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  • Weltweite Angst — Was beweist sie?
    Erwachet! 1983 | 8. April
    • Five, Six, Seven, Eight

      We don’t want to radiate

      An dein Ohr dringen Sprechchöre, Rockmusik, Parolen, Hymnen und ein Gewirr von tausend Stimmen. Deinen Augen bietet sich ein Kaleidoskop von Bildern: Transparente mit Parolen in grellen Farben — viele Klischees; auch originelle Einfälle vom Humor oder vom Horror her; Demonstranten in bizarrer Aufmachung mit schrecklichen Masken; Bildnisse aus Papiermaché; Männer im Straßenanzug; Prediger in Amtskleidung, Mönche der Christenheit in braunen Roben, buddhistische Mönche in safrangelben Roben, Jugendliche, Betagte, Mütter mit Säuglingen und ein Hund mit einem Schild am Hals — darauf ein einziges Wort: Peace (Frieden).

      Siebenhunderttausend auf den Straßen der Stadt New York, alle mit einem Ziel — zu verhindern, daß je ein Atomkrieg ausbricht.

      Das war die größte Abrüstungskundgebung, die es in den Vereinigten Staaten bisher gegeben hat. Die Organisatoren der Kundgebung hatten den 12. Juni gewählt, weil am selben Tag die zweite UN-Sondersitzung über Abrüstung tagte und sich dadurch eine gute Gelegenheit bot, der UNO die Atomwaffenfrage zu verdeutlichen.

      Jener Tag war von einer karnevalartigen Atmosphäre beherrscht. Doch immer wieder nahm das Auge und das Ohr das Leichentuch einer atomaren Verwüstung wahr. Es war eine friedliche Demonstration. Obwohl weitaus die meisten Demonstranten Amerikaner waren, sah man auch eine Anzahl aus anderen Ländern. Ein internationales Gepräge erhielt die Kundgebung zum Beispiel durch eine Delegation von jungen und alten Japanern, die allen, denen sie begegneten, Kränze aus bunten Papierfriedenstauben um den Hals legten und bunte Karten mit persönlichen Friedensbotschaften in japanischer Schrift überreichten.

      „Warum sind die Damen hier anwesend?“ Darauf erwidert eine Sechzigerin: „Wir möchten eine sichere Welt für unsere Enkel.“ Eine andere antwortet: „Wir möchten, daß die Welt auch noch für unsere Enkel da ist.“

      Ein Atomwissenschaftler vom Argonne National Laboratory, das für das U.S. Department of Energy tätig ist, erklärt, warum er zur Kundgebung kam: „Aus demselben Grund wie jeder andere — wegen des Wettrüstens. Ich glaube, es besteht wirklich die Gefahr, daß durch Zufall ein Atomkrieg ausbrechen und ich getötet werden könnte. Ich kann Menschen nicht sterben sehen, seien es Russen oder Amerikaner.“

      Hier ist der Leiter der Abteilung Nuklearmedizin an einem großen New Yorker Krankenhaus. Warum demonstriert er? Er sagt es mit einem Wort: „Angst!“ Er möchte, daß Atomenergie für friedliche Zwecke — in der Medizin — eingesetzt wird, nicht für den Krieg.

      Der Seelsorger eines College in Kentucky marschiert mit, weil er glaubt, daß solche Demonstrationen „die Regierungsvertreter zwingen, Frieden herbeizuführen“.

      Der normale Bürger marschiert — überraschenderweise — zusammen mit organisierten Angehörigen von Berufsgruppen und Gewerkschaften. Auffallend sind überall die Geistlichen. Der lange Zug von Demonstranten ist „gesprenkelt“ mit religiösen Gruppen. Beim ersten Hinsehen meint man, es mit einer geeinten Menschenmenge zu tun zu haben, doch eine nähere Untersuchung bringt eine uneinheitliche Anhängerschaft zutage. Vergleicht man die Parolen auf den Transparenten und sieht man sich die verschiedenen Ideologien an, bemerkt man Unterschiede in der Meinung darüber, wie die Atomwaffenarsenale letztlich eingefroren werden sollten. Eine beträchtliche Zahl von Demonstranten macht dem persönlichen Groll Luft oder vertritt politische Standpunkte auf dem Umweg der Atomwaffenfrage.

      Die riesigen weißen Straßenkehrfahrzeuge warten, bis die Demonstranten den Marsch beenden. Während sie das Feld räumen, rücken ganze Geschwader dieser motorisierten Ungeheuer nach, verschlingen die verstreuten Schriften und fegen die Straßen sauber. Ob die Friedensbewegung im Sand verlaufen und aus dem Sinn der Politiker verbannt werden wird oder ob solche Demonstrationen irgendeine Wirkung haben werden, zum Beispiel in Form eines zunehmenden Drucks auf Regierungen, Frieden zu proklamieren, bleibt abzuwarten.

      Wenn wir jedoch auf menschliche Bewegungen wie die Friedensbewegung nicht mit Zuversicht blicken können, wohin können wir uns dann wenden in der Hoffnung auf bleibenden Frieden und Sicherheit?

  • Wahrer Frieden und Sicherheit — Durch Einfrieren der Atomwaffen oder durch Gottes Königreich?
    Erwachet! 1983 | 8. April
    • Wahrer Frieden und Sicherheit — Durch Einfrieren der Atomwaffen oder durch Gottes Königreich?

      DIE Atomwaffenarsenale auf dem gegenwärtigen Stand einzufrieren wäre ein ähnliches Unterfangen wie, die Temperatur eines von Fieber befallenen Patienten auf 40 °C zu halten. Das wäre nicht ausreichend! Waffen und Fieber sind lediglich Symptome eines tiefer liegenden Übels. Eine Heilung kann man nur erreichen, indem man die Ursache des Problems beseitigt. Zum Beispiel haben die heutigen weltweiten Atomwaffenbestände eine Sprengkraft, die weit mehr als drei Tonnen TNT für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf der Erde entspricht — insgesamt 13 000 000 000 Tonnen! Fühlst du dich angesichts einer solchen Bedrohung sicher?

      Da ein Einfrieren der Atomwaffen nicht ausreicht, wie wäre es dann mit einer Beseitigung sämtlicher Atomwaffen? Eine weltweite Abrüstung ist keine neue Idee. Schon der berühmte Physiker Albert Einstein trat dafür ein. Und seit 1945 hat sich ein ganzes Heer bekannter Persönlichkeiten für eine weltweite atomare Abrüstung ausgesprochen. Doch in den vergangenen 10 Jahren ist die Zahl der Atomsprengköpfe der USA und der Sowjetunion insgesamt mehr als verdoppelt worden. Glaubst du wirklich, daß wir der atomaren Abrüstung jetzt näher sind als vor 38 Jahren?

      Die Erde von Atomwaffen zu säubern würde den Kriegen kein Ende bereiten. Seit dem letzten Einsatz der Atombombe vor über drei Jahrzehnten sind mehr als 130 Kriege geführt worden. Gäbe es jedoch wahren Frieden und Sicherheit, wenn alle Kriegswaffen verschwinden würden?

      Sämtliche Kriegsinstrumente zu beseitigen wäre ein Riesenschritt in Richtung Frieden und Sicherheit, aber es wäre nicht ausreichend. Das Herz der Menschen muß erreicht, geformt und geändert werden. Das kann keine menschliche

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