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Erkenne deinen Platz in der Neuen-Welt-GesellschaftDer Wachtturm 1958 | 15. September
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alle haben Gaben der Heilungen? Es reden doch nicht alle in Zungen, noch sind alle Übersetzer, nicht wahr?“ — 1. Kor. 12:20-30, NW.
13. Wenn jemand den guten, ihm zum Wohle gereichenden Platz einnimmt, der für Jugendliche unter Jehovas Zeugen vorgesehen ist, welchen Verantwortlichkeiten muß er dann ebenfalls nachkommen?
13 In dieser, den ganzen Erdball umfassenden Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es auch viel Raum für unsere Kinder und Jugendlichen. Ihr, die Jüngeren, solltet daher euren Platz erkennen und ihn einnehmen. Die Bibel erwähnt einige Kinder aus der Vergangenheit, die gerade dies taten. So folgt den guten Beispielen, die diese Jungen und Mädchen, wie Samuel, Jeremia, Jephthas Tochter, Timotheus und Jesus, gaben, um nur einige wenige zu nennen. Bereitet euch auf noch größere Vorrechte vor, die euch zuteil werden, wenn ihr euch als fähig erweist, eine schwerere Last der Verantwortung zu tragen. Zu diesem Zweck nehmt Erkenntnis aus der Heiligen Schrift in euch auf, sowohl durch persönliches wie auch durch organisiertes Gruppenstudium, denn diese Erkenntnis wird euch weise machen zur Rettung. Studiert eure Aufgaben im voraus und erscheint vorbereitet, damit ihr an den Zusammenkünften der Versammlung aktiv teilnehmen könnt. Wachst zur Reife heran, sowohl was geistliche Weisheit als was Verständnis betrifft, nicht nur durch ein fleißiges Studium, sondern auch indem ihr euch an den verschiedenen Arten der Predigtdiensttätigkeit beteiligt. Nehmt auch regelmäßig am Predigtdienst von Haus zu Haus und an der wöchentlichen Verbreitung der Zeitschriften teil. Lernt, wie man Nachbesuche bei Interessierten macht und in richtiger Weise Heimbibelstudien mit ihnen durchführt. Erweist euren Eltern und auch den Aufsehern der Organisation den ihnen gebührenden Respekt. „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jünglingszeit.“ Das ist bestimmt der Platz, und zwar ein guter, den jungen Leuten unter Jehovas Zeugen zum Wohle gereichender Platz. Und dann — lobet Jehova! Die weisen jungen Leute, die diesen beglückenden Platz finden und behalten, werden nicht zu den Pflichtvergessenen, zu den Kriminellen des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge gezählt. — Pred. 12:1, NW.
IST DEIN PLATZ DER PIONIERDIENST?
14, 15. (a) Schafft die Neue-Welt-Gesellschaft auch Raum für Pioniere und Missionare? (b) Welcher Segnungen und Vorrechte erfreute sich der Apostel Paulus, als er im Missionar-Pionierdienste tätig war?
14 Oft sind Vollzeitpioniere und Missionarverkündiger mit Ortsversammlungen verbunden. Auch sie haben einen Platz in dieser Gesellschaft christlicher Prediger. Da sie keine schriftgemäßen Verpflichtungen haben, die sie daran hindern würden, als Vollzeitdiener zu wirken, trachten sie zuerst nach dem Königreich Gottes, statt nach selbstsüchtigen Dingen zu streben, und gleich dem Apostel Paulus betrachten sie den Verlust einer weltlichen Stellung und materieller Annehmlichkeiten wie Abfall oder gewöhnlichen Kehricht. — Matth. 6:25-34; Phil. 3:8.
15 Halte inne und überlege, welch bevorrechteter Mann der Apostel Paulus war. Er war der „ausgezeichnetste Apostel“, der zu den Heidennationen gesandt wurde. Er bereiste ein weites Gebiet des Römischen Reiches, besuchte viele Orte und gründete viele Versammlungen. Paulus erhielt ferner das Vorrecht, mehr von den Christlichen Griechischen Schriften zu schreiben als irgendein anderer. In Athen gab er vor den vornehmsten Philosophen und gebildetsten Männern seiner Tage Zeugnis. Auch legte er vor dem höchsten Gericht von Jerusalem, vor dem jüdischen Sanhedrin, Zeugnis ab. Er erhielt das Vorrecht, die gute Botschaft, die von Christus Jesus, dem Herrscher der neuen Welt, handelte, vor den Herrschern der alten Welt zu predigen, den Statthaltern Felix und Festus sowie König Agrippa, ja schließlich vor dem kaiserlichen Hofe Neros, des römischen Herrschers. Alle diese und viele weitere Vorrechte und Segnungen wurden Paulus zuteil, nachdem er als Pionier über die Schwelle getreten war, die ihn vom Teilzeitdienst zum Vollzeitdienst getrennt hatte.
16. (a) Können alle in den Pionierdienst eintreten? (b) Wie zeigt Jesu Gleichnis die Gefahr, sich so mit persönlichen Angelegenheiten zu beschäftigen, daß man das Vorrecht des Pionierdienstes verpaßt?
16 Dieselbe offene Tür der Gelegenheiten steht heute den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft offen. Aber einige haben das Empfinden, daß sie nicht in die Pionierreihen eintreten können, weil sie kleine Kinder haben, weil andere von ihnen abhängig sind oder weil sie gesundheitlich nicht stark sind. Andere denken, daß sie mit finanziellen Verpflichtungen, denen sie nachzukommen haben, so schwer belastet seien, daß sie es für unmöglich halten, Pionierdienst zu leisten. Andrerseits sind viele mit Jehovas Zeugen verbunden, die bekennen, sich dem Dienste Gottes völlig hingegeben zu haben, und die frei sind von biblischen Pflichten, durch die sie gebunden wären, doch mit dieser oder jener Ausrede suchen sie sich von der Übernahme der Verantwortung, die der Pionierdienst mit sich bringt, fernzuhalten. Könnte nicht gesagt werden, daß diese Personen in der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht am rechten Platz sind? Wandeln sie nicht außerhalb der rechten Bahn, da sie sich sorglos von den Einschränkungen und der Routine des Vollzeitpionierdienstes freizuhalten suchen? Das ist bestimmt ein törichter, gefährlicher Lauf, denn er grenzt dicht an die Haltung jener, die Jesus in einem Gleichnis erwähnte und die sich entschuldigten, weil sie zu einem besonderen Festmahl nicht erschienen, mit dem einfachen Vorwand, sie hätten einen Acker oder ein Joch Ochsen gekauft oder ein Weib geheiratet. War denn für die eingeladenen Gäste der richtige Platz nicht an dem Tische, wo das Festmahl stattfand? Und waren ihre Entschuldigungen nicht fadenscheinig und dürftig? Kein Wunder, daß der Hausinhaber zornig wurde über diese Leute, die Ausreden vorbrachten und so mit ihren eigenen Interessen beschäftigt waren, daß sie eine Gelegenheit, wie sie sich im Leben nur einmal bietet, verpaßten. Allerdings wäre es etwas unbequem für sie gewesen, persönlichen Dingen zu entsagen, sie aufzuschieben oder sich anders einzurichten, um die besondere Einladung annehmen zu können. Aber welche unübertrefflichen Freuden und Segnungen wären ihr Teil gewesen, wenn sie in ihrem Leben für das außerordentliche Vorrecht, das ihnen geboten wurde, Raum geschaffen hätten! — Luk. 14:16-24.
17. Wie verhielt sich Paulus als Pionier gegenüber seinem Predigtdienst?
17 Dasselbe trifft in bezug auf die Gelegenheit für den Vollzeitdienst zu, der heute Personen angeboten wird, die frei sind, in diesen Dienst einzutreten. Es ist nicht leicht, Pionierdienst zu leisten. Man mag persönliche Programme, z. B. eine Ausbildung an einer höheren Schule oder für ein besonderes Fach, aufgeben müssen, um dem Vollzeitpionierdienst Platz im Leben einzuräumen. Viel Widerstand und manche Hindernisse müssen überwunden werden. Paulus mußte ähnliche Hindernisse überwinden, um die Schwelle zu überschreiten und als Pionier in den erweiterten Wirkungskreis einzutreten. „Eine große Tür“, so sagt er, „die zur Tätigkeit führt, ist mir aufgetan worden … doch da sind viele Gegner.“ Abermals schrieb dieser Vollzeitdiener Gottes, des Herrn, wie folgt: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert?“ Wenn Paulus heute auf Erden wäre, könnte er hinzufügen: ‚Lassen wir uns durch den Materialismus und die Annehmlichkeiten dieses Zeitalters daran hindern, unsere Liebe für Gott im Vollzeitdienst zu beweisen?‘ Positiv und kraftvoll antwortet er auf alle diese Fragen mit den Worten: „Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Irgendeine andere „Schöpfung“ würde nicht nur belebte Geschöpfe, sondern auch all die leblosen Dinge, wie es Kostspieligkeiten sind, und die unnötigen Dinge der modernen Zivilisation mit einschließen. Personen mit der gleichen geistigen Haltung, wie Paulus sie hatte, lassen nicht zu, daß solche Dinge sie daran hindern, ihre Liebe zu Gott im vollsten Maße ihres Vermögens zu beweisen. — 1. Kor. 16:9; 2. Kor. 4:7-11; Röm. 8:35-39, NW.
18. Ist es heute möglich, daß man den gleichen Herzensfrieden und dieselbe Zufriedenheit hat, wie sie Paulus besaß?
18 Paulus hatte nicht weniger Herzensfrieden und war bestimmt nicht weniger zufrieden, nicht weniger froh und glücklich im Leben, weil er Entbehrungen zu erdulden hatte. Daß er persönlich auf viele Annehmlichkeiten des Lebens verzichtete, dämmte seinen Eifer nicht, noch löschte es das Feuer, das in ihm war. Seine Schriften sind übersprudelnd von Begeisterung und Optimismus, während er andere anspornt, ihm auf seinem christlichen Lebenswege zu folgen. Er klagte niemals, wenn es notwendig wurde, daß er während eines Teils seiner Zeit seinem weltlichen Beruf nachgehen mußte, um im apostolischen Dienste bleiben zu können. Auch du kannst ähnliche Segnungen erfahren, wie Paulus und andere sich ihrer erfreuten, vorausgesetzt, daß auch du die gleichen Dienstvorrechte annimmst wie sie.
19. Welche Frage sollten wir uns heute stellen, um uns zu vergewissern, daß wir unseren richtigen Platz in der Neuen- Welt-Gesellschaft erkennen?
19 Frage dich doch, ob du deinen richtigen Dienstplatz in der Neuen-Welt-Gesellschaft gefunden hast. Hindern dich Familienpflichten daran? Sind sie schuld, daß du nicht im Pionierdienst stehen kannst? Wenn das der Fall ist, dann ist es bestimmt notwendig, solchen schriftgemäßen Pflichten nachzukommen. (1. Tim. 5:8) Oder bist du frei von wohlbegründeten biblischen Pflichten, frei, durch die große Tür einzutreten, die in den Pionierdienst führt? Bist du willens und ist es dir daran gelegen, Missionar zu werden, dich ins Ausland zu begeben und dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut? Vielleicht bist du bereit und hättest den Wunsch dazu, aber es fehlt dir an der nötigen körperlichen Gesundheit, um dich in ein ausländisches Dienstfeld begeben zu können. Es besteht indes in jedem Lande der Christenheit großer Bedarf an Vollzeitdienern. In den sogenannten christlichen Nationen werden christliche Missionare ebensosehr benötigt wie in der übrigen Welt. Es gibt viele abgelegene Gebiete unter Menschen, die deine Sprache sprechen, wo ein dringender Bedarf nach weiteren Pionieren herrscht. Deine Heimatversammlung benötigt zweifellos noch mehr Vollzeitdiener, um die „anderen Schafe“ richtig zu weiden, zu schulen und zu betreuen, die in die Neue-Welt-Gesellschaft strömen. Wenn dein richtiger Platz in dieser Organisation, in der es so viele verschiedene Dienststellen gibt, derjenige eines Vollzeitpioniers oder Missionars ist, dann ist es bestimmt falsch und töricht, zuzulassen, daß die Interessen und Sorgen des Systems der alten Welt dich daran hindern, diesen richtigen Platz einzunehmen.
20. Weshalb ist es heute so dringend notwendig, daß man seinen Platz in der „Konstellation“ der Neuen-Welt-Gesellschaft erkennt und ihn behält?
20 Jehova Gott hat für jeden von uns einen Platz in seiner Organisation, so wie er einen Platz für die zweihundert Millionen mal zweihundert Milliarden Sterne des Weltraums hat. Unter Jehova und Christus Jesus gibt es für die Glieder des Überrests und auch für die „anderen Schafe“, für ernannte Diener und Versammlungsverkündiger, für ältere und jüngere, für Teilzeit- und Vollzeitdiener, ja in der Tat, in dieser hochorganisierten Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es für einen jeden und für alle einen richtig zugeteilten Platz. Es ist daher überaus wichtig, daß jeder Lebende in dieser Vereinigung eilends den für ihn passenden Platz finde. Es ist auch nicht weniger wichtig, wie der nachfolgende Artikel es zeigt, daß jemand, der einmal seinen Platz in der „Konstellation“ der Neuen-Welt-Gesellschaft gefunden hat, ihn weiterhin treu ausfüllt, sofern er die Hoffnung haben möchte, Harmagedon zu überleben und ewig in Frieden und Glück weiterzuleben.
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Warum Zivilisationen zusammenbrechenDer Wachtturm 1958 | 15. September
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Warum Zivilisationen zusammenbrechen
„Das Gefühl planlosen Umherirrens“, so sagt der britische Historiker Arnold J. Toynbee, „ist eine der stärksten Nöte, die die Seelen der Menschen, von Frauen und Männern, peinigt, die in einem Zeitalter des sozialen Zerfalls zu leben haben. Und dieser Schmerz ist vielleicht eine Strafe für die Sünde des Götzendienstes, die dadurch begangen wird, daß man das Geschöpf statt des Schöpfers anbetet, denn in dieser Sünde finden wir schon einige der Ursachen des Zerfalls, aus denen der Zusammenbruch der Zivilisation entsteht.“
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