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  • Persönliche Interessen des Menschen
    Der Wachtturm 1956 | 15. September
    • wurde. So erhielten nur drei Personen von persönlichem Verdienst den Lohn, indem sie von der feurigen Vernichtung errettet wurden. (1. Mose 19:15-26) Heute warnt Gott alle gerechtgesinnten Einzelpersonen, in ihrem eigenen Interesse zu handeln und sich genaue Bibelkenntnis anzueignen, und zeigt ihnen, wie sie der babylonischen Alten-Welt-Gesellschaft entrinnen können, die jetzt zur Ausrottung bestimmt ist. „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr an ihren Plagen nicht Anteil haben wollt.“ — Off. 18:4, NW.

      21. Wie beschreibt die Schrift die Verantwortlichkeit der einzelnen Menschen von heute?

      21 Ein jeder von uns kann jetzt persönlich die rechten Entscheidungen treffen, und wenn wir das tun, erwirken wir uns als Gerechte dadurch Verdienste vor Jehova Gott. Wenn wir falsche Entscheidungen treffen, wodurch wir unzulänglich, schuldig oder sündig werden, werden wir vor Gott in die Stellung der Bösen gelangen. Man beachte die persönliche Verantwortung, wie sie in der Schrift beschrieben wird: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit [das Verdienst] des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gesetzlosigkeit [Schuld] des Gesetzlosen soll auf ihm sein. Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Satzungen hält und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben.“ — Hes. 18:20, 21. Siehe auch 5. Mose 24:16; Jeremia 31:29, 30.

  • Gemeinschafts- oder Versammlungsinteressen
    Der Wachtturm 1956 | 15. September
    • Gemeinschafts- oder Versammlungsinteressen

      „Denn der Leib besteht tatsächlich nicht aus einem einzigen Gliede, sondern aus vielen.“ — 1. Kor. 12:14, NW.

      1. Warum will man in Gemeinschaft miteinander leben und wirken? Ist dies Kommunismus?

      DA DER Geselligkeitstrieb als eines der Grundelemente der menschlichen Natur innewohnt, hat der Mensch stets gewünscht, in Gesellschaftsgruppen zu leben. Dies hat ihn befähigt, sich der Gemeinschaft anderer zu erfreuen und an gemeinsamen Unternehmungen teilzuhaben, die zugunsten des allgemeinen Fortschritts vereinte Interessen verfolgen. Dies hat bedeutet, daß jeder einzelne Mensch etwas von seiner Zeit aufgeben mußte, die er für persönliche Interessen verwendete, damit gemeinsame oder kollektive Interessen für die größere Gruppe, mit der er verbunden ist, wahrgenommen werden konnten. Indem eine Einzelperson ihre eigene Handlungsfreiheit im Austausch gegen Gemeinschaftsverantwortlichkeiten bis zu einem gewissen Grade opfert, empfängt sie kollektive Wohltaten, die zu noch größerem Glück führen, als wenn sie nur für sich selbst wirkte. Die Bibel unterstützt diesen Grundsatz der Zusammenarbeit, damit noch mehr Gutes ersprieße. „Zwei sind besser daran als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre Mühe haben … und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so bald.“ (Pred. 4:9, 12) Je enger sich ein Mensch mit einer Gemeinschaft verbindet, desto mehr gibt er seine persönlichen Interessen auf und um so größer werden seine Gemeinschaftsinteressen. Wenn wir dies bis ins Extrem trieben, so würde es zum Kommunismus führen, wo die Gemeinschaftsinteressen die persönlichen Interessen so sehr überwiegen, daß sie diese fast ganz ausschließen.

      2. Welche Erfahrung machte Israel, als es ein Königreich wurde?

      2 Die Gemeinschaftsinteressen der Israeliten erweiterten sich, als ihre nationale Gemeinschaft im Lande; die während der Zeit der Richter bestand, zu derjenigen einer nationalen Gemeinschaft wurde, die unter einem menschlichen König organisiert war. Vor der Organisierung des Königreiches unter Saul und dann unter David, als ihre theokratische Gemeinschaftsverantwortlichkeiten an Zahl nicht sehr groß waren, hatten die Israeliten viel Zeit, das zu entwickeln, was in bezug auf ihre persönlichen Interessen, ihre privaten Unternehmungen ‚recht war in ihren eigenen Augen‘. „In jenen Tagen gab es in Israel keinen König. Jeder pflegte das zu tun, was recht war in seinen eigenen Augen.“ (Richt. 21:25, NW) Der Prophet Samuel sagte voraus, welche vermehrten Interessen oder Steuerlasten und Dienstleistungen für den König persönlich bei einer solchen Königsherrschaft unter einem unvollkommenen, menschlichen König in Frage kämen. (Siehe 1. Samuel 8:10-18) Aber trotz Samuels Einspruchs baten die Israeliten um eine Königsherrschaft. Und so kam es, daß eine vermehrte Organisation unter einem unvollkommenen Königtum für eine Zeit von 510 Jahren ihr Los wurde.

      3. Erkläre Sprüche 29:2 hinsichtlich „Herrscherinteressen“ und „Gemeinschaftsinteressen“.

      3 Was hier gezeigt und durch Israels lange Erfahrung mit Königen bewiesen wird, ist die Tatsache, daß „Herrscherinteressen“, ob gute oder schlechte, zu einem Teil der Gemeinschaftsinteressen werden und der Gemeinschaft Verantwortlichkeiten bringen, die entweder zum Guten oder Schlechten führen. Wenn örtliche oder nationale Herrscher ihre Herrscherinteressen zum Wohle des Volkes wahrnehmen, entwickelt sich ein Gemeinschaftsverdienst, und als Lohn gedeiht die betreffende Gemeinschaft. Wenn aber die Herrscher ihre Macht für selbstsüchtige, schlechte Zwecke mißbrauchen, entsteht schnell eine Gemeinschaftsschuld, und dies führt zu Kummer und zur Bedrückung des Volkes. Es steht geschrieben: „Wenn die Gerechten die Oberhand haben, so freut sich das Volk; wenn aber ein Gottloser herrscht, so seufzt das Volk.“ (Spr. 29:2, Me) Wegen des von König David begangenen Fehlers, Israel zählen zu lassen, was dem Willen Gottes widersprach, brachte Jehova die Strafe, nämlich eine Pest über die ganze Nation, so daß 70 000 Personen umkamen. (2. Sam. 24:1, 10, 15) Später wurde von einem König des nördlichen Königreichs Israel geschrieben: „Und Omri tat weiterhin, was böse war in den Augen Jehovas; und er trieb es schlimmer als alle, die vor ihm dagewesen waren.“ (1. Kön. 16:25, NW) Als Bericht über einen guten König lesen wir: „In seinen Tagen vergingen im Lande zehn Jahre ohne Störung. Und Asa ging daran, das zu tun, was gut und recht war in den Augen Jehovas, seines Gottes.“ (2. Chron. 14:1, 2, NW) Daß eine gute und eine schlechte Herrschaft sich in der ganzen Gemeinschaft widerspiegelt, ist des Menschen Erfahrung von alten Zeiten bis heute gewesen, ungeachtet, auf welcher Stufe die herrschende Macht stand, von der aus die Herrscher ihre Autorität ausübten.

      4. Was und wer wird als „Gemeinschaft“ und als „Herrscher“ in der Alten-Welt-Gesellschaft betrachtet?

      4 Unter einer Gemeinschaft ist eine Gesellschaftsgruppe von Menschen zu verstehen, die zusammen in einem allgemeinen Gebiet wohnen und an einem ähnlichen Erbe teilhaben. In der Alten-Welt-Gesellschaft ist die kleinste Form der Gemeinschaft die Familieneinheit; von dort nimmt ihr Umfang über das Dorf und die Stadt bis aufwärts zur Hauptstadt zu, dann zum Kreis (Bezirk) und als nächstes zur Provinz (Kanton) und schließlich zum Gesamtlande oder Staat. Der Vater wird als der Herrscher der kleinsten Gemeinschaft, der Familieneinheit, betrachtet, und von ihm aus geht es stufenweise aufwärts zu den Herrschern größerer Gemeinschaftseinheiten, und diese tragen beträchtlich zum guten oder schlechten Funktionieren der Gemeinschaft bei. Wo ein Glied einer Familie ein schreckliches Verbrechen begeht, bringt ein solches auf die ganze Familie Schande, ja auf das ganze Dorf oder Stadtgemeinwesen. Wo ein nationaler Herrscher wie Hitler schlecht wurde, geriet das ganze Land unter Strafe und Schmähung.

      5. Gib Beispiele einiger Interessen der Alten-Welt-Gesellschaft an. Bringen sie Jehovas Zeugen Verpflichtungen?

      5 Die Gemeinschaften der Alten-Welt-Gesellschaft haben heute viele verschiedene Interessen, zum Beispiel: Die Sorge um die allgemeine Erziehung der Kinder, das Postwesen, Polizeischutz für Personen und Besitztum, Brandwache, Straßenbau, Kanalisation, Müllabfuhr, Förderung der allgemeinen Gesundheit, Unterhaltung von Parkanlagen, Verhütung von Raubbau, Wahl von Herrschern, Zahlung von Steuern, allgemeine Sicherheitsmaßnahmen (Krieg) und viele andere Regierungsangelegenheiten. Jehovas Zeugen, die immer noch inmitten der Alten-Welt-Gesellschaft leben, müssen gewisse Pflichten in Verbindung mit den Gemeinden, wo sie wohnen, erfüllen. (Joh. 17:15) Zum Beispiel befolgen sie treulich alle lokalen und nationalen Vorschriften, die mit der Bibel übereinstimmen, zahlen gehorsam Steuern und bewahren den öffentlichen Frieden. Sie bemühen sich indes, ihre Alte-Welt-Gemeinschaftsinteressen auf ein Minimum herabzusetzen. Warum dies?

      6. Warum suchen Jehovas Zeugen ihre Alte-Welt-Gemeinschaftsinteressen auf ein Mindestmaß zu beschränken?

      6 Weil eine Neue-Welt-Gesellschaft auf den Schauplatz getreten ist, deren Glieder Jehovas Zeugen sind. Sie beherzigen Jesu Rat: „Zahlt daher Cäsars Dinge [Forderungen der Regierung] dem Cäsar zurück, Gottes Dinge [Gottes Forderungen] aber Gott.“ (Matth. 22:21, NW) Gottes Dinge stützen sich auf seine Interessen, die wir als solche von höchster Wichtigkeit anerkennen, von noch höherer, als es jene lokaler Gemeinwesen sind. Durch unser Studium der Heiligen Schrift und auf Grund offenkundiger Tatsachen erkennen wir, daß Gottes Interessen auf die Bildung einer solchen Neuen-Welt-Gesellschaft, bestehend aus christlichen Versammlungen, hinweisen. Aus diesem Grunde sind wir noch mehr um die Versammlungsinteressen besorgt. Diese werden wir nun in einigen Einzelheiten näher untersuchen.

      VERSAMMLUNGEN DER NEUEN-WELT-GESELLSCHAFT

      7. Beschreibe die größere Gemeinschaft der Zeugen Jehovas von heute.

      7 Bis Anfang des Jahres 1956 wurden 16 044 Versammlungen der Zeugen Jehovas in 160 verschiedenen Ländern gegründet. Alle diese Tausenden von Versammlungen werden zu einer einzigen weltweiten Gemeinschaft zusammengebracht, die als die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas bekannt ist. Die zentrale leitende Körperschaft befindet sich in Brooklyn, New York, wo die gesetzliche Körperschaft, als die Watch Tower Bible & Tract Society von Pennsylvanien bekannt, dazu gebraucht wird, die weltweiten Interessen zu leiten. Vom Hauptbüro aus wird die Administration durch achtundsiebzig Zweigbüros geleitet, die ihrerseits die einzelnen Versammlungen in dem ihnen zugewiesenen Gebiet überwachen.

      8. Wie beschreibt Paulus die Ortsversammlung? Was für eine Leitung haben diese Versammlungen heute, und wie ist Jesaja 60:17 hierauf anwendbar?

      8 Jede einzelne Versammlung bildet eine lokale Gemeinschaft christlicher Evangeliumsdiener, die in dem betreffenden Gebiet wohnen und dieselbe christliche Grundlage haben und dieselbe Schulung empfangen. Heute wie zur Zeit des Apostels Paulus besteht jede Versammlung aus vielen einzelnen Gliedern, doch wirken sie als eine Gesamtkörperschaft zusammen, und jedes Glied leistet den so notwendigen Beitrag an das organisatorische Ganze. (1. Kor. 12:14-25) Diese Versammlungen werden nach dem gleichen Muster organisiert wie die Versammlungen der Christen im ersten Jahrhundert. Sie haben eine theokratische Form der Leitung, indem alle örtlichen Diener auf Grund ihrer richtigen Befähigung von der leitenden Körperschaft der Neuen-Welt-Gesellschaft durch das Zweigbüro eingesetzt werden. Keine dieser Diener (die den Herrschern entsprechen) werden auf demokratische Weise zu ihrem Amte gewählt. Wenn sie eingesetzt sind, dienen sie in ihren bezüglichen Stellungen, bis andere dazu bestimmt werden, die Verantwortlichkeiten zu übernehmen. In Erfüllung der Prophezeiung Jesajas: „Ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern“, ist die allgemeine Führung gut gewesen und hat den Versammlungen Verdienste eingetragen und ihnen den Lohn des Segens Jehovas gebracht. (Jes. 60:17) Die wenigen Diener, die sich einem schlechten Laufe zuwenden, werden schnell entfernt, um eine Befleckung der Versammlung zu verhindern. Wenn indes gewisse Glieder der Versammlung einem schlechten Anführer gefolgt sind, wird von der Neuen-Welt-Gesellschaft auch solchen die Gemeinschaft entzogen, um die Ausbreitung von Gemeinschaftsschuld zu verhüten, das heißt, dafür zu sorgen, daß der Sauerteig der Schlechtigkeit nicht noch andere Gruppen der Versammlungen durchsäure. Die Versammlung, ihre Diener und ihre Mitverbundenen müssen alle rein erhalten bleiben. Nun, was sind denn einige der verschiedenen Versammlungsinteressen von heute, und sind sie dieselben wie jene der christlichen Versammlungen in den Tagen der Apostel?

      9. Beschreibe ein Hauptinteresse, das eine Versammlung heute hat.

      9 Ein Hauptinteresse dieser Versammlungen besteht darin, sich zur gemeinsamen Anbetung, die dem lebendigen Gott Jehova durch Jesus Christus dargebracht wird, zu versammeln. Jene, die sich versammeln, sind von Jehova aus der Welt zu einer Erkenntnis der Wahrheit und zur Erkenntnis Jesu Christi als ihres Retters und Königs herausgerufen worden. Es kann nicht irgend jemand ein Glied dieser Versammlungen werden, sondern nur jene, die moralisch und geistig rein sind und sich Jehova als seine Zeugen hingegeben haben. Dies ist in Harmonie mit Jesu Worten: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich sandte, ihn zieht … Es steht in den Propheten geschrieben: ‚Und sie werden alle von Jehova gelehrt sein.‘ Jeder, der das, was der Vater lehrt, gehört und gelernt hat, kommt zu mir.“ (Joh. 6:44, 45, NW) Jede Woche finden Zusammenkünfte statt, in denen die Versammlung gemeinsam Gebete darbringt und Lieder zum Preise des lebendigen Gottes singt. (Apg. 4:24) Kreis-, Bezirks- und Landesversammlungen sowie internationale Kongresse werden periodisch abgehalten, und dies, um den wahren Gott in Geist und Wahrheit anzubeten.

      10-12. Beschreibe weitere Versammlungsinteressen.

      10 Ein weiteres Interesse der Versammlung geht dahin, die lebengebende Erkenntnis Gottes, Jehovas, und Jesu Christi in sich aufzunehmen. (Joh. 17:3, NW) Die Versammlungen studieren bei ihren wöchentlichen Zusammenkünften die Schrift und die Bibelstudien-Veröffentlichungen, die von der Watch Tower Bible & Tract Society von Pennsylvanien herausgegeben werden. Ein einheitliches geistiges Ernährungsprogramm wird aufrechterhalten, um alle Versammlungen der ganzen Welt auf dem Wege des gemeinsamen Fortschritts zur christlichen Reife zu führen. Daß sie sich zusammen von Gottes Wort, der Bibel, ernähren, gestattet, daß Jehovas heiliger Geist als organisatorische Kraft wirkt, um alle Anwesenden zur geistigen Regsamkeit anzuspornen. Damit einzelnen Christen die Leitung durch Gottes heiligen Geist zuteil werde, müssen sie als Versammlung, die Gemeinschaftsinteressen verfolgt, zusammenkommen. — Matth. 18:20; Joh. 14:26, NW.

      11 Jede Versammlung verfolgt ferner das Ziel, eine theokratische Predigtdienstschule zur Schulung all ihrer Mitverbundenen durchzuführen, damit diese besseren Predigtdienst leisten können, oder, wie Paulus sich ausdrückte, „im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk.“ (Eph. 4:12, NW) Die Ortsversammlungen haben auch ein großes Interesse daran, ihren Auftrag durchzuführen, nämlich die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich zu predigen. (Matth. 24:14) Um diesem Interesse nachzukommen, ist die Versammlung dazu organisiert, Predigtdienst im Felde zu tun. Sie hat ein Gebiet zugewiesen erhalten, in dem sie der Öffentlichkeit von Haus zu Haus Zeugnis geben kann. Dieses Predigtwerk wird auf ordentliche und systematische Weise durchgeführt. Alle Mitverbundenen des Ortes wirken zusammen, um als vereinte Versammlung diesen Predigtdienst durchzuführen.

      12 Für Außenstehende bildet die Ortsversammlung der Zeugen Jehovas einen Gegenstand der Aufmerksamkeit und ist für sie ein Schauspiel. Aus diesem Grunde liegt ihr Interesse darin, ihr ‚Licht leuchten zu lassen vor den Menschen, damit sie ihre rechten Werke sehen und ihren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.‘ (Matth. 5:16, NW) In dieser Hinsicht erfüllen sie die Worte des Petrus: „Damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ (1. Pet. 2:9, NW) In Verbindung mit diesen Versammlungsinteressen sind sie hochbeglückt, die Größe und Vortrefflichkeit des Namens Jehovas zu verkündigen. Deshalb wacht die Versammlung mit eifersüchtigem Interesse darüber, daß sie moralisch und geistig rein und über jeden Vorwurf erhaben bleibe, um den Namen des lebendigen Gottes Jehovas in richtiger Weise zu tragen.

      13. Was für schlechte Taten sprechen gegen die Versammlungsinteressen, die Reinheit verlangen, und warum? Welcher biblischen Beispiele erinnert man sich?

      13 Die Versammlungen können nicht irgendwelche der befleckenden Interessen, der unsittlichen Bräuche oder heidnischen Sitten der Alten-Welt-Gesellschaft übernehmen. Diese werden, da sie unrein sind, gänzlich abgetan. Irgend jemand, der sich eines falschen Benehmens schuldig macht, sei es in geschlechtlicher Beziehung, durch ein loses Benehmen im allgemeinen, durch Trunkenheit, Diebstahl oder Lug und Trug, wird kurzerhand von der Versammlung abgeschnitten, indem man ihm die Gemeinschaft entzieht, um eine Befleckung der Christengemeinde zu vermeiden. (Judas 4-10) Kein wahrer Christ darf Geschlechtsbeziehungen mit irgendeinem anderen als seinem Ehepartner haben. Irgendwelche anderen Geschlechtsbeziehungen mit jemandem vom anderen Geschlecht, also natürliche, oder unnatürliche mit jemandem vom gleichen Geschlecht, werden als böse, abstoßend und widerlich betrachtet. Solche gemeinen Gewohnheiten sind nicht Sache privater, persönlicher Interessen, wie gewisse verderbte Menschen es hinstellen möchten, sondern weil stets mindestens zwei Personen in solche Taten verwickelt sind, bedeuten sie sofort eine Verletzung der Versammlungsinteressen in bezug auf sittliche Reinheit und erfordern unverzüglichen Gemeinschaftsentzug. (Röm. 1:26, 27, NW) Jehovas Zeugen erinnern sich des biblischen Beispiels, wo der Stamm Benjamin verfehlte, die Sexualverbrecher von Gibea aus seiner Mitte hinauszutun, wodurch der ganze Stamm unter eine Gemeinschaftsverantwortung zu stehen kam. Über den ganzen Stamm kam denn auch die Strafe, und zwar fast bis zur völligen Ausrottung, indem 25 000 Mann zu Tode gebracht wurden. (Richt. 19:1, 25, 27-30; 20:39-48) Jehovas Zeugen erinnern sich auch an den Fall des Hurers, der sich in der Versammlung Korinth vorfand, die Gottes Mißfallen erregte, weil sie verfehlt hatte, dem Betreffenden die Gemeinschaft zu entziehen, bis der Apostel Paulus auf sofortige richtige Maßnahmen drängte, um die Versammlung als Gesamtheit vor der gefährlichen Verwerfung zu bewahren. — 1. Kor. 5:1-4.

      14. Wie wird es betrachtet, wenn man die Gemeinschaftsinteressen verletzt? Was sollte diesbezüglich getan werden, und weshalb?

      14 Wenn jemand die Gemeinschaftsinteressen verletzt oder einem schlechten Wege folgt in bezug auf die Versammlungsinteressen, so läßt er sich Fehler zuschulden kommen, durch die die ganze Versammlung angesteckt wird und die Gottes Mißfallen erregen, sofern diesbezüglich nicht richtig verfahren wird. Das biblische Bild, daß ein wenig Sauerteig oder Hefe der Schlechtigkeit den ganzen Laib oder die ganze Versammlung verderbe, ist wahrheitsgetreu. Ebenso wird auch ein schlechter Apfel in einem Korb, wenn er nicht entfernt wird, alle anderen Äpfel im Korbe verderben. Dies verlangt, daß die wachsamen, gerechtgesinnten Diener oder leitenden Brüder der Versammlung schnell Maßnahmen ergreifen, um die Reinheit der Versammlung zu bewahren. Nachstehend folgen einige weitere biblische Beispiele, wie verdorbene Personen der Versammlung eine Verantwortung oder Schuld aufluden, wodurch der ganzen Gruppe Strafe drohte, wenn die Schuldigen nicht sogleich hinausgetan wurden. — Siehe 3. Mose 20:1-5; 4. Mose 16:19-35; 5. Mose 21:1-9; Josua 7:1, 11-26.

      VERDIENSTE ERWERBEN

      15, 16. (a) Was geschieht, wenn man die Versammlungsinteressen hochhält? (b) Gib biblische Beispiele von erworbenen Verdiensten an.

      15 Wo andererseits treue Glieder der Versammlung die Versammlungsinteressen zum Guten unterstützen und fördern, tragen sie zum Versammlungsverdienst bei, was allen Mitverbundenen Lohn in Form von Segnungen, Wohlfahrt, Ausdehnung und Glück bringt. Man betrachte einige interessante Beispiele von Versammlungsverdienst, das von Personen beschafft wurde, die einem theokratisch guten Wege folgten. Jesaja prophezeite, daß die Gerechtigkeit des treuen jüdischen Überrests von genügendem Verdienst sei, um zu verbürgen, daß Jehova das Volk Israel wieder ins Land Juda zurückführen würde, damit es die theokratische Anbetung (im Jahre 537 v. Chr.) wieder aufnehmen könnte, und daß er nicht zulassen werde, daß Juda für immer, so wie Sodom und Gomorra, vernichtet daliege. (Jes. 1:9; 10:22) Die Möglichkeit zeigend, daß ein gerechter Diener zufolge seiner Verdienste eine ganze Stadt retten kann, schreibt Jeremia: „Durchstreifet die Gassen Jerusalems, und sehet doch und erkundet und suchet auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht; so will ich ihr vergeben.“ (Jer. 5:1) Eine ähnliche Illustration findet sich in Hesekiel 22:30 aufgezeichnet.

      16 In den griechischen Schriften finden wir weitere Betrachtungen des Gemeinschaftsverdienstes, das durch Diener Jehovas erworben wird. Durch das gerechte Handeln des Apostels Paulus entstand ein genügendes Verdienst, daß Gott die 276 Reisenden retten konnte, die sich an Bord desselben Schiffes wie Paulus befanden, als er den Schiffbruch miterlebte. „Fürchte dich nicht, Paulus. Du sollst vor den Cäsar treten; und siehe! Gott hat um deinetwillen alle deine Mitreisenden gerettet.“ (Apg. 27:24, 37, NW) Über die letzten Tage, in denen wir nun leben, sagte Jesus: „Wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet; aber wegen der Auserwählten [wegen des Verdienstes des gesalbten Überrests der Zeugen Jehovas, der seine Fehler im Jahre 1919 bereute] werden jene Tage verkürzt werden.“ — Matth. 24:22, NW.

      17, 18. (a) Wie sollten Prediger aus den Reihen der Zeugen Jehovas Zusammenwirken, und warum? (b) Was für Verantwortlichkeiten haben die Diener hinsichtlich Versammlungsinteressen?

      17 Dieses Studium der Versammlungsinteressen zeigt, daß es sich für alle Mitverbundenen der Zeugen Jehovas geziemt, einem Laufe zu folgen, der ihrer Ortsversammlung zum Guten gereicht. Wenn jemand ein Glied der Ortsversammlung wird, indem er sich mit ihr verbindet, so werden ihm als Jehovas Diener Rechte und Pflichten übertragen. Sucht daher ihr, die ihr solch treue Diener Gottes seid, die Ortsversammlung zu fördern! Beteiligt euch an ihrem Predigtfeldzug, haltet auf ihren guten Ruf als örtliche offizielle Vertreter in der heiligen Organisation Gottes; bewahrt die Organisation rein; lebt dem hohen Namen Jehovas entsprechend, der auf seinen Zeugen ruht; wandelt ordentlich und geht allen Neuen, die in die Ortsversammlung hereingebracht werden, mit gutem Beispiel voran. Da die Versammlung in Liebe vereint ist, beschreibt Paulus treffend, wie sie als Organisation den Widerstand erträgt und die Freuden teilt, wenn er schreibt: „Wenn ein Glied leidet, leiden all die anderen Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich all die anderen Glieder mit.“ — 1. Kor. 12:26, NW.

      18 Sei als Jehovas Versammlungsverkündiger persönlich entschlossen, nie durch irgendeine fehlerhafte Handlungsweise deinerseits etwas Schlechtes zum theokratischen Konto der Versammlung beizutragen. Wenn jemand in die Gemeinschaft einer Versammlung des Volkes Gottes eintritt, muß er sich dafür verantworten, falls er irgendwie verfehlt, Versammlungsinteressen weislich zu wahren. Die Versammlung hat durch ihre Führer oder Diener die Pflicht, irgend jemanden zurechtzuweisen, der aus den Reihen hinaustritt und sich der gemeinsamen Interessen nicht in rechter Weise annimmt. Wenn keine Zurechtweisungen erfolgen, würde die ganze Versammlung durch übles Handeln angesteckt werden. Die Diener selbst müssen gerecht sein und ihrer Pflicht nachkommen, um die Versammlungsinteressen in Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu wahren.

      19. Was kann Neuinteressierten gezeigt werden, und wie?

      19 Durch konsequentes, richtiges Handeln zeigt ihr den Neuen, wie ratsam es ist, die Zahl ihrer eigenen, persönlichen Interessen zu vermindern, damit sie Zeit finden, sich der so begehrenswerten Versammlungsinteressen anzunehmen. Zeige wie notwendig es ist, unsere eigenen individuellen Interessen mit Gottes Interessen richtig ins Gleichgewicht zu bringen, da diese sowie die Versammlungsinteressen berücksichtigt werden müssen. Zeige ihnen, wieso ein erfolgter Gemeinschaftsentzug der Versammlung zum Guten gereicht und wie sie damit ihre Reinheit vor Jehova Gott bewahren kann. Überzeuge sie mit Vernunftgründen, daß diese Handlungsweise die Befolgung des biblischen Grundsatzes ist, den wir in 5. Mose 19:13 (NW) aufgezeichnet finden: „Dein Auge darf für ihn kein Mitleid empfinden; und du sollst die Schuld des unschuldig vergossenen Blutes aus Israel hinwegschaffen, damit es dir wohlgehe.“ Alle Übeltäter müssen aus der Versammlung hinausgetan werden, wie Paulus dies anriet: „Übergebt einen solchen Menschen dem Satan zum Verderben des Fleisches, damit der Geist am Tage des Herrn gerettet werde.“ — 1. Kor. 5:5, NW.

      20. Wie handelt Jehova mit Menschen auf Erden heute und in der Zukunft? Welche Regelung sollte in Übereinstimmung mit Matthäus 11:29, 30 erfolgen?

      20 Ungeachtet, wie aufrichtig und gesund jemand im Verfolgen eines ausgefüllten Programmes privater Einzelinteressen Vorgehen mag, wird er doch dadurch nicht in die neue Welt der Gerechtigkeit eingehen. Jehova Gott handelt nicht mit Einzelpersonen als solchen. Er hat eine Organisation auf Erden geschaffen, und sie wird dazu geschult, vermehrte Versammlungsinteressen zur Betreuung zu übernehmen. Da die göttliche Königreichsherrschaft des Himmels ihren Einfluß auf Erden mehrt, werden der Neuen-Welt-Gesellschaft mehr und mehr Gemeinschaftsinteressen übertragen werden, bis sie nach Harmagedon alle Gemeinschaftsinteressen auf Erden in ihren Händen haben wird. (Jes. 9:7) Wie in den Tagen Noahs und in den Tagen Mose handelt Gott mit einer Versammlungsgesellschaft als Volk. Wie eine große vereinte Herde von Personen, die mit Schafen verglichen werden, so werden wir vom rechten Hirten Christus Jesus geführt. Wir hören seine Stimme, nehmen seine königliche Führung an und kommen in seine hürdengleiche Organisation hinein. (Hes. 37:24) So regele deine Geschäfte und persönlichen Angelegenheiten, verringere deine unnötigen persönlichen Interessen und verfolge ein Programm, in welchem die göttlichen und die Versammlungsinteressen wohl proportioniert sind und das dich auf den Weg des Lebens führen wird. Laß dich in das Joch mit Christus Jesus einspannen, der liebreich sagte: „Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ — Matth. 11:29, 30, NW.

  • Besuch des Präsidenten in Singapur und Thailand
    Der Wachtturm 1956 | 15. September
    • Besuch des Präsidenten in Singapur und Thailand

      GROSSE Dinge sind in der britischen Kronkolonie von Singapur geschehen. Die Wunden des Krieges sind verheilt. Alle Straßen sind erfüllt von geschäftigem Leben. Schöne, breite Straßen sind gebaut worden, die aus dem neuen, modernen Flughafen hinausführen; in zehn Minuten waren die beiden Besucher vom Hauptbüro der Watch Tower Society bereits im Zweigbüro und Missionarheim in der Poole Road, Nr. 33, angekommen. Während ihres Aufenthaltes bedurften viele Dinge in Verbindung mit dem Zweigbüro und der Ausdehnung des Predigtwerkes der Überprüfung. Eines der großen Probleme bestand darin, wie das Interesse derer wachgehalten werden könne, mit denen die Missionare und andere Mitverbundene der Neuen-Welt-Gesellschaft studiert haben. In vergangenen Jahren haben viele ihr Leben Jehova hingegeben, haben sich dann aber in die alte Welt zurücktreiben lassen. Es mag sein, daß einige Menschen guten Willens zu schnell sich selbst überlassen wurden, nachdem sie den Schritt der Hingabe an Gott getan hatten. Die reiferen Zeugen mögen gedacht haben, die Neuinteressierten würden von selbst weitere Fortschritte machen, da sie nun die Grundlehren der Bibel erkannt hätten, ohne daß ihnen noch mehr Hilfe zuteil werden müßte. Oft stellten Verkündiger das Studium mit Personen, die den Schritt der Hingabe an Gott taten, ein, um sich anderer Interessierter anzunehmen. Indes vermochten Verkündiger, die in noch ungereiftem Zustande waren, dem Druck und den Versuchungen der alten Welt nicht standzuhalten. So gab denn der Präsident der Gesellschaft den Missionaren und anderen den guten Rat,

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