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  • Wo wird ‚dieser Glaube‘ gefunden?
    Der Wachtturm 1954 | 15. Juni
    • Wo wird ‚dieser Glaube‘ gefunden?

      UNTER den vielen Illustrationen, die Jesus gab, um zur Tat anzuspornen, ist eine, die die Notwendigkeit des Glaubens und die Beständigkeit im Gebet betont. Von einem gewissen Richter wurde erzählt, daß er weder Gott fürchtete noch auf Menschen Rücksicht nahm. Er wurde von einer gewissen Witwe fortwährend mit der Bitte belästigt, ihr doch Recht zu verschaffen. Schließlich sagte der Richter: „Obgleich ich Gott nicht fürchte oder auf einen Menschen Rücksicht nehme, will ich, weil die Witwe mir beständig Sorge bereitet, auf jeden Fall dafür sorgen, daß sie ihr Recht erhält, damit sie nicht weiter zu mir kommt und mich zu Tode tyrannisiert.“ — Luk. 18:1-5, NW.

      In der Anwendung dieses Beispiels versicherte Jesus seinen Hörern: Wenn ein ungerechter Richter dem fortwährenden Bitten dieser Witwe Gehör schenken wird, „sollte ja dann Gott nicht bewirken, daß seinen Erwählten Recht geschieht, die Tag und Nacht laut zu ihm schreien, obgleich er ihnen gegenüber langmütig ist? Ich sage euch: er wird bewirken, daß ihnen sehr rasch Recht geschieht. Dennoch, wenn der Sohn des Menschen ankommt, wird er wirklich diesen Glauben auf Erden finden?“ — Luk. 18:6-8, NW.

      Wie wird dieser Glaube bekundet, der Gott veranlaßt, seinen Erwählten Gerechtigkeit zu tun? Lediglich durch fortgesetzte Gebete? Nein, sondern vielmehr in erster Linie durch eine fortgesetzte treue Handlungsweise; denn sollte jemand einen Kompromiß machen, um der Verfolgung zu entgehen, wäre es für ihn nicht mehr notwendig, zu Gott zu beten, daß ihm Gerechtigkeit geschehe. Jemand, der Kompromisse macht, um Verfolgung zu vermeiden, glaubt somit nicht, daß Gott seinen Dienern Gerechtigkeit geschehen lassen wird. Noch mehr: Er verliert das Kennzeichen, Gottes christlicher Evangeliumsdiener zu sein. In dieser Weise schrieb Paulus an Timotheus: „Alle, die mit gottgefälliger Hingabe in Gemeinschaft mit Christus Jesus leben wollen, werden auch verfolgt werden“, ähnlich wie es Paulus widerfuhr. Paulus sah im Verfolgtsein einen Beweis, daß man ein christlicher Diener sei, wie es aus seinem zweiten Brief an die Korinther hervorgeht: „Sind sie Diener Christi? … Ich bin es in hervorragender Weise: in überreicher Arbeit, in fortwährender Gefangenschaft, in Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tode nahe.“ — 2. Tim. 3:12; 2. Kor. 11:23-27, NW.

      Indem Paulus so die Verfolgung aushielt, zeigte er seinen Glauben an die Zusicherung, Gott werde Gerechtigkeit geschehen lassen. Auch andere Christen in seinen Tagen, die wie er trotz Verfolgungen treu blieben, offenbarten diesen Glauben. Aber wie ist das in unserer Zeit? Wo ist dieser Glaube heute zu finden? Unter den angesehenen organisierten Religionen? Als Antwort beachte man die Handlungsweise der polnischen Bischöfe, die im Dezember 1953 einen Eid unterzeichneten, in dem sie der polnischen Volksrepublik Untertanentreue geloben und versprechen, nichts gegen ihre Interessen zu tun. Das Vatikan-Organ L’Osservatore erklärte dazu:

      „Die Berichte, daß die polnischen Bischöfe einen Eid geschworen haben, kann man nur beurteilen, wenn das allgemeine Klima berücksichtigt wird, das in den letzten Monaten geschaffen wurde … Gewalttat, Falschheit, Tücke, Heuchelei, Schmeichelei und Erpressung sind eng miteinander verwoben, um die Kirche zu unterdrücken. Ein Eid, der unter solchen Verhältnissen abgelegt wird, ist, objektiv gesehen, ungültig …“

      Dieser Gedanke des Vatikan-Organs mag, vom eigentlichen legalen Standpunkt aus gesehen, wahr sein, aber kann man nicht mit gutem Grund fragen: Wenn die Bischöfe wirklich „diesen Glauben“ gehabt hätten, hätten sie dann unter dem Druck von Gewalt und Erpressung nachgegeben? Wären sie dann der kommunistischen Heuchelei, Tücke, Falschheit und den Schmeicheleien erlegen, und hätten sie diesen Kompromißeid unterzeichnet?

      Im Hinblick auf diesen erwähnten Vorfall, von dem man sagen kann, daß er ziemlich typisch ist, muß man nun die Antwort auf Jesu Frage, ob er bei seiner Ankunft „diesen Glauben“ auf Erden finden werde, verneinen? Auf keinen Fall! Nein? Wo können wir dann „diesen Glauben“ finden? Das Jahrbuch der Zeugen Jehovas des Jahres 1954 (engl.), gibt uns einen beredten Bericht davon, wie man in Ländern hinter dem Eisernen Vorhang und anderen totalitären Ländern, wie in der Dominikanischen Republik, seine Lauterkeit bewahrt.

      In Ostdeutschland zum Beispiel haben die Kommunisten höhnisch geäußert: „Wir werden sehen, wer den längeren Atem behält.“ Sie haben bis zu zweitausend Zeugen Jehovas eingesperrt und halten bis heute noch immer mehr als tausend Zeugen Jehovas im Kerker gefangen mit einem Durchschnittsurteil von sechsunddreiviertel Jahren pro Häftling. Hat das dazu geführt, daß sie in irgendeiner Weise auch nur den kleinsten Kompromiß gemacht haben? Nein!

      Ein anderes sehr bezeichnendes Beispiel, daß Christen „diesen Glauben“ haben, zeigt der Bericht aus Polen: „In diesem Kampf für den Frieden sollte sich niemand als zu jung oder als zu alt fühlen. Sogar ein sechsjähriges Kind oder ein Mann von hundert Jahren kann erfolgreich an dieser Schlacht teilnehmen, wenn es gewünscht wird. Sie machen sich keine Sorgen über den Verlust ihrer Gesundheit oder sogar ihres Lebens. Sie überwinden die Furcht vor den Polizeiprügeln und Gefängnissen. Des Feindes Ziel ist, ihr Wirken aufzuhalten. Deshalb sperren sie die Führer dieser wunderbaren Bewegung für die Freiheit ein. Aber trotzdem versuchen wir ständig, vorwärts zu gehen und die Organisation zu verbessern. Wir setzen uns neue Quoten, die wir nicht nur erreichen, sondern überschreiten … Es ist nicht notwendig, daß ihr euch unsertwegen Sorgen macht, denn unsere älteren Brüder haben uns sorgfältig erzogen. Wir sind jetzt fähig, unsere Lebensprobleme selbst zu lösen, trotz der Tatsache, daß wir noch jung sind.“

      Es könnten noch mehr Berichte aus dem Jahrbuch angeführt werden. Wie uns aber der eben erwähnte Bericht genügend beweist, gibt es in der heutigen Zeit noch Christen auf Erden, die den starken Glauben haben, Gott werde dafür sorgen, daß ihnen Gerechtigkeit zuteil wird. ‚Sie brauchen sich nicht um die Gesundheit und um ihr Leben Sorge zu machen, denn sie haben die Furcht vor den Polizeiprügeln und Gefängnissen überwunden.‘ Die kommunistische Taktik der Gewalttat und Erpressung, Untreue und Heuchelei, Falschheit und Schmeichelei, die sich gegen die polnischen Bischöfe als so wirksam erwiesen hat, erwies sich jedoch bei den christlichen Zeugen Jehovas als wertlos.

  • Entschuldigung angenommen
    Der Wachtturm 1954 | 15. Juni
    • Entschuldigung angenommen

      ● In der Ausgabe des Wachtturms vom 15. März 1954 wurde ein Artikel veröffentlicht, der den Titel trug: „Hast du Achtung vor Plagiatoren?“ Dieser Artikel enthüllte wiederholten Diebstahl von Artikeln aus unseren Veröffentlichungen durch einen Prediger der Kirchen Christi und einen Verleger der Kirchen Christi. Diese abgeschriebenen Artikel waren als ihre eigenen Artikel im Gospel Broadcast, einem Blatt der Kirchen Christi, das in Dallas, Texas, herausgegeben wird, erschienen. Nachdem Der Wachtturm von diesem geistigen Diebstahl berichtet hatte, erhielten wir von jenem Prediger und dem Verleger eine schriftliche Entschuldigung, die wir angenommen haben. Die Ausgabe des Gospel Broadcast vom 11. Februar 1954 veröffentlichte den Austausch der Briefe.

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