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Warum haben die Wundergaben des Geistes aufgehört?Der Wachtturm 1971 | 15. November
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Auf diese Weise leitet Gottes Geist die Verkündigung der guten Botschaft mit dem Erfolg, daß ‘eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermag, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen’ zum Lobpreis Gottes, Jehovas, und seines Königs Jesus Christus hervorgetreten ist und sich an der Verkündigung beteiligt, daß der König seine Herrschaft angetreten hat. — Offb. 7:9, 14.
Der Geist wirkt heute daher in der Tat machtvoll, ebenso wie er in der frühen Christenversammlung gewirkt hat. Tatsächlich wird das Werk, das er vollbringt, vom menschlichen Standpunkt aus treffend als wunderbar bezeichnet. Diejenigen, die das Werk tun, müssen dazu Gottes Geist haben, und sie anerkennen, daß in Wirklichkeit sein Geist die Ergebnisse erzielt.
Indes mögen die vollbrachten Dinge dem, der Gottes Geist nicht als die Kraft anerkennt, die sein Volk zur Tätigkeit antreibt, als eine natürliche Auswirkung der Dinge vorkommen. Die Wirksamkeit des Geistes in Gottes Versammlung erscheint heute nicht als etwas so Auffallendes, denn die angewandten Gaben sind geistige Gaben, die von ihren Besitzern während einer Zeitspanne entwickelt worden sind, während die Wundergaben der frühen Versammlung den Christen, die Gott dazu auserwählt hatte, augenblicklich gegeben worden waren. — 1. Kor. 12:6, 11, 18; Apg. 19:5, 6.
Als Christen können wir heute glücklich sein, daß Gott in seiner wunderbaren Weisheit auf diese Art gewirkt hat, so daß die Wahrheit auf der Erde lebendig erhalten blieb. Wir sollten nun die Früchte des Geistes eifrig zu entwickeln suchen, um nicht als solche erfunden zu werden, die ‘die unverdiente Güte Gottes annehmen und ihren Zweck verfehlen’. — 2. Kor. 6:1.
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Wie die Auslagen religiöser Institutionen gedeckt werdenDer Wachtturm 1971 | 15. November
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Wie die Auslagen religiöser Institutionen gedeckt werden
„ALLE Religionen sind im Grunde genommen gleich.“ Hast du dies schon sagen hören? Allerdings haben die meisten Religionen vieles gemeinsam, doch nicht alle Religionen. Um zu verstehen, wie groß eigentlich der Unterschied sein kann, betrachte die Sache im Licht der Frage, wie die Auslagen religiöser Institutionen gedeckt werden.
Obwohl heute die Kirchen der Christenheit ihre Tätigkeiten auf sehr verschiedene Weise finanzieren, besteht doch eine grundlegende Ähnlichkeit. Zu den üblichsten Methoden gehört diejenige, den Kollektenteller oder das Körbchen herumzureichen — manchmal mehr als einmal während der kirchlichen Handlung. Einige Kirchen senden Briefe aus mit Umschlägen, die an sie rückadressiert sind, worin um Schenkungen gebeten wird. Andere erlangen finanzielle Unterstützung durch bezahlte Inserate in ihren Kirchenblättern. Viele Organisationen senden religiösen Krimskrams weg und bitten die Empfänger, für diese nicht erbetenen „Gaben“ etwas beizusteuern. Noch andere Kirchen nehmen zu Tafel- und Spielgesellschaften Zuflucht, um Geld zu erhalten. Ein Inserat, das in religiösen Zeitschriften (in den USA) erscheint, besagt: „Ein erwiesenes Mittel für Kirchen und Klubs, zu Geld zu kommen: Gewinnt 82 Dollar mit Geschirrtüchern ,Glückliches Heim‘.“
Eine an gewissen Orten übliche Methode ist der Gebrauch persönlicher Briefumschläge für Sonntagsbeiträge, wie zum Beispiel die von der Brown Memorial Baptist Church in Brooklyn, New York. Ihre Mitglieder bekommen zu Beginn des Jahres einen Satz von 52 Briefumschlägen; jeder Satz ist mit einer kennzeichnenden Nummer versehen. Wenn das Kollektenkörbchen herumgereicht wird, lassen die Mitglieder ihre Briefumschläge hineinfallen. Da diese Briefumschläge numeriert sind, sind die kirchlichen Amtspersonen in der Lage, genau zu sagen, wie regelmäßig und wieviel jedes Mitglied im Laufe eines Jahres beiträgt.
Gewisse Geistliche im Gebiet von New York gehen in der Sache ganz geschäftsmäßig vor. Sie senden monatlich Auszüge an ihre Kirchenmitglieder und erinnern sie an den Betrag, den sie ihrer Kirche schulden. Und von einem Geistlichen der Kongregationalistenkirche in Vermont wurde in der Presse berichtet, er habe hinter dem Hauptportal eine Kreditkartenmaschine aufgestellt für diejenigen, die es vorziehen, auf diese Weise Beiträge zu geben. Sehr viele Kirchen fordern oder ermuntern ihre Mitglieder, ihrer Kirche den Zehnten ihres Einkommens zu geben.
Dann gibt es auch die berufsmäßigen Finanzleute, die Geld für besondere Zwecke eintreiben, unter anderem für die Renovierung oder den Bau von Kirchen. Zum Beispiel sagt das Buch The Church as Employer, Money Raiser and Investor (Die Kirche als Arbeitgeber, Geldeintreiber und Kapitalanleger): „Das Werk, Kirchen behilflich zu sein, zu Geld zu kommen, ist ein Sonderverdienst geworden.“ Zu den hervorragendsten Agenturen, die in den USA Geld aufbringen, zählt Ketchum, Inc. Diese Gesellschaft und andere, ihr ähnliche, gehören zur American Association of Fund Raising Counsel (Amerikanischer Verein der Gelderwerbsberatung).
Eine sehr populäre Methode, die angewandt wird, Geld für eine Kirche einzuziehen, ist der Gebrauch des Bingo (einer Art Lottospiel) und ähnlicher Glücksspiele. Zu den neuesten davon gehören die, die als „Las-Vegas-Nächte“ bezeichnet werden. Unter dem Titel: „Bingos Sonne geht in den Vegas-Nächten glühend unter“ teilten die New York Daily News vom 2. März 1971 mit, wie diese Las-Vegas-Nächte als Einnahmequelle der Kirche das Bingospiel ersetzen. Der Bericht besagte: „Letzten Samstagabend kamen mehr als 500 Personen in das Holliswood Jewish Center (jüdisches Zentrum) nach Holliswood, Queens, um ihr Glück mit Karten- und Würfelspiel, mit Glückstalern und einem schnarrenden Glücksrad an der Wand zu versuchen. Unsere Liebe Frau von Lourdes in Queens Village, Queens, veranstaltet eine Las-Vegas-Nacht, erfüllt mit Pokerspiel, mit ,Siebzehn und vier‘, mit ,Big Six‘, ,Drüber und Drunter‘ und ,Bestimmen Sie selbst das Spiel‘. Eintritt 1 Dollar, die Erfrischungen sind gratis.“ E i n e katholische Kirche berichtete ein Einkommen von 26 000 Dollar von nur einer Las-Vegas-Nacht, die kürzlich veranstaltet wurde.
Hast du nicht aus eigener Erfahrung festgestellt, daß verschiedene dieser Methoden von der protestantischen, der katholischen und jüdischen Konfession zur Deckung ihrer Auslagen angewandt wurden? Beachte auch, daß diese Methoden alle im Grunde genommen einander ähnlich sind. Statt zu spontanem Geben zu ermutigen, üben sie auf feine oder gröbere Weise Druck aus und appellieren wie das Spielen auch an die Selbstsucht.
Was ist dagegen über die christlichen Zeugen Jehovas zu sagen? Welche von diesen Methoden wenden sie an? Tatsächlich wenden sie keine davon an, auch nicht die allgemein übliche, einen Kollektenteller herumzureichen. Wie erlangen sie denn die nötigen Geldmittel, um die Auslagen zu decken, die die Durchführung ihrer religiösen Tätigkeiten in lokalem, nationalem und internationalem Umfang mit sich bringt?
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