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  • Lehrer einer bequemen Religion
    Der Wachtturm 1958 | 15. März
    • wären die Gotteshäuser wahrscheinlich weniger gut besucht als heute, und sicherlich würde eine ziemliche Anzahl der Propheten gesteinigt werden. Wir lieben die Propheten erst nach ihrem Tode, und selbst dann sind wir, obwohl wir ihnen zum Gedächtnis Denkmäler setzen und ihre Botschaft auf eine Art verewigen, die sie selbst mißbilligen würden, tief beunruhigt, wenn … es ihnen in den Sinn kommen könnte, zurückzukehren und ihre lästige Gewohnheit, unangenehme Dinge zu sagen, wieder aufzunehmen. Ich weiß nicht … von welcher Reaktion es wäre, wenn das Christentum den Menschen in all seiner ursprünglichen Frische vorgesetzt würde.“

      Doch diese Reaktion ist bekannt. Hunderttausende von Menschen, die aus allen Nationen, Rassen und Sprachen gekommen sind, kennen sie. Sie sind auf die „gesunde Lehre“ eingegangen, von der sich die Massen abwenden. Ja sie haben der guten Botschaft von Gottes Königreich, die durch die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas weltweit verkündigt wird, Gehör geschenkt.

      Und warum haben sie ihr Gehör geschenkt? Weil sie sehen, daß die Neue-Welt-Gesellschaft die christlichen Früchte der Liebe hervorbringt, daß sie sich an die wahre christliche Sittlichkeit und Lehre hält und diese nicht verwässert, um Personen zu gefallen, die sich gern die Ohren kitzeln lassen. Sie sehen, wo die bequeme Religion der Christenheit die Massen hinführt, und sie kennen den biblischen Grundsatz: „Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in die Grube fallen.“ Sie haben somit die Entscheidung getroffen, die ihr ewiges Geschick berührt. — Matth. 15:14.

      Was wählst du — die bequeme Religion oder das ursprüngliche Christentum?

  • Schießerei in der Kirche
    Der Wachtturm 1958 | 15. März
    • Schießerei in der Kirche

      AM 17. Juni 1957 war im Daily Star von Beirut folgende Schlagzeile zu lesen: „19 Tote bei einer Schießerei in der Kirche von Zghorta.“ Wie kam es zu diesem anstößigen Zwischenfall? Wir müssen der Antwort etwas vorausschicken. Es besteht nämlich in Zghorta, einem Bergdorf im Norden des Staates Libanon, eine Familienfehde. Die Bevölkerung besteht aus maronitischen Katholiken, einem Zweig der römisch-katholischen Religion. In diesem maronitischen Dorf leben zwei große, einflußreiche Familien mit Namen Dweihi und Franjieh. Seit einiger Zeit besteht zwischen diesen beiden Familien ein Streit, der schon oft zu Schießereien geführt hat. „Bevor sie sich zum Kampf stellen“, berichtet die Zeitschrift Time, „sind sie so vorsichtig, sich zuerst in die Kirche zu begeben, um Gott darum zu bitten, daß er ihre Kugeln lenken möge, ja sie versäumen, selbst wenn sie im Kampfe stehen, nur selten den Besuch der Sonntagsmesse.“ Vor kurzem kam die Fehde nun durch einen merkwürdigen Zwischenfall zu einem Höhepunkt.

      Während der Begräbnisfeierlichkeiten für einen früheren Bürgermeister und Cousin des maronitischen Bischofs von Tripolis hielt ein Angehöriger der Familie Dweihi eine Rede, die als Beleidigung für den gegenwärtigen Abgeordneten des Bezirks, einen Mann aus der Familie Franjieh, betrachtet wurde. Anlaß hierzu gab ein katholischer Priester namens Simaan Dweihi, der sich in die Politik einmischte. Er ließ sich nämlich für die Parlamentswahlen auf die Liste der Regierungs­kandidaten setzen. Dies erregte das Mißfallen Hamid Franjiehs, eines Wortführers der Gegenpartei. Man vermutete, daß Priester Dweihi die politische Laufbahn nur eingeschlagen hätte, um die Familie Franjieh in Mißkredit zu bringen und Hamid Franjiehs Aussichten auf die Präsidentenschaft zu zerstören.

      Durch die politische Kampagne verschlimmerte sich die Lage zwischen den beiden streitenden Familien. „Der maronitische Pfarrer Simaan“, so schrieb die Zeitschrift Time, „trägt auf seiner Priesterrunde gewöhnlich eine große Pistole mit sich und geht selten auf die Reise, ohne von vier bis fünf seiner mit Revolvern bewaffneten Verwandten begleitet zu sein.“ Die Schießerei begann auf dem Hofe der Kirche und störte eine feierliche Prozession, an der sechs rotgekleidete Bischöfe und über 100 bärtige Priester teilnahmen. Revolverschüsse knallten. Maschinengewehre knatterten. Ein „Höllenlärm“ brach los. Kurz darauf begannen in der Kirche selbst Schüsse zu fallen, wo etwa 2000 Personen einem Gedenkgottesdienst für einen Scheich aus der Umgebung beiwohnten. Der mit Pistolen bewaffnete Priester Dweihi suchte Zuflucht in der Sakristei, wurde aber durch eine Kugel an der Hand verletzt. Wie die Zeitungen berichteten, wurden eine Viertelstunde lang „Tausende von Schüssen abgefeuert“. Als die Schießerei aufhörte, waren über 100 Personen verwundet, und 19 Personen lagen da. Nach vier Tagen war die Zahl der Todesopfer auf 30 angestiegen, und 10 Verletzte befanden sich immer noch in Lebensgefahr. Elf Personen waren in der Kirche selbst getötet worden. Mindestens ein Kind und eine Frau kamen um, drei Priester wurden getötet und drei weitere verletzt.

      Ein Priester, der sich in die Politik einmischte, hatte diese Tragödie heraufbeschworen.

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