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  • Jagd nach Geld für religiöse Zwecke
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 15. 8. S. 509-510

Jagd nach Geld für religiöse Zwecke

EIN altes englisches Sprichwort sagt: „Ein Tor und sein Geld sind bald getrennt.“ Während es immer so viele Menschen gibt, die auf dieser Basis Toren sind, scheint es, daß die meisten Leute weniger geneigt sind, den Toren zu spielen, wenn es darum geht, für religiöse Zwecke zu spenden. Dann machen sich gewisse Erwägungen zum Schutz des Geldbeutels bemerkbar. Als Ergebnis davon macht es Geistlichen oft Schwierigkeiten, Wege zu finden, ihre Herden von einem Teil ihres Geldes zu trennen.

Zum Beispiel erklärte im Februar 1954 der 190 Pfund schwere Vikar von Wymering, Hampshire (England), A. H. Gilroy, er werde dreißig Sekunden lang auf seinem Kopf stehen, wenn das Dorffest mehr als 50 Pfund (588,— DM) einbringe. Das Fest brachte mehr als 50 Pfund ein, und so stand der Vikar die verabredeten dreißig Sekunden auf dem Kopf, und zwar vor einer Zuschauermenge von Frauen. Wenigstens war das eine Art, um die finanzielle Zusammenarbeit seiner Gemeinde zu erreichen.

Um für seine Kirche Geldmittel zu erhalten, organisierte ein katholischer Priester in Irland ein Taubenschießen. Als sich einige über das grausame Verwunden und Töten Hunderter von Tauben beschwerten, erwiderte der Priester, er habe nachgeprüft und herausgefunden, daß es legal wäre, und „man würde sich der Tauben gut annehmen, und sie hätten jede Chance“. Treffend sagt die Schrift: „Der Gerechte kümmert sich um das Leben seines Viehes, aber das Herz der Gesetzlosen ist grausam.“ — Sprüche 12:10.

Eine der Lieblingsmethoden, für religiöse Zwecke Geldmittel einzutreiben, ist in den Vereinigten Staaten das Bingospiel, eine kindische Form des Glücksspiels. Als es die Neuyorker Polizei schließlich verbot, weil es illegal ist, hörte man viele Ausbrüche der Unzufriedenheit, besonders von seiten römisch-katholischer Prälaten. Ein Priester jedoch tröstete sich mit dem Gedanken: „Es gibt ja noch Tanz, Basare, Kartenspiel, Modeschauen und andere traditionelle kirchliche Wohltätigkeitsanlässe, auf die man zurückgreifen kann.“

Das erinnert uns an Berichte über die Hindutempel Indiens. Dort verrichtet man Dienste, die einem gewöhnlich nirgendwo anders erwiesen werden. Es handelt sich dabei um „Badeeinrichtungen, Waschen von Kleidern, Spiel- und Schlafräume, Stellung von Prostituierten, Essenausgabe und Unterhaltung durch Tanzmädchen“.

Um Spenden für religiöse Zwecke weniger schmerzlich zu machen, ist es Sitte, Geldbeiträge als Geldinvestierung hinzustellen. So sendet jede Weihnacht der bekannteste Evangelist in den Vereinigten Staaten Briefe aus, in denen er um finanzielle Unterstützung für seine vielseitige Tätigkeit bettelt. „Dieses Predigtwerk kann nur durchgeführt werden durch Deine finanziellen Investierungen. Besonders diesen Monat brauchen wir Deine Hilfe.“ Das Rundschreiben sagt, die Beiträge seien immer im Dezember am niedrigsten. Es ist befremdend, daß die meisten Leute gerade in dem Monat Christus vergessen sollten, in dem sie behaupten, seinen Geburtstag zu feiern!

Viele Kirchen unterhalten die Dienste eines Mannes, der beruflich die schriftlich gemachten Geldversprechen der Mitglieder bearbeitet und einsammelt, und dessen Organisation gegen Bezahlung für Beträge von 2000 bis 15 000 Dollar garantiert. Eine solche Organisation hat ein sorgfältig ausgearbeitetes Programm, nach dem einer ihrer Agenten einen wirkungsvollen Feldzug zur Erwerbung von Geld leitet, in dem man betont, daß die Kirchenmitglieder die „Notwendigkeit des Gebens“ erkennen sollten. Aus dem Dienst einer solchen Organisation haben die Kirchen nicht nur einen bedeutenden Nutzen gezogen, indem sie oft 50 bis 100 Prozent mehr einnahmen als sie dafür ausgaben, sondern ihre Angestellten profitieren noch mehr. Eine solche Organisation verdoppelte ihr Einkommen in den ersten paar Jahren und verdreifachte es letztes Jahr.

Religiöse Organisationen lernen nicht nur von kommerziellen Organisationen das Geldsammeln, sondern gemäß einer nationalen Zeitschrift für Geschäftsleute, können auch Geschäftsleute von den Kirchen lernen. In einem Kommentar über den ungewissen Geschäftsausblick für 1954 gab die Zeitschrift eine Reihe von Beispielen, wie Kirchen Geld erwerben und bemerkte, daß „Geschäftsleute ihre Auffassungen auf diesem Gebiet auffrischen, indem sie ausfindig machen, was ihre lokalen Kirchen tun“.

Natürlich gibt es in anderen Ländern andere Sitten. In Pocri, Panama, sprach der Erzbischof von Panama 1953 ein Verbot für die Stadt aus, gemäß dem den Katholiken alle religiösen Dienste wie Begräbnisse, Eheschließungen usw. versagt wurden, weil ein Disput darüber entstanden war, welchen Geldanteil die Kirche vom Ertrag eines gewissen Festes erhalten sollte. Wegen eines gleichen Disputs verweigerte ein katholischer Priester in Goaso, Ashanti (Goldküste, Afrika), das Lesen der Messe.

Denken wir wieder an die Vereinigten Staaten. Die Leute steuern momentan jährlich 2 Milliarden Dollar für die Kirchen bei. Das ist ein ziemlich hoher Preis, wenn wir die religiöse Unwissenheit des Landes in Betracht ziehen. Vielleicht hielten die zwei Scheckfälscher, die zugaben, einen wertlosen 7-Dollar-Scheck auf den Kollektenteller gelegt zu haben, diesen Scheck für eine faire und gleichwertige Gegenleistung.

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