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Sich nicht davon zurückhalten, ‘nach der Wahrheit zu handeln’Der Wachtturm 1974 | 15. Dezember
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die gewisse Freiheit, die diese niedrigen Maßstäbe der Welt angeblich gewähren, zu genießen. Wir spielen nicht mit dem Gedanken, der Augenblick des Genusses wäre die Übertretung der Grundsätze des Lichts wert. Nein, wir bitten Gott um Hilfe, damit wir nach der Wahrheit handeln können, und bemühen uns die biblischen Grundsätze zu befolgen. Wir finden in der Bibel Berichte über das Leben von Dienern Jehovas wie Moses. Von ihm steht geschrieben, er habe sich geweigert, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, und habe es sich erwählt, „eher mit dem Volke Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben“. Wieso war ihm dies möglich? In dem Bericht heißt es: „Weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet“ (Hebr. 11:24-26). So zu leben bedeutet, nach der Wahrheit zu handeln und im Lichte zu wandeln.
NACH DER WAHRHEIT HANDELN, INDEM WIR AUF UNSEREN UMGANG ACHTEN
17. Warum müssen wir, wenn wir nach der Wahrheit handeln möchten, auf unseren Umgang achten?
17 Ohne Zweifel haben viele unserer Leser schon die Redensarten gehört: „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist“ und „Gleich und gleich gesellt sich gern“. Diese beiden Redensarten besagen, daß man den Personen, mit denen man verkehrt, sehr ähnlich ist. Wer die Gesellschaft von Menschen sucht, die in der Finsternis dieser Welt wandeln, sich über die in der Bibel niedergelegten Voraussetzungen für ein rechtschaffenes Leben hinwegsetzen und so leben wollen, wie es ihnen gefällt, der wird nicht verhindern können, daß man ihn ebenfalls für einen solchen Menschen hält und daß er so wird wie sie. Die Bibel warnt uns deshalb mit den Worten: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33). Darum sollte sich jeder, der nach der Wahrheit handeln möchte, allen Ernstes fragen, ob die Personen, mit denen er verkehrt, ihm helfen, im Lichte zu wandeln, oder ob sie ihn daran hindern, dem Gott des Lichts immer besser zu dienen.
18. (a) Warum könnte jemand, der nach der Wahrheit handeln möchte einer Kirche, die zuläßt, daß ihre Geistlichen für unsittliche Handlungen eintreten, nicht angehören, selbst wenn nicht alle Angehörigen dieser Kirche einen unsittlichen Lebenswandel führen mögen? (b) Was müssen daher alle tun, die nach der Wahrheit handeln möchten?
18 Wäre jemand, der sagen würde, er wolle „im Lichte wandeln“, konsequent, wenn er einer Kirche angehörte, die die sogenannte Situationsethik des gegenwärtigen Systems gutheißt? Wie könnte jemand, der Gottes Wege kennenlernen möchte, um auf dem Pfad des Lichts zu wandeln, mit einer Kirche verbunden bleiben, die zuläßt, daß einer ihrer Geistlichen von der Kanzel herab für Ehebruch, Homosexualität und andere Formen eines zügellosen Lebens eintritt? Selbst wenn einige Angehörige dieser Kirche kein solches Leben führen mögen, so änderte das nichts an der Sache. Die Kirche als solche duldet den Betreffenden, der etwas glaubt und predigt, was dem ausdrücklichen Willen des Gottes des Lichts widerspricht. In bezug auf einen unsittlichen Menschen in der Korinther Versammlung des ersten Jahrhunderts gab Paulus den Rat: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte“ (1. Kor. 5:13). Wer also Jehovas Gunst erlangen und nach der Wahrheit handeln möchte, muß der Aufforderung aus Offenbarung 18:4 folgen, wo über das religiöse Groß-Babylon gesagt wird: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ Ja, alle, die nach der Wahrheit handeln und im Lichte wandeln, müssen Babylon die Große, die aus den Organisationen der falschen Religion besteht, vollständig verlassen haben.
19. Wie sollte man auf dem Gebiet der Unterhaltung auf seinen Umgang achten, und welche Wahl muß man daher treffen?
19 Auch auf dem Gebiet der Unterhaltung muß man auf seinen Umgang achten. Es mag auf diesem Gebiet weniger um persönliche Kontakte gehen — denn die meisten Menschen stehen nicht direkt in Verbindung mit Künstlerkreisen — als darum, sich vor der Gewohnheit in acht zu nehmen, Bücher und Zeitschriften zu lesen, die dem verderbten Sittenmaßstab dieser Welt entsprechen, oder Filme und Fernsehstücke anzusehen, in denen Dinge verherrlicht und gepriesen werden, die Gottes Wort verurteilt, zum Beispiel die im Römerbrief erwähnten, von denen bereits die Rede war. Man kann nicht in Gottes Licht wandeln und gleichzeitig Gesellschaft pflegen mit den Angehörigen der heutigen bösen und verderbten Gesellschaft, die alles gutheißt, was der Gott des Lichts verabscheut. Die Wahl der Gesellschaft steht jedem Menschen frei. Ob jemand aber nach der Wahrheit handelt, darüber entscheidet Jehova Gott. Vergessen wir nicht, daß es in 1. Johannes 1:6 heißt: „Wenn wir erklären: ,Wir haben mit ihm [das heißt mit dem Gott des Lichts] teil‘ und wir trotzdem in der Finsternis weiterwandeln, so lügen wir und handeln nicht nach der Wahrheit.“ Es ist also ganz klar, worum es geht. Alle Christen, das heißt alle Nachfolger des Herrn Jesus Christus, sind verpflichtet, den Rat des Wortes Gottes zu beachten und ihr Leben danach auszurichten.
20. Welche anderen notwendigen Dinge gilt es zu beachten, wenn man nach der Wahrheit handeln möchte?
20 Um nach der Wahrheit zu handeln, müssen wir aber noch mehr tun als nur auf unseren täglichen Wandel und unseren Umgang achten. Nach der Wahrheit zu handeln setzt noch andere notwendige Dinge voraus. Wie denken wir zum Beispiel über den Umgang mit unseren Glaubensbrüdern in den Zusammenkünften der Versammlung? Sehen wir darin eine Notwendigkeit oder nur etwas, womit man sich befaßt, wenn man nichts Besseres zu tun hat? Und wie steht es mit der Bereitschaft, mit anderen über den Gott des Lichts und über seinen Sohn, der das Licht der Welt ist, zu sprechen? Könnte man nach der Wahrheit handeln, ohne bereit und bestrebt zu sein, mit anderen über die Segnungen zu sprechen, die der Menschheit gemäß den Prophezeiungen des Wortes Gottes bevorstehen? Oder denken wir an die Hilfe, die wir den „Hausgenossen des Glaubens“ leisten können, denen, die als Glieder der Christenversammlung bereits zusammen mit uns nach der Wahrheit handeln. Wie wirkt sich unser Handeln nach der Wahrheit auf dieses Verhältnis und die damit verbundenen Pflichten aus? Damit man mit Jehova, dem Gott des Lichts, und mit seinem Sohn Gemeinschaft haben und wirklich sagen kann, man handle nach der Wahrheit und wandle nicht in der Finsternis, muß man gewisse grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Diese Voraussetzungen werden im nächsten Artikel besprochen.
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„Fortfahren, seine Gebote zu halten“Der Wachtturm 1974 | 15. Dezember
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„Fortfahren, seine Gebote zu halten“
„Und dadurch wissen wir, daß wir ihn kennengelernt haben, nämlich wenn wir fortfahren, seine Gebote zu halten“ (1. Joh. 2:3).
1. Warum sollte man sich fortgesetzt prüfen, wenn man nach der Wahrheit handeln möchte?
HEUTE gibt es in der ganzen Welt Hunderttausende Jehova hingegebene, getaufte Zeugen. Sie kommen zusammen und verkündigen die gute Botschaft vom Königreich von Haus zu Haus und durch viele andere Methoden. Sie lieben Gott und möchten seinen Willen tun. Darum haben sie sich ihm hingegeben und bemühen sich, seine Gebote und Gesetze zu halten. Einige mögen jedoch manchmal nicht so richtig verstehen, was es heißt, ‘fortzufahren, Gottes Gebote zu halten’. Wenn jemand seine Lebensweise und seine Beweggründe nicht fortgesetzt prüft, kann es so weit kommen, daß die im gegenwärtigen System wirksamen Mächte der Finsternis ihn gegenüber den Forderungen Jehovas blind machen. Er muß fortfahren, die Gebote Gottes zu halten. Wenn jemand etwas fortgesetzt tut, wird es ihm mit der Zeit zur Gewohnheit; er tut es immer wieder. Wir könnten sagen, er tut es — was immer es auch sei — gewohnheitsmäßig. Es wird zu einem Bestandteil seines Lebens, zu etwas, was er nicht mehr aufgeben möchte.
2. Wie lernt man Jehova wirklich kennen?
2 Das ist bei denen, die die Gebote Gottes halten, tatsächlich der Fall. Sie befolgen sie tagaus, tagein, Monat für Monat, Jahr für Jahr, denn sie wissen, daß Gott das verlangt. Die einzige Möglichkeit, „ihn“, das heißt Jehova, wirklich „kennenzulernen“, besteht darin, jederzeit das zu tun, was er von uns verlangt. Wir dürfen ihm nicht nur dann dienen, wenn es uns paßt, wenn uns nichts, was uns wichtiger erscheint, daran hindert. Diese Beständigkeit ist in der Bedeutung der Ausdrücke ‘nach der Wahrheit handeln’ und „fortfahren, seine Gebote zu halten“ eingeschlossen.
„INMITTEN DER VERSAMMELTEN SCHAREN“
3. Wozu fordert Jehova sein Volk auf?
3 Der Psalmist schrieb: „Inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova segnen“ (Ps. 26:12). Jehova, der Gott des Lichts, hat geboten, daß sein Volk in seinem Namen zusammenkommen soll. Die Hebräischen Schriften enthalten die Gebote Jehovas, die von seinem Volk, dem Volk Israel, verlangten, daß es im Laufe des Jahres bei bestimmten Anlässen zusammenkam. In vielen Fällen war das Volk verpflichtet, anwesend zu sein. Es war ihm aber auch zum Segen und zum Nutzen. Die Verpflichtung, zur Anbetung zusammenzukommen, ging auch auf die christliche Versammlung des Volkes Gottes über. Vor allem in Hebräer 10:24, 25 werden Christen aufgefordert, das Zusammenkommen nicht zu vernachlässigen. Das Zusammenkommen ermöglicht es ihnen, sich gegenseitig zu ermuntern, einander im Glauben zu stärken und sich gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen.
4. (a) Was muß jeder einzelne von uns tun, um nach der Wahrheit zu handeln? (b) Was mag jemand in bezug auf die Zusammenkünfte der Versammlung einwenden? Was sollte man jedoch im Sinn behalten?
4 Auch heute, im zwanzigsten Jahrhundert, muß die Christenversammlung Gottes Gebot, zur Anbetung zusammenzukommen, halten. Jeder einzelne, der dazugehört, muß dieses Gebot halten, wenn es eine ‘versammelte Schar’ geben soll. Um als Gesamtheit nach der Wahrheit zu handeln, muß jeder einzelne auf die Gebote Jehovas hören. Jemand mag nun einwenden, es gebe kein Gebot, das besage, man müsse jede Woche fünf Stunden zusammenkommen, wie das bei Jehovas Volk üblich ist. Das stimmt. Sollten wir aber nicht dafür dankbar sein, daß unser Gott so freigebig ist und uns so reichlich mit guten geistigen Dingen versorgt? Wir ziehen aus jeder Zusammenkunft, die wir besuchen, in geistiger Hinsicht Nutzen. Unser Glaube wird gestärkt. Das Zusammenkommen mit unseren christlichen Brüdern hilft uns, Jehovas Gebote zu halten, das heißt nach der Wahrheit zu leben. Und ist das nicht gerade das, was wir tun möchten?
5. Wie sollte deshalb ein ergebener Diener Jehovas zu den Zusammenkünften der Versammlung eingestellt sein?
5 Man müßte somit annehmen, daß ein ergebener Diener Jehovas alles daransetzen würde, die Zusammenkünfte zu besuchen, um mit seinen christlichen Brüdern und Schwestern zusammen zu sein. Man müßte annehmen, daß er, statt nach Entschuldigungen zu suchen, um fernzubleiben, bestrebt wäre, wenn irgend möglich jeder Zusammenkunft der Versammlung beizuwohnen. Natürlich müßte er Vernunft walten lassen, wenn er krank wäre oder etwas Unvorhergesehenes von schwerwiegender Bedeutung eintreten würde. Sein durch die Bibel geschultes Gewissen drängt ihn jedoch, nach der Wahrheit zu handeln, indem er das Gebot, das Zusammenkommen nicht aufzugeben, befolgt, das Jehova in seinem Wort aufzeichnen ließ.
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