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Sinnst du nach, oder träumst du nur vor dich hin?Der Wachtturm 1984 | 1. Mai
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Dennoch konnten sie Gottes Wort geschickt handhaben. (Beachte zum Beispiel die Bibelkenntnis des Stephanus, die aus Apostelgeschichte 7:2-53 zu erkennen ist.) Zweifellos bemühten sie sich, soviel wie möglich zu behalten, wenn in den Zusammenkünften aus der Heiligen Schrift vorgelesen wurde oder wenn sie von Zeit zu Zeit selbst darin lasen.
Hast auch du dich schon bemüht, zumindest gewisse Schlüsseltexte auswendig zu lernen? Das ist wirklich nicht zu schwierig, wenn du dich darauf konzentrierst. Mache eine einfache Probe, und stelle einmal fest, ob du den Wortlaut der folgenden Schrifttexte kennst: Matthäus 24:14, 1. Mose 3:15, Offenbarung 21:3, 4, Psalm 83:18, Johannes 17:3 und 2. Timotheus 3:1-5.
„Während der Nachtwachen“
Der Psalmist weist auf mindestens einen Vorteil hin, den das Auswendiglernen von Schrifttexten hat: „Wenn ich deiner gedacht habe auf meinem Lager, sinne ich über dich während der Nachtwachen“ (Psalm 63:6). Wenn man nicht schlafen kann, verliert man sich leicht in Träumereien. Man sollte jedoch lieber wie David beten: „Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens angenehm werden vor dir, o Jehova“ (Psalm 19:14). Wer Bibeltexte auswendig weiß, kann leichter in Übereinstimmung mit diesem Gebet handeln.
Es kann auch vorkommen, daß man mitten in der Nacht aufwacht und sich sehr niedergeschlagen fühlt. Wiederholt man aber langsam und mit Wertschätzung einige ermutigende Worte aus der Bibel, wie zum Beispiel aus 2. Mose 34:6, so kann sich das sogleich erfrischend und nützlich auf einen auswirken: „Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit.“ Oder wenn dich Kummer und Sorgen nicht schlafen lassen, dann versuche, dich an die folgenden tröstenden Worte zu erinnern: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Friede Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7).
Hilfe beim Lösen von Problemen
Heutzutage nehmen die Probleme überhand. Eltern sehen sich beispielsweise fortwährend vor schwierige Entscheidungen gestellt. Die Ausbildung eines Kindes, seine Gesundheit, seine Kleidung, sein Fortschritt in der Christenversammlung und die Wahl seiner Freunde sind nur einige der Dinge, mit denen sie sich zu beschäftigen haben. Wie findet man unter scheinbar zahllosen möglichen Handlungsweisen die beste heraus? Augenblicksentscheidungen hat man später oft zu bereuen. Deshalb sagt die Bibel: „Das Herz des Gerechten sinnt nach, um zu antworten“ (Sprüche 15:28).
Man muß Tatsachen kennen, um darüber nachsinnen zu können, und die Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft sind in dieser Hinsicht eine reiche Fundgrube. Den Rat anderer erfahrener christlicher Eltern und/oder Versammlungsältester zu beachten kann dir ebenfalls helfen, gewisse Dinge vom richtigen Standpunkt aus zu sehen.
Durch Nachsinnen kannst du Prüfungen deines Glaubens durchstehen. Zum Beispiel ändert sich mitunter unser Verständnis gewisser Bibeltexte und Prophezeiungen. „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist“, heißt es in Sprüche 4:18. Einige sind jedoch wegen dieser Verfeinerungen beunruhigt. Aber die „Gerechten“ nehmen sich Zeit, um nachzusinnen und neue biblische Wahrheiten in sich aufzunehmen, statt übereilt zu schlußfolgern, der ‘treue Sklave’ habe sich geirrt.
Eine Hilfe zum Ausharren
Jesus sagte warnend: „Der Teufel wird fortfahren, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr völlig auf die Probe gestellt werdet“ (Offenbarung 2:10). Plötzlich in ein schmutziges Gefängnis geworfen zu werden, wo man keine Bibel hat und nicht mit einem Glaubensbruder zusammen ist, an den man sich wenden kann, mag tatsächlich zu einer starken seelischen Erschütterung führen.
Vor mehreren Jahren befanden sich einige junge Zeugen Jehovas in Südafrika viele Monate in Einzelhaft, weil sie für die christliche Neutralität eintraten. Glücklicherweise wurde ihnen erlaubt, eine Bibel zu haben, doch einer von ihnen gab zu: „Ohne Bibel wäre ich ‚untergegangen‘, da ich mir sehr wenig gemerkt hatte.“ Ein anderer, der sich zwar bemühte, die Bibel zu lesen, aber nicht darüber nachsann, stellte bald fest, daß er geistig schwach wurde. Er begann deshalb, mehr über das Gelesene nachzusinnen. Schließlich fand er heraus, wie erhebend es sein kann, zunächst zu Jehova zu beten und sich dann beim Lesen der Bibelverse beispielsweise zu fragen: „Wie kann ich das anwenden oder diese Gefahr meiden? Wie hilft es mir, Jehova kennenzulernen? Welche weiteren Bibelstellen stehen damit in Verbindung?“ Was war das Ergebnis? Trotz seiner mißlichen Lage sagte er: „Durch diese Erfahrung wurde mein Glaube am meisten gestärkt.“
„Den ganzen Tag“
Ob sich treue Diener Jehovas Glaubensprüfungen gegenübersehen oder lediglich den Mühen und Plagen des Alltags, sie sollten so eingestellt sein wie der Psalmist, der sagte: „Wie liebe ich doch dein [Gottes] Gesetz! Den ganzen Tag befasse ich mich damit“ (Psalm 119:97). Die Umstände mögen es nicht zulassen, daß wir tatsächlich „den ganzen Tag“ nachsinnen. Dennoch sollten wir ständig daran interessiert sein, Gottes Wort zu befolgen.
Nimm dir ein Beispiel an Jesus Christus, der nach Gelegenheiten suchte, zu beten und nachzusinnen (Matthäus 14:13). Wenn er diese Notwendigkeit empfand und Zeit dafür einräumte, sollten wir es dann heute nicht auch tun?
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Sie sollten „sich ans Operieren ... machen“Der Wachtturm 1984 | 1. Mai
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Sie sollten „sich ans Operieren ... machen“
„Für Ärzte ist es an der Zeit, ... die verhängnisvolle Feindschaft zu beenden, die in einigen Gebieten [in bezug auf Operationen an Jehovas Zeugen ohne Bluttransfusion] vorherrscht“, hieß es in einem redaktionellen Beitrag des „Canadian Medical Association Journal“. „Ziemlich viele Ärzte haben das bereits getan, wie zu ihrer Ehre gesagt werden muß.“ Doch in der Zeitschrift hieß es auch: „Immer noch kommt es vor, daß Chirurgen, wenn der Patient narkotisiert ist, Blut zuführen — eine kaum bewundernswerte Praxis.“
Und wenn man „davon überzeugt ist, daß die Erfahrung und die fortschreitende Technologie ... es [Chirurgen] heute ermöglichen, Zeugen [Jehovas] zu operieren, ohne auf Bluttransfusionen zu bestehen“, wurde in dem Artikel gesagt, „warum gehen dann die Kontroversen der Vergangenheit, die für die Ärzte und für die Zeugen Jehovas eine unliebsame Publizität geschaffen haben, weiter?“ Ein Anästhesist meinte dazu: „Einige Chirurgen vergeuden die Zeit, indem sie herumstehen und sich mit den Verwandten des Patienten über die Frage der Bluttransfusion streiten, statt den Flüssigkeitsverlust zu ersetzen ..., sich ans Operieren zu machen und die Blutungen zu stoppen.“
Diese Worte zeigen gewiß, wie weise es ist, Ärzte im voraus eingehend über Fragen zu informieren, die mit einer umstrittenen Behandlung zu tun haben. „Ein verständiger Mensch verlangt nach Wissen“, heißt es in Sprüche 15:14 („Die Bibel in heutigem Deutsch“). Man sollte daher Ärzten frühzeitig die nötigen Informationen zukommen lassen, damit sie bei der Behandlung ihrer Patienten sowohl deren geistige als auch deren physische Bedürfnisse berücksichtigen (Sprüche 22:3).
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