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„Den Dingen nachjagen, die dem Frieden dienen“Der Wachtturm 1973 | 1. September
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Gottes erlangt, der alles Denken übertrifft und der ihr Herz und ihre Denkkraft durch Christus Jesus behütet. (Phil. 4:7) Diesem Frieden müssen nun alle, die Gerechtigkeit lieben und ewig zu leben wünschen, die gebührende Beachtung schenken.
WOHLTATEN DES FRIEDENS, DEN JEHOVA SEINER ORGANISATION GIBT
4. Welcher Zustand herrscht in Jehovas Organisation, und wie ist dies vorausgesagt worden?
4 Jehova hat seiner Organisation, weil ihr an Gerechtigkeit gelegen ist, Frieden in Fülle gegeben. Dieser Friede offenbart sich durch den Zustand der Ruhe und Friedlichkeit sowie durch die harmonischen Beziehungen, die unter Jehovas Zeugen bestehen. Sie sind weder ungeduldig, noch streiten sie über die Art und Weise, wie Jehova seine Organisation leitet. Diese Atmosphäre des Friedens wurde in Jesaja 60:17 vorausgesagt: „Ich will den Frieden zu deinen Aufsehern einsetzen und die Gerechtigkeit zu deinen Arbeitszuteilern.“ Ohne die Gerechtigkeit Gottes kann es keinen wahren oder dauernden Frieden geben.
5. Auf welche Weise bewahrt Jehovas Organisation Einheit und Frieden?
5 Wenn Jehova einen Lehrpunkt oder eine neue Verhaltensweise, der gefolgt werden soll, klarer erkennen läßt, dann werden ordnungsgemäß Anweisungen an die verschiedenen Zweige der Organisation gesandt, und reibungslos schlägt dann die ganze Organisation einen berichtigten Kurs ein, der noch völliger im Einklang ist mit dem geoffenbarten Willen Jehovas. Die Anpassung erfolgt auf friedliche Weise, ohne daß verschiedene Teile des Ganzen gegeneinander kämpfen. So schreitet die Organisation voran und vollbringt das Werk Jehovas.
6, 7. (a) Was kann man hinsichtlich des Friedens in Jehovas Organisation erkennen? (b) Welche Verpflichtung hat jedes Glied hinsichtlich der Bewahrung des Friedens, wozu Petrus und Johannes ermahnen?
6 Anhand der Bibel und aufgrund persönlicher Erfahrungen kann man erkennen, daß der Friede der Organisation der Zeugen Jehovas nicht nur Theorie, sondern Wirklichkeit ist, und dies als eine Auswirkung des göttlichen Willens, als eine Frucht des heiligen Geistes Gottes. Ihr Friede kommt von Gott und nicht durch unabhängiges Handeln der Menschen. Da dem so ist, könnte jemand fragen: Wie trägt jeder in der Organisation persönlich zu ihrem Frieden bei?
7 Der Friede wird jemandem nicht automatisch, nicht einfach dadurch zuteil, daß er in Jehovas friedliche Organisation hineingekommen ist. Jeder muß seinen Teil dazu beitragen. So erklärt es der Apostel Petrus: „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen möchte, der halte seine Zunge vom Bösen zurück und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden, er wende sich aber ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.“ (1. Petr. 3:10, 11) Aus den inspirierten Worten des Petrus geht deutlich hervor, daß, wenn wir uns des Friedens der Organisation Jehovas erfreuen möchten, jede Person darin ihn zu einer wirksamen Realität machen muß. Er darf nicht nur eine allgemeine Eigenschaft der ganzen Organisation sein. Der Apostel Johannes unterstreicht diesen Punkt auch mit den Worten: „Kindlein, laßt uns lieben, nicht mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.“ (1. Joh. 3:18) Worte allein werden nicht genügen; in Verbindung mit der Wahrheit sind Taten nötig.
8. Welche Fragen mögen gestellt werden, um festzustellen, ob wir den Frieden in unserem täglichen Leben bewahren?
8 Jagen wir, was unsere Beziehungen zu anderen Gliedern der Versammlung betrifft, den Dingen nach, die dem Frieden dienen? Wir können das beantworten, indem wir uns fragen, ob unser Benehmen oder der Gebrauch unserer Zunge gespannte Beziehungen zu irgend jemandem verursacht, irgendwelchen Zank und Streit, oder ob wir gegen jemand Groll hegen. Wie ist die Situation in unserer Familie? Gibt es da vielleicht irgendwelche unnatürlichen Spannungen, kleinlichen Zank und Nörgelei? Begegnet man sich barsch? Wahrscheinlich haben wir alle auf diesen Gebieten bisweilen Schwächen. Aber wir sollten entschieden auf Frieden eingestellt sein, und ohne Zweifel können wir uns alle in dieser Richtung verbessern.
9. Auf welche Tatsachen hinsichtlich des Friedens lenken der Apostel Paulus und der Jünger Jakobus unsere Aufmerksamkeit?
9 Weil in Jehovas Organisation Friede herrscht, muß jeder, der sich darin befindet, unermüdlich auf den Frieden hinwirken. Der Apostel Paulus führte dies als einen direkten Befehl an: „So laßt uns denn den Dingen nachjagen, die dem Frieden dienen, und den Dingen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen.“ (Röm. 14:19) Friede ist nicht als etwas Selbstverständliches zu betrachten. Er ist ein Zeichen göttlicher Weisheit, nach der Menschen handeln, die Jehova ergeben sind. Der Jünger Jakobus zeigte dies deutlich mit den Worten: „Die Weisheit von oben ... ist vor allem keusch, dann friedsam ... Überdies wird der Same der Frucht der Gerechtigkeit unter friedevollen Verhältnissen für die gesät, die Frieden stiften.“ (Jak. 3:17, 18) Auch hier gilt dies besonders den einzelnen.
GELEGENHEITEN, MITEINANDER FRIEDEN ZU SCHLIESSEN
10, 11. (a) Wann wird unsere Fähigkeit, friedsam zu bleiben, auf die Probe gestellt? (b) Inwiefern bieten die alltäglichen Beziehungen im Leben Gelegenheiten, auf Frieden hinzuwirken?
10 Wirkliche Friedsamkeit ist weit mehr, als nur dann freundlich zu sein, wenn alles nach unserem eigenen Kopf geht oder wenn die Dinge unseren Empfindungen oder unserer Vorliebe entsprechen. Unter solchen Umständen wird unser Friede nicht auf die Probe gestellt. Was aber tun wir, wenn wir irgendwie unter Druck gesetzt werden? Jagen wir dann dem Frieden nach? Bewahren wir den Frieden und behalten wir die Fassung, wenn wir einer Belastungsprobe ausgesetzt sind?
11 Die alltäglichen Beziehungen zwischen Personen außerhalb und innerhalb der Versammlung bieten viele Gelegenheiten zum Friedenstiften. Der beständige Kontakt mit anderen, die wie wir unvollkommen sind, erzeugt bisweilen Spannungen, die den Frieden stören. Solche Herausforderungen stellen uns auf die Probe, so daß wir beweisen können, daß wir den Frieden wirklich suchen. Zum Beispiel geben heute so viele Dinge den Menschen Anlaß zu Zank und Streit, und gewöhnlich sind es belanglose Kleinigkeiten. Was tust du, um einen Streit zu verhindern, wenn du siehst, daß du möglicherweise selbst darein verwickelt wirst? Wenn wir unser Gefühlsleben beherrschen und in diesen kleinen täglichen Spannungen den Frieden bewahren, so legen wir in Wirklichkeit eine Grundlage für die Bewahrung des Friedens unter größerem Druck. Jesus Christus sagte: „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu.“ (Luk. 16:10) Wir können bei einer größeren Bedrohung des Friedens nicht richtig handeln, wenn es uns zur Gewohnheit wird, kleiner Dinge wegen zu streiten.
12. Welche Situationen können den Frieden stören?
12 Welche Situationen könnten denn den Frieden in unserer Familie und in der Versammlung stören? Als euer Königreichssaal gebaut wurde, bewirkten vielleicht Meinungsverschiedenheiten wegen einiger Einzelheiten des Baus, daß unfreundliche Worte fielen. Kinder werden manchmal gereizt, wenn ihre Eltern jugendliche Eigenheiten unter Lachen vor anderen offen erwähnen und — wenn auch unabsichtlich — das Empfinden in ihnen wecken, recht albern zu sein. Ehefrauen erlauben sich manchmal ganz offen Scherze über persönliche Schwächen ihres Mannes und bewirken dadurch unabsichtlich, daß sich dieser beschämt fühlt. Wirkliche Spannungen ergeben sich auch, wenn ein Ehemann verfehlt, die Kinder im Zaum zu halten, oder wenn er seiner Frau in Augenblicken, da sie unter Druck steht, nicht zu Hilfe kommt.
13. Welche Fragen zu stellen, tun wir gut?
13 Siehst du dich selbst in irgendeiner dieser Situationen oder in einer sonstigen ähnlichen Lage? Was tust du um des Friedens willen? Denkst du stets, der andere sei schuld, wenn der Friede gestört worden ist? Wartest du darauf, daß der oder die andere den ersten Schritt tut, um die Sachlage zu bessern und den Frieden zu wahren? Wenn wir die kleinen Spannungen des Alltags überwinden, so trägt das zu einem friedlichen Leben und zur angenehmen Arbeit in der Organisation Jehovas bei.
14, 15. (a) Was ermöglicht es einem, erfolgreich dem Frieden nachzujagen? (b) Was ist der Grundsatz, den der Apostel Johannes hinsichtlich unseres Jagens nach Frieden niedergelegt hat, und wie hob Jesus die Wichtigkeit hervor, daß wir mit unserem Bruder in Frieden leben?
14 Man vergesse nicht, daß der Friede göttlicher Weisheit entspringt, was bedeutet, daß man ein Leben nach Gottes Grundsätzen führt, daß man Gerechtigkeit übt. Probleme zu vermeiden, indem man nur versucht, rechtzeitig auf formelle Art, sozusagen auf diplomatische Weise, nett zu sein, ist kein wahrer, wirklich christlicher Friede. Nein, der Friede, den Jehova gibt, spiegelt etwas wider, was viel tiefer begründet ist.
15 Dieser Grundsatz wird für uns in 1. Johannes 4:20, 21 hervorgehoben, wo es heißt: „Wenn jemand erklärt: ,Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat. Und wir haben dieses Gebot von ihm, daß der, der Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.“ Der Grundsatz, der hier hauptsächlich gilt, ist folgender: Wenn wir mit Gott Frieden haben wollen, muß unter uns Friede herrschen. Jesus zeigte diesen Punkt in seiner Bergpredigt deutlich, als er sagte: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden, und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar.“ (Matth. 5:23, 24) Mit anderen Worten: Ob unsere Anbetung Jehova annehmbar ist oder nicht, hängt direkt davon ab, ob wir mit unserem Bruder in Frieden leben.
16. (a) Warum ist es nicht immer leicht, dem Frieden nachzujagen? (b) Wie erwies sich Jesus als ein Friedensstifter? Führe Beispiele an.
16 Dem Frieden nachzujagen ist allerdings nicht immer leicht, in der Tat, es kann bisweilen eine sehr heikle Aufgabe sein. Oft geht es um die Frage, wer den ersten Schritt tun sollte und wie. Jesus sagte: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat“, dann solltest du den ersten versöhnenden Schritt tun. Paulus spricht noch weiter über diesen Punkt, indem er sagt: „Wir aber, die Starken, sind verpflichtet, die Schwachheiten derer zu tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst zu gefallen. Ein jeder von uns gefalle seinem Nächsten in dem, was zu seiner Erbauung gut ist. Denn auch [der] Christus hat sich nicht selbst gefallen.“ (Röm. 15:1-3) Daher sollte der geistig Starke die Initiative ergreifen. Wer tat den ersten Schritt, um jenen Friedensbruch zu heilen, als Petrus sich als schwach erwies und Christus verleugnete? Christus war es, und wie liebreich tat er es überdies! (Joh. 21:15-17) Als Thomas zweifelte, war es Christus, der sich nicht selbst, sondern Thomas gefiel, indem er ihm erschien, seinen Glauben wiederherstellte und ihn so in ein friedliches Verhältnis zu Christus zurückbrachte. (Joh. 20:24-29) Welch vortreffliches Beispiel hat Christus uns allen gegeben! Das war tätige Liebe. — Luk. 22:24-27.
17. Wie beharrlich sollte man sein, gestörte Beziehungen zu bessern und Frieden zu schließen?
17 Wie beharrlich sollte man versuchen, ein friedliches Verhältnis zu einem Bruder herzustellen? Paulus antwortet: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden.“ (Röm. 12:18) Er sagt ferner: „Laßt uns nicht nachlassen, das zu tun, was vortrefflich ist, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.“ (Gal. 6:9, 10) Wenn aber ein Bruder unsere Liebe und unsere bewußten Anstrengungen, Frieden zu schließen, zurückweist, dann muß er die Verantwortung dafür tragen.
FRIEDE MIT JEHOVA TREIBT UNS ZUM FRIEDEN MIT ANDEREN AN
18. Was ist die Grundlage, auf der friedliche Beziehungen zu anderen hergestellt werden können?
18 Unser Wunsch, mit Jehova in Frieden zu leben, sollte uns antreiben, den Frieden unter uns zu stärken. Was werden unsere Bemühungen zustande bringen, wenn wir kein friedliches Verhältnis zu Jehova haben, das die Grundlage bilden würde, auf der wir tätig sein könnten? Nichts. Wenn wir also finden, daß es uns schwerfällt, mit anderen auszukommen, daß wir uns stets über diesen oder jenen beschweren, daß unser Leben ständig beeinträchtigt wird durch kleinere Zusammenstöße und Schranken, die unsere Zurückhaltung errichtet hat, dann müssen wir die Lösung unserer Probleme in unserem Verhältnis zu Jehova suchen. Das Ärgernis, der Balken, mag in unserem eigenen Auge sein und der Strohhalm in demjenigen unseres Bruders. — Matth. 7:1-5.
19. Was sollten wir alle im Sinn behalten, und wie unterstreicht der Apostel diesen Punkt?
19 Jeder von uns ist eine individuelle Persönlichkeit, die mit dem Makel der Unvollkommenheit behaftet ist. Doch trotz unserer Verschiedenheit und unserer Eigenheiten haben wir Jehova und seine Gerechtigkeit liebengelernt, und das ist das Wichtige. Paulus schrieb: „Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr. Und der Friede des Christus herrsche in eurem Herzen, denn dazu seid ihr in der Tat in e i n e m Leibe berufen worden.“ (Kol. 3:13, 15) Paulus erkannte hier an, daß es Ursachen zu Klagen geben würde. Doch verschieden von den Menschen im allgemeinen, sind wir mit Gott versöhnt worden. Er hat uns großmütig vergeben. Wir haben durch ihn ein gutes Gewissen erhalten und haben mit unserer Hingabe und Taufe einen friedlichen neuen Lauf begonnen. Wenn der gerechte Gott zum Vergeben und Vergessen so bereit sein kann, warum sollten wir gegenseitig dazu nicht noch mehr bereit sein?
20. Was ist der Schlüssel zu friedlichen Beziehungen mit unseren Brüdern?
20 Der Schlüssel hierzu ist der Friede mit Jehova, dessen wir uns durch Christus erfreuen und der uns hilft, unsere Neigungen und Empfindungen zu beherrschen, so daß auch wir vergeben und vergessen können. Dann brauchen wir in unserem Herzen nicht etwas in quälender Erinnerung zu behalten, was Kälte gegenüber einem Bruder erzeugt, von dem wir denken, es sei bei ihm etwas nicht in Ordnung. Wenn wir uns unseren Frieden mit Gott unversehrt bewahren, dann werden wir uns nicht reizen lassen. Wir werden weder Gleiches mit Gleichem vergelten noch stumm in unserem Sinn eine Schranke zwischen uns und unserem Bruder errichten.
IN DEMUT VERMEIDEN, DIE BEWEGGRÜNDE ANDERER ZU RICHTEN
21. Warum ist Demut so wichtig, wenn man Dingen nachjagt, die dem Frieden dienen?
21 Gewöhnlich entstehen Reibungen durch kleine Dinge und entwickeln sich dann übermäßig. Zur Veranschaulichung: Hast du je gedacht, daß deine Ansicht, wie man etwas handhaben sollte, besser sei als die deines Gefährten, und hast du zugelassen, daß du in deinem Bestreben, etwas zu beweisen, in Hitze gerietest? Warum warst du so stark an dem interessiert, was du vorzogst, so daß der Friede gefährdet zu werden begann? Die Bibel sagt, daß wir nicht höher von uns denken sollten als sich zu denken gebührt, ‘sondern so zu denken, daß man gesunden Sinnes sei’. (Röm. 12:3) Wenn wir Jehovas Werk vollbringen möchten, dann sollten wir daran denken, daß es gewöhnlich mehrere annehmbare Möglichkeiten gibt, wie eine gewisse Aufgabe erledigt werden kann. Eine theokratische Aufgabe zu erfüllen hängt mehr von dem friedsamen Geist derjenigen ab, die daran arbeiten, als von dem Grad der Nützlichkeit der Anordnungen.
22. Wie könnten wir die Beweggründe anderer falsch beurteilen, und warum ist dies gefährlich?
22 Wir mögen geneigt sein, die Richtigkeit der Beweggründe der Menschen in Frage zu ziehen, nur weil sie nicht so reagieren, wie wir dachten. Zum Beispiel mag uns jemand im Königreichssaal nicht gegrüßt haben, wiewohl er es nach unserer Ansicht hätte tun sollen. Wir haben ihn zwar begrüßt, aber er erwiderte den Gruß nicht. Beginnen wir nun, über die Sache nachzugrübeln und uns etwas verletzt zu fühlen, und ziehen wir uns mit diesem Gefühl zurück, indem wir uns vorstellen, er habe etwas gegen uns oder liebe uns nicht? Lassen wir zu, daß sich eine Schranke der Reserve und Kälte zwischen uns schiebt? Wenn du deine eigenen Beweggründe nicht überwachst, so kannst du geneigt sein, stumm und fast unbewußt ein Urteil zu fällen und Zweifel an der christlichen Gesinnung deines Bruders aufkommen zu lassen. Dadurch würdest du urteilen, daß seine Beweggründe fragwürdig sind. Wohl sind die Handlungen deines Bruders unvollkommen; möchtest du aber, daß man deine Beweggründe nach deinen mangelhaften Handlungen beurteilt? Somit ist klar, daß du Vorsicht walten lassen solltest. Versuche die Handlung deines Bruders eher zu entschuldigen, als Fehler bei ihm zu suchen. Auf diese Weise vermeidest du es, in dir selbst einen kritisierenden Geist zu pflegen. — Matth. 7:1, 2.
JAGE DEM FRIEDEN NACH, INDEM DU JEHOVAS ANSICHT ÜBER DAS LEBEN VERTRITTST
23. Weshalb ist es wichtig, den Rat aus Hebräer 13:17 zu beachten, wenn man dem Frieden nachjagt?
23 Wenn wir dem Frieden nachjagen, müssen wir den Rat aus Hebräer 13:17 beachten und den Ältesten in der Versammlung gehorchen und ihnen untertan sein. Wir mögen einen Ältesten viele Jahre lang kennen und alle seine Unvollkommenheiten und kleinen Absonderlichkeiten bemerkt haben. Aber trotz all seiner Fehler hat Jehova es für passend gefunden, ihn in sein Amt einzusetzen. Werden wir jetzt über das Urteil Jehovas disputieren? Werden wir die Organisation durch einen Geist der Kritik unterminieren? Wieviel besser ist es doch, mit Schwung mitzuarbeiten und sich zu freuen, daß Jehova diese Vorkehrung getroffen hat!
24. Weshalb ist es dringend, jetzt das zu tun, wozu wir in 2. Korinther 13:11 ermahnt werden?
24 In der neuen Ordnung wird nicht zugelassen werden, daß Streitigkeiten den Frieden stören; warum also sollten wir jetzt solche zulassen? Wie heißt es doch in 2. Korinther 13:11? „Brüder, fahrt fort, euch [jetzt] zu freuen, [jetzt] wieder zurechtgebracht zu werden, [jetzt] getröstet zu werden, [jetzt] übereinstimmend zu denken, [jetzt] friedsam zu leben; und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein.“ Indem wir diesen guten Rat jetzt befolgen, wird unsere Anbetung vor Gott rein und annehmbar sein.
25. Welcher Gesichtspunkt Jehovas wird uns helfen, mit unseren Brüdern Frieden zu halten?
25 Um uns zu helfen, Jehovas Ansicht über das Leben zu vertreten, wird in Epheser 4:32 gesagt: „Werdet ... freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, indem ihr einander bereitwillig vergebt, so, wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat.“ Wie kannst du Groll gegen einen Bruder hegen, dem Jehova Liebe erwiesen hat? Denke in einer gespannten Lage daran, daß jedes Ding zwei Seiten hat, und einige deiner Unvollkommenheiten tragen zur Spannung mit bei. Zum Streiten gehören zwei. Dein Bruder möchte ebensogern wie du Leben erlangen. Du brauchst seine Unterstützung genauso wie er die deine.
26. Welche Punkte sollten wir im Sinn behalten und anwenden, um mit unserem Gott und miteinander in Frieden zu sein?
26 Denke an die großen Dinge, wenn Spannungen wegen kleiner Dinge auftauchen. Frage dich: „Warum dienen wir Jehova? Wohin führt unsere Handlungsweise? Welchen Zweck hat unser Leben?“ Behalte diese überaus wichtigen Dinge stets im Auge. Wisse, daß Jehova sein Volk liebt; alle Glieder dieses Volkes sind ihm kostbar. Erleichtere deinem Bruder den Lauf, so, wie du möchtest, daß er ihn dir erleichtere. Um den Preis des ewigen Lebens zu erlangen, mußt du in Frieden sein mit dem Quell des Lebens, mit Jehova. Aber dieser Friede ist dir nur gewiß, wenn du in Frieden bist mit deinem Bruder. So jage in allen Dingen dem Frieden nach, denn das gereicht Jehova zum Ruhm und dir zum ewigen Glück.
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Gottes Versammlung in der Zeit seines Gerichts rein erhaltenDer Wachtturm 1973 | 1. September
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Gottes Versammlung in der Zeit seines Gerichts rein erhalten
„Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert?“ — 1. Kor. 5:6.
1. Warum sind Christen ernstlich um Reinheit besorgt?
REINHEIT gereicht zum Wohl des menschlichen Körpers sowohl in körperlicher wie in moralischer Hinsicht. Darauf gut zu achten fördert gesundes Leben. Was hinsichtlich des menschlichen Körpers gilt, gilt auch hinsichtlich der mit einem Körper vergleichbaren Versammlung echter Jünger Christi Jesu, die sich heute in allen Erdteilen befinden. Jehova Gott fordert eine solch heilsame Reinheit bei dieser Körperschaft seiner Diener — zur Ehre seines eigenen Namens und zum dauernden Wohl all derer, die ihn lieben. — 2. Kor. 6:17; Jes. 52:11; Mal. 3:2, 3.
2, 3. Welcher Pflicht müssen christliche Hirten oder Aufseher daher in Übereinstimmung mit dem apostolischen Rat sorgfältig nachkommen?
2 Als der Apostel Paulus vor neunzehnhundert Jahren an Mitchristen schrieb, ermahnte er sie: „Jaget dem Frieden nach mit allen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, indem ihr sorgfältig wacht, daß ... keine giftige Wurzel aufsprosse und Unruhe verursache und daß nicht viele dadurch befleckt werden, daß kein Hurer da sei noch irgend jemand, der heilige Dinge nicht wertschätzt, wie Esau, der seine Erstgeburtsrechte im Tausch für e i n Mahl weggab.“ Hebr. 12:14-16.
3 Während also Hirten der Herde Gottes dem Frieden mit allen nachjagen, müssen sie diese Herde vor irgendeiner Infiltration oder einem Aufkommen unerwünschter Elemente beschützen. Sie müssen realistisch erkennen, daß „ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert“. — 1. Kor. 5:6; Apg. 20:28.
DAS PROBLEM DER DROGENSUCHT MEISTERN
4, 5. (a) Welche Fragen sind zur gebetsvollen Betrachtung aufgeworfen worden? (b) Wenn man Leute, die sich der Vorkehrung solcher Drogenprogramme unterziehen, mit denjenigen vergleicht, die andere Arten einer medizinischen Behandlung erhalten, erkennt man welche großen Unterschiede zwischen ihnen?
4 Heute ist die Drogensucht in vielen Ländern einer Plage gleich geworden. Bestimmt gibt es in Gottes reiner Versammlung keinen Platz für eine solche Gewohnheit.a Was aber ist von Personen zu sagen, die aufgrund eines staatlich unterstützten Programms bestimmte Dosen eines Mittels (zum Beispiel des als Methadon bekannten) als Ersatz für ein noch gefährlicheres Rauschmittel, wie Heroin es ist, erhalten können? Personen, die sich der Vorkehrung solch staatlicher Programme unterziehen, mögen sagen, daß sie nichts „Ungesetzliches“ tun, daß sie ja nicht die Halluzinationen haben, die die Drogensucht kennzeichnen, und daß sie imstande sind, ihren „Anteil an die Gesellschaftsordnung“ zu leisten. Was nun, wenn sie anerkannte, getaufte Glieder der weltweiten Versammlung der Zeugen Jehovas werden wollen? Sollte man sie zur Taufe zulassen?
5 Diese Fragen bedürfen einer gebetsvollen Betrachtung. Vom biblischen Standpunkt aus scheint es klar zu sein, daß Personen, die sich der Vorkehrung solcher Programme unterziehen, nach der Heiligen Schrift zur Taufe ungeeignet sind, da sie richtigerweise als Personen betrachtet werden können, die immer noch drogensüchtig sind. In der medizinischen Behandlung gibt es natürlich einen richtigen Gebrauch von Drogen zur Behandlung körperlicher oder organischer Krankheiten. Wer aber zum Beispiel regelmäßig Methadon gebraucht, kann weder mit Recht mit dem Diabetiker verglichen werden, dessen organische Krankheit Insulin erfordert, noch mit dem an chronischer Arthritis oder an Krebs im Endstadium Leidenden, der zur Linderung der Schmerzen Medikamente erhält. Der Diabetiker, der an Arthritis und der an Krebs Leidende gebrauchen diese Medikamente nicht zur Vermeidung unangenehmer, ja qualvoller Schmerzen, die eine „Entziehungskur“, eine Abgewöhnung von harten Drogen, mit sich bringt, noch gebrauchen sie die Medikamente als eine „Krücke“, um das Gleichgewicht im Verstandes- und Gemütsleben zu bewahren. Und wenn Ärzte auch ein Beruhigungsmittel verschreiben mögen, um für eine zeitweilige Linderung oder zu einer kritischen Zeit für Schlaf zu sorgen oder um einen Patienten auf eine Operation vorzubereiten, so ist das nicht dasselbe wie eine Versklavung durch Drogensucht.
6, 7. Worin besteht die Hauptschwäche dieser Drogenprogramme, obwohl sie „gesetzlich“ bewilligt sein mögen, und welche Fragen entstehen?
6 Die „gesetzliche“ Erlaubnis, ein Produkt wie es Methadon ist, aufgrund der Vorkehrung eines gewissen staatlichen Drogenprogramms zu benutzen, ist nicht der entscheidende Faktor. In einigen Ländern können Süchtige auf „gesetzliche“ Weise in Polikliniken Heroin erhalten. Dies bedeutet nicht, daß die Bibel es deswegen gutheißt.
7 Im allgemeinen wird durch solche Programme lediglich ein Rauschmittel durch ein anderes ersetzt, durch eines, das man als weniger schädlich ansieht als ein Rauschgift wie Heroin. Doch lesen wir jetzt in den Zeitungen (zum Beispiel in den USA), daß Methadon Drogensüchtigen auf den Straßen verkauft wird, so wie andere „ungesetzliche“ Rauschmittel. Statt die Pein der „Entziehungskur“ durchmachen zu müssen und dann ein Leben zu beginnen, das frei ist von Drogensucht, suchen Personen, die sich weiterhin der Vorkehrung dieser Programme unterziehen, ihrem Problem auszuweichen oder dessen Überwindung aufzuschieben. Dadurch entstehen die Fragen: Welchen Sinn hätte da ihre Taufe? Wovon wäre sie ein Symbol?
8. Vergleiche das Widerstreben von Süchtigen, eine Entziehungskur durchzumachen, mit den schriftgemäßen Erfordernissen, die an Jünger des Sohnes Gottes gestellt werden.
8 Christus Jesus sagte, daß irgend jemand, der sein Jünger werden möchte, ‘seinen Marterpfahl aufnehmen’ und ihm folgen sollte, indem er bereit wäre, sogar sein Leben um Christi willen zu verlieren. (Luk. 9:23, 24; Joh. 12:25) Irgendein Getaufter sollte diese Entscheidung im Herzen getroffen haben. Kann jemand, der willens ist, einen „Marterpfahl“ zu tragen und Jesus bis zu dem Punkt zu folgen, daran geschlagen zu werden, sagen, er sei nicht willens, die Pein der „Entziehungskur“, der Abgewöhnung von Drogen, die ihn süchtig machen, zu ertragen? (Vergleiche Römer 6:6, Galater 5:24, Kolosser 3:5.) In Wirklichkeit sind die Leiden, die eine solche „Entziehungskur“ mit sich bringt, nur eine natürliche Folge einer falschen Gewohnheit, ein ‘Ernten dessen, was man gesät hat’. — Gal. 6:7.
9. (a) Welche Fragen werden zu Recht hinsichtlich der Personen gestellt, die, während sie sich der Vorkehrung solcher Drogenprogramme unterziehen, getauft zu werden wünschen? (b) Welches Beispiel gab uns Gottes Sohn in dieser Hinsicht?
9 Hat also der Betreffende wirklich vollständig ‘bereut’ und ist von seiner früheren Lebensweise ‘umgekehrt’? (Matth. 3:8; Apg. 26:20) Kann er sich tatsächlich mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft Gott als dessen Sklave darstellen, wenn er weiterhin suchterzeugenden Drogen versklavt ist? (Mark. 12:29, 30) Hat jemand, der sich der Vorkehrung eines solchen Programms unterzieht, wirklich Glauben an Gottes Wort, wie es in Philipper 4:6, 7 ausgedrückt wird, wo wir die Verheißung finden, daß Gottes Friede ‘unser Herz und unsere Denkkraft behüten’ wird, wenn wir im Glauben zu ihm aufblicken? Wird er sein Vertrauen auf die Macht des Geistes Gottes setzen, oder wird er Zweifel an dieser Macht bekunden und sich auf Ersatzdrogen verlassen, um sein Herz und seine Denkkraft behüten zu können und sich davor zu bewahren, die Herrschaft über sich selbst zu verlieren? Wodurch bekundet er die „Selbstbeherrschung“, die eine Frucht des Geistes Gottes ist? (Gal. 5:22, 23) Jesus weigerte sich, als er am Pfahl hing, „mit Myrrhe gewürzten Wein“ zu trinken, offenbar weil er entschlossen war, bei vollem Bewußtsein zu bleiben, während er seine unversehrte Lauterkeit mit dem Tode besiegelte. (Mark. 15:23; siehe auch Elberfelder Bibel.) So gab er uns ein Beispiel, daß wir uns auf Gottes Macht verlassen sollten, die uns durch solche höchstwichtigen Prüfungen hindurchhilft.
10, 11. Warum ist es vernünftig, zu erwarten, daß Personen, die getauft werden möchten, zuerst irgendwelche Sucht nach Rauschmitteln überwinden müssen, und warum würde man ihnen keine wahre Freundlichkeit erweisen, wenn man sie zur Taufe zuließe, bevor sie das täten?
10 Es ist nicht zu leugnen, daß es schwer ist, die Sucht nach Heroin und anderen „harten“ Rauschmitteln zu überwinden, und daß dies nur einer sehr kleinen Minderheit der Süchtigen gelingt. Doch zeigt gerade die Tatsache, daß eine Anzahl Personen es getan hat, daß es getan werden kann. Wenn nun Personen der Welt dazu imstande gewesen sind, haben wir um so mehr Grund zu der Überzeugung, daß Personen, die wahre Jünger des Sohnes Gottes werden möchten, es ebenfalls tun könnten. Statt die Versklavung einem gewissen Rauschmittel gegenüber mit der Versklavung einem anderen Rauschmittel gegenüber zu ersetzen — zum Beispiel dem Methadon —, sollten sie die Herausforderung annehmen und auf Gott vertrauen, daß er ihnen hilft, diese Sklaverei zu überwinden.
11 Wenn man Personen zur Taufe zuließe, bevor sie dies getan hätten, so würde man die Tatsache entschuldigen, daß sie die Überwindung dieses Problems aufschieben. Man würde ihnen dadurch nicht wirklich helfen; denn schließlich müssen sie sich doch mit diesem Problem befassen und dazu entschieden Stellung nehmen. Die Zeit mag bald kommen, in der ihnen solche staatlichen Programme nicht mehr zur Verfügung stehen. Wenn Süchtige jetzt als anerkannte Glieder einer Versammlung aufgenommen werden, könnten sie dann in Zukunft nicht zu einer wirklichen Gefahr oder zu einer schweren Schmach werden? Ja könnte nicht schon vorher ihre uneingeschränkte Aufnahme in die Versammlung die Widerstandskraft einiger unserer christlichen Brüder gegenüber dem Genuß von Rauschmitteln schwächen? Wir dürfen das Wohl der Versammlung als Ganzes nicht zugunsten eines einzelnen außer acht lassen. — Gal. 5:9; 6:10.
EINE KONSEQUENTE STELLUNG HINSICHTLICH DER SUCHT NACH TABAK
12—14. Kann die Gewohnheit, Tabak zu genießen, mit der Sucht nach Rauschgift verglichen werden, und welche Frage rückt dies in den Vordergrund?
12 Dadurch entsteht aber die Frage, ob man konsequent handelt, wenn man Personen, die immer noch Tabak gebrauchen, zur Taufe zuläßt. Auch sie sind einem schädlichen Produkt versklavt, ob dem Rauchen, Kauen oder Schnupfen desselben. Man beachte, was ein Bericht in der Science World vom 9. April 1973 sagt:
13 „Die Droge ..., die die Sucht bewirkt, ist das Nikotin. ... Innerhalb von ein oder zwei Minuten, nachdem eine Person ,einen Zug‘ an einer Zigarette getan hat, ist das Nikotin schon im Gehirn. Doch 20 bis 30 Minuten nach dem ,letzten Zug‘ hat das meiste Nikotin das Gehirn verlassen und gelangt in andere Organe. ... Das ist gerade etwa die Zeit, da der Raucher eine weitere Zigarette benötigt. ... Wenn kein Nikotin mehr da ist, ,hungert‘ der Körper danach, und zwar so sehr, daß dem Raucher ohne dieses zuweilen ,übel‘ wird. Entziehungssymptome — ein Gefühl des Übelseins — beginnen. Einige dieser Symptome sind Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Magenstörungen, Schweißausbrüche und unregelmäßige Herztätigkeit.“
14 Selbst weltliche Regierungen haben sich getrieben gefühlt, ernste Warnungen vor der Gefahr des Tabakgebrauchs zu erlassen. Eignen sich also Personen, die ihre Sucht nach Tabak nicht überwunden haben, für die Taufe?
15. Welche Antwort geben uns biblische Grundsätze auf diese Frage, auch wenn der Tabak in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt wird?
15 Das biblische Zeugnis weist auf die Schlußfolgerung hin, daß sie sich nicht dafür eignen. Wie in anderen Ausgaben dieser Zeitschrift erklärt worden ist, hat das griechische Wort pharmakía, das von Bibelschreibern benutzt und mit „Ausübung von Spiritismus“ oder „spiritistischen Bräuchen“ übersetzt worden ist, den ursprünglichen Sinn von „Gebrauch von Drogen“. (Gal. 5:20; Offb. 9:21) Der Ausdruck bezog sich dann auf spiritistische Bräuche wegen des engen Zusammenhangs, der zwischen dem Gebrauch von Drogen und dem Spiritismus besteht. Der Tabak wurde von den Indianern Amerikas anfänglich ebenfalls in dieser Weise gebraucht. Er kann daher richtigerweise in die Kategorie der suchterzeugenden Drogen eingestuft werden, die denen gleichen, die das Wurzelwort für den griechischen Ausdruck pharmakía lieferten. Das Nikotin im Tabak hat nicht dieselben Auswirkungen auf Verstand und Gemüt wie „harte“ Drogen, zum Beispiel Heroin, oder die sogenannten psychedelischen Drogen wie LSD; dennoch wirkt sich die Nikotinsucht entschieden auf den Verstand aus und wirkt stark versklavend. In Europa wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges in gewissen Fällen Zigaretten höher bewertet als Geld. Wie berichtet wird, verkauften sich Prostituierte für einige Zigaretten, und einfache Bürger opferten selbst Lebensmittelmarken, um sich Tabak zu verschaffen.
16. (a) Welche kraftvollen Gründe sollten jemand veranlassen, eine solche Gewohnheit, die zur Sucht führt, abzulegen? (b) Enthält der Text aus 1. Mose 1:29 irgendeine Entschuldigung für Tabakgenießer?
16 Die schädliche Wirkung, die der Tabak auf den Körper ausübt, ist wohlbekannt, und seine besudelnde Wirkung ist ebenfalls offenbar. Bestimmt bekunden wir keinen Respekt vor dem Leben, das uns der Schöpfer gegeben hat, wenn wir unseren Körper durch Tabaksucht mißbrauchen und besudeln. Autoritäten auf medizinischem Gebiet machen warnend darauf aufmerksam, daß schwangere Frauen, die Tabak gebrauchen, weit eher eine Fehlgeburt haben als andere, und auch dies würde eine grobe Mißachtung der Heiligkeit des Lebens anzeigen. Tabaksüchtige können sich biblisch nicht mit der Begründung verteidigen, Gott habe den Tabak erschaffen und er gehöre zu den „Pflanzen“, die Gott der Menschheit als „Speise“ gegeben habe. (1. Mose 1:29) Tabakgenießer gebrauchen den Tabak nicht als „Speise“, indem sie die grünen Blätter als Salat genießen oder sie wie Spinat zubereiten. Nein, sondern sie beizen sie und gebrauchen die getrockneten braunen Blätter um der körperlichen Sinnesempfindungen willen zum Rauchen, Kauen (ohne den Saft hinunterzuschlucken) oder Schnupfen, und all dies schadet dem Körper wirklich.
17—19. (a) Welche tiefgründigen Fragen sollten tabaksüchtige Personen betrachten, wenn sie getauft zu werden wünschen? (b) Welchen anderen Süchtigen würden dieselben Punkte gelten?
17 Fragen wie diejenigen, die hinsichtlich Personen gestellt werden, die sich der Vorkehrung staatlich geförderter Drogenprogramme unterziehen, können auch in Verbindung mit Personen gestellt werden, die tabaksüchtig sind und sich zur Taufe melden. Haben sie wahrhaft ‘bereut und sind umgekehrt’, oder frönen sie immer noch Gewohnheiten, von denen sie selbst wissen, daß sie im Gegensatz zu den biblischen Grundsätzen stehen? (Röm. 6:19; 1. Thess. 4:7; 5:22) In 2. Korinther 7:1 sagt der Apostel: „Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.“ Haben sich Tabaksüchtige dies zu Herzen genommen? Bestimmt werden alle anerkennen, daß Personen, die in Gottes neuer Ordnung leben, nicht tabaksüchtig sein werden; sie werden daher weder Spucknäpfe noch Aschenbecher benötigen, noch werden sie die Luft mit Tabakrauch verschmutzen, den andere einatmen müssen.
18 Sollten somit diejenigen, die jetzt tabaksüchtig sind, diesen Genuß nicht aufgeben als Beweis für ihren Glauben an die reine neue Ordnung und für ihre Liebe zur ‘Gerechtigkeit, die darin wohnen wird’? Sollten sie, wenn sie von Gott zu der Zeit, da er das Gericht vollstreckt, als „fleckenlos und makellos“ erfunden werden möchten, nicht lieber heute schon entschieden Stellung nehmen, als vielleicht zu hoffen, daß sie dadurch, daß sie durch die kommende „große Drangsal“ hindurchleben, irgendwie eine Änderung erfahren und von ihrer Nikotinsucht geheilt würden? (2. Petr. 3:11-14) Wenn in der nahenden „großen Drangsal“ der Tabak im Handel nicht mehr erhältlich wäre, so wäre es keineswegs leichter, mit dieser Gewohnheit unter dem Zwang der Verhältnisse zu brechen, als dies jetzt mit dem Wunsch zu tun, Gott wohlzugefallen.
19 Was über den Tabak gesagt wird, würde in einigen Gebieten mit ähnlichem Nachdruck auch dem Gebrauch schädlicher, suchterzeugender Stoffe wie der Betelnuß und der Kokablätter gelten (diese letzteren enthalten Kokain, das offensichtlich eine lähmende Wirkung auf die Verstandeskraft ausübt).b
JETZT ENTSCHIEDENES HANDELN NÖTIG
20, 21. Welchen entschiedenen Standpunkt in dieser Sache vertreten nun Jehovas Zeugen, und warum gereicht dies zum Wohl der Süchtigen selbst?
20 Seit Jahrzehnten ist in den Publikationen der Zeugen Jehovas vor dem Gebrauch solcher Suchtmittel, wie es der Tabak ist, gewarnt worden. Personen, die mit Versammlungen der Zeugen Jehovas verbunden sind, haben in fast allen Fällen erkannt, daß dies üble Gewohnheiten sind. Neuinteressierte sollten also entschieden Stellung nehmen und die Entscheidung nicht aufschieben, indem sie bitten, getauft und in die Versammlung aufgenommen zu werden oder an belehrenden Darbietungen auf der Bühne in ihrem Königreichssaal teilnehmen zu dürfen, während sie noch in der Gewalt des Nikotins oder anderer schädlicher Suchtmittel sind.c Da die neue Ordnung nun sehr nahe herbeigekommen ist, ist es bestimmt in Übereinstimmung mit Gottes Wort, den Standpunkt zu vertreten, daß sich Personen, die solch schädliche Gewohnheiten, die zur Sucht führen, nicht aufgeben wollen, nicht dazu eignen, getauft und als anerkannte Glieder der christlichen Versammlung Jehovas aufgenommen zu werden.
21 In der Tat, die Aufnahme solcher Personen in die Versammlung könnte sich als ein schlechter Dienst für sie erweisen, weil dadurch ihr Gewissen beruhigt werden könnte. Die Weigerung, sie aufzunehmen, kann ihnen zum Segen gereichen, indem ihnen dadurch geholfen wird, die Notwendigkeit zu verspüren, mit allem Ernst einen entscheidenden Schritt zu tun und sich auf das Leben in Gottes neuer Ordnung vorzubereiten. Wer solchen Anforderungen entspricht, gewinnt einen moralischen Sieg, der wahre Kraft und Vertrauen auf die Macht und Bereitschaft Gottes, ihm zu helfen, mit sich bringt.
22—24. (a) Was sollte jemand jetzt tun, wenn er getauft worden ist, als er noch süchtig war, und warum ist es vernünftig, dies von ihm zu erwarten? (b) Wie sollten die Versammlungen gegenüber Getauften handeln, die sich von ihrer Sucht nicht frei zu machen wünschen?
22 Was ist denn von denen zu sagen, die in der Vergangenheit getauft wurden, aber immer noch Suchtmittel wie Tabak oder andere Rauschmittel gebrauchen oder sich einer Behandlung unterziehen, wie es das „Methadon-Programm“ ist, und die diese Gewohnheit beibehalten? Man kann solchen Personen jetzt eine vernünftige Zeitspanne einräumen, zum Beispiel sechs Monate, in der sie sich von der Sucht frei machen können. Tun sie das, so zeigen sie dadurch ihren aufrichtigen Wunsch, in der reinen Versammlung der Jehova Gott hingegebenen Diener zu bleiben.
23 Wenn jemand die qualvolle Erfahrung der Entziehungskur, durch die er die Sucht nach „harten“ Drogen überwindet, durchmachen kann, um ein wahrer Jünger des Sohnes Gottes zu werden, dann könnten auch Personen, die der Sucht nach Tabak oder ähnlichen Produkten verfallen sind, keinen vernünftigen Einwand erheben, das geringere Leiden der Entziehungskur hinsichtlich dieser Sucht durchzumachen. Wer sich weigert, das zu tun, würde gewißlich jemandem, der danach trachtet, die Gewohnheit des Genusses „harter“ Drogen zu überwinden (was ein viel schwierigeres Problem darstellt), ein sehr schlechtes Beispiel geben.
24 Was nun, wenn Personen, die bereits getauft sind, nicht willens sind, ihre Sucht nach schädlichen, versklavenden Produkten aufzugeben? Dadurch zeigen sie, daß sie wie Esau ‘heilige Dinge nicht schätzen’ und solche Gewohnheiten dem Vorrecht, zu Jehovas reinem Volk zu gehören, vorziehen. Aufgrund eines solchen Verhaltens, das sich für einen Christen nicht ziemt, sollten sie daher aus der Versammlung entfernt werden. — 1. Kor. 5:7; Hebr. 12:15, 16.
25. Müssen Versammlungsglieder, die jetzt eine schädliche Sucht aufgeben, nochmals getauft werden?
25 Müssen Personen, die ihre Sucht nach Tabak oder nach anderen schädlichen Produkten aufgeben, nochmals getauft werden? Nein, das scheint nicht nötig zu sein. Die Erkenntnis bringt Verantwortung mit sich und schult das Gewissen. (1. Tim. 1:13) Die Versammlung gab ihnen zu verstehen, daß ihre Gewohnheit sie an der Taufe ‘nicht hinderte’, und so wurden sie in Übereinstimmung mit diesem Verständnis getauft. (Apg. 8:36) Wenn natürlich jemand das Gefühl hat, er habe sich wegen dieser Gewohnheit mit einem „schlechten Gewissen“ zur Taufe dargestellt, kann er beschließen, sich nochmals taufen zu lassen. Das wäre dann seine persönliche Entscheidung.
DIE ZEIT FÜR GOTTES RICHTERLICHE ENTSCHEIDUNGEN
26. Was sollte im Sinn behalten werden hinsichtlich der Schlußfolgerungen, die gezogen worden sind?
26 Diese Regelung bezüglich geistiger und sittlicher Angelegenheiten der christlichen Zeugen Jehovas mag einigen als sehr streng vorkommen. Doch stellt dies kein Bestreben dar, auf willkürliche, diktatorische Weise zu handeln. Die Strenge kommt in Wirklichkeit von Gott, der sich durch sein geschriebenes Wort äußert. In Anbetracht der Tage, in denen diese Generation der Menschheit lebt, ist es an der Zeit, der Reinheit des Benehmens derer, die Gott zu gefallen wünschen und in seine nahende gerechte neue Ordnung eingehen möchten, sorgfältige Aufmerksamkeit zu schenken.
27—29. (a) Warum fühlte sich der Apostel Petrus als ein Glied der leitenden Körperschaft im ersten Jahrhundert getrieben, seinen Brüdern zu schreiben, und über welches Thema schrieb er? (b) Welche ernste Frage wurde darüber erhoben, wer beim Gericht Gottes seine Billigung finden würde?
27 Vor neunzehnhundert Jahren war der Apostel Petrus ein Glied der leitenden Körperschaft der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts u. Z. Als solches schrieb er Briefe, in denen er den Versammlungen des Volkes Jehovas Rat und Anweisungen erteilte. Petrus war sich bewußt, daß die Christenversammlung damals in der Endzeit des jüdischen Systems der Dinge lebte, in dem Jerusalem mit seinem Tempel den Mittelpunkt bildete. Sein Meister, Jesus Christus, hatte vorausgesagt, daß dieser Höhepunkt innerhalb jener Generation kommen würde. (Matth. 23:36; 24:34) Es war eine sehr ernste Zeit, besonders für Christen aus den Juden und auch wegen der Tatsache, daß vom Römischen Reich eine Christenverfolgung herbeigeführt zu werden begann. So fühlte sich Petrus bewogen, an seine Mitchristen zu schreiben.
28 Sein erster Brief wurde um die Zeit von 62 bis 64 u. Z. geschrieben, also kurz vor dem Aufstand der Juden gegen das Römische Reich, der im Jahre 66 u. Z. ausbrach und dem im Jahre 70 u. Z. das Ende des jüdischen Jerusalem und seines Tempels folgte. Petrus wußte, daß sein Tod nahte, und er fühlte, daß es seine Verpflichtung war, seine Mitchristen davor zu warnen, mit der nichtchristlichen Welt den „Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung“ fortzusetzen. Um die dringende Notwendigkeit hervorzuheben, einen solch verderblichen Lauf zu vermeiden, selbst wenn es Verfolgung nach sich ziehen würde, zeigte Petrus, wie kurz die Zeit war, indem er schrieb: „Das Ende aller Dinge aber hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes [nicht durch Drogengenuß der Wirklichkeit entfliehend], und seid wachsam im Hinblick auf Gebete.“ (1. Petr. 4:4-7) Die Lage wurde noch ernster, weil die Kundgebung des göttlichen Gerichts mit Bezug auf die Christenversammlung bereits begonnen hatte. Wer würde bei der göttlichen Prüfung und genauen Untersuchung Gottes Billigung finden? Nicht die, die es sich leichtmachten, nicht die, die sich der ausschweifenden Lebensweise der Welt anpaßten, nicht die, die sich willentlich unchristlichen Dingen widmeten, die dem moralisch verderbten, gefallenen Fleisch gefielen. (Spr. 1:32, 33) Der Apostel Petrus schrieb:
29 „Leidet er aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern er verherrliche Gott weiterhin in diesem Namen. Denn es ist die bestimmte Zeit, daß das Gericht beim Hause Gottes anfange. Wenn es nun zuerst bei uns [dem Hause Gottes] anfängt, was wird das Ende derer sein, die der guten Botschaft nicht gehorchen? ,Und wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und der Sünder [innerhalb der Christenversammlung] zeigen?‘ So mögen denn auch die, die gemäß dem Willen Gottes leiden, weiterhin ihre Seelen, während sie Gutes tun, einem treuen Schöpfer anbefehlen.“ — 1. Petr. 4:16-19.
30. Warum ist es für einen getauften Christen besonders zu dieser Zeit so gewagt, in irgendeinem Maße die „Gottlosen“ und „Sünder“ nachzuahmen?
30 Auch wenn ein treuer Nachfolger Jesu Christi in der Christenversammlung seine ‘Gerechtigkeit’ bewahrt, wird er „mit Mühe gerettet“. Sollte ein getaufter Christ irgendwie den „Gottlosen“ und den „Sünder“ nachahmen, würde seine Rettung um so schwieriger werden. Oder würde er sich überhaupt als würdig erweisen, gerettet zu werden? Das ist etwas, woran Christen heute denken sollten. Bestimmt kann hinsichtlich unserer Generation wahrheitsgemäß gesagt werden: „Das Ende aller Dinge ... hat sich genaht.“ Gott hat nun damit begonnen, richterliche Entscheidungen in bezug auf sein eigenes „Haus“ der Anbeter zu treffen. Darauf wurde im dritten Kapitel der Prophezeiung Maleachis Bezug genommen, wo von Jehovas Kommen zu seinem geistigen Tempel gesagt wird, er werde von Jesus Christus als dem „Boten des Bundes“ begleitet werden. Gegen wen wird Jehova, der göttliche Richter, Zeugnis wie gegen Gesetzesübertreter und Sünder ablegen? Er sagt es uns in Maleachi 3:5:
31—33. (a) Wie weist Maleachi 3:5 auf die ernste Gefahr hin, der sich diejenigen gegenübersehen, die jetzt Suchtmitteln versklavt sind? (b) Was für andere Beweise aus der Heiligen Schrift zeigen den Zusammenhang zwischen Spiritismus und dem Gebrauch von Drogen?
31 „‚Und ich will euch zum Gericht nahen, und ich will ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer [pharmakous, gemäß der griechischen Septuaginta] und wider die Ehebrecher und wider die falsch Schwörenden und wider diejenigen, die mit dem Lohn eines Lohnarbeiters, mit der Witwe und mit dem vaterlosen Knaben betrügerisch handeln, und diejenigen, die den als Fremdling Ansässigen wegweisen, wobei sie mich nicht gefürchtet haben‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“
32 Man beachte, daß die ersten, die Jehova als diejenigen erwähnt, denen sein schnelles Zeugnis hinsichtlich ihres Unrechttuns gilt, die „Zauberer“ sind. In der griechischen Septuaginta, die vor der Zeit Christi von alexandrinischen Juden übersetzt wurde, ist das Wort für „Zauberer“ mit dem griechischen Wort pharmakous wiedergegeben worden. Das ist dasselbe Wort, das in Offenbarung 21:8 gebraucht wird, wo es einige Übersetzer mit „Zauberer“ wiedergegeben haben, während die Neue-Welt-Übersetzung es mit dem Ausdruck „die Spiritismus ausüben“ wiedergibt. Die ehemaligen Zauberer trieben in der Tat Spiritismus. Das griechische Wort, das auf sie angewandt wird, bedeutet buchstäblich „Drogengebraucher“, nicht „Drogisten“, wie zum Beispiel „Pharmazeuten“. Die Zauberer der alten Zeit waren die Drogenhändler ihrer Tage.
33 Die vorchristliche griechische Septuaginta gebraucht das verwandte griechische Wort phármakon (was buchstäblich „Droge“ bedeutet, aber mit „Zauberei“ übersetzt wurde) mindestens fünfmal. Die götzendienerische Königin Isebel des alten Israel trieb so etwas wie phármakon (in der Mehrzahl) oder „Zauberei“. (2. Kö. 9:22, LXX) Sie wurde von König Jehu getötet, der als Jehovas Urteilsvollstrecker amtete. Diejenigen, die Kunden der berufsmäßigen „Zauberer“ oder Ausüber von Spiritismus waren, nahmen auch an spiritistischen Bräuchen teil und wurden verurteilt.
34—36. (a) Warum ist es vernünftig, daß solche Bräuche jetzt einer richterlichen Aufmerksamkeit unterzogen werden? (b) Welche Verantwortung ruht somit auf denen, die als Hirten der Herde Gottes dienen?
34 Es ist also kaum verwunderlich, daß in diesen Tagen der weitverbreiteten Drogensucht und des zunehmenden Gebrauchs des Tabaks Personen, die sich solchen Dingen hingeben, einer richterlichen Prüfung unterzogen werden sollten. Jehova Gott, der höchste Richter, ist in seinem geistigen Tempel und untersucht besonders genau diejenigen, die bekennen, ihn an dieser heiligen Stätte anzubeten. Er hat verheißen, daß er ein schneller Zeuge sein werde wider die Zauberer oder diejenigen, die Spiritismus treiben, was von alten Zeiten her mit versklavenden, suchterzeugenden Drogen im Zusammenhang steht.
35 Möchten wir, daß Jehova Gott ein schneller Zeuge werde wider uns als Drogensüchtige oder als solche, die sich dem Genuß eines anderen suchterzeugenden, schädlichen Unkrauts hingeben, wodurch wir uns dem Einfluß der Dämonengeister aussetzen? Jehovas Gericht wider solche Süchtigen wird in der nahenden „großen Drangsal“ ihre Vernichtung bedeuten. (Offb. 21:8) Ganz bestimmt will Jehova Gott solche Süchtigen jetzt, am „Abschluß des Systems der Dinge“, nicht in der Versammlung seiner christlichen Zeugen haben. Von dem verheißenen „Neuen Jerusalem“ sagt Offenbarung 22:15: „Draußen sind die Hunde und die, die Spiritismus treiben [die Drogengebraucher, Kingdom Interlinear Translation], und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der einer Lüge zuneigt und sie verübt.“
36 Daher werden diese Anweisungen in einem tiefen Verantwortungsgefühl gegenüber Jehova Gott gegeben. Es ist somit die Pflicht der Ältesten, als geistige Aufseher der Herde Gottes dafür zu sorgen, daß solch unerwünschte Elemente nicht als anerkannte, getaufte Glieder der Versammlungen der christlichen Zeugen Jehovas aufgenommen werden.
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