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Unglückliche MurrendeDer Wachtturm 1953 | 1. März
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von dem, was sie empfangen haben. In der Organisation der Zeugen Jehovas leben glückliche Menschen. Sie sind freundlich und wünschen, daß sich ihnen andere zugesellen, um teilzuhaben an ihrem Glück und ihrer wahren Anbetung des Höchsten. Darum gehen sie von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt, von Land zu Land und führen Jesu Befehl aus: ‚Dieses Evangelium vom Königreich muß gepredigt werden in der ganzen Welt zu einem Zeugnis.‘ Jehovas Zeugen sind als eine Nation glücklich, weil ihr Gott Jehova ist.
7. Was ist der Grund, daß einige in der Organisation in die Welt zurückgleiten und des Glücks verlustig gehen?
7 Bisweilen sehen wir hier oder dort in der Organisation jemand, der in die Welt zurückgleitet. Wie kommt dies? Der Grund ist einfach. Der Betreffende hat aufgehört zu predigen, er hat aufgehört zu geben. In Gottes Organisation gibt es für jemand keinen Platz, es sei denn, er bete Gott an. Wenn er die Anbetung einstellt, so begibt er sich selbst aus der Organisation hinaus. Wenn jemand aufhört, die Wahrheit zu studieren und Jehova verläßt, hat er nichts mehr, was er anderen geben könnte. Dann ist die Wahrheit nicht in ihm. Das Studium ist unerläßlich, um in Jehovas Organisation zu bleiben. Wenn jemand die Wahrheiten und das Licht, welches bis zum vollkommenen Tage immer heller scheint, nicht beständig in sich aufnimmt, so wird er gleichgültig gegenüber seinen Vorrechten des Predigens der guten Botschaft vom Königreich. Bald wird er das Empfinden haben, er wisse den Menschen nichts zu sagen. Der Grund liegt darin, daß er seinen Sinn hat untätig werden lassen. Praktisch genommen sagt er: Ich wünsche keine weitere Speise mehr vom Tische Jehovas. Dann hört er auf, die Erkenntnis, die er besitzt, zu verwenden; er gibt sie nicht an andere weiter, und sein Glück schwindet dahin. Glück kommt in hohem Maße durch Geben.
VORBILD-BEISPIELE
8. Warum blieb Israel trotz seiner Befreiung von Ägypten nicht glücklich?
8 Betrachtet einmal die Kinder Israel auf ihrer Wüstenwanderung. Seht, was Jehova für sie getan hatte, indem er sie von Ägypten befreite. Dort hatten sie unter einer bedrückenden Sklaventreiber-Organisation gestanden; nun aber hatte Jehova, der Gott des Himmels, sie befreit und sie in die Wüste geführt. Er hatte sie durch seine große Macht beschützt, indem er sie von Ägypten her durch das Rote Meer zur Wüste führte. Und während sie durch jenes fremde Gebiet wanderten, ernährte er sie vierzig Jahre lang. Man beachte, wie groß Gottes Liebe zu diesem Volke war, daß er es in das Verheißene Land führte. Doch trotz alledem und trotz ihrer Befreiung waren die Israeliten nicht zufrieden. Es fehlte ihnen an Liebe. Sie zollten Gott als Nation nicht die wahre Anbetung, und sie waren nicht glücklich.
9. Warum empfinden einzelne bisweilen die Last für sie als zu schwer, und wie veranschaulichte Mose dies?
9 Indes gab es viele Einzelpersonen in der Nation, welche die Freude hatten, Gott zu dienen und welche die ihnen erteilten Anweisungen treulich befolgten. Manchmal empfinden selbst solch treue Personen, daß die Last der ihnen auferlegten Verantwortung für sie zu schwer sei. In einem solchen Fall ermangeln sie des Glaubens an Gottes Fürsorge. Mose zum Beispiel diente als Mittler zwischen Gott und den Israeliten. Doch einmal hatte er das Empfinden, als ob zu viel von ihm verlangt würde. Die Kinder Israel murrten und kritisierten und schrieen nach Fleisch. Sie sagten dem Sinne nach: ‚Dieses Manna, das Gott uns gibt und uns jeden Morgen sammeln heißt, befriedigt uns nicht. Was wir wollen, ist Fleisch. Fleisch wollen wir haben.‘ Sie schrien zu Mose, damit er ihnen solches gebe. Vorher schon hatten sie oft gemurrt, und nun waren sie in einer unglücklichen Geistesverfassung, und ihr Murren brachte Mose schließlich in denselben Geisteszustand. Um den vollen Bericht zu verstehen, lese man 4. Mose 11:11-15. Hier finden wir, daß Mose sagt: „Warum hast du an deinem Knechte übel getan, und warum habe ich nicht Gnade gefunden in deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? Bin ich mit diesem ganzen Volke schwanger gegangen, oder habe ich es geboren, daß du zu mir sprichst: Trage es in deinem Busen, gleichwie der Wärter den Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? Woher soll ich Fleisch haben, um es diesem ganzen Volke zu geben? Denn sie weinen gegen mich [an meiner Schulter, Ro] und sagen: Gib uns Fleisch, daß wir essen! Ich allein vermag nicht dieses ganze Volk zu tragen, denn es ist mir zu schwer. Und wenn du also mit mir tust, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht ansehe.“
10. Weshalb war Mose zu der Zeit, da er die Last so großer Verantwortung empfand, nicht glücklich?
10 Dies war keine sehr glückliche Geistesverfassung. Moses Glaube wurde schwach; sein Vertrauen auf Jehova schwand. Es mußte für Mose bestimmt sehr niederdrückend gewesen sein, zu diesem Volke zu gehören, daß er so weit kam, zu wünschen, Gott möchte ihn umbringen, damit er von ihnen wegkomme. Mose offenbarte in dieser schweren Prüfung nicht den rechten Geist. Er wollte die Verantwortung, die Gott ihm auferlegt hatte, nicht tragen. Auch setzte er in jenem Augenblick nicht sein volles Vertrauen in Jehova Gott. Mose fühlte sich tief unglücklich; und als er auf die große Menge des Volkes schaute, zog er in Tat und Wahrheit Gottes Macht in Frage. Er hätte über all das Wunderbare nachsinnen sollen, das Gott in der Vergangenheit getan hatte. Es wäre so viel besser gewesen, wenn Mose auf Jehova gewartet, zu ihm gebetet und ihn gefragt hätte: „Was soll ich tun? Was willst du für dieses Volk tun?“ Mose war nicht bereit, diesem Volk etwas zu geben, und dachte, niemand sonst sollte ihm etwas zukommen lassen. Sicherlich war er nicht glücklich.
11. Wie offenbarte Mose hier einen gewissen Mangel an Glauben, und welche ähnliche Haltung würde diesem heute entsprechen?
11 Gott sagte zu Mose, er werde den Israeliten Fleisch geben, nicht einen Tag oder zwei Tage oder fünf Tage oder zehn oder zwanzig Tage, nein, sondern einen ganzen Monat lang, „bis es euch zur Nase herauskommt, und es euch zum Ekel wird; weil ihr Jehova, der in eurer Mitte ist, verachtet habt“. (4. Mose 11:18-20) Dem Sinne nach sagte Mose zu Gott: ‚Du kannst nicht 600 000 Mann Fußvolk ernähren. Du kannst nicht Fleisch liefern, um all diese Leute zu speisen, mindestens zwei Millionen einschließlich der Frauen und Kinder. Ja, da sind nicht genug Vögel am Himmel, um diesen Leuten zur Speise zu dienen; es gibt nicht genug Vieh in den Herden, um den Hunger aller zu stillen. Du, Gott, kennst sie nicht. Ich aber weiß, was für Leute sie sind. Sie sind die selbstsüchtigsten, halsstarrigsten, unglücklichsten Leute, die schlimmsten Murrköpfe. Oh, es wäre besser, wenn ich tot wäre.‘ Jehova aber sprach zu Mose die Worte: ‚Ist Jehovas Macht so begrenzt? Du sollst nun sehen, ob mein Wort für dich wahr wird oder nicht.‘ (4. Mose 11:23) Kannst du dir vorstellen, daß irgend jemand Gottes Wort in Frage zieht und sagt, Gott könnte nicht tun, was er zu tun versprochen habe? Mose zog hier Gottes Macht in Frage. Es ist, wie wenn jemand heute sagte, Gott könnte sein Volk in der Schlacht von Harmagedon nicht beschützen und es nicht hindurchbringen in die neue Welt; dies sei eine zu große Aufgabe. Nun, hast du je innegehalten, um darüber nachzudenken, daß Jehova tatsächlich Noah und die Seinen in der Flut beschützte und sie aus der „damaligen Welt“ in die gegenwärtige, böse Welt hinüberbrachte? Dies ist Geschichte und zeigt, daß Gott seine Macht bereits bewiesen hat. Glaubst du nicht, daß er es wiederum tun kann? Wo ist dein Glaube? Mose dachte, Gottes Macht sei begrenzt, aber Jehova hat alle Macht im Himmel und auf Erden und hat auch seinem Sohne solche Macht gegeben. — Matth. 28:18.
12. Warum wirkte sich Gottes Wunder für viele Israeliten nicht zum Glück aus, und welchem Zweck sollte dieses Geschichtsbeispiel in bezug auf uns dienen?
12 Nun, was in der Wüste geschah, sollte uns gewiß einen derartigen Eindruck machen, daß wir das Wort Gottes nie anzweifeln. Wenn wir Gottes Wort lesen, wie er es in den Hebräischen und Griechischen Schriften niedergelegt hat, sollten wir es als absolut wahr und richtig annehmen. Er spricht zu uns über das wirkliche Leben, wie es vor vielen Jahrhunderten existierte, und benutzt jene Dinge als Beispiele für das, was sich in der Gegenwart zutragen wird. Selbst wenn jener große Mittler Mose einen Fehler machte, ist kein Grund vorhanden, warum wir heute Jehovas Wort anzweifeln und einen ähnlichen Fehler begehen sollten. Deshalb sind diese Dinge vor langem zu unserer Ermahnung und Belehrung geschrieben worden. Auf jeden Fall wurden später die Wachteln, die sie fingen, außerhalb des israelitischen Lagers in großen Mengen aufgehäuft. Jehova brachte sie von irgendwoher und gab dem Volke alles, was es nur essen konnte. Aber es bekundete keine Wertschätzung für Jehovas Tat, und Gott hatte kein Gefallen an der gierigen Art, in der die Israeliten diese Fürsorge benutzten. Hier war Jehova der Geber, der in Fülle spendete, doch zeigten die Israeliten Mangel an Wertschätzung. Jehova bewies Mose, daß sein Wort recht und zuverlässig war, und er tat ihm seine Macht kund. Seine Hand war nicht zu kurz. Er bewies seine Souveränität. Hätten bloß die Israeliten Jehova für seine Güte gepriesen, so wäre ihnen in ihrem Leben Glück zuteil geworden. — 4. Mose 11:31-35.
13. Warum sollten wir nicht Murrende sein, wie dies im Fall Aarons und Mirjams veranschaulicht wird?
13 Dann haben wir einen Bericht in der Bibel über Mirjam und Aaron, die murrten und wider Mose redeten. „Hat Jehova nur mit Mose allein geredet?“ sagten sie. ‚Hat er nicht auch durch uns geredet?‘ (4. Mose 12:2) Bei einer früheren Gelegenheit hatte Mose das Leben seines Bruders Aaron gerettet, als Aaron verfehlt hatte, die wahre Anbetung zu pflegen. In 5. Mose 9:20 sagte Mose: „Auch über Aaron zürnte Jehova sehr, so daß er ihn vertilgen wollte; und ich bat auch für Aaron in selbiger Zeit.“ Diese zwei hervorragenden Personen unter den Israeliten, der Bruder und die Schwester Moses, zeigten, daß sie nicht zufrieden waren mit Gottes Vorkehrung, Mose als Wortführer zu haben. Sie liebten die Art nicht, wie Gott die Dinge handhabte, und als Folge ihres Murrens wurde Mirjam mit dem Aussatz geschlagen. Mose legte Fürsprache ein für seine Schwester, und nachdem sie außerhalb des Lagers gesandt worden war, um gemäß dem Gesetz gereinigt zu werden, wurde sie von einem so widerlichen Dasein errettet. (4. Mose 12:9-15) So sehen wir, daß niemand wider Gott murren sollte, weil er die Dinge nicht so tut, wie wir sie getan haben wollen. Denkt daran, daß Jehova der souveräne Herrscher des Universums ist. Er weiß viel besser als seine Diener, wie er seine Organisation und sein Werk leiten muß. Alle sollten dort glücklich sein, wo Jehova sie in seiner Organisation und in seinem Dienste hinstellt. Was Gott von uns fordert, ist Lauterkeit und Treue gegen ihn; und wenn wir ihm diese darbringen, werden wir glücklich sein.
MANGEL AN GLAUBEN
14. Wie wurde bei der Rückkehr der Zwölf vom Auskundschaften des Verheißenen Landes Mangel an Glauben an den Tag gelegt, und was hatte dies zur Folge?
14 Ein weiteres treffendes Beispiel ergab sich, als Mose die zwölf Kundschafter in das Land Kanaan sandte, um das Erbe zu überblicken, das Gott den Israeliten verheißen hatte. Mose wählte von jedem der zwölf Stämme einen Mann aus und sandte sie hin, das Land auszukundschaften. Denkt daran, daß Gott ihnen gesagt hatte: ‚Ich werde es euch geben. Es ist das beste Land in jenem Teil der Erde, welches ihr ererben werdet.‘ Als aber die Zwölfe zurückkehrten, sagten zehn von ihnen: ‚Nein, wir wollen nicht dort hinaufgehen. Es ist ein schreckliches Land und wird von Riesen bewohnt. Es wäre besser, nach Ägypten zurückzukehren und Sklaven zu sein. Wir können dort nur umkommen, denn das Volk jenes Landes ist mächtiger als wir.‘ Es war ein schlechter Bericht, der über das Land erstattet wurde, das Gott den Israeliten gegeben hatte. Von den zwölf Kundschaftern kehrten nur zwei, Josua und Kaleb, mit einem guten Bericht zurück. Sie waren dankbar für das, was Gott vorgesehen hatte, und brachten den Beweis zurück, daß es ein Land des Gedeihens war. Sie gaben den Rat: ‚Laßt uns gleich jetzt hinaufgehen!‘ Aber die Mehrheit sprach: ‚Ach nein, wir wollen doch hier bleiben. Wir sind zufrieden mit den Dingen, so wie sie sind.‘ Die Israeliten und zehn der Kundschafter, die das Land besichtigt hatten, waren zu gleichgültig, um für das Erbteil zu arbeiten, das Gott ihnen verheißen hatte. Die zehn Kundschafter von geringem Glauben beeinflußten die ganze Nation, und als Ergebnis gelangte die ältere Generation niemals in das Verheißene Land. Statt dessen empfingen ihre Kinder die Verheißung, und Kaleb und Josua begleiteten sie in das Verheißene Land, weil sie treu gewesen waren und einen wahren Bericht erstattet hatten.
15. Welchen einschlägigen Fragen stehen wir somit heute gegenüber, und wie werden wir sie beantworten?
15 Habt ihr Glauben an Gottes Fürsorge für heute? Seid ihr willens, unter Gottes Leitung vorwärtszugehen? Zieht ihr vor, in dieser alten, vergehenden, verderbten Welt zu bleiben? oder wollt ihr euch lieber mit Leuten wie Kaleb und Josua verbinden, mit vorwärtsblickenden Männern, Kämpfern für die neue Welt? Wenn ihr es vorzieht, der Leitung Jehovas zu folgen, dann werdet ihr dieses Evangelium vom Königreich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis predigen und werdet die wahre Anbetung des Höchsten ausüben. — 4. Mose 13:1-33; 14:1-3.
16. Wie murrten die Israeliten in Kades, und warum?
16 Höret nochmals, was die murrenden Israeliten in Kades im vierzigsten Jahre ihrer Reise sagten: „Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen? Es ist kein Ort der Aussaat und der Feigenbäume und der Weinstöcke und der Granatbäume, und kein Wasser ist da zu trinken.“ (4. Mose 20:5) Die Israeliten waren bis dahin auf ihrer Reise nicht Hungers gestorben. Nicht einmal ihre Schuhe waren abgenützt, und sie waren auch nicht vor Durst umgekommen. Und doch murrten sie wieder. Nein, sie konnten nicht auf Jehova warten. Die große Streitfrage drehte sich um Wasser. Sie wollten viel Wasser haben, und zwar sogleich, sowohl für sich wie für ihr Vieh. So murrten sie denn.
17. Wie bekunden heute einige, welche die Wahrheit erst kurze Zeit kennen, Mangel an Glauben, und warum sind sie nicht glücklich?
17 Wir finden heute Personen gleich jenen, sogar mit Gottes Organisation Verbundene. Einige sind ein halbes, andere ein ganzes Jahr mit der Organisation verbunden gewesen, und schon hören wir sie murren und zu sagen beginnen: ‚Nichts geschieht. Ich dachte doch, ihr sagtet, Harmagedon sei ganz nahe. Nun weiß ich ein ganzes Jahr lang davon, und Harmagedon ist noch nicht gekommen. Denkt ihr etwa, ich werde mein Leben lang bei dieser Organisation bleiben?‘ Einige wenige nehmen die Haltung ein, daß, wenn Gott die Dinge nicht so geschehen lasse, wie sie es sich ausdenken, sie nicht bei der Organisation bleiben werden. Gott hat uns aber nicht gebeten, ihm Rat zu erteilen. Wir sollten Jehova für das dankbar sein, was er uns gegeben hat. Wir verstehen seine Wahrheiten und schätzen seine Verheißungen, und wir glauben daran. Wir sind glücklich in unserer Anbetung und unserem Dienst und haben das Vorrecht, den Menschen guten Willens viel Trost zu bringen. Die das sehen können, freuen sich gegenwärtig in ihrer Arbeit, während der Neuling oder der kritisch Eingestellte dies noch nicht gelernt haben mag; vielleicht hat er sich nicht einmal die Zeit zum Studium genommen. Er muß einfach etwas zu murren haben. Solche sind sehr ähnlich wie die Israeliten, die nicht auf Jehova warten konnten. Als Folge sind sie nicht glücklich und schätzen auch die Vorkehrungen nicht, die Gott in vergangenen Zeiten getroffen hat und noch trifft. Sie wollen, daß die Dinge nach ihrem Kopf gehen, und nicht so, wie Gott es haben will.
18. Weshalb betrat Mose das Verheißene Land nicht, und welche Warnung bildet dies für uns heute?
18 Wieder zurückkehrend zu dem Bericht der Israeliten: Sie beklagten sich über Mangel an Wasser, und Mose sagte ihnen dann, sie würden das Wasser schon erhalten, unterließ es aber, den Ruhm dem zu geben, der ihm die Macht verlieh, Wasser zu beschaffen. Man lese den Bericht in 4. Mose 20:10-13: „Und Mose und Aaron versammelten die Versammlung vor dem Felsen; und er sprach zu ihnen: Höret doch, ihr Widerspenstigen! werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen? Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stabe zweimal; da kam viel Wasser heraus, und die Gemeinde trank und ihr Vieh. Da sprach Jehova zu Mose und zu Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, mich vor den Augen der Kinder Israel zu heiligen [mir die gebührende Ehre zu geben, AÜ], deswegen sollt ihr diese Versammlung nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe.“ ‚Dies sind die Wasser von Meriba [des Kritisierens], wo die Israeliten Jehova kritisierten, wo er sich aber in ihrer Mitte rechtfertigte.‘ (AÜ u. Elb) Weil Mose verfehlte, Jehova vor den Israeliten zu heiligen, die damals murrten, erhielt er das Erbe nicht, das der Herr Jehova ihnen verheißen hatte. Noch werden jene, die heute über Gottes Methode, die Dinge zu tun, murren, und die Gott nicht die Ehre geben, die Segnungen der neuen Welt ererben. Sie werden vorher verspielt haben, obwohl diese Welt so nahe ist.
19, 20. Von welcher Einstellung sollten Jehovas Zeugen sein und sind es auch, wenn sie sehen, daß Gott dem Volke weiteres „Wasser der Wahrheit“ gibt?
19 Als Gottes Diener für die Versammlung hatte Mose bestimmt eine wunderbare Gelegenheit hier, Jehova zu ehren und den Sinn der Israeliten auf den allein wahren Gott hinzulenken. Aber Mose war sehr ungehalten über die Israeliten; er betrachtete sie als Rebellen und vergaß, daß Gott mit ihnen handelte. Er hätte sie nicht so tadeln sollen, wie er es tat. Selbst wenn sie Murrende waren, waren sie doch immerhin Gottes Organisation, und es war Jehovas Sache, sie so zu behandeln, wie er es wünschte. Wenn Er den Israeliten Wasser geben wollte, war das seine Verantwortung, und es stand Mose nicht zu, Gott dabei auszuschalten. Wenn Jehova heute weiteren Menschen die Gelegenheit geben will, die Wahrheit zu hören, so daß sie den Weg zum Leben kennenlernen können, ehe die Stunde von Harmagedon schlägt, so ist es für niemand von uns gut, deswegen zu murren. Statt dessen sollten wir uns freuen, daß es noch etwas mehr Zeit gibt, da das Evangelium gepredigt werden kann. Natürlich werden einige sagen, Gott sei langsam, doch geschieht es nicht zufolge der Geduld Jehovas in diesen letzten Tagen, daß Tausende von Menschen etwas von der Errettung erfahren haben? Lies die Worte in 2. Petrus 3:15 selbst nach.
20 Es gibt stets Leute, die murren und kritisieren. Doch weshalb sich mit Murrenden verbinden und dadurch in die gleiche Geistesverfassung wie sie hineinkommen? Wenn Gott die Wahrheit an noch mehr Leute austeilen und noch mehr von den anderen Schafen versammeln will, sollten wir froh sein. In diesen Tagen sind Jehovas Zeugen bestimmt glücklich, daß sie noch die Gelegenheit haben, die gute Botschaft zu predigen. Es gibt keinen Grund für Jehovas Zeugen, sich zu beklagen, weil sie noch mehr Zeit zum Predigen haben, sondern statt dessen sollten sie glücklich sein, die wahre Anbetung fortsetzen zu dürfen. Mit Freuden sollten sie sagen: ‚Umsonst haben wir empfangen, umsonst geben wir.‘
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Den Geist des Murrens verscheuchenDer Wachtturm 1953 | 1. März
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Den Geist des Murrens verscheuchen
1. Suchen Jehovas Zeugen die Menschen zu kritisieren? Und was zeigt, ob sie dies tun?
WER sich Gott hingegeben hat, um ihm zu dienen, muß sich der Interessen des Königreiches Gottes und der Rechtfertigung seines Namens annehmen. Solche sollten nie aufgeblasen oder hochmütig werden, weil sie die Wahrheit haben oder den Weg zum Leben kennen. Die Tatsache allein, daß sie diese Erkenntnis besitzen, macht sie nicht besser als irgend sonst jemand. Doch haben sie Vernunft genug, diese Erkenntnis der Wahrheit in sich aufzunehmen, das ihnen zugängliche Verständnis zu erlangen und für die Interessen Jehovas zu wirken. Sie sind Jehova dankbar. Jehovas Zeugen suchen nicht die Leute irgendwie zu kritisieren, die sie bitten, sie in ihren Wohnungen zu besuchen. Statt dessen sind sie über die Gelegenheit glücklich und fragen Leute guten Willens, ob es recht sei, wenn sie kommen und mit ihnen studieren. Sie sind begierig, das, was sie empfangen haben, mit den Menschen zu teilen. Da sie die Wahrheit besitzen, wollen sie diese allen geben, die ein Ohr haben zu hören, sei es nun morgens, nachmittags, abends oder zu irgendeiner Zeit, die einem Zuhörer passen mag. Jehova sagt, sein Volk werde in seinem Tempel Tag und Nacht sein Lob singen, und dies bedeutet, daß Jehovas Zeugen Tag und Nacht die wahre Anbetung fortsetzen müssen, indem sie ihm durch das Predigen der guten Botschaft dienen.
2. Was war die Ursache der Schwierigkeiten der Israeliten in der Wüste, und wie können wir Glauben bekunden und heute Glück erlangen?
2 Wenn wir zurückblicken auf die unglücklichen Erfahrungen der Israeliten in der Wüste, finden wir, daß die Schwierigkeiten von Personen verursacht wurden, die murrten und kritisierten. Welches Glück aber hätte ihr Teil sein können, wenn sie den Vorkehrungen Gottes gefolgt wären! Glaube war alles, was sie benötigten; es war eine so einfache Sache. Und dasselbe trifft auch auf heute zu. Wenn wir uns anpassen an die Vorkehrungen, die Gott für uns trifft, bekunden wir unseren Glauben. Wir können die Wahrheit durch unsere Zeugnistätigkeit von Haus zu Haus an andere weitergeben und dabei Glück erlangen. Es besteht kein Grund, warum wir in unserem Leben nicht glücklich sein sollten.
3. Wie können Schwierigkeiten in einem Missionarheim geschlichtet werden?
3 Laßt uns die Dinge auf praktische Weise betrachten! Studenten absolvieren die Wachtturm-Bibelschule Gilead und ziehen dann fort in ein Missionarheim. Es gibt keinen Grund, weshalb ihr Leben nicht glücklich sein sollte, denn sie werden imstande sein, die Wahrheit in ihrem neuen Gebiet die ganze Zeit anderen darzureichen. Wenn kleinliche Schwierigkeiten und Prüfungen zwischen den Brüdern im Heime entstehen, können wir sicher sein, daß mindestens einer von ihnen im Unrecht ist. Wer aber ist es? Ohne jeden Zweifel liegt die Schwierigkeit bei denen, die zanken. Diese also müssen zusammengebracht werden, um herauszufinden, wo die Wurzel all der Schwierigkeiten steckt. Wenn jeder ein wenig Entgegenkommen zeigt oder etwas nachgibt, das heißt, wenn jede Seite sich etwas willfährig zeigt, so kann die Schwierigkeit wahrscheinlich behoben werden, und nichts mehr ist darüber zu sagen.
4. Was müssen wir tun, um das Zusammenleben erfolgreich zu gestalten, und weshalb sollten wir dies tun?
4 Wenn die Schwierigkeiten geschlichtet sind, aber auf beiden Seiten ein Groll bleibt, wird noch kein Glück einziehen. Wer in einem Missionarheim lebt, muß den Willen haben, mit seinen Brüdern und Schwestern auszukommen. Dies trifft auch auf jedes andere Heim zu; es muß ein Wunsch vorhanden sein, sich miteinander zu vertragen. Vergeßt nicht, daß alle gleichwie ihr selbst Diener Gottes sind. Ihr alle habt so vieles, wofür zu leben sich lohnt, weil ihr die Erkenntnis der Wahrheit aus Gottes Wort besitzt. Ihr alle wünscht weitere Erkenntnis. Bereits ist euch viel Aufschluß zuteil geworden, und bestimmt kennt ihr Gottes Wort als Ergebnis eures fleißigen Studiums. Aber ihr wollt immer noch weiter studieren; ihr freut euch immer noch, sein Wort zu lesen und wollt euren Glauben daran bekunden, indem ihr diese gute Botschaft anderen mitteilt. Wenn nun alle von euch desselben Sinnes sind und das Wort Gottes im Felde predigen, weshalb könnt ihr dann nicht auch in anderen Dingen miteinander einig sein? Warum können wir nicht so leben, wie Gott will, daß wir leben: in Glück, ohne über einander zu klagen? Alles, was nötig ist, um das Leben zu einem Erfolg zu machen, ist, einander ein wenig entgegenzukommen oder etwas nachzugeben. Alle in Jehovas Organisation müssen Gott wahre Anbetung zollen. Dazu müssen sie ihrem Nächsten Liebe erweisen und müssen in ihrem Leben nach Zufriedenheit streben.
5. Warum glauben die Hochmütigen einer Lüge, und weshalb sind sie nicht glücklich?
5 Der Psalmist sagte: „Glückselig der Mann, der Jehova zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet zu den Stolzen und zu denen, die zur Lüge abweichen!“ (Ps. 40:4) Ein Stolzer ist nie glücklich. Er denkt nur an sich, nicht an seinen Nächsten, und vor allem vergißt er Jehova, seinen Gott. Als Mirjam und Aaron gegen ihren Bruder Mose hochmütig wurden, kam ihre Demütigung, und heute können wir nie hochmütig werden, sofern wir uns unsere Stellung vor Jehova, dem Höherstehenden, vergegenwärtigen. Wir sind die Tieferstehenden; so gibt es keinen Grund für uns, stolz zu werden oder einen geschwollenen Kopf zu bekommen. Sobald dies der Fall ist, glauben wir einer Lüge, indem wir denken, wir seien wichtig. Wir verfehlen, uns daran zu erinnern, daß die große Streitfrage die Rechtfertigung des Namens Jehovas und das Predigen seiner Botschaft in der ganzen Welt ist. Laßt uns durch unseren täglichen Dienst zeigen, daß wir die Sache nicht so ansehen, sondern leben wir auf eine Weise, die dem Namen und dem Vorhaben Jehovas Ehre bereitet.
ÜBER OPPOSITION UND VERFOLGUNG NICHT KLAGEN
6. Warum sollten wir nicht unglücklich sein über die Unterdrückung der Zeugen in gewissen Ländern, was sollten wir statt dessen tun?
6 Jehovas Zeugen lassen sich zu dieser Zeit wegen der Weltereignisse nicht entmutigen. Wir befinden uns inmitten einer bösen Organisation, ‚der Welt des Teufels‘, wie die Bibel sie nennt. Sie ist mit Kummer und Sorgen erfüllt und ist in einem elenden Zustand; doch gibt es keinen Grund, weshalb Jehovas Zeugen unglücklich sein sollten, auch wenn sie darin leben. Obwohl wir darin sind, brauchen wir nicht ein Teil von ihr zu sein. Wenn wir Jehovas Organisation betrachten, können wir nur staunen, wie sie gedeiht und wächst trotz allem Druck, der von den Gegnern der guten Botschaft über sie gebracht worden ist. Jehovas Zeugen haben gesehen, wie ihr Werk in vielen Ländern angehalten oder gehindert worden ist, doch entmutigt dies sie nicht. Sollen wir nun vor Gott murren und ihm sagen, er wisse nicht, wie er sein Werk zu leiten habe? Sollen wir auf Rußland blicken und sagen: „Gott, warum hast du verfehlt, Missionare der Zeugen Jehovas in jenes Land zu senden, damit sie predigen?“ Wir können Gott nichts vorschreiben wegen gewisser unglücklicher Erfahrungen, die Jehovas Zeugen hinter dem Eisernen Vorhang machen. Jehovas Zeugen, die dort wohnen, besitzen dasselbe Wort Gottes, und sie fahren treulich fort, die gute Botschaft zu predigen. In anderen Ländern, wo noch größere Freiheit besteht, sollten Jehovas Zeugen umherziehen und die Botschaft von Gottes Königreich in noch ausgedehnterem Maße predigen und sollten dankbar sein, dazu Gelegenheit zu haben. Vernachlässigt eure Freiheit, in eurem Gebiet reden zu können, nicht! Manchmal legen unsere Brüder in demokratischen Ländern, wo es noch Redefreiheit gibt, nicht so viel Eifer an den Tag, indem sie von Haus zu Haus gehen, wie die Verkündiger, die in Ländern leben, wo fortgesetzt Opposition herrscht.
7. Welche Fragen hinsichtlich des Dienstes unter ähnlichen Umständen, wie sie in solchen Ländern bestehen, sollten wir uns stellen und beantworten?
7 Haltet inne und denkt einen Augenblick nach. Was würdet ihr tun, wenn eure Regierung euch sagte ihr dürftet Jehova Gott nicht mehr anbeten und könntet euren Gott nicht über den Staat stellen? Was würdet ihr unter solchen Umständen tun? Wo würdet ihr Glück finden? Würde die Sachlage euren Sinn ändern, so daß ihr hinüberwechseln würdet zur Anbetung gemäß dem Erlaß des Staates? Oder würde euer Glück einzig daraus kommen, daß ihr Jehova Gott so anbetet, wie er es durch sein Wort anweist? Würdet ihr aufhören, anderen zu predigen, wenn ihr auf Widerstand stoßt? Oder würdet ihr feststehen und das Evangelium predigen, so wie ihr die Gelegenheit hättet? Würdet ihr euch beklagen, wie einige es tun, und sagen: „Gott, warum ließest du dies über mich kommen?“ Vielleicht würdet ihr denken: „Nun, hätte ich nicht in einem anderen Lande geboren werden können, wo es nicht so viele Schwierigkeiten gibt? Weshalb heißt mich die Wachtturm-Gesellschaft nicht aus diesem Lande weg- und in ein anderes ziehen, um dort zu predigen?“ Ein wahrer christlicher Diener des Höchsten kann nicht aufhören, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen. Oh, es gibt viele Dinge, worüber wir murren könnten; doch wenn unser Herzenszustand recht ist, werden wir Gott für die Gelegenheit dankbar sein, da zu dienen, wo immer er uns hinsendet oder wo immer wir sein mögen, weil wir wissen, daß dieses Evangelium vom Königreich überall gepredigt werden muß. Leute sind Leute, ungeachtet, wo wir sie antreffen, und es gibt gute und schlechte unter ihnen. Wenn es dort „Schafe“ gibt, wollen wir sie zu finden suchen.
8. Warum predigen Jehovas Zeugen, ungeachtet wo und unter welch ungünstigen Verhältnissen sie sich befinden?
8 Denkt daran: Gott leitet seine Organisation, und er wird dieses Evangelium vom Königreich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis predigen lassen. Unbekümmert also, wohin wir gehen, ungeachtet, was wir zu tun haben, müssen wir standhaft in diesem Predigtwerke beharren. Es ist ein Werk, das getan werden muß. Wir wollen nicht Murrende werden, denn dann laufen wir Gefahr, innezuhalten im Predigen der Wahrheit, und wenn wir einmal innehalten im Weitergeben der Wahrheit an andere, werden wir unseres Glücks verlustig gehen. Viele treue Zeugen von heute sind selbst in Gefängnissen und Konzentrationslagern glücklich, und sogar an solchen Orten betätigen sie sich damit, das Evangelium anderen Insassen zu predigen. Jehovas Zeugen sind glücklich in Ländern, wo die Botschaft vom Königreich verboten worden ist. Sie reden weiter von der Wahrheit, obwohl sie wegen der Opposition und Verfolgung schwere Zeiten haben. Sie denken an das, was Petrus gesagt hat: „In der Tat, wer ist der Mensch, der euch schaden wird, wenn ihr dem Guten nacheifert? Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, seid ihr glücklich. Indes werdet nicht furchtsam vor dem, was sie fürchten, noch werdet beunruhigt. Sondern heiliget den Christus als den Herrn in euren Herzen, allezeit bereit zu einer Verteidigung vor jedermann, der von euch einen Grund fordert für die Hoffnung, die in euch ist, doch tut dies mit Milde und hoher Achtung.“ — 1. Pet. 3:13-15, NW.
9. Wieso ist jemand, der auf den Armen achthat, heute glücklich?
9 Jehova hat großes Wohlgefallen an denen, die sich für die Armen dieser Welt interessieren, denn dies ist die Klasse von Menschen, die auf die Botschaft vom Königreich horcht. Der Psalmist sagte: „Glückselig wer acht hat auf den Armen! am Tage des Übels wird Jehova ihn erretten. Jehova wird ihn bewahren und ihn am Leben erhalten; er wird glücklich sein [glücklich gepriesen, ZB] auf Erden, und nicht wirst du ihn preisgeben der Gier [dem Wunsche, Ro] seiner Feinde.“ (Ps. 41:1, 2) Wir dürfen bestimmt das Predigen dieses Evangeliums vom Königreich nicht einstellen, nur weil dies der Wunsch unserer Feinde ist. Statt dessen werden Jehovas Zeugen glücklich gepriesen, wenn sie diese Wahrheiten von Jehovas Königreich den Armen der Welt kundtun, denen, die seufzen und jammern wegen der Greuel dieses alten Systems. Wenn wir an unsere Brüder und Schwestern und an all die Diener Gottes in anderen Ländern denken und erkennen, wie der Feind sie unter der Knute gehalten hat, sollten wir Gott sehr dankbar sein für die Freiheit, die wir haben, und sollten unsere Dankbarkeit an den Tag legen, indem wir das Evangelium in noch größerem Ausmaße predigen, solange wir noch die Gelegenheit haben. Alle sollten ihre Reife bekunden, indem sie in der Zeugnistätigkeit von Haus zu Haus das rechte Beispiel geben, Heimbibelstudien abhalten und Unreifen behilflich sind, in ihrem Felddienste regelmäßiger zu werden.
10. Zufolge welcher Haltung und Tätigkeit in bezug auf Jehovas Organisation können wir glücklich sein?
10 Gestatte dir niemals, über den Platz, den du in Gottes Organisation hast, zu murren anzufangen. Statt dessen sei glücklich mit der Organisation und bleibe in ihr. „Glückselig das Volk, das den Jubelschall kennt! Jehova, im Lichte deines Angesichts wandeln sie [marschieren sie fest voran, Ro]. In deinem Namen frohlocken sie den ganzen Tag, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht.“ (Ps. 89:15, 16) Jehovas Volk ist sehr glücklich, während es im Schmucke heiliger Ordnung voranmarschiert und standhaft bleibt. Um den ganzen Erdball herum hören wir, wie Gottes Diener einen Jubelschall ergehen lassen, indem sie Jehova in heiliger Aufstellung anbeten. Ein jeder muß seine Position halten und seine Tüchtigkeit im Dienste zu verbessern suchen. Es besteht kein Grund, irgendwelche Zweifel über den Ausgang der Sache zu hegen, Gottes Wort hat uns seine Vorsätze geoffenbart. Seine treuen Diener auf Erden wissen also, was vor sich geht, und sie sollten Schulter an Schulter marschieren und ihre Reihen nie durchbrechen lassen. Wir erkennen, daß einige Fehler machen werden, doch ist das kein Grund zum Murren. Was zu tun ist, ist die Fehler zu beheben.
GLÜCKLICH DURCH ZURECHTWEISUNG
11. Wieso soll die Person, die von Jehova zurechtgewiesen wird, deswegen glücklich sein?
11 „Wie glücklich der Mann, den du zurechtweisest, o Jah, und den du unterweisest aus deinem Gesetz!“ (Ps. 94:12, Ro, Kautzsch) Wenn wir nicht zurechtgewiesen würden und auf unserem falschen Wege beharrten, würden wir bald wieder zurückgelangen in die Organisation des Teufels. Der einzige Weg, auf dem wir Glück haben können, ist durch Zurechtweisung und indem wir in Übereinstimmung bleiben mit dem neuen System der Dinge in Jehovas Organisation. Der Gott der Himmel wird nicht herabkommen auf die Erde oder einen Engel senden, damit er sich zu uns hinsetze, um uns die Sache zu erklären. Nein, es mag sein, daß unser Bruder dieses Reden besorgt. Es mag unsere Mutter oder unser Vater sein. Es mag ein Gruppendiener oder ein Kreisdiener sein, der uns die zurechtweisende Belehrung bringt. Es mag durch die Zeitschrift Der Wachtturm geschehen. Es wird aus der Organisation Jehovas kommen und dient zum Segen derer, die in der Organisation sind. Die Zurechtweisung mag verletzen, sie mag dich schwer treffen, und wenn du die Zurechtweisung nicht annehmen kannst, wirst du dein Glück verlieren. Natürlich bedeutet der Augenblick der Zurechtweisung keine Freude, doch hernach, wenn wir den Irrtum unseres Weges einsehen und umkehren und wieder in Einklang gelangen mit Gottes Anordnungen, können wir uns freuen und den Wert der Zurechtweisung schätzen. „Was ihr erduldet, dient euch zur Zucht. Gott handelt mit euch als mit Söhnen … Allerdings scheint keine Zucht für die Gegenwart erfreulich zu sein, sondern betrüblich; hernach aber trägt sie denen, die durch sie geschult worden sind, friedsame Frucht, nämlich Gerechtigkeit.“ (Heb. 12:7, 11, NW) Der wirkliche Diener Jehovas wird froh sein über die Zurechtweisung; so stimmt es, also, daß ein von Jehova Zurechtgewiesener glücklich ist.
12. Warum und wie sollten wir Zurechtweisung nicht zurückweisen?
12 Weise Zurechtweisung nicht zurück. Wenn jemand zu dir kommt und dir zu sagen beginnt, du habest in einer Sache verkehrt gehandelt, so höre ihm zu. Laß dich nicht sogleich erregen und sage: „Gut denn, jetzt laß mich d i r etwas sagen.“ Nein, was zu tun ist, ist, diese Person anzuhören, sofern ihr etwas im Sinne liegt und sie glaubt, sie müsse es dir sagen. Bedenke! vielleicht ist bei dir etwas verkehrt, und wahrscheinlich ist dem so, denn wir alle sind in Sünde geboren und in Ungerechtigkeit empfangen. Eines aber wissen wir: wir wollen in Jehovas Organisation bleiben. Und wenn wir eine Zurechtweisung empfangen, auch wenn wir nicht Unrecht getan haben, wird die Zurechtweisung uns nicht schaden; doch wenn wir Unrecht getan haben, wird uns die Ermahnung, der Rat, von großem Nutzen sein, so daß wir nicht in die Organisation des Teufels abgleiten. Wenn wir uns je außerhalb Jehovas Organisation befinden sollten, weil wir Unrecht taten, werden wir bestimmt nie dasselbe Glück in der Welt finden, dessen wir uns in seiner Organisation erfreuten. Daher müssen wir unseren Sinn stets auf die Dinge Gottes gerichtet halten. Wir müssen unseren Sinn neu gestalten und fortfahren, uns selbst zurechtzuweisen.
13. Weshalb sollte niemand denken, er brauche keine Zurechtweisung?
13 Bereits haben wir viel Zurechtweisung empfangen, besonders zu der Zeit, da wir in die Wahrheit kamen. Durch Bibelstudien empfingen wir Zurechtweisung in unserem Verständnis des Wortes Gottes. All diese Zurechtweisung wurde uns auf sehr freundliche Weise erteilt, und es besteht kein Grund, warum Diener in der Gruppe oder ältere Brüder uns auf freundliche Weise nicht immer noch ermahnen sollten. Es mag sein, daß Personen, die zehn oder zwanzig Jahre in der Wahrheit gewesen sind, das Empfinden haben, keine Zurechtweisung zu brauchen. Doch denkt daran, die Kinder Israel waren vierzig Jahre lang in der Wüste, und sie bedurften fortwährend der Zurechtweisung. Tadel und Unterweisung sind der Weg zum Leben. So nehmet die Zurechtweisung an und zieht Nutzen daraus. Ihr werdet um so glücklicher sein.
KINDER UND JUGENDLICHE
14. Wie sollte den Kindern der Gerechten geholfen werden, damit sie glücklich seien?
14 „Einen freundlichen Mann mag man als großen Mann bezeichnen, wer aber kann einen treuen Mann finden? Was einen gerechten Mann betrifft, der in seiner Lauterkeit wandelt — wie glücklich sind seine Kinder nach ihm!“ (Spr. 20:6, 7, Ro, Me) Jehovas Zeugen erkennen völlig die Notwendigkeit, den Geist Gottes zu besitzen, um in Lauterkeit zu wandeln und Gott treu zu bleiben. Wir wünschen die Kinder der Zeugen Jehovas in der Wahrheit aufwachsen und ebenfalls feststehen zu sehen. Es ist nicht angenehm, Kinder zu sehen, die widerspenstig handeln. Manchmal scheint es, als ob die Eltern sich gar nicht darum kümmerten, wie ihre Kinder handeln. Wenn wir die jüngere Generation betrachten, finden wir bisweilen selbst unter jenen, welche die bestehenden Verhältnisse unbefriedigt lassen und die sich der Wahrheit zugewandt haben, daß sie eine dreiste, gleichgültige Haltung einnehmen. Natürlich ist das die Art, wie die Welt ihre Kinder erzieht, damit sie hart und zähe werden. Wenn indes jemand Gottes Wort zu studieren und seinen Sinn neu zu gestalten beginnt, sollte er sehen, daß die Menschen viel besser miteinander auskommen können, wenn sie dem Grundsatz der Liebe folgen und nicht versuchen, Härte an den Tag zu legen. In diesen letzten Tagen der Organisation des Teufels, wo wir so viel Unzufriedenheit in der Familie und in der Welt vorfinden, überrascht es uns nicht, daß Neue, die in die Organisation hereinkommen, manchmal etwas von der Einstellung der alten Welt mitbringen. Doch unsere Wege sind nicht Gottes Wege, und seine Gedanken sind viel höher als unsere Gedanken; deshalb müssen wir uns ändern.
15. Wie legen einige an Jahren Junge der Organisation Jehovas gegenüber Unverschämtheit an den Tag, und was ist das Zurechtweisungsmittel für solch Jugendliche?
15 Hin und wieder hören wir, wie ein junger Bruder von achtzehn oder neunzehn Jahren, der seit seinem Knabenalter in der Wahrheit gewesen sein mag, einigen älteren Brüdern sagt, was zu tun sei und wie man es tun sollte. Er denkt, daß er, obwohl er noch in seinem Jünglingsalter steht, besser wisse, wie Jehovas Organisation zu leiten sei, als jene, die schon fünfzehn oder zwanzig Jahre darin gewesen sind. Wenn der Jüngling von seinen Eltern nicht richtig geschult worden ist, hat er das Empfinden, er besitze alle Eignung, und er sucht die Dinge nach seinem eigenen Kopf zu tun. Aber diese jungen Leute müssen immer noch das lernen, was die in der Wahrheit Älteren schon vor Jahren gelernt haben. Sie müssen Gehorsam und Geduld lernen, und vor allem müssen sie die Wahrheit aus Gottes Wort kennenlernen. Sie müssen ihren Sinn neu gestalten und damit beginnen, Erkenntnis in sich aufzunehmen, bevor sie anderen Ermahnung erteilen können. Auch kann oft beobachtet werden, daß, wenn jungen Leuten, die das Empfinden haben, qualifiziert zu sein, eine gewisse Verantwortung auferlegt worden ist, sie ihren Pflichten nachzukommen verfehlen. Sie lieben es nicht, die Last zu tragen und verlieren ihr Interesse daran. Jugendliche sollten daher Weisheit von Älteren annehmen und so Erkenntnis erlangen. Ein Titel oder eine Stellung ist nicht von Wert, sondern dem Namen Jehovas Ruhm und Ehre zu geben, das ist das Wichtige.
16. Warum sollten solche, gemäß den Worten des Apostels Paulus, nicht mit einer Stellung hoher Verantwortung betraut werden?
16 In Jehovas Organisation ist Reife nötig, weil eine Stellung der Aufsicht stets mit Verantwortung verbunden ist. Erinnert euch, was der Apostel Paulus sagte: „Wenn jemand ein Amt als Aufseher erstrebt, trägt er nach Arbeit von rechter Art Verlangen … nicht ein Neubekehrter, aus Furcht, er könnte aufgeblasen werden vor Stolz und unter das Gerichtsurteil kommen, das über den Teufel gefällt ist.“ (1. Tim. 3:1-6, NW) So ist es denn gut, nach der Arbeit von rechter Art zu trachten; doch fahret fort, zu studieren und euch zu üben, damit ihr dafür gut geeignet seid; und ihr werdet Gottes Segen empfangen.
17. Weshalb sollten Personen, die unter einer Last der Verantwortung stehen, nicht den Wunsch hegen, davon loszukommen wie einst Mose? Und gereicht dies zum Glück?
17 Mose war lange Zeit in Jehovas Organisation, und er war imstande, Verantwortung zu tragen und ihr gut nachzukommen. Als aber das Volk Israel an seiner Schulter weinte, da sagte er: ‚Laß mich sterben!‘ Die Israeliten waren diesem großen Führer, der den Größeren darstellte, der kommen sollte, Christus Jesus, unseren jetzigen Führer, keine besondere Hilfe. Der wichtige Punkt hier ist aber dieser: Verantwortung bringt große Bürden mit sich, und man muß reif sein, um unter der Last derselben standzuhalten. Wir wollen aber nie wie Mose das Gefühl und den Wunsch aufkommen lassen, von allem fortzukommen. Es besteht kein Grund, warum wir so empfinden sollten, denn Jehovas Organisation ist heute in Frieden, Wohlfahrt und Glück. Die Diener arbeiten zusammen und wollen auf jegliche Weise behilflich sein, damit dieses große Werk zur Ehre, zum Ruhm und zur Rechtfertigung des Namens Jehovas vollbracht werde. Am Ende dieses Systems der Dinge muß ein Werk getan werden. Das Evangelium vom Königreich muß gepredigt werden, ehe das vollendete Ende kommt, und ob es in fünf, zehn oder noch mehr Jahren innerhalb dieser Generation komme, sollte für Jehovas Zeugen nichts ausmachen. Sie sind Gottes Diener, und sie wollen die Aufgabe treulich erfüllen. Gott hat ihnen das Werk zu tun gegeben, und seine Knechte sind glücklich, die ganze Last der Verantwortung zu tragen. Sie haben die Arbeit aufgenommen, und durch seine unverdiente Güte werden sie dabei bleiben, bis sie beendet ist. Ihr, die ihr in diesem Werke erst beginnt, verharret darin und gebt die gute Botschaft, die ihr habt, stets an jene weiter, die hören wollen. Solange ihr fortfahret, die Wahrheit reichlich auszuteilen, werdet ihr euch des Glücks in hohem Maße erfreuen.
18. Warum sollten falsch Angeklagte und Verfolgte glücklich sein, und wie sollten sie dies zum Ausdruck bringen?
18 Die großen Schwierigkeiten, wodurch man unser Predigtwerk hindern will, werden nicht aus dem Innern der Organisation Gottes kommen, sondern, wie Christus Jesus es anzeigte, durch den Druck von seiten der Organisation des Teufels, von außerhalb. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Glücklich seid ihr, wenn die Leute euch schmähen und euch verfolgen und lügnerisch allerlei Böses wider euch reden um meinetwillen. Freuet euch und hüpfet vor Freude, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn auf diese Weise verfolgten sie die Propheten vor euch.“ (Matth. 5:11, 12, NW) Ja, Jehovas Zeugen können unter Schmähungen und Verfolgungen glücklich sein. Sie sind so glücklich, daß sie vor Freude hüpfen, denn dies ist ein Ausdruck des Glücks. Dem ist so, weil Gottes Diener wissen, daß sie auf der rechten Seite stehen und die Wahrheit besitzen. Sie können glücklich sein, selbst wenn die Leute über sie lügen, und selbst wenn die Verfolgung groß ist, werden sie doch weiterfahren, zu anderen zu sprechen, nicht zu den Verfolgern, sondern zu Beobachtern und auch zu denen, die mit ihnen eingesperrt sein mögen. Wer einmal erfahren hat, daß es mehr Glück gibt im Austeilen der Wahrheit an andere als nur im Empfangen derselben, der wird fortfahren, sie auszuteilen, auch wenn jegliche Art boshafter Maßnahmen gegen ihn ergriffen würde. Du weißt, daß du durch ein solches Handeln Jehova und seinem Sohn Christus Jesus Ehre bereitest.
19, 20. Statt eine besondere Person zu sein oder eine besondere Person zu kennen, bringt was vollständiges Glück?
19 Es ist nötig, daß du in Gottes Organisation verbleibst. Und das, was du mit dem einmal Erkannten tust, kann dir Glück bringen. Nicht der Umstand, wer du seist oder wen du kennst, bringt dir Zufriedenheit im Leben. Denke daran: „Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.“ (Spr. 2:6) Jede Person muß auf den eigenen Füßen stehen, um Glück zu erlangen. Der Maria brachte nicht bloß die Tatsache, die Mutter Jesu zu sein, Glück, sondern die Wahrheit, die sie über ihren Sohn erkannte, machte sie besonders glücklich. Erinnere dich an das, was du von dem Weibe gelesen hast, das aus der Volksmenge rief und sprach: „Glücklich der Leib, der dich getragen und die Brüste, die du gesogen!“ Jesus aber sprach: „Nein, glücklich vielmehr jene, die das Wort Gottes hören und es bewahren!“ (Luk. 11:27, 28, NW) Die Mutter Jesu zu kennen war nicht das Wichtige, noch brachte der Umstand an sich, daß sie den Erretter geboren hatte, volles Glück. Das Eigentliche, worauf Jesus hinwies, ist das Hören des Wortes Gottes und das Bewahren desselben, die Betätigung als ein wirklicher Diener und wahrer Anbeter Gottes Jehovas. Dies ist es, was Glück bringt.
20 So können wir denn sehen, daß jemandes Stellung in Jehovas Organisation den Betreffenden nicht notwendigerweise glücklich macht, sei er nun ein Absolvent der Wachtturm-Bibelschule Gilead und habe er den Dienst als Missionar aufgenommen oder sei er ein Gruppendiener oder ein Kreisdiener oder befinde er sich im Heim einer Zweigstelle. Nicht die Stellung ist das, was Glück bringt, sondern was jemand in dieser Stellung tut. Hat er das Wort Gottes gehört, und hält er es? Wenn er das tut und seinen Brüdern gut dient, indem er von dem austeilt, was er hat, um seinen Brüdern und den Menschen guten Willens zu helfen, dann wird er glücklich sein. Die Wahrheit ist das Wichtige, nicht die Stellung. Während also viele in Jehovas Organisation verschiedene Stellungen innehaben, sollen diese Stellungen doch nicht verherrlicht, angebetet oder verehrt werden, sondern die Arbeit, die getan wird, ist das, was Gott gefällt. Natürlicherweise wird irgend jemand, der Jehova Gott wohlgefällt, bestimmt auch seinen Brüdern in der Wahrheit gefallen. Wenn die Wahrheit in dir ist und du der Wahrheit gemäß lebst, wirst du ein glücklicher Mensch sein.
21. Wer ist — ungeachtet seiner Stellung — statt ein vergeßlicher Hörer ein glücklicher Mensch?
21 Höre auf die Worte des Jakobus: „Wer in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinspäht und darin bleibt, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist, dieser wird glücklich sein im Tun desselben.“ (Jak. 1:25, NW) Folgendes allein kann Glück bringen: geben, reden, die gute Botschaft vom Königreich anderen predigen. Der Empfang eines Diploms oder das Innehaben eines Amtes könnte jemand zu einem vergeßlichen Hörer machen, wenn er zu denken begänne, er wisse jetzt alles. Von dem, der viel hat, wird um so mehr verlangt. Daher sollte jeder in Gottes Organisation noch eifriger und fleißiger das Werk vollbringen, das Gott ihm anvertraut hat. Laßt uns fortfahren, unseren Sinn neu zu gestalten und so zu denken, wie Gott denkt, in seinem neuen System der Dinge, und dann Glück erlangen durch Geben.
QUELLEN DES GLÜCKS
22. Warum ist Jehova der „glückliche Gott“, und was sollten wir daher zu sein wünschen?
22 Jehovas Diener sind heute glücklich, weil sie Glauben an Gottes Wort und an Jehova selbst haben. Sie erwarten nicht, daß in diesen Tagen für sie irgendwelche Wunder geschehen, noch erwarten sie irgendein äußeres Zeichen, das ihnen helfen sollte, in Jehovas Organisation zu bleiben. Dem Worte Jehovas zu folgen, genügt seinem Volke. Es hat uns frei gemacht von der Organisation des Teufels, und wir wollen frei bleiben. Paulus war glücklich in seinem Werk, weil er ‚die herrliche gute Botschaft des glücklichen Gottes‘ besaß, ‚welche ihm anvertraut worden war‘. (1. Tim. 1:11, NW) Unser Gott ist ein glücklicher Gott, und da wir in seinem Bild und Gleichnis erschaffen sind, besteht kein Grund, weshalb nicht auch wir glücklich sein sollten. Sein Glück erwuchs ihm durch sein Geben, und er hat uns so viel geschenkt, daß wir viel haben, um anderen davon zu geben. Alle normalen Geschöpfe wollen leben. Wir lieben das Leben und wollen das Beste daraus machen. Eines aber, was wir vom Leben am meisten begehren, ist Glück, denn ein Leben ohne Glück wäre trüb und uninteressant.
23. Wie suchen einige das Glück, doch was trägt zu unserem größten Glück bei?
23 Die Menschen suchen heute das Glück auf mancherlei Weise. Einige erhalten es in Verbindung mit ihren Familienangehörigen oder ihren engen Freunden, andere durch Reisen ans Meer oder indem sie durch die Wälder ziehen oder im Spiel mit ihren Kindern. Das größte Glück jedoch kommt davon, daß wir anderen etwas geben, statt nur Freude zu empfangen. Wenn es uns auch eine Wonne ist, Gaben von unseren irdischen Freunden zu empfangen und denen zu geben, die wir lieben, sind doch unsere größten Freunde Jehova Gott und Christus Jesus. Sie haben uns so viel an Erkenntnis und Verständnis geschenkt, daß wir davon in Fülle anderen geben können. „Dies bedeutet ewiges Leben [für jene anderen], daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ — Joh. 17:3, NW.
24. Warum sollten wir nie in den Zustand hineingelangen, wo wir die Wahrheit nicht mehr an andere austeilen möchten?
24 Laßt es nie geschehen, daß wir in einen Zustand geraten, wo wir die Wahrheit, die wir empfangen haben, nicht mehr anderen mitteilen wollen. Wenn wir je in eine solche Geistesverfassung hineingeraten, wo wir nicht wünschen, einem anderen von den herrlichen Vorkehrungen zu erzählen, die Jehova Gott durch seinen Sohn Christus Jesus getroffen hat, und wo wir uns der wahren Religion schämen, so wird Jehova Gott sich unser schämen. Für einen solchen wird in Jehovas Organisation kein Platz sein. Lassen wir uns auch nie zu dem Gedanken verleiten, daß wir jetzt in Jehovas Dienst genug getan hätten. Wir sollten nicht denken, daß wir uns vom Dienste zurückziehen könnten, weil wir während vierzig oder fünfzig Jahren oder noch länger in der Wahrheit gewesen sind. Solange wir Odem haben, müssen wir Jehova lobpreisen. Denkt daran, daß wir gerade in Jehovas Organisation Tausende von Jahren zu leben erwarten, ja bis in die Millionen von Jahren, in unbestimmte Zeiten hinein. Es wird eine lautere, reine Organisation sein, und ein jeder darin wird Jehova anbeten. Weshalb sollten wir also nun meinen, wir müßten in unserer Anbetung und unserem Dienst innehalten, weil wir sechzig oder siebzig Jahre alt sind?
25. Wie können Jugendliche schon früh glücklich werden?
25 Welche Freude ist es jetzt für ein junges Mädchen oder einen Knaben, in den Dienst Jehovas zu treten und damit zu beginnen, in der Jugendzeit den Sinn neu zu gestalten, also so zu denken anfangen, wie Gott denkt, sein Wort zu studieren und damit erfüllt zu sein, um die vorzüglichen Eigenschaften zu haben, die ein Christ besitzen muß: Liebe, Hingabe, Geduld und Freundlichkeit! Wenn sie all dies besitzen und dazu den Geist des Gebens — welches Glück kann für alle Ewigkeit ihr Teil sein!
26. Was wünschen wir statt des Reichtums und der Armut dieser Welt, und wie bestreben wir uns, es zu erlangen?
26 Möchten wir alle mit dem, was uns Jehova Gott gegeben hat, zufrieden sein und uns der auferlegten Verantwortlichkeiten gut entledigen. Laßt uns unseren Brüdern mit Freude und Fröhlichkeit dienen! Der Schreiber der Sprüche hat gesagt: „Entferne von mir Falschheit und Lügen; gib mir weder Armut noch Reichtum; speise mich mit der mir nötigen Speise; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und sage: Wer ist Jehova? oder damit ich nicht verarme und stehle und den Namen meines Gottes mißbrauche.“ (Spr. 30:8, 9, AS) Jehovas Zeugen begehren heute weder den Reichtum dieser Welt noch Armut. Statt dessen bitten wir so, wie Jesus seine Jünger beten lehrte: „Gib uns heute unser Brot für diesen Tag.“ Alles, was wir brauchen, sind die Notwendigkeiten des Lebens: Obdach, Nahrung und Kleidung. Mit diesen und mit Gottergebenheit sollten wir zufrieden sein. Gott hat alles Nötige versprochen, um uns am Leben und in seinem Dienste tätig zu halten, und täglich strengen wir uns an, dieses für uns selbst und unsere Familie zu beschaffen. Doch mehr als dies: wir leben nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht. — 5. Mose 8:3; Matth. 4:4.
27. Worin also wünschen wir reich zu sein, und wie werden wir weiterhin die glücklichsten Menschen auf Erden sein?
27 So möchten wir denn reich sein in der Fülle der Erkenntnis. Wir wollen weiten Abstand nehmen von Falschheit und Lügen. Wir wollen niemals unseren Gott Jehova verleugnen. Weil Jehovas Zeugen den Namen Jehovas nicht vergeblich führen, sind sie die glücklichsten Menschen in der Welt. Sie haben nicht die Bürde oder Verantwortung, den Versuch zu machen, diese alte Welt zusammenzuflicken und sie zusammenzuhalten. Doch besitzen sie die Antwort für die Probleme der Gegenwart sowie die trostreichste, fröhlichste und optimistischste Botschaft, die irgend jemand hören kann, die Botschaft mit den weitestreichenden Auswirkungen. Sie besitzen die Botschaft von Gottes Königreich, das all denen, die Gerechtigkeit lieben, Segnungen der Wohlfahrt und des Glücks bringen wird. Sie werden weiterfahren, diese Botschaft auszuteilen, denn sie wissen, daß Geben beglückender ist als Empfangen. Ob du nun ein Gruppenverkündiger, ein Pionier, ein Kreisdiener, ein Bezirksdiener, ein Missionar, ein Mitarbeiter in einer Zweigstelle oder sonstwo in Jehovas Organisation seiest: beharre treulich in deiner Stellung! Fahre fort, die gute Botschaft auszuteilen, indem du Jehova anbetest im Schmucke heiliger Ordnung!
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