE GRUNDLAGE
Der Name Gottes lautet Jehova 2. Mose 6:3
Die Bibel ist das Wort Gottes Johannes 17:17; 2. Timotheus 3:16, 17
Jesus Christus ist Gottes Sohn Matthäus 3:16, 17; Johannes 14:28
Der Mensch hat sich nicht entwickelt,
sondern ist erschaffen worden 1. Mose 1:27; 2:7
Der Tod ist auf die Sünde Adams
zurückzuführen Römer 5:12
Die Seele hört beim Tod auf zu bestehen Prediger 9:5, 10; Hesekiel 18:4
Das irdische Leben Jesu diente als
Lösegeld für gehorsame Menschen Matthäus 20:28; 1. Petrus 2:24;
Gebete dürfen nur durch Jesus Christus
an Jehova gerichtet werden Matthäus 6:9;
Die Moralgesetze der Bibel
müssen beachtet werden 1. Korinther 6:9, 10
Bei der Anbetung dürfen
keine Bilder verwendet werden 2. Mose 20:4-6; 1. Korinther 10:14
Man muß sich vor Spiritismus hüten 5. Mose 18:10-12; Galater 5:19-21
Christen müssen Zeugnis geben
und die „gute Botschaft“ verkündigen Jesaja 43:10-12;
Die Taufe durch völliges Untertauchen
symbolisiert die Hingabe an Gott Markus 1:9, 10; Johannes 3:23;
Religiöse Titel sind unangebracht Hiob 32:21, 22; Matthäus 23:8-12
Wir leben jetzt in der „Zeit des Endes“ Daniel 12:4; Matthäus 24:3-14;
Christus ist im Geiste gegenwärtig Matthäus 24:3; Johannes 14:19;
Satan ist der unsichtbare Herrscher
der Welt Johannes 12:31; 1. Johannes 5:19
Gott wird das gegenwärtige böse
System der Dinge vernichten Daniel 2:44;
Das Königreich in den Händen Christi
wird die Erde in Gerechtigkeit regieren Jesaja 9:6, 7; Daniel 7:13, 14;
Alle anderen Menschen, die Gottes
Billigung finden, werden ewig auf
einer paradiesischen Erde leben dürfen Lukas 23:43; Johannes 3:16
[Bilder auf Seite 5]
Wie kannst du eine Stecknadel im Heuhaufen finden?
Wie kannst du die wahre Religion finden?
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Der Wachtturm — Hilfe bei der VerbrechensverhütungDer Wachtturm 1985 | 15. Juli
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Der Wachtturm — Hilfe bei der Verbrechensverhütung
DIE siebenjährige Noomi, die in Manchester (England) zu Hause ist, schrieb ganz begeistert an das Londoner Zweigbüro der Watch Tower Society: „Als ich auf das Postamt kam, sah ich ein großes Plakat von unserer Zeitschrift. Es war die Titelseite des Wachtturms, auf der ein Mann mit einem Messer zu sehen ist, der einer Frau die Handtasche wegnehmen will. Die Polizeibehörde von Manchester hatte das Titelbild kopiert, um die Leute vor Überfällen zu warnen.“ Wie war es zu diesem ungewöhnlichen Plakat über Verbrechensverhütung gekommen?
Ein Herr nahm von einem Zeugen Jehovas, der im Straßendienst tätig war, eine Ausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm vom 1. November 1984 entgegen, in der das Thema „Kritische Zeiten heute — Warum soviel Gewalttätigkeit?“ behandelt wurde. Er steckte sie in seine Tasche. Auf dem Heimweg wurde er überfallen. Während er sich von dem Schock erholte, erinnerte er sich an die Zeitschrift und begann darin zu lesen. Als dieser Herr von einem Polizeibeamten der Abteilung Verbrechensverhütung besucht wurde, zeigte er ihm die Zeitschrift und erwähnte, daß er nie gedacht habe, er selbst würde das Opfer eines Überfalls werden.
Der Polizeibeamte war sehr beeindruckt von dem Titelbild und bemerkte, es seien auf anschauliche Weise alle Einzelheiten abgebildet, die nötig seien, um die Bevölkerung auf die Gefahr von Überfällen aufmerksam zu machen. Die Erlaubnis, das Bild für Plakate über Verbrechensverhütung zu vervielfältigen, wurde bereitwillig erteilt. Die Folge war, daß 3 000 Plakate im Großraum Manchester verteilt werden konnten.
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