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Bringe deine Opfer des Lobes richtig darDer Wachtturm 1956 | 15. Dezember
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während du die notwendigen Worte nach Bedarf im Augenblick dazu lieferst, genauso, wie du dies in der täglichen Unterhaltung tust. Nur auf diese Weise wird deine Aufrichtigkeit und deine Begeisterung offenbar werden. Nur so strahlt deine natürliche Persönlichkeit, deine Wärme und Freundlichkeit durch. Man kann sich verschiedene Texte zum Gebrauch in verschiedenen Lagen merken und kann sich hinten in der Felddienst-Bibel mehrere Textgruppen einschreiben, wovon jede Gruppe die eigenen Notizen für eine Predigt umfaßt.
DER BEGINN DEINER PREDIGT
9. Welche Anregung wird gemacht, damit wir den allgemeinen Ausflüchten begegnen können?
9 Viele Menschen gehen um verschiedener Zwecke willen von Tür zu Tür; und wenn die Glocke ertönt, fühlt sich die Wohnungsinhaberin durch die Störung oft belästigt und kommt mit dem Entschluß an die Tür, dich schnell wieder loszuwerden. Sie hat mehrere Ausreden auf Lager, entscheidet sich aber erst für die eine oder andere, nachdem sie einen raschen Blick auf dich geworfen und etwas zugehört und dann zu einer schnellen Schlußfolgerung bezüglich deiner Person gelangt ist. Darauf wird sie dich mit ihrer Entschuldigung unterbrechen. Du hast solche oft gehört und magst in der Lage sein, sie sehr logisch zu widerlegen, aber nachdem sie es nun einmal gesagt hat, wird sie wahrscheinlich dabei bleiben, da es ihr der Stolz nicht zuläßt, ihr Wort zurückzunehmen. Wenn du ihre Ausrede voraussehen und sie widerlegen könntest, bevor sie sie äußert, ginge es nicht um ihren Stolz, und es könnte sein, daß sie dir bis zum Ende zuhören würde. Vielleicht könntest du, nachdem du dich ganz kurz eingeführt hast, plötzlich sagen, bevor sie sich auf eine der gewohnten Entschuldigungen verlegt: „Wissen Sie, wenn wir an die Tür kommen, sagen einige sogleich, …“, worauf du eine dieser Ausreden anführen würdest. Möglicherweise hätte sie diesmal nicht gerade diese Ausrede gebraucht, doch sehr wahrscheinlich hat auch sie diese schon oft verwendet und mag im Augenblick, da du sie anführst, verblüfft sein. Sie mag etwas neugierig werden und hören wollen, was du als nächstes auf die Entschuldigung, die auch sie bisweilen benutzt, wohl sagen magst. Wähle also treffende, packende Worte, um ihr Interesse zu fesseln — vielleicht wird sie darauf deiner Predigt bis zu Ende lauschen.
10. Wie könnte man den Worten begegnen: „Ich brauche heute nichts“?
10 Nachdem du kurz gesagt hast, warum du vorsprichst, könntest du sagen: „Wissen Sie, wenn wir so vorsprechen, antwortet man uns manchmal: ‚Oh, ich brauche heute nichts.‘ Doch hören Sie, was Jesus von denen sagte, die erklären, nichts zu brauchen. ‚Du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloß bist.‘ Natürlich meinte er dies nicht in buchstäblichem Sinne, denn das hätten sie ja gesehen. Er meinte, daß sie im geistigen Sinne in dieser armseligen Lage wären.“ Nachdem man so Offenbarung 3:17 benutzt hat, um dieser Ausrede entgegenzutreten, benutze man dann zwei bis drei weitere Texte, um die Predigt zu vervollständigen. Man könnte Amos 8:11 anführen, um zu zeigen, daß die geistige Hungersnot weitverbreitet ist und daß die Leute, obwohl es so viele Kirchen gibt, geistig nicht richtig ernährt werden, obwohl viele denken, dies sei der Fall. Man lese Matthäus 5:3, um zu zeigen, daß jene, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, befriedigt werden. An diesem Punkte könnte man die Schriften anbieten und sagen, daß diese Publikationen geistige Speise enthalten, und man könnte ihnen dies beweisen, indem man einen besonderen Abschnitt, einen, der einen besonders würzigen Punkt der Belehrung enthält, herausgreift und vorliest.
11, 12. Wie könntest du in deiner Predigt die Entschuldigung: „Ich bin beschäftigt“ verwenden und widerlegen?
11 Ein weiteres Beispiel: „Oft, wenn wir vorsprechen, sagen uns die Leute, sie seien beschäftigt. Es ist gut, emsig bei der Arbeit zu sein, denn Gott haßt Müßiggänger. Doch sollten wir mit geringeren Dingen nicht derart beschäftigt sein, daß wir keine Zeit für wichtigere Dinge aufwenden. Einmal befand sich Jesus im Hause zweier Schwestern. Maria hörte zu, wie er die Wahrheit Gottes erklärte, und Martha beschwerte sich, weil sie ihr bei der Hausarbeit nicht half. Hier haben wir den Bericht: ‚Martha aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen. So kam sie näher und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr nun, daß sie mir helfe. Als Antwort sagte der Meister zu ihr: Martha, Martha! du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eines aber ist not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, welches nicht von ihr genommen werden wird.‘ Jehova und Jesus sprechen durch die Bibel zu uns. Wenn wir nicht auf sie hören, wie können wir da erwarten, daß sie uns anhören, wenn wir in Schwierigkeiten zu ihnen um Hilfe schreien?“ — Luk. 10:40-42.
12 Oder man könnte auch folgendes sagen: „Es gibt Leute, die an die Tür kommen und sagen, sie seien jetzt zu beschäftigt. Aber wissen Sie, wenn ich ihnen hundert Mark anböte, wären sie nicht zu beschäftigt, es anzunehmen. Hören Sie aber, was die Bibel sagt: ‚Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn besser als feines Gold; kostbarer ist sie als Korallen, und alles, was du begehren magst, kommt ihr an Wert nicht gleich. Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.‘ Wenn die Leute nicht allzu beschäftigt sind, Geld entgegenzunehmen, sollten sie bestimmt auch nicht zu beschäftigt sein, Erkenntnis entgegenzunehmen, die zu ewigem Leben führt.“ — Spr. 3:13-18.
13. Wie könntest du die Ausrede widerlegen: „Das interessiert mich nicht“?
13 Nachdem du gesagt hast, daß viele dir entgegneten, kein Interesse zu besitzen, noch bevor sie festgestellt hätten, warum du kommst, könntest du wie folgt fortfahren: „Wissen Sie aber, was die Bibel von Leuten sagt, die antworten, bevor sie eine Sache gehört haben? Hören Sie einmal: ‚Wer Antwort gibt, bevor er anhört, dem ist es Narrheit und Schande.‘“ Du wirst aber diese Redewendung nicht gebrauchen wollen, nachdem ein Wohnungsinhaber gesagt hat, er habe kein Interesse. Das wäre in diesem Fall zu plump. Es würde so klingen, als ob du ihn selbst als närrisch und schandbar bezeichnetest. Doch wenn du als erster diesen Punkt aufgreifst, kannst du den obenerwähnten Text, Sprüche 18:13, benutzen, weil du ihn auf andere Menschen, die so handeln, anwendest und nicht gerade auf den, mit dem du sprichst. Dasselbe gilt auch für das folgende Beispiel.
14. Was wird in Ländern, wo es den Leuten materiell gut geht, oft gesagt, und wie kann man diesem Einwand begegnen?
14 In gewissen Ländern, wo die materialistische Lebensauffassung überwiegt und wo es den Leuten materiell gut geht, fertigen sie dich kurz ab und erklären, sie seien zufrieden. „Wissen Sie, es gibt Leute, die uns abweisen und sagen: ‚Oh, mir geht es gut, ich bin zufrieden.‘ Nun, Gott interessiert sich nicht für Leute, die mit den bestehenden Verhältnissen zufrieden sind. Er interessiert sich für Leute, die es nicht sind. Vor langem hat er gezeigt, was Leute, die bewahrt werden sollen, kennzeichnen würde: ‚Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen.‘ Jehova ist heute an denen interessiert, die Gerechtigkeit lieben, und solche sind mit den heutigen bösen, verderbten Verhältnissen auf Erden bestimmt nicht zufrieden. Welchen anständigen Menschen könnten solch verderbte Zustände denn befriedigen? Solche Menschen wünschen eine gerechte Regierung; sie wünschen, daß Unsittlichkeit und Heuchelei ein Ende haben. Auch wünschen sie Gesundheit und Leben für sich selbst und ihre Familienangehörigen, ja für alle Gerechtigkeitsliebenden. Die gegenwärtigen üblen Zustände veranlassen sie, zu seufzen und zu jammern und sich nach etwas Besserem zu sehnen.“ Wenn man sich auf diese Weise des Textes in Hesekiel 9:4 bedient hat, könnte man Matthäus 5:4 anführen, um zu zeigen, daß diese Trauernden getröstet werden, daß ihnen ihr Wunsch nach geistiger Speise von Gott erfüllt wird und daß Jehova in der neuen Welt der Gerechtigkeit alle ihre Wünsche erfüllt. Um diese Punkte zu beweisen, führe man Psalm 145:16 und Offenbarung 21:4 an.
15. Welche weiteren Anregungen werden gegeben?
15 Man könnte auch erwähnen, wie religiöse Leute mitunter reagieren: „Manchmal sagen uns die Leute: ‚Ich glaube, wenn ich aufrichtig bin, wird Gott mich schon retten. Das ist alles, was von mir verlangt wird, wenn ich bloß tue, was ich für recht halte.‘ Doch da steht etwas anderes in der Bibel: ‚Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.‘“ Danach könnte man Texte benutzen, wie Galater 1:8 und Johannes 17:3, um zu zeigen, daß wir der Wahrheit, nicht menschlichen Ideen über das, was recht ist, folgen müssen. In der obigen Widerlegung dieser Ausrede, in der Aufrichtigkeit vorgeschützt wird, wurde Sprüche 14:12 benutzt. Man könnte auch ebensogut Texte benutzen wie Johannes 16:2, Apostelgeschichte 26:9 oder Römer 10:2, 3. Wir können unsere Predigten sehr verschiedenartig gestalten. Man denke nur an vorgebrachte Ausreden, an allgemeine religiöse Einwände, an irgend etwas, was das Interesse fesseln könnte, und suche sich dann eine rasche Widerlegung heraus, vorzugsweise einen Schrifttext, da ein solcher dich schnell in deine biblische Predigt hineinführen wird. Die erwähnten Beispiele sollen Möglichkeiten zeigen, die von dir nicht unbedingt benutzt werden müssen. Arbeite bestimmte Einleitungen aus und entwickle einen gewissen Gedankengang anhand von Schrifttexten, die dir passen und gefallen und dich begeistern, so daß du deine Predigt mit persönlicher Begeisterung und Überzeugung halten kannst. Was über die Predigt an Türschwellen gesagt worden ist, gilt auch für die Nachbesuchspredigt. Der einzige Unterschied besteht darin, daß du einen oder zwei weitere Schrifttexte verwendest und noch etwas eingehender darüber sprichst. Derselbe Rat hinsichtlich der Redepläne für Predigten an Türschwellen, die man im Geiste bereithält, und der Art und Weise, wie die Predigten gehalten werden sollen, bezieht sich auch auf die längere Nachbesuchspredigt, die im Hause selbst gehalten werden kann.
16. Was sollen wir jetzt tun?
16 Laßt uns unser Äußerstes tun, um Prediger zu werden, die Jehova Gott anerkennt, indem wir sein Wort fleißig studieren, um dann die annehmbaren Opfer der Lobpreisung zu erhalten, die makellosen Farren und Früchte der ihm ergebenen Lippen. Sinne über seine Wahrheit nach, bewege sie in deinem Sinn, formuliere sie für eine öffentliche Darlegung, bringe sie in ihre beste Fassung, damit sie den noch zerstreuten anderen Schafen gefällt und nicht durch die Gegnerschaft der Böcke umgestürzt werden kann. Lege sie liebreich dar, mit Milde und Takt und mit dem symbolischen Salze, das unsere geistigen Opfer der Lobpreisung würzen soll. Dann werden es wahrhaftige, loyale, treue Worte gegenüber Jehova sein, bleibende Worte, Worte von erhaltender Kraft für jene, die sie hören, sie annehmen und ihnen gehorchen. Mit solchen Worten als Opfergaben machen wir uns nie schuldig, Jehovas Tisch verächtlich gemacht zu haben. Wir werden das Vorrecht besitzen, von diesem Tische aus Jehovas Mahl von Fettspeisen allen Menschen guten Willens in allen Nationen auszuteilen.
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BelanglosDer Wachtturm 1956 | 15. Dezember
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Belanglos
● Auf der Evangelischen Konferenz in Texas, der etwa 3000 Baptisten beiwohnten, sagte der Prediger Roy O. McClain von der Ersten Baptistenkirche in Atlanta, daß etwa 25% dessen, was er und was die meisten anderen Prediger tun, „mit dem Königreich Gottes etwa soviel Bewandtnis hätte wie irgendein Märchen“. — The Atlanta Journal, 10. Januar 1956.
So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe von ihrer Hand fordern und machen, daß sie aufhören, die Schafe zu weiden, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden; und ich werde meine Schafe von ihrem Munde erretten, daß sie ihnen nicht mehr zur Speise seien. — Hes. 34:10.
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