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    Der Wachtturm 1958 | 1. Juli
    • sogar mehrmals innerhalb weniger Wochen. Die Wohnungsinhaber mögen ihnen sagen, daß sie ja die Botschaft gehört hätten, und die Geistlichkeit beschwert sich, daß sie das Land mit ihrer Lehre von Jehova Gott und seinem Königreich erfüllt haben. Vielenorts begegnen Jehovas Zeugen einer allgemeinen Gleichgültigkeit oder sogar offenem Widerstand. Sollten sie angesichts dieser Dinge denken, daß das Werk getan ist?

      14 In Anbetracht dieser Sachlage ist es ratsam, die Lage unserer Brüder zu betrachten, die der Versammlung von Jerusalem im ersten Jahrhundert angehörten. Das Predigtwerk hatte einen solchen Eindruck gemacht, daß die Brüder vor das oberste Gericht gezogen wurden, wo man sie zum zweiten Male entschieden zurechtwies, mit den Worten: „Wir befahlen euch ausdrücklich, nicht mehr auf Grund dieses Namens zu lehren, und doch, siehe! ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt, und ihr seid entschlossen, das Blut dieses Mannes auf uns zu bringen.“ Es gab Leute, die die wiederholten Besuche in ihren Wohnungen nicht schätzten. Fühlten sich aber die Apostel frei, sich von diesem Dienste zurückzuziehen? Nein, das fühlten sie nicht, wenn sie wahre Christen, Diener Gottes, sein wollten. Ihre einfache Antwort an das Gericht lautete: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ — Apg. 5:28, 29, NW.

      15, 16. (a) Wie intensiv bearbeiteten sie ihr Gebiet? (b) Welche Ergebnisse erzielten sie und weshalb?

      15 Man betrachte einmal die Umstände in jener Versammlung. Als am Pfingsttage mit der Ausgießung des heiligen Geistes der große Predigtfeldzug in Jerusalem eingeleitet wurde, erhielt eine Schar von 120 Personen von Gott den heiligen Geist und begab sich darauf an das Werk. Logischerweise war Jerusalem ihr Gebiet. Wie groß war es? Es scheint, daß Jerusalem zu jener Zeit, von Norden bis Süden gemessen, etwa 1,2 km maß und von Osten bis Westen 0,780 km. Es umfaßte etwa einen Quadratkilometer, das Tempelgebiet eingeschlossen. Wenn wir natürlich an die engen Straßen und eng zusammengedrängten Häuser mit mehreren Stockwerken denken, erkennen wir, daß die Einwohnerzahl doch beträchtlich gewesen sein mußte. Doch stelle man sich die Sachlage einmal vor. In diesem Gebiet, das mit etwa zweiundsiebzig Häuserblocks im Wohnviertel einer Stadt verglichen werden könnte, gab es kaum viel mehr als einen halben Block für jeden Prediger, in dem er dienen konnte. Ist euer Zeugnisgebiet ebensosehr mit Königreichsverkündigern angefüllt?

      16 Das Werk kam aber nicht zum Stillstand. Denn an jenem ereignisreichen Pfingsttage wurden „etwa dreitausend Seelen“ zu den anderen hinzugefügt. Durch den großen Zustrom der Gläubigen, die darauf bedacht waren, die Wahrheit zu reden, wurde in ihrem Gebiet ein gewaltiges Zeugnis gegeben. „Gleichzeitig fuhr Jehova fort, täglich solche zu ihnen hinzuzufügen, die sich retten ließen.“ Und die Versammlung dehnte sich in einem Maße aus, daß ‚die Zahl der Männer bis auf fünftausend‘ stieg. Das Werk stand aber immer noch nicht still, sondern „das Wort Gottes breitete sich weiter aus, und in starkem Maße mehrte sich die Zahl der Jünger in Jerusalem fortgesetzt, und eine große Menge Priester begann, dem Glauben gehorsam zu sein“. (Apg. 2:41, 47; 4:4; 6:7, NW) Wie kam diese große Mehrung zustande? Nur aus dem Grunde, weil man ‚Gott, dem Herrscher, mehr gehorchte als den Menschen‘. Die Gegner baten sie, mit Predigen aufzuhören. Vom menschlichen Standpunkt aus mag es geschienen haben, das Gebiet werde zuviel bearbeitet. Aber das Werk geschah unter der Leitung des Geistes Gottes. Sie folgten seiner Anweisung; sie pflanzten fleißig und bewässerten das Gepflanzte, und Gott ließ es wachsen.

      17. (a) Wieso haben Jehovas Zeugen ihren Nächsten große Aufmerksamkeit dadurch erwiesen, daß sie sie immer wieder besuchten? (b) Sollten sie ihre Tätigkeit nun in dem Gebiet, das schon so oft durchgearbeitet worden ist, verlangsamen?

      17 Sollte man nicht auf das Rücksicht nehmen, was der Öffentlichkeit annehmlich erscheint? Sicherlich, und das geschieht, wenn Jehovas Zeugen das Interesse für ihren Nächsten den eigenen Annehmlichkeiten voranstellen und trotz barscher Abweisungen wieder vorsprechen, trotz der Gleichgültigkeit, die sie antreffen mögen, trotz des ungünstigen Wetters oder sogar des Verbotes ihres Werkes und der Bedrohung mit Gefängnis, ja selbst trotz der Bedrohung mit dem Tode, wenn sie weiterhin wirken. Sie wissen, daß nur die Menschen, die bereitwillig das Zeichen am Sitz ihres Verstandes annehmen, weil sie die Botschaft gehört, angenommen und im Glauben darauf reagiert haben, die kommende Schlacht von Harmagedon überleben werden. Gerade weil sie ihre Nächsten lieben, spornen sie sie an, sich ‚mit Gott versöhnen zu lassen‘. Gottes Gebot, das heute an seine Diener ergeht — so wie Hesekiel es in alter Zeit gesagt hatte —, lautet: „Du sollst meine Worte zu ihnen reden, mögen sie hören oder es lassen.“ (Hes. 2:7) Jene Menschen, die auf die Botschaft eingehen und sich von der Klasse des in Linnen gekleideten Mannes zeichnen lassen, werden als „eine große Volksmenge“ beschrieben, „die kein Mensch zählen konnte“. (Off. 7:9, NW) Da sich Jehovas Zeugen dieser Tatsache wohl bewußt sind, wird es niemand von ihnen auf sich nehmen, zu sagen, das Werk in ihrem Gebiet sei getan und es gebe dort keine Schafe mehr. Freudig setzen sie ihren Dienst fort, bis Jehova sagt, es ist genug, indem er ‚die Städte verwüstet und ohne Bewohner werden läßt‘. — Jes. 6:11.

      18. Was ist notwendig, wenn sich in der Christenversammlung ein Wachstum zeigen soll, und was sollte man tun, um richtig zu handeln?

      18 Jehovas Zeugen sind sich der Tatsache tief bewußt, daß nicht sie, sondern Gott seiner Organisation Wachstum verleiht. (1. Kor. 3:6) Wenn sie also in Betracht ziehen, wie sie ihren Dienst verbessern könnten, schlagen sie nicht die Anwendung menschlicher Ideen und schlaue Pläne vor, um die Menschen zusammenzubringen und eine mächtige Organisation aufzubauen. Es handelt sich hier um Gottes Organisation, und nur Personen, die er in die Organisation hineinführt, weil sie die Eigenschaften von Schafen aufweisen und ihn, seinen Sohn und sein Königreich lieben und glaubensvoll auf sein Wort hören, finden darin Platz. Weil Jehova sein Werk durch seinen Geist vollführen läßt, möchten die Glieder seines Volkes die offenkundige Wirksamkeit dieses Geistes in ihrem Dienste an den Früchten sehen, die hervorgebracht werden. Wenn die Früchte fehlen, studieren sie von neuem die Wege und Mittel, die Christus Jesus angewandt hat, und bemühen sich, ihn noch genauer nachzuahmen. Indem sie so der Wegleitung der Bibel folgen, die unter der Inspiration des heiligen Geistes geschrieben wurde, lassen sie zu, daß Gottes Geist in ihrem Leben noch ungehinderter wirkt, und bringen in ihrem Evangeliumsdienste die Früchte hervor, die Gott Ehre bereiten.

      19. Was bietet uns Gewähr für die besten Ergebnisse in unserem Dienst und weshalb?

      19 Personen, die im christlichen Wachstum zur Reife gelangt sind, sind auf Grund der Schrift und der deutlichen Kundgebung der Gunst, welche Jehova seinem treuen und verständigen Sklaven erweist, zu dem Verständnis gekommen, daß Jehova mit seinem Volke als Organisation handelt und daß sein Geist in Verbindung mit dieser Organisation wirkt. (Matth. 24:45-47) Wenn sie daher die Faktoren ins Auge fassen, die das Wachstum in ihrer Versammlung beeinträchtigen, wissen sie, daß sie vor allem die Anweisungen zu befolgen haben, die regelmäßig durch die Spalten des Wachtturms, des Königreichsdienstes und anderer theokratischer Publikationen sowie durch größere Versammlungen gegeben werden. Da der Geist Gottes in Verbindung mit der Organisation wirkt, bleibt in dem Maße, wie die örtlichen Aufseher, die Dienstamtgehilfen und die einzelnen Verkündiger den Rat befolgen, der von der theokratischen Organisation herkommt, der Weg offen, damit Gottes heiliger Geist freien Lauf habe. Wer irgend das Gefühl hat, er sehe — was die Ausdehnung der wahren Anbetung im eigenen Gebiete betrifft — nicht in dem Maße Ergebnisse, wie man es erwarten sollte, der täte gut, diese Faktoren in Betracht zu ziehen und irgendeine negative oder pessimistische Haltung aufzugeben und optimistisch all das in die Tat umzusetzen, was die theokratische Organisation vorschlägt. Wenn wir fleißig pflanzen und bewässern, indem wir der Führung folgen, die Jehova uns durch sein Wort und seinen Mitteilungskanal gibt, so wird er unsere Anstrengungen mit Mehrung segnen, bis alle seine Schafe sicher in seine Neue-Welt-Gesellschaft eingesammelt worden sind.

      20, 21. (a) Wie können wir unser Leben einrichten, um unseren Dienst auszudehnen? (b) Welchen Standpunkt sollte man in bezug auf Dienstvorrechte einnehmen, die uns anvertraut worden sind?

      20 Heute, in dieser kritischen Zeit, da die unter Satan stehende alte Welt sich der Zeit nähert, da sie durch Christus Jesus, Jehovas Sohn und Urteilsvollstrecker, vollständig vernichtet werden wird, ist es unbedingt nötig, daß wir dem Namen gemäß leben, den wir als christliche Zeugen Jehovas tragen, damit wir die Gunst Jehovas und seines Sohnes erlangen. Als christliche Prediger Gottes haben wir ein Lebensziel, das heißt, wir wollen unserem Gott Jehova ausschließliche Ergebenheit darbringen. Wir sollten das nie aus den Augen verlieren, sondern unser Leben stets danach formen, um ihm zu entsprechen. Da wir den Weg der Gerechtigkeit betreten haben, wollen wir nie umkehren!

      21 Wenn du den Schritt der Hingabe getan hast, um Gott zu dienen, so lasse dich dadurch in deinen Entscheidungen leiten! Statt andere Pflichten auf dich zu nehmen, die dich von deinem Predigtdienst ablenken könnten, wache lieber stets darüber, die gegenwärtigen günstigen Gelegenheiten auszunutzen, um deine Erkenntnis der Wahrheit zu mehren und weitere Vorrechte des Dienstes zu übernehmen. Vielleicht kannst du deine Angelegenheiten so einrichten, daß du im Dienst als Versammlungsverkündiger mehr Zeit aufwenden, und, wenn es möglich ist, sogar mit deinen Angehörigen in ein Gebiet ziehen kannst, wo Hilfe dringend not tut. Wenn das getan werden kann, wirst du es tun wollen. Vielleicht kannst du dein Leben auch so einrichten, daß du den herrlichen Schatz des Vollzeit-Pionierdienstes ergreifst, daß du ferner die Gileadschule besuchst und dich in den Missionardienst begibst oder daß du als ein Glied der Bethelfamilie dienst. Wenn du diesen Schritt vorwärts getan hast, so fasse den Entschluß, an deinen Dienstvorrechten festzuhalten. Es ist leicht, beiseite zu treten und andere die Arbeit tun zu lassen, aber das Vorbild, das uns in der Bibel gegeben worden ist, ist dasjenige treuer Diener, die bei ihrer Arbeit blieben. Es liegt kein Bericht darüber vor, daß Jesus eine Dienstzuteilung unvollendet zurückgegeben hätte, wohl aber darüber, daß er zufolge seiner Treue mit weiteren, größeren Dienstvorrechten belohnt wurde. Abraham nahm von Jehova die Aufgabe an, in einem fremden Lande zu dienen, und zwar, als er fünfundsiebzig Jahre zählte, und er blieb hundert Jahre auf dem Posten, nämlich bis er starb. Möge jedermann, der mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas verbunden ist, entschlossen sein, diesen Vorbildern treuen Ausharrens zu folgen. Da wir doch den Wettlauf begonnen haben, laßt uns mit Ausharren den Weg laufen, der vor uns liegt, indem wir dem Pfade folgen, den Christus Jesus, den Gott anerkennt, vor uns gegangen ist. — Heb. 12:1, 2.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1958 | 1. Juli
    • Fragen von Lesern

      ● Auf Seite 86 des Buches „Neue Himmel und eine neue Erde“ wird in Abschnitt 5 gesagt, daß Jehova Gott Satan, den Teufel, die große Schlange, im Garten Eden nicht sogleich vernichtete, nachdem er Eva und Adam zur Sünde verleitet hatte. Der Abschnitt schließt dann mit folgenden Worten: „Bis dahin [das heißt bis zur Rebellion Satans im Garten Eden] waren noch keine Engel gestorben oder getötet worden, und Gottes Wort erklärt deutlich, daß dies erst im ‚Kriege des großen Tages Gottes, des Allmächtigen‘, in unseren Tagen, geschehen werde.“ Bedeutet dies, daß man sagen kann, die gefallenen Engel würden getötet, wenn sie in der kommenden Schlacht von Harmagedon in den Abgrund geworfen werden?

      Jawohl, das ist offensichtlich der Gedanke, den das Buch durch diese Worte zum Ausdruck bringt. Satan, der Teufel, ist der Fürst oder Herrscher aller Dämonengeister. Er wird mit ihnen zusammen in den Abgrund geworfen werden, wenn die Schlacht von Harmagedon ihren Höhepunkt erreicht, wodurch sich die Prophezeiung in Offenbarung 20:1-3 erfüllt, die wie folgt lautet: „Ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand haltend. Und er ergriff den Drachen, die Urschlange, welche der Teufel und Satan ist, und er band ihn für tausend Jahre. Und er warf ihn in den Abgrund und schloß diesen zu und versiegelte ihn über ihm, damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre zu Ende wären. Nach diesen Dingen muß er für eine kleine Weile losgelassen werden.“

      Wenn Satan und die Legionen seiner Dämonen in Harmagedon in den Abgrund geworfen werden, erfüllt sich offenbar die Prophezeiung von jenem Zermalmen, das Jehova Gott im Garten Eden erwähnt hatte, als er zur Schlange sprach: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen

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