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Sprachen Jesus und Paulus über Geldangelegenheiten?Der Wachtturm 1955 | 15. Juli
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Sprachen Jesus und Paulus über Geldangelegenheiten?
FALSCHDARSTELLUNG scheint im Gewerbe einiger Geistlicher einen wichtigen Platz einzunehmen. So klagte Malcom Watson von der Lake-Park-Presbyterianerkirche in Orlando, Florida — als das Finanzkomitee seiner Gemeinde ihn bat, über Geldangelegenheiten zu sprechen —, Jesus und Paulus an, sie hätten auf Gelddinge angespielt. Er nannte den Kollektenteller „das richtige Ergebnis der Religion“ und sagte weiter:
„‚Nach der Erläuterung der Auferstehung Christi, der Auferstehung der Gläubigen und des verherrlichten Lebens im Himmel‘ ging Paulus direkt zum nächsten Punkt über, indem er sagte: ‚Was aber die Sammlung … betrifft.‘ ‚Teilt sie nie. Sie gehören zusammen … Jesus müßte seine Zuhörer oft furchtbar gelangweilt haben. Horcht, ihr könnt noch ihr Echo hören … „Er sollte über Religion sprechen, und jetzt spricht er wieder über das Geld.“‘“ — Evening Star, Orlando, 15. November 1954.
Doch trotz allem, was Watson behaupten mag, gibt es nicht den kleinsten Beweis, daß Jesus je ein einziges Wort über Kollekten gesprochen hat, über die Notwendigkeit für Geld zur Unterstützung seines Dienstes. Über die Bezugnahme des Paulus auf Sammlungen beachtet vor allem, daß Paulus seine Beweisführung über die Auferstehung nicht mit einem Aufruf nach Geld abschloß, sondern mit einem Appell zum selbstlosen Dienst: „Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werke des Herrn, da ihr wisset, daß eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.“ — 1. Kor. 15:58.
Dann fing er offensichtlich ein neues Thema an und schrieb: „Was aber die Sammlung … betrifft.“ Erstens sehen wir also, daß Paulus das Thema der Kollekte nicht mit der Auferstehung verknüpfte. Zweitens handelte es sich nicht um eine in der Versammlung vorgenommene Kollekte, sondern jeder sollte am ersten Wochentag in seinem eigenen Heim etwas zurücklegen. Drittens war die Sammlung nicht für die Bezahlung des Paulus oder anderer oder für die Instandhaltung der Versammlung bestimmt, sondern für die bedürftigen Versammlungen in Jerusalem und Judäa, die wegen der Verfolgung in schrecklicher Not waren. — 1. Kor. 16:1-3.
Offensichtlich hat der Pastor der Lake-Park-Presbyterianerkirche Jesus und Paulus falsch dargestellt, und dabei gehen Habgier und Unehrlichkeit Hand in Hand. Es kann auch bemerkt werden, daß es nicht für das religiöse Wissen seiner Gemeinde spricht, wenn er es wagen kann, sie mit solchen schamlosen Falschdarstellungen zu betrügen.
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Ein Pfarrer tadelt ein KirchgemeindegliedDer Wachtturm 1955 | 15. Juli
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Ein Pfarrer tadelt ein Kirchgemeindeglied
Ein Zeuge Jehovas, der in einer Fabrik in Frankreich arbeitet, wurde von seinem Vorarbeiter beständig lächerlich gemacht, weil er Zeuge Jehovas ist. Eines Tages besuchte der Pfarrer der Gemeinde die Fabrik. Der Vorarbeiter verlor keine Zeit, den Priester herüberzurufen und ihm voller Spott zu sagen: „Hier haben Sie einen Zeugen Jehovas vor sich, einen Heiden!“ Der Priester erwiderte jedoch: „Sie irren, Monsieur. Jehovas Zeugen sind keine Heiden. Sie sind Christen wie wir, und Jehova ist der Name Gottes. Sie sollten sich nicht lustig machen über Jehovas Zeugen, denn sie haben einen starken Glauben.“ Der Vorarbeiter war verblüfft und ging eilends weg. Der Priester wandte sich zu dem jungen Zeugen und flüsterte: „Wenn ich predige, so glauben mir die Arbeiter nicht. Sie sagen, ich tue es, um Geld zu verdienen. Aber Sie können mit ihnen reden. Sie sind ein Arbeiter wie sie, und sie werden auf Sie hören.“ Beiläufig bemerkt, hat der Vorarbeiter von jenem Tage an den Zeugen nie mehr lächerlich gemacht.
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