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  • Marken sammeln als Hobby
    Erwachet! 1971 | 22. Oktober
    • religiösen Gegenstände sind, sollten wahre Christen, deren Hobby das Markensammeln ist, überprüfen, ob sie in ihrer Sammlung Marken haben, auf denen Symbole der falschen Religion und heidnische Götter dargestellt sind.

      Marken von besonderem Interesse

      Viele Sammler interessieren sich natürlich besonders für seltene Marken. Sierra Leone zum Beispiel hat die ungewöhnlichen riesigen „Gold Coin“-Marken herausgegeben. Wie der in Freetown erscheinende Daily Mail schrieb, ist jede dieser Marken „einzeln so sorgfältig in Kupferdruck hergestellt worden, daß, wenn man sie neben die Münzen legt, selbst in der feinsten Einzelheit eine erstaunliche Übereinstimmung festgestellt werden kann“. Die größten sind achteinviertel Zentimeter im Durchmesser und zeigen entweder einen Löwenkopf oder die Karte des Landes.

      Die Sammler achten ganz besonders auf Eigentümlichkeiten. Eine in Papua herausgegebene Marke trug die Namen jedes Postamtes des Landes; diese Marke war nicht nur eine Eigentümlichkeit, sondern auch die erste in dieser Hinsicht. Im Jahre 1853 kam die erste Marke in Dreieckform heraus, es war ein Postwertzeichen des Kaps der Guten Hoffnung. Die ersten brasilianischen Marken wurden 1843 herausgegeben und erhielten wegen ihrer ovalen Form den Spitznamen „Ochsenaugen“.

      Die seltenste Marke der Welt ist die „British Guayana, 1 C, schwarz auf karmin“, die 1856 erschien. Im Jahre 1956 wurden für das einzige bekannte Exemplar dieser Marke 65 000 Dollar geboten. Doch das Angebot wurde abgelehnt. Im Jahre 1970 wurde sie für 280 000 Dollar verkauft.

      Sogenannte „Kopfsteher“ haben Seltenheitswert. Durch einen Irrtum wies die Marke, die Kanada 1959 zur Erinnerung an die Eröffnung des St.-Lorenz-Seeweges herausgab, ein kopfstehendes Mittelstück auf. Jetzt kann sie gestempelt oder ungestempelt für 2 500 Dollar verkauft werden. Eine im Jahre 1918 von den Vereinigten Staaten herausgegebene Luftpostmarke, die karminrote und blaue 24-Cent Marke, bei der der Curtiss-Doppeldecker auf dem Rücken fliegt, bringt jetzt, gemäß dem Katalog von Scott, 25 000 Dollar.

      Eine österreichische Marke zeigte einen Weinhändler von Niederösterreich in der Landestracht; an diesem Bild war alles richtig, nur die Ohren des Mannes waren seitenverkehrt. Auf einer Marke von St. Kitts-Nevis war Christoph Kolumbus abgebildet, wie er sich auf seiner historischen Seefahrt vom Jahre 1492 auf seinem Schiff dem amerikanischen Kontinent nähert. Ein scharfäugiger Markensammler bemerkte, daß Kolumbus durch ein Fernrohr schaute. Das Fernrohr wurde jedoch mehr als hundert Jahre später erfunden! Doch solche Irrtümer machen das Sammeln von Briefmarken interessanter.

      Das Briefmarkensammeln ist ein fesselndes Hobby, und man kann viel dabei lernen. Aber man muß wie bei anderen Dingen auch bei diesem Steckenpferd wachsam sein, daß es einen nicht von den Dingen ablenkt, die wirklich lebenswichtig sind.

  • Surinam — Land der Kottomissies
    Erwachet! 1971 | 22. Oktober
    • Surinam — Land der Kottomissies

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Surinam

      SURINAMS buntgemischte Bevölkerung setzt sich aus Kreolen, Indern, Malaien, Buschnegern, Indianern, Chinesen, Niederländern und Abkömmlingen anderer Völker zusammen. In Paramaribo, der Hauptstadt Surinams, sieht man modern gekleidete Frauen, aber auch Inderinnen in Saris, Indonesierinnen in Sarongs, Buschnegerinnen in leuchtenden togaähnlichen Gewändern und andere im „kottojakki“. Über diese Tracht möchte ich nun einiges berichten.

      Findest du die Bezeichnung merkwürdig? Sie stammt aus dem Surinamischen, „kotto“ bedeutet Rock, und „jakki“ bedeutet Jacke. Natürlich bedeutet „missie“ Miss (Fräulein) oder Mistress (Frau). Deshalb wird eine Frau, die diese Tracht trägt, als eine „kottomissie“ bezeichnet.

      Diese Tracht stammt aus der Sklavenzeit, die mehr als hundert Jahre zurückliegt. Die meisten Sklaven, die aus Afrika eingeführt wurden, gingen fast unbekleidet, und viele junge Mädchen waren sehr schön. Es kam häufig vor, daß die Sklavenhalter sich in eines der reizvollen Geschöpfe verliebten und ungehörige Annäherungsversuche machten. Man suchte nach Mitteln und Wegen, ihnen das zu verleiden.

      Es wird berichtet, daß sich die Frauen der Sklavenhalter zusammensetzten, um die Sache zu besprechen. Sie beschlossen, eine Tracht zu entwerfen, die den ganzen Körper der Mädchen bedeckte und seine Formen nicht erkennen ließ. So entstand das „kottojakki“!

      Die Frauen entwarfen einen weiten Unterrock. Dieser wurde mit einem „kooi“ oder einem Stück Tuch mit einer Stroheinlage festgehalten; das „kooi“ wurde oberhalb der Hüfte festgemacht. Der Unterrock wurde dann so hochgezogen, daß er in einem Bausch über dem „kooi“ herabhing und so die Hüfte verdeckte. Über dem Unterrock trug man einen hübschen bunten „kotto“ oder Rock. Ein doppeltes „jakki“ oder Jäckchen vervollständigte die Tracht. Das Jäckchen war gerade so lang, daß es bis zum Rockbund reichte, und hatte halblange Ärmel. Dieses Kleid wurde jeweils stark gesteift. Daher sah ein schlankes Mädchen darin aus, als würde es zweihundert Pfund wiegen!

      Auch eine Kopfbedeckung oder „anjisa“ wurde zu der Tracht entworfen. Mit der Zeit begannen die Frauen diese bunten Kopftücher ganz verschieden zu tragen, je nachdem, in welcher Stimmung sie waren: verliebt, eifersüchtig, zornig usw.

      Aber die „anjisa“ zeigte nicht nur die Stimmung der Trägerin an, sondern verriet noch anderes. Mit Hilfe der „anjisa“ verabredeten sich die Mädchen mit ihrem Freund. Ferner verriet sie einem Freund ob ihn seine Freundin immer noch liebte. Die „anjisa“ ließ aber auch die Stellung oder Beschäftigung der Trägerin erkennen. Leichte Mädchen trugen zum Beispiel eine ganz bestimmte „anjisa“. Eine Sklavin, die die Kinder ihres Herrn betreute, trug ein besonderes „kottojakki“ und eine „anjisa“ mit einem breiten runden Rand. Darüber trug sie noch einen Hut. Daher wußte jeder, der sie sah, daß sie eine besondere Sklavin war.

      Interessant war die Kopfbedeckung, die „mek sani édé“ oder „etwas machen“ genannt wird. Drei „anjisas“ wurden so zusammengebunden. daß alle zwölf Ecken zu sehen waren. Dazu trug man drei „kottojakkies“ übereinander, jedes war kürzer als das andere, so daß alle drei zu sehen waren. Die Trägerin hielt außerdem in jeder Hand eine offene „anjisa“. Diese Tracht trug man nur bei besonderen Anlässen, wie zum Beispiel wenn eine einflußreiche Persönlichkeit aus dem Ausland Surinam besuchte.

      Die „kottomissies“ hießen einen solchen Gast willkommen, indem sie sich vor ihm verneigten und ein paar Willkommensworte sprachen. Dann traten sie einige Schritte zurück und schwangen dabei die „anjisas“ die sie in den Händen hielten. Sie breiteten auch „anjisas“ auf dem Boden aus, so daß sie dem angesehenen Gast als eine Art Teppich dienten. Das bedeutete: „Ich achte dich so hoch, daß ich dich sogar über das gehen lasse, was ich sonst auf meinem Kopf trage.“

      In neuerer Zeit hat man angefangen, die „anjisa“ auf eine Art zu binden, die „oto baka“ oder Stoßstange genannt wird. Man faltet die Enden der „anjisas“ am Hinterkopf in einer solchen Weise, daß die Form einer Stoßstange entsteht.

      Heute tragen nur die älteren Frauen gelegentlich noch das „kottojakki“, aber ohne Stroheinlage. Eine einfach gebundene „anjisa“ dagegen wird noch häufig getragen. Bei besonderen Anlässen wie an dem Tag zur Erinnerung an die Sklavenbefreiung im Jahre 1863 sieht man auf den Straßen viele Frauen, junge und alte, in dieser interessanten Tracht aus der Sklavenzeit.

  • Die Sprechtrommel
    Erwachet! 1971 | 22. Oktober
    • Die Sprechtrommel

      ● Hast du schon einmal in einem Film gesehen oder in einem Buch gelesen, daß man mit Hilfe der Sprechtrommel auf kilometerweite Entfernung Botschaften mitteilen kann? Funktioniert dieses System tatsächlich? Können Botschaften durch Variieren des Trommelschlages und des Tones richtig übermittelt werden?

      Im Dezember des Jahres 1970 fand in Lagos (Nigeria) ein großer internationaler Kongreß der Zeugen Jehovas statt. An einem Vormittag wurde für die Kongreßdelegierten aus Nordamerika und Europa ein besonderes Programm dargeboten: Den Zuhörern wurde ein Bericht über die Geschichte der Zeugen Jehovas in Nigeria gegeben und auch vorgeführt, wie eine „Sprechtrommel“ funktioniert.

      Ein Trommler betrat die Bühne. Ein Zeuge flüsterte ihm die Botschaft zu, die er mitteilen sollte. Darauf übermittelte er sie dreimal durch Trommelschlag. Nun wurden die Zuhörer gefragt, ob einer der anwesenden Joruba die Botschaft verstanden habe. Sofort meldete sich jemand und wiederholte die Botschaft in der Sprache der Joruba; übersetzt lautete sie: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ (Matth. 6:9) Das rief donnernden Applaus hervor! Darauf wurde durch Trommelschlag eine weitere Botschaft übermittelt. Ein anderer Zuhörer, ebenfalls ein Joruba, meldete sich sofort und gab die Botschaft mündlich wieder: „Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ (Ps. 23:1) Diese beiden Vorführungen überzeugten jeden Anwesenden, daß es sich bei den Trommeln der Joruba wirklich um „Sprechtrommeln“ handelt.

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