Wir beobachten die Welt
Herztransplantationen als kriminell bezeichnet
◆ Der bekannte Leipziger Herzchirurg und Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Professor Martin Herbst, sprach sich gegen die bisher vorgenommenen Herztransplantationen aus und vertrat die Ansicht, daß die Forderung des hippokratischen Eides, ein Arzt dürfe einem Patienten nicht schaden, „ganz offensichtlich durchbrochen“ worden sei. „Hier beginnt die Geschichte kriminell zu werden“, begründete der Herzchirurg seine Ansicht, da in das Verhältnis zwischen Patient und Arzt, dem Hilfesuchenden und dem Helfenden, in allen Fällen ein Dritter, dem etwas genommen wurde, getreten sei. Es sei kein Erfolg erreicht worden, wenn das Leben eines Patienten auch nur um vier Wochen verlängert werden könne, es sei keine echte Hilfe. Dieses Leben sei in Wirklichkeit kein echtes Leben, sondern stehe unter einer Menge Einschränkungen und einer massiven medizinischen Behandlung.
Stellungnahme eines katholischen Geistlichen zu Wundern
◆ In einem Vortrag, der das Thema „Wunderberichte, Anstoß, Legende oder Wahrheit?“ trug, führte Dr. Otto Knoch, Direktor des Kath. Bibelwerkes Stuttgart, aus, daß man bei der Betrachtung der Wunderberichte, die im „Neuen Testament“ genannt werden, nicht in den Fehler verfallen dürfe, sie wie ein Polizeiprotokoll zu betrachten. Vielmehr seien die Wunderberichte „freie, phantasiereiche Darstellungen und theologische Überarbeitungen“. Ob diese Wunder wirklich passiert seien, sei für den, der glaubt, nicht so wichtig; heute „müsse“ der Katholik nicht mehr an Wunder glauben, sondern man solle sich fragen, ob ein echter Glaube überhaupt der Wunder und Mirakel bedarf.
Wahre Christen jedoch betrachten „die ganze Schrift als von Gott inspiriert und nützlich“ (2. Tim. 3:16), einschließlich des Berichtes über die Wunder.
Vermutlicher Ursprung der Gravitationswellen
◆ Die Gravitationswellen, die Albert Einstein theoretisch berechnete und deren Vorhandensein der amerikanische Physiker Dr. Joseph Weber im Jahre 1969 zum ersten Mal nachweisen konnte, stammen vermutlich aus dem Zentrum der Milchstraße. Nach Angabe Webers ist die Quelle der Gravitationswellen der Sternennebel Sagittarius, der — nach deutscher Rechnungsweise — rund 21 140 Lichtjahre (insgesamt etwa 200 Billiarden Kilometer/ein Lichtjahr = 9,461 Billionen km) von der Erde entfernt ist und sich aus rund zehn Milliarden einzelner Sonnen zusammensetzt. Für die Wissenschaft jedoch bleibt die Frage offen, von welchen unvorstellbaren Energien die Gravitationswellen gespeist werden.
Warum gelogen wird
◆ Nach verschiedenen deutschen Wörterbüchern wird die Lüge als „eine bewußte falsche Äußerung“ beschrieben. Was veranlaßt den Menschen, bewußt die Unwahrheit zu sagen? Mit dieser Frage hat man sich gemäß einem Bericht der Hamburger Morgenpost vom 17. Februar 1970 an der holländischen Universität Leiden befaßt. „Eine Analyse von 700 Lügen ergab folgende Gründe: 41 Prozent, um kein Mißfallen zu erregen, keine Nachteile zu haben. 14 Prozent, um den eigenen Willen durchzusetzen. 8 Prozent, um Sympathie oder Anerkennung zu gewinnen. 6 Prozent, um sich Arbeit oder Langeweile zu ersparen. 4 Prozent, um sich nicht lächerlich zu machen, und 3 Prozent, um auf andere Eindruck zu machen. Welcher Typ lügt am meisten? Bei Tests mit 2 500 Personen, deren Persönlichkeit und Temperament vorher analysiert worden waren, lagen die nervösen, leicht erregbaren Menschen weit an der Spitze. Unter ihnen befanden sich dreimal soviel Lügner wie bei jeder anderen Gruppe. Die wenigsten Lügner fand man unter den ruhigen, gutmütigen und nachgiebigen Menschen.“ Menschen schätzen es, mit ehrlichen und aufrichtigen Personen Umgang zu haben. Auch die Bibel vertritt diesen Standpunkt in Sprüche 13:5 „Der Gerechte haßt Lügenrede.“
Nur eine Uhr geht richtig
◆ „Alle Uhren, auch die genauesten, gehen falsch.“ Diese Feststellung findet man in einem Artikel der Schwäbischen Zeitung vom 3. März 1970. „Selbst die Zeitmesser des Fernsehens, die allabendlich auf den Bildschirmen erscheinen und dabei die Sekunden angeben, können keine absolute Ganggenauigkeit für sich beanspruchen. Nur eine Uhr in der Bundesrepublik stimmt auf eine zehntausendstel Sekunde mit der absoluten Zeit überein. Sie steht im ,Förderwerk für Juweliere und Uhrmacher‘ in Königstein im Taunus, der Fachschule der deutschen Uhrenspezialisten. Dabei ist diese Uhr in Königstein keine Uhr im üblichen Sinn, sondern ein Empfangsgerät für Radiowellen. Es sieht wie ein Transistorkoffer aus. Als einzige Stelle in der Bundesrepublik nimmt die ,Uhrenschule‘ mit dem kleinen Apparat die genauen Zeitzeichen auf, die aus der Schweiz gesendet werden. Diese genaue Zeit — die Königsteiner Uhr würde erst nach 3 000 Jahren um eine einzige Sekunde abweichen — wird im Observatorium von Neuenburg ermittelt. Eine Atomuhr setzt Atomschwingungen in Zeitsignale um, und ein Langwellensender, der noch aus den Tagen des Völkerbundes zwischen Lausanne und Genf steht, strahlt die Zeitzeichen pausenlos mit einer Frequenz von 75 Kilohertz aus. Mit gewöhnlichen Rundfunkempfängern sind diese piepsenden Zeitzeichen nicht zu empfangen.“
Tötungsdrang durch LSD
◆ In einem offiziellen Bericht des britischen Innenministeriums, der von einem dafür gebildeten Drogenkomitee zusammengestellt und veröffentlicht wurde, wird berichtet, daß durch LSD-Drogen der Drang zum Töten hervorgerufen werden könne. Durch die Einnahme von LSD kann es zu gewalttätigem Handeln kommen, was die Selbstmord- und Mordversuche, die unter Einwirkung von LSD verursacht worden sind, beweisen. Schon kleine Mengen der Drogen können zu Störungen des Geisteszustandes, wie Bewußtseinsspaltung, chronische Furcht, Depressionen und Stimmungsschwankungen usw., führen. Der Bericht weist darauf hin, daß die Drogennehmer nicht nur in der Hippie-Bewegung, sondern in allen sozialen Schichten zu finden sind, und unterbreitet den Vorschlag, daß Autofahrer nicht nur auf den Alkoholgehalt ihres Blutes, sondern auch auf die Einnahme von Drogen untersucht werden sollten.
Die kleinste Bibel
◆ Wenn man berücksichtigt, daß die vollständige Bibel 66 Bücher und die englische King-James-Übersetzung als Beispiel 773 746 Wörter umfaßt, kann man nicht von einem kleinen Buch sprechen. Jedoch gelang es nach einem Artikel der Zeitschrift Photo-Presse britischen Wissenschaftlern, mit Hilfe von Laserstrahlen „den gesamten Bibelinhalt auf einer DIN A 5 großen photographischen Platte als Hologramm“ aufzuzeichnen. „Durch einen Laserstrahl kann dieses Hologramm jederzeit wieder lesbar gemacht werden. Praktisch können die über 700 000 Wörter der englischsprachigen Bibel damit auf der Fläche einer Schulheftseite untergebracht werden.“ Diese Errungenschaft war bereits ein Fortschritt auf dem Gebiet der Miniaturisierung, denn vorher war es möglich, sämtliche Seiten der Bibel auf 20 Mikrobildern in Größe einer Postkarte mit Hilfe des weit verbreiteten Mikrofilms festzuhalten.
Neue Zitrusfrucht auf dem europäischen Markt
◆ Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen vom 25. März 1970 soll bald in Europa „eine saftige und schmackhafte Zitrusfrucht, die Chironja, die weder die Säure der Orangen noch die Bitterkeit der Grapefruit enthält, ... auf den Markt kommen. Die Chironja wurde im Jahre 1956 wildwachsend in den Bergländern Puerto Ricos entdeckt. Bei der gelben glänzenden Frucht scheint es sich um eine seit langem als eigenständige Varietät existierende Hybride zwischen Orange und Grapefruit zu handeln, die durch Samen im Freiland fortzupflanzen ist. Die Schalen der Chironja, die sich wie eine Mandarine schälen läßt, sind fünf bis acht Millimeter dick. Die Frucht selbst besteht aus sieben bis fünfzehn leicht zu trennenden Segmenten, die so viel Saft enthalten wie zwei Valencia-Orangen.“
Umleitung sowjetischer Flüsse
◆ Die Sowjetunion plant, wie der britische Meteorologe Lamb mitteilte, eine Umleitung der Flüsse Petschora, Ob und Yenissej, die alle in das Nördliche Eismeer fließen. Man nimmt an, daß die Sowjetunion die Flüsse zunächst stauen und ihr Wasser dann über Tausende von Kilometern durch Kanäle nach Süden in das Kaspische Meer und den Aralsee leiten will. Dadurch würde man der Austrocknung des Kaspischen Meeres, dessen Wasserspiegel in den vergangenen Jahren um zwei Meter gefallen sein soll, und des Aralsees entgegenwirken. Neben der Erhaltung dieser beiden Seen könnten zirka 34 Millionen Hektar trockene Steppe in blühendes Land verwandelt und etwa 60 Millionen Hektar Sumpfgebiet entwässert werden. Jedoch werden von Wissenschaftlern Bedenken gegen dieses Projekt angemeldet. Hubert Lamb vertrat die Ansicht, daß Klimaveränderungen hervorgerufen würden, und in Deutschland sowie in anderen mitteleuropäischen Ländern würde ein Mittelmeerklima einziehen. Der amerikanische Wissenschaftler Raymond Nace befürchtet sogar Auswirkungen auf die Erdrotation.
Große Abwanderungsquote der Landwirte
◆ Regierungsdirektor Buescher vom Landesinstitut für landwirtschaftliche Pädagogik in Bonn teilte auf einer Tagung in der Evangelischen Akademie Mülheim/Ruhr mit, daß sich die jährliche Abwanderungsquote von Landwirten in die Industrie gegenwärtig auf vier bis fünf Prozent belaufe. Die Zahl der Landwirte hat sich in der Bundesrepublik von rund 3,9 Millionen in den Jahren 1950 bis 1967 um 2,2 Millionen auf 1,7 Millionen verringert. Es sei angesichts dieser Entwicklung notwendig, von der alten Vorstellung des Bauernberufes als eines „Lebensberufes“ endgültig Abschied zu nehmen. Buescher schlug eine Erziehung „zur Mobilität und Fähigkeit zum beruflichen Rollenaustausch“ vor, die schon im Elternhaus und in der Schule beginnen müsse.
Aufruf zum Gebet für Wiedervereinigung
◆ In einem Artikel der Münchener Katholischen Kirchenzeitung wurde die Bevölkerung aufgefordert, für das Gelingen der Bemühungen in der Ostpolitik zu beten. Man regte an, die Angelegenheit von folgendem Aspekt aus zu betrachten: „Die unendlich wichtigen und vielfach bedrohten Anstrengungen, Kontakte nach Osten herzustellen, sollten wir nicht nur teilnahmslos beobachten; wir sollten selbst etwas tun, zum Beispiel: beten. In den Fürbitten während der hl. Messen bitten wir ja oft — ganz allgemein — um den Frieden der Völker und die Entspannung auf der Welt. Hier können wir unserem Herrgott einmal ganz konkret einige Namen und Adressen sagen, etwa:
● daß du die Bemühungen der Politiker, Gewerkschaftsfunktionäre und Wirtschaftsfachleute, friedliche Übereinkünfte mit den Menschen in östlichen Ländern herzustellen oder zu verbessern, mit deinem Segen begleiten wollest — wir bitten dich, erhöre uns;
● daß du dem Versuch unserer Regierung, mit den verantwortlichen Politikern im anderen Deutschland ein Gespräch zu beginnen, deine Aufmerksamkeit und Gnade schenken wollest — wir bitten dich, erhöre uns;
● daß du uns lehren wollest, was in dieser Situation Nächsten- und Feindesliebe auf deutsch heißt — wir bitten dich, erhöre uns.“
Jesus Christus, der Gründer des Christentums, bekundete jedoch eine entgegengesetzte Einstellung, indem er von sich und seinen treuen Nachfolgern folgendes in Johannes 17:16 berichtete: „Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin.“
Wissenschaftler in den USA haben Geldsorgen
◆ Nach Angaben des Nationalen Wissenschaftsrates der Vereinigten Staaten ist es um die amerikanische Wissenschaft schlecht bestellt. In einem von diesem Gremium verfaßten Bericht wurden die Sorgen Präsident Nixon unterbreitet. Darin heißt es auszugsweise: „Die wissenschaftlichen Anstrengungen der Vereinigten Staaten sind gegenwärtig von Mittelmäßigkeit bedroht. Die jüngst von der Bundesregierung verfügten Ausgabenbeschränkungen für wissenschaftliche Forschung sollten aufgehoben werden, bevor die Lebenskraft der für den Fortschritt allen Wissens wesentlichen Naturwissenschaften schwindet.“ Die jüngsten wissenschaftlichen Fortschritte in den Vereinigten Staaten seien mit fast gleichbleibendem Forschungshaushalt und mit Einrichtungen erzielt worden, die schnell veralten.
Zustände im ehemaligen Biafra
◆ Eine Gruppe früherer Zeitungs- und Rundfunkjournalisten, die jetzt nach Lagos kamen, gaben eine Schilderung von der Situation, die im ehemaligen Biafra vor Beendigung des Krieges vorzufinden war. Sie berichteten von der Flucht des früheren Staatschefs Ojukwu aus dem eingeschlossenen Restgebiet, von dem Hungertod, von Vergewaltigungen und von der Jagd auf Menschenfleisch. Ein ehemaliger Beamter des biafranischen Informationsdienstes weiß zu melden, daß Ojukwu im Gebiet von Aba acht Zivilisten und zwei Offiziere hinrichten ließ, die auf dem Markt in Nbawsi Menschenfleisch feilgeboten hatten. „Angehörige der Ngua, einer Ibo-Sippe, hatten einen Kommandotrupp aufgestellt, der geschwächte und versprengte Soldaten auf der Straße überfiel. Lebende biafranische Soldaten wurden für 50, tote für fünf Pfund gehandelt.“