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Wenn das Predigen zu einer Herausforderung wirdDer Wachtturm 1976 | 15. Februar
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Wenn das Predigen zu einer Herausforderung wird
WAS würdest du sagen, wenn dir für deine Predigttätigkeit ein Gebiet zugeteilt würde, das fast halb so groß wäre wie Europa oder die Vereinigten Staaten? Was würdest du sagen, wenn der größte Teil dieses Gebiets Wüste wäre, auf die die Sonne unbarmherzig herabbrennen und das Thermometer gewöhnlich auf etwa 50 ° Celsius klettern lassen würde? Würdest du die Herausforderung annehmen, in einem Gebiet zu predigen, in dem schlechte Straßen, Staub, Fliegen, Insektenschwärme und gelegentlich sintflutartige Regenfälle unendlich viele Schwierigkeiten mit sich bringen?
Meiner Frau und mir wurde ein solches Gebiet im wüstenartigen Hinterland Australiens angeboten, und wir nahmen es an. Du bist vielleicht überrascht zu erfahren, daß Australien so groß ist. Ja, es ist achtundfünfzigmal so groß wie England. Es hat mehr schneebedeckte Gebiete als die Schweiz, mehr Seen als Schottland, die Niederlande, Frankreich und Belgien zusammen und mehr Sonne und mehr Strände als Hawaii, Tahiti, Bali, die Fidschiinseln und Pago Pago zusammen. Seine Wüsten gehören zu den größten der Welt.
Zwei Jahre lang bereisten wir dieses Wüstengebiet und legten alle sechs Monate etwa 16 000 Kilometer zurück, um vierzehn Versammlungen und sieben kleine Gruppen von Zeugen Jehovas zu besuchen. Weißt du, was alles dazu gehört, in diesem wüstenartigen Hinterland von Versammlung zu Versammlung zu reisen?
REISEVORBEREITUNGEN
Zuerst mußte unser Wagen so hergerichtet werden, daß ihm Bodenwellen und Schlaglöcher, das Durchqueren von Flüssen und der Staub nicht schaden konnten. Besonders hart für den Wagen waren 4 800 Kilometer, die wir bei jeder Reise durch den Kreis, in dem wir predigten, auf unbefestigten Straßen zurücklegen mußten.
Die Windschutzscheibe schützten wir durch ein Drahtgitter. Dann brachten wir vorn eine besondere Stange an, um zu verhüten, daß durch Känguruhs, die in das Scheinwerferlicht des fahrenden Wagens springen könnten, Schaden entstände. Wir bauten vorn auch stärkere Spiralfedern ein, damit der Motor und das Getriebe mehr Bodenfreiheit hatten. Der Benzintank wurde mit einem Blech verkleidet, damit er durch aufprallende Steine nicht beschädigt wurde. Schließlich bauten wir einen Differentialverstärker ein, um zu verhindern, daß das Differential frei schwingen und auf der Straße aufschlagen konnte.
Unser Wagen war mit einem Gepäckträger ausgestattet, der fast die ganze Fläche seines Daches einnahm. Er war immer bis auf den letzten Zentimeter voll beladen, denn wir hatten stets Ersatzfelgen und Ersatzreifen bei uns, einen Benzin- und Ölvorrat, Filter, eine Luftpumpe, Abschleppseile, Wagenheber, Batteriekabel, einen Vorrat an Wasser zum Trinken und zum Waschen, Werkzeuge und Ersatzteile, um sozusagen jede Panne beheben zu können. Du hast recht, wenn du denkst, daß jemand ein guter Mechaniker sein muß, um in einem solchen Gebiet predigen zu können. Die Tatsache, daß jedes Jahr eine Anzahl Menschen in ihren steckengebliebenen Wagen an den Folgen der außergewöhnlichen Hitze sterben, zeigt, wie wichtig es ist, gut ausgerüstet zu sein. Oft liegen die Tankstellen bis zu 500 Kilometer auseinander, und man begegnet kaum einem anderen Fahrzeug.
Wichtig ist auch, daß alle Kleidungsstücke in Plastik eingewickelt werden, bevor man sie in den Koffer packt. Dann wickelt man den Koffer in Segeltuch ein. Warum? Weil der talgähnliche Staub sonst in die Kleider eindringen würde.
ERLEBNISSE UNTERWEGS
In der ersten Hälfte der Woche waren wir gewöhnlich unterwegs, und in der zweiten Hälfte widmeten wir uns zusammen mit einer Versammlung der Zeugen Jehovas der Predigttätigkeit. Wir fuhren von einer Versammlung (oder alleinstehenden Gruppe) zur anderen durchschnittlich etwa 800 Kilometer. Das heißt also, daß wir jede Woche ein oder zwei Nächte bei Temperaturen von 40 ° Celsius oder mehr im Wagen schlafen mußten.
Als wir die 1 200 Kilometer von Wyndham (Westaustralien) nach Broome fuhren, kamen wir in schlechtes Wetter. Oft mußten wir von der Straße abweichen, um schwierige Stellen zu umfahren. Manchmal stiegen wir auch aus und gruben einen Ameisenhaufen ab, um die Löcher in der Straße auszufüllen. Aber wenn ich den Wagen schob und meine Frau lenkte, kamen wir immer überall durch.
Auf unserer ersten Reise durch den Kreis legten wir 16 000 Kilometer zurück. Außer in e i n e r Ortschaft, sahen wir aber nirgends Gras. Es herrschte eine entsetzliche Dürre. Doch wie die Bibel zeigt, kann die Wüste nach dem Regen blühen wie der Safran (Jes. 35:1). Nach der Regenzeit konnten wir Tausende von Kilometern fahren und, so weit das Auge reichte, die prächtigsten Blumen sehen. Auch die Tierwelt ist in diesen Wüstengebieten sehr vielfältig. Da gibt es Känguruhs, Warane, Wildesel, Pferde, Emus, Dingos (Wildhunde) und sogar vereinzelte Kamele.
In einer besonders einsamen und heißen Gegend mußten wir 730 Kilometer auf einer unbefestigten Straße zurücklegen. Um weniger Gepäck zu haben, beschlossen wir, unseren besonderen Wasservorrat nicht mitzunehmen. Doch unterwegs hatten wir zuerst einen „Platten“, und dann platzte ein Reifen. Nun waren unsere beiden Ersatzreifen in Gebrauch. Wir begegneten kaum einem anderen Fahrzeug, und es waren noch 190 Kilometer bis zur nächsten Stadt.
Wir redeten kaum ein Wort, und das Herz schlug uns bis zum Halse, während wir mit 30 Stundenkilometern dahinkrochen. Die Fahrt schien uns endlos, denn wir befürchteten, daß jeden Moment wieder ein Reifen platzen könnte. Es waren fast 45 ° Celsius, und wir hatten nur noch einen halben Wasserbeutel warmes Wasser. Da platzte plötzlich wieder ein Reifen, doch wir waren bereits am Stadtrand. Es war gut, jene Nacht wieder in der „Zivilisation“ zu verbringen.
Ein andermal erlebten wir einen Regen außerhalb der Regenzeit. Große Lastwagen waren längs der Straße im Schlamm steckengeblieben. „Ihr werdet es niemals schaffen“, sagte ein Lastwagenfahrer zu uns. Aber wir erwiderten, wir wollten uns die Straße mindestens einmal anschauen. Es sah tatsächlich so aus, als wäre sie unbefahrbar, und so parkten wir in jener Nacht mitten auf der Straße und schliefen einige Stunden.
Am nächsten Morgen sagte ich zu meiner Frau: „Jetzt nur nicht schreien!“ Ich ließ den Motor sorgfältig warmlaufen und fuhr dann im Gedanken an den in der Bibel erwähnten einherrasenden Jehu mit „Karacho“ die Anhöhe hinauf, wobei Dreck und Schlamm nach allen Seiten flog (2. Kö. 9:20). Manchmal braucht man wirklich etwas „Schwung“, wie die Australier sagen. Wir hatten nur ein Ziel im Auge: die nächste Versammlung zu erreichen und zusammen mit unseren christlichen Brüdern an der Predigttätigkeit teilzunehmen.
Wir konnten unser Programm jedoch nicht immer einhalten. Wegen Überschwemmungen mußten wir einmal einen Umweg von 4 200 Kilometern machen, um eine Versammlung zu besuchen. Statt Anfang der Woche kamen wir deshalb erst am Donnerstagabend an, müde, staubig und mit völlig zerzaustem Haar, denn etwa 720 Kilometer vor unserem Bestimmungsort war die Windschutzscheibe zerbrochen. Aber von Freitag bis Sonntag konnten wir uns mit der Versammlung an der Predigttätigkeit beteiligen.
Noch größere Reisen unternahmen wir, um zu christlichen Kongressen zu fahren. Als wir den internationalen Kongreß in Sydney besuchten, reisten wir hin und zurück über 9 600 Kilometer. Wir fuhren von Port Hedland aus hin und kehrten nach Mount Newman zurück. Auf solche Reisen nahmen wir jeweils für alle Fälle einen Lebensmittelvorrat mit, der vierzehn Tage gereicht hätte. Meine Vorliebe galt Zwieback und „Backed Beans“ (gebackenen Bohnen), während meine Frau am liebsten Büchsensardinen hatte.
Manchmal mußte ich einige Tage einer weltlichen Beschäftigung nachgehen, damit wir unseren Wagen halten konnten. Ich werde nie vergessen, wie ich in Wyndham — bekanntlich eine der heißesten Gegenden der Erde — mit Eingeborenen zusammen arbeitete. Einer von ihnen war an der Bibel besonders interessiert, und ich konnte gut mit ihm über Gottes verheißenes neues System sprechen (2. Petr. 3:13).
DER KAMPF MIT DER HITZE
Manchmal hätten wir nichts dagegen gehabt, etwas von unserer Hitze gegen etwas kühleres Wetter abzugeben. Während der großen Dürre im Jahre 1972 stand das Thermometer ständig auf etwa 50 ° Celsius. Meine Frau hielt die Hitze nur dadurch aus, daß sie Gesicht und Nacken fortwährend mit einem feuchten Tuch abtupfte. Um unsere Mittagsmahlzeit einzunehmen, kauerten wir uns jeweils unter einen Strauch, denn in der ganzen Nullarborebene, durch die wir 1 300 Kilometer fahren mußten, gibt es keine Bäume. Diese Ebene wird mit Recht so genannt, denn „Nullarbor“ bedeutet „keine Bäume“.
Alles war glühend heiß. Hätte man den Wagen berührt, so hätte man sich verbrannt. Die lang andauernde Hitze griff die Gummiabdichtung an den Wagenfenstern an. Ich hatte dummerweise ein Paar billige Schuhe gekauft, und schon nach wenigen Wochen lösten sich durch die Hitze die Sohlen ab. Einmal sank die Temperatur, nachdem wir an unserem Bestimmungsort angekommen waren, auf 45 ° Celsius ab, und wir fanden es schon beinahe kühl.
Oft waren es während der Predigttätigkeit über 43 ° Celsius, aber wir konnten unser übliches Programm für die Besuche von Haus zu Haus trotzdem stets einhalten. In Exmouth waren es einmal schon vor 9 Uhr vormittags 43 ° Celsius, als ich an die erste Tür klopfte. Die Menschen in diesem Gebiet sind aber sehr zäh, und sie haben sich an dieses Wetter gewöhnt.
Wir sahen, wie ein zweiundzwanzig Monate alter Junge von Zeugen Jehovas bei 40 ° Celsius, ohne zu jammern, den ganzen Vormittag mit von Haus zu Haus ging. Als wir uns zum Mittagessen trafen, war sein Gesicht über und über mit rotem Staub bedeckt, und Schweißperlen rannen ihm von der Stirn über die Wangen, während er an der Hand seines Vaters daherkam. Aber er lachte über das ganze Gesicht und versuchte, uns zu erzählen, was die Leute gesagt hatten, bei denen sie am Vormittag gewesen waren.
In Meekatharra hielt ich einmal bei 45 ° Celsius in einer Wohnung einen öffentlichen Vortrag. Als ich später meine Hose auszog, war am linken Bein, wo ich die Bibel liegen gehabt hatte, eine Salzkruste, und an der Sitzfläche waren zwei weiße Flecken. Den Einheimischen, die an diese Hitze gewöhnt sind, fiel es gar nicht ein, an jenem Nachmittag die Ventilatoren laufen zu lassen. Meine Frau und ich konnten diese Hitze nur ertragen, weil wir extra Salz zu uns nahmen und darauf vertrauten, daß Jehova Gott uns stärken würde.
GEISTIG STARK BLEIBEN
Einmal besuchten wir eine Familie von Zeugen Jehovas, die Hunderte von Kilometern von der nächsten Versammlung entfernt wohnt. Aber diese Familie ist daran interessiert, die gleiche geistige Speise zu bekommen wie alle übrigen Zeugen Jehovas. An den für die Zusammenkünfte vorgesehenen Abenden ziehen sich alle gute Kleider an, und die einzelnen Familienglieder behandeln die gleichen Programmpunkte wie die Versammlungen der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt.
Doch einmal entstand ein Problem. Die Mutter war im Krankenhaus. Sie hatte an jenem Tag ein Kind bekommen. Nun erhob sich die Frage, wie die Familie an dem Abend die Theokratische Predigtdienstschule durchführen sollte, denn die Mutter hätte eine Aufgabe gehabt. Kurz entschlossen gingen sie alle ins Krankenhaus und führten ihre Zusammenkunft dort durch. Nichts kann diese Familie daran hindern, ihr Programm, das der geistigen Belehrung dient, durchzuführen.
Ein anderer Zeuge Jehovas, der sehr abgelegen wohnt, ging nach dem gleichen Muster vor. Da er aber allein war, mußte er alle Programmpunkte selbst behandeln, ja sogar die Königreichslieder sang er allein. Seine Mitbürger bemerkten, daß er in keinem Verein tätig war, und so wollten sie ihm einen Gefallen tun und trugen seinen Namen in die Mitgliederliste zweier Klubs ihres Städtchens ein. Er setzte ihnen taktvoll auseinander, warum er lieber keine Funktionen in einem Klub übernehmen wollte.
Dieser Mann war noch nicht lange ein Zeuge Jehovas, und es dauerte eine Weile, bis er den Mut hatte, in seiner Umgebung zu predigen. Oft sagten die Leute dann zu ihm: „Heute nicht, Kamerad. Du bist ja sonst ganz in Ordnung, aber laß uns doch mit deiner Religion in Ruhe.“ Er konnte jedoch mit jemandem ein Bibelstudium beginnen, und schon nach kurzer Zeit mußte er das Versammlungsprogramm nicht mehr allein durchführen. Wir fanden, daß unser Besuch bei den beiden viel zu kurz war.
Einige Orte besuchten wir, an denen es nur einen einzigen Zeugen Jehovas gab. An einem solchen Ort wohnte eine Glaubensschwester, die sich bei ihrer Predigttätigkeit an ein bestimmtes Programm hielt, denn in ihrem Gebiet lebten 10 000 Personen, denen sie Zeugnis zu geben hatte. Das Baby hatte sie jeweils auf einer Trage auf dem Rücken, und ein anderes Kind führte sie an der Hand. Sie konnte viele dieser Menschen für Gottes Wort interessieren. Gelegentlich werden Verkündigern in diesen abgelegenen Gebieten Kassettenbänder mit Aufnahmen von öffentlichen biblischen Vorträgen gesandt, die in den Versammlungen gehalten wurden, damit auch sie den geistigen Nutzen daraus ziehen können.
In den entlegenen Orten der Bergbaugebiete ist es meistens eine Freude zu predigen. Um dorthin zu gelangen, reisen die Zeugen oft Hunderte von Kilometern und wohnen dann jeweils ungefähr eine Woche in Zelten. Wir kamen in diesen Gebieten zu vielen jungen Ehepaaren mit Kindern, und die Menschen waren im allgemeinen sehr freundlich. Sie haben nicht soviel Ablenkung und haben deshalb mehr Zeit zum Lesen. In Karratha nahm jemand einmal sämtliche biblische Schriften entgegen, die ich bei mir hatte.
Obwohl die Tätigkeit in diesen Gebieten manchmal etwas ermüdend war, wurden wir stets sehr gesegnet. Mitunter waren wir etwas knapp bei Kasse. Einmal waren wir in einer Gegend, „wo sich die Füchse gute Nacht sagen“. Ich lag unter dem Wagen und versuchte, einen Bremsbelag zu finden, der verschwunden war. Zu unserer Überraschung kam ein Wagen angefahren. Es stellte sich heraus, daß der Fahrer ein Zeuge Jehovas war, der in einem nichtzugeteilten Gebiet predigte. Unsere Freude war unbeschreiblich. Nach seiner Ankunft zu Hause überwies er unverzüglich telegrafisch 50 Dollar an unseren nächsten Bestimmungsort. Es fehlte uns nie an dem zum Leben Notwendigen.
Es ist für die Zeugen im australischen Hinterland nichts Besonderes, zu einer dem Bibelstudium gewidmeten wöchentlichen Zusammenkunft über hundert Kilometer zu fahren. Ein Komitee von drei christlichen Ältesten muß vielleicht an einem Wochenende 1 900 Kilometer zurücklegen, um einer Nachbarversammlung bei der Regelung einer rechtlichen Angelegenheit zu helfen. Einige Zeugen müssen, wenn sie ihren halbjährlichen Kreiskongreß besuchen, hin und zurück bis zu 4 800 Kilometer reisen. Wenn die Straßen überflutet oder zu schlecht sind, fliegen sie, sofern sie es sich leisten können. Eine Familie bezahlte für den Flug zu ihrem Kreiskongreß und für die Unterkünfte insgesamt über 1 000 Dollar. Es war eine Freude, mit diesen Menschen, die die geistigen Interessen in ihrem Leben wirklich allem voranstellen, zusammen zu sein.
Jetzt üben wir unsere Predigttätigkeit in einem anderen Gebiet aus. Das Gebiet unseres neuen Kreises ist ungefähr so groß wie das einer einzigen Versammlung unseres letzten Kreises. Wir denken viel an unsere Brüder im ausgedehnten Hinterland Australiens; sie sind uns sehr ans Herz gewachsen. (Eingesandt.)
[Karte/Bild auf Seite 101]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Die Umrisse Australiens und die Reiseroute auf einer Karte von Europa
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Ereignisse, die noch vor uns liegenDer Wachtturm 1976 | 15. Februar
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Ereignisse, die noch vor uns liegen
WIR gehen einer Zeit entgegen, in der es auf der Erde keine Unruhen, Verbrechen, Krankheiten und Schmerzen mehr geben wird. Gefängnisse, Krankenhäuser und Ärzte werden bald nicht mehr benötigt werden (2. Petr. 3:13; Offb. 21:3-5).
Die Erwartung, daß solche Verhältnisse in unseren Tagen Wirklichkeit werden, ist kein Hirngespinst. Sie beruht vielmehr auf der zuverlässigen Verheißung des Einen, der völlig in der Lage ist, sein Versprechen einzulösen. Dieser Eine ist der Schöpfer des Menschen, Jehova Gott.
Bevor er jedoch darangeht, eine Erde, auf der Gerechtigkeit herrscht, zu schaffen, müssen noch aufsehenerregende Ereignisse eintreten. Gottesfürchtige Menschen können aber trotz der zunehmenden Unsicherheit und der sich mehrenden Schwierigkeiten zuversichtlich darauf hoffen, daß eine gerechte neue Ordnung nahe ist. Statt sich von großer Besorgnis und Furcht überwältigen zu lassen, werden sie den Rat des Herrn Jesus Christus befolgen: „Richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Luk. 21:28).
Doch welche weltbewegenden Dinge werden der Beseitigung all der Schwierigkeiten vorausgehen, von denen die Menschheit so lange geplagt worden ist?
DAS PREDIGEN DER „GUTEN BOTSCHAFT“
Etwas, was jetzt seinen Höhepunkt erreicht, ist das Predigen der „guten Botschaft“ von Gottes Königreich unter Christus (Matth. 24:14). Du selbst hast wiederholt Beweise dafür erlebt, daß diese „gute Botschaft“ verkündigt wird. Hat sich nicht jemand die Zeit genommen und mit dir über Gottes Königreich gesprochen? Und hast du nicht bemerkt, daß Jehovas Zeugen die einzige Gruppe Christen sind, die ein persönliches Interesse daran haben, die Menschen in ihren Wohnungen und öffentlich zu erreichen, damit sie diese Botschaft hören können? Jehovas Zeugen tun dies in 210 Ländern. Obwohl sie in verschiedenen Teilen der Erde verfolgt, falsch dargestellt und verspottet werden, haben sie ihre Tätigkeit nicht eingestellt. Ja, trotz staatlicher Verbote predigen sie weiter, indem sie „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5:29).
Zu welchem Ergebnis hat diese Tätigkeit geführt? Dadurch sind vor allem die von Gott auserwählten Jünger aus der Erdbevölkerung herausgesammelt worden, die an der Herrschaft seines Sohnes teilhaben werden (Matth. 24:31). Doch das ist nicht alles. Jedes Jahr haben sich Zehntausende weitere Gläubige Jehova Gott hingegeben und haben, indem sie
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