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  • „Jedes sittliche Empfinden verloren“
    Der Wachtturm 1954 | 1. April
    • Kann ein solcher Survey über das Verhalten allen zugänglich gemacht werden, ohne dadurch einen Einfluß auf das Benehmen der Leser und jener, die etwas über ihn hören, auszuüben? Kinsey selbst weist darauf hin, als er die Vorteile eines Interviews durch einen Fragebogen bespricht, daß in dem letzteren die Unerfahrenheit einiger Befragter berücksichtigt werden würde. Er schreibt: ‚Aber ein Fragebogen muß alles einbeziehen, was der sehr erfahrene Erwachsene unternommen haben mag. Es gibt vielleicht im Verlaufe eines einzigen Interviews schon verschiedene Einwände gegen eine derartige Bloßstellung aller Möglichkeiten des geschlechtlichen Benehmens des Menschen!‘ Offensichtlich kann man diese Bemerkung noch erweitern: Es gibt auch verschiedene Einwände gegen die Bloßstellung all der Möglichkeiten sexueller Tätigkeit des Menschen dem unerfahrenen Leser gegenüber.“ — Natural History, Oktober 1953.

      Sinne, die mit solchen Gedanken angefüllt sind, mögen Pläne machen, um solche Gedanken in die Tat umzusetzen. Das steht aber im Gegensatz zu folgendem Rat: „Plant nicht im voraus für die Begierden des Fleisches.“ Statt dessen „leget ab alle moralische Schlechtigkeit“. Anstatt schlechte Gedanken in den Sinn zu pflanzen, „leget alle Unsauberkeit und die reichlich vorhandene moralische Schlechtigkeit ab, und laßt euch mit Milde das Wort einpflanzen, das eure Seelen retten kann“. Indem wir genaue Erkenntnis von Gott aufnehmen, müssen die alten, unsauberen Bräuche weichen, um dem vernünftigen Verhalten Platz zu machen: „Tötet daher die Glieder eures Leibes ab, die auf der Erde sind, hinsichtlich Hurerei, Unreinigkeit, sexueller Gelüste, schädlicher Begierde und Habsucht, was Götzendienst ist. Um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes. Gerade in diesen Dingen wandeltet auch ihr einst, als ihr darin zu leben pflegtet. Nun aber tut sie wirklich alle von euch weg: Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte und unzüchtiges Reden aus eurem Munde. Belüget einander nicht. Streifet ab die alte Persönlichkeit mit ihren Praktiken, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf.“ Dadurch, daß ihr unsaubere Gedanken verwerft, und auferbauende Gedanken in euch aufnehmt, kommt es, daß ihr euch ‚nicht mehr nach diesem System der Dinge formt, sondern umgewandelt werdet, indem ihr euren Sinn neu gestaltet‘. — Röm. 13:14; 1. Pet. 2:1; Jak. 1:21; Kol. 3:5-10; Röm. 12:2, NW,

      „GEBRANDMARKT IN IHREM GEWISSEN WIE MIT EINEM BRENNEISEN“

      Ein Christ gehorcht Gott nicht nur aus Furcht vor seinem Zorn, sondern auch und vornehmlich aus einem guten Gewissen heraus. Dieses Gewissen ist in seinem Urteilsvermögen über Recht und Unrecht durch Gottes Wort geschult. Paulus betonte jenen Punkt, als er Christen ermahnte, Jehova und Christus untertan zu sein: „Daher besteht zwingender Grund, daß ihr untertan seid, nicht allein um dieses Zornes, sondern auch um eures Gewissens willen.“ Die Menschen sagen, das Gewissen sei ein Führer. Die Bibel sagt das auch. Sie sagt: Menschen, die Jehovas Gesetz nicht kennen, tun Dinge, wobei ‚ihr Gewissen mit ihnen Zeugnis gibt und ihre eigenen Gedanken, die sie untereinander haben, sie entweder anklagen oder sogar entschuldigen‘, je nachdem, ob Dinge gut oder böse sind. Aber wir wissen, daß „nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten“, wenn er sich nicht von Gottes Wort leiten läßt. Es ist nur das göttlich erzogene Gewissen, dessen Treibstacheln und Stachelstöcke eine sichere Führung bilden. Nur auf dieses Gewissen paßt die Beschreibung: „Das Gewissen des Menschen ist eine Lampe Jehovas, durchforschend alle Kammern des Leibes.“ Es muß sauber, rein und feinfühlig bleiben, wenn wir ein gutes Gewissen bewahren wollen. — Röm. 13:5; 2:15, NW; Jer. 10:23; Spr. 20:27, AÜ; 1. Pet. 3:16, NW.

      Aber wie steht es mit jenen, die ein taubes Ohr für die Stimme ihres Gewissens haben? Oder solchen, die ihre Missetaten vernunftgemäß erklären, um die wohlbegründeten Proteste ihres Gewissens totzuschweigen? Wenn man ohne Rücksicht und Achtsamkeit gegen seine Schreie handelt, wird es verletzt. Wegen einer solchen Verletzung und wiederholten Verwundung wird es gezwungen, sich zu seiner eigenen Heilung und zu seinem eigenen Schutz zu verhärten und zu vernarben. Die Bibel sagt von solchen, daß sie ‚gebrandmarkt sind in ihrem Gewissen wie mit einem Brenneisen‘. Wenn Fleisch von einem heißen Brenneisen versengt wird, so bildet sich als sichtbares Merkmal ein narbiges Gewebe, das ohne Nervenspitzen und ohne Gefühlssinn ist. Ein Gewissen, das so gekennzeichnet wird, ist nicht mehr fähig, zu fühlen, ob etwas falsch oder richtig ist. Ihre Besitzer sind wie „unvernünftige Tiere, naturgemäß zum Fang und Verderben geboren“, denn Tiere haben kein Gewissen. Solche Menschen sehen das Geschlechtliche lediglich als eine biologische Notwendigkeit an, um befriedigt zu sein, statt als Ausdruck selbstloser Liebe. Wie Tiere sind solche Menschen für die hohen Grundgesetze des Benehmens gefühllos geworden. Sie haben sich so sehr erniedrigt, daß sie jedes sittliche Empfinden verloren haben. Gottes Wort warnt Christen vor einer derartigen geistigen Finsternis und Entfremdung vom göttlichen Leben: „Daß ihr nicht länger wandelt gleichwie auch die Nationen wandeln, in der Uneinträglichkeit ihres Sinnes, während sie geistig in Finsternis sind und entfremdet dem Leben, das Gott gehört, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihrer Herzen. Da sie jedes sittliche Empfinden verloren, gaben sie sich selbst einem zügellosen Wandel hin, um mit Gier allerart Unreinigkeit zu treiben.“ — 1. Tim. 4:2; 2. Pet. 2:12; Eph. 4:17-19, NW.

      Die denkenden Menschen von heute sorgen sich nicht nur über jenen moralischen Zerfall, sondern noch mehr darüber, daß man diesem Zerfall mit verhärteter Gleichgültigkeit begegnet, und ihn mit Gefühllosigkeit und Herzenshärte hinnimmt. Man ist besorgt, weil die Entartung „jedes sittliche Empfinden verloren“ hat. Diese moralische Verwesung breitet sich nicht nur auf dem Gebiet der sexuellen Moral aus, sondern sie untergräbt alle Gedanken und Handlungen der Menschheit. Eine führende Zeitschrift in den Vereinigten Staaten fragte: „Ist die Moral aus der Mode gekommen?“ Der Geistliche R. J. McCracken stellte die sehr zutreffende Frage: „Ist die moralische Haltung des Volkes — seine Politik, sein Geschäftsleben, seine Literatur, sein Theater, sein Film, sein Radionetz, seine Fernsehstationen — christlich?“ Der verwirrte Kleriker Reinhold Niebuhr zerbrach sich den Kopf über den moralischen Zusammenbruch: „Es ist nicht ganz klar, warum alles in des Menschen Geschichte verkehrt gegangen zu sein scheint.“

      DIE FOLGE DES MORALISCHEN ZUSAMMENBRUCHS

      Aber sehr klar ist das dagegen solchen, die der Bibel glauben und sie verstehen. Sie wissen, daß Satan der Gott dieses Systems der Dinge ist und die ganze Welt in seiner Macht liegt. Sie verstehen, daß, solange Satan in den Kreis der Erde verbannt ist, dämonische Propaganda die bewohnte Erde füllt. Sie wissen ferner, daß des Menschen wirkliche Feinde die bösen Geistmächte sind, und daß der einzige Schutz für Menschen darin besteht, „die vollständige Waffenrüstung Gottes“, Jehovas, anzuziehen. (2. Kor. 4:4; 1. Joh. 5:19; Off. 16:14; 12:12; Eph. 6:11-17, NW) Diese Weisheit aus Gottes Wort mag Menschen, die mit weltlicher Weisheit durchsetzt sind, närrisch erscheinen. Darum wenden sie sich von der Bibel ab, um die Philosophien und Theorien der Menschen in sich aufzunehmen. Sie legen damit den einzig sicheren Schutz ab und sind der Invasion der dämonischen Einflüsse schutzlos ausgesetzt. Sogar die Erkenntnis, die sie sammeln, gebrauchen sie auf niedrige und entartete Weise. Alles das beschleunigt nur noch die moralische Fäulnis. Durch ihre Verschlagenheit sind die Menschen verführt, durch ihre Eitelkeit sind sie verblendet. Sie können nicht sehen, daß die Wehen unserer Zeit eine Erfüllung der Bibelprophezeiung und die letzten Zuckungen eines sterbenden Systems der Dinge sind. Ihr weltlichweiser Spott über die Bibel macht sie für die anbrechenden „neuen Himmel und eine neue Erde“ blind. — 2. Pet. 3:3, 4, 13, NW.

      Der moralische Zusammenbruch ist mehr als ein vorhergesagtes Zeichen der letzten Tage dieses bösen Systems der Dinge. (2. Tim. 3:1-5) Er ist ein trennender Keil für die Menschen, eine Kluft zwischen Gerechtigkeitsliebenden und Bösewichten, die auf dem Gebiet der Moral gleichgültig sind. Während die Masse die Unmoral apathisch als etwas Normales hinnimmt, ist eine Minderheit gerecht eingestellter Menschen darüber tief beunruhigt und betrübt. Sie gleichen Noah, der sich weigerte, den Weg seines Zeitgenossen zu gehen, dessen „Bosheit groß war auf Erden, und alle Neigungen der Gedanken seines Herzens nur schlecht alle Zeit“. Sie sind wie Lot, „denn während jener Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten“. Sie gehören zu den Menschen, „welche seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen“. Sie sind diejenigen, die in Harmagedon zum Leben in Jehovas neuer Welt mit ihrem hohen moralischen Niveau befreit werden. Das üppige Sprossen der Bösen zeigt die Nähe der vernichtenden Erntezeit an: „Wenn die Gesetzlosen sprossen wie Gras, und alle, die Frevel tun, blühen, so geschieht es, damit sie vertilgt werden für immer.“ — 1. Mose 6:5; 2. Pet. 2:8, NW; Hes. 9:4; Ps. 92:7.

      Durch ihren Lauf entscheiden die Menschen selbst, ob sie für die Moral eintreten oder ob sie die Unmoral billigen. Stimmst du dafür, daß man die guten Regeln einfach aufgibt, weil nur wenige nach ihnen handeln? Sollten alle untergehen, weil viele herabsinken? Was jene Soziologen tun, bedeutet, denen, die im See der Unmoral strampeln, die Rettungsringe wegzunehmen und ihnen Felsbrocken zuzuwerfen. Die Bibelgrundsätze sind dagegen für solche, die sich an ihnen festhalten, Lebensretter. Laß also deinen geistigen Halt an der Gerechtigkeit nicht locker werden, indem du Schmutz in deinen Sinn aufnimmst. Festige vielmehr deine Lauterkeit, indem du deinen Sinn mit reinen Gedanken füllst. Beachte den Rat: „Was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, über diese Dinge denket nach.“ Rechtes Denken ist der Schlüssel zu gutem Benehmen. „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus seinem guten Schatz gute Dinge hervor, dagegen bringt der böse Mensch aus seinem bösen Schatz böse Dinge hervor.“ „Denn wie er es abmißt in seiner Seele, so ist er.“ — Phil. 4:8; Matth. 12:34, 35, NW; Spr. 23:7.

      Fülle also deinen Sinn mit guten Dingen und vermeide, durch das Böse verstrickt zu werden. Wenn wir Gutes ernten wollen, müssen wir zuerst Gutes säen. Wir müssen so lange Gutes säen, bis die Erntezeit gekommen ist. Wir dürfen uns nicht durch den moralischen Zusammenbruch schwächen lassen und niemals nachlassen: „Gott ist nicht jemand, der sich spotten läßt. Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten: denn wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleische Verwesung ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird von, dem Geiste ewiges Leben ernten. So laßt uns nicht nachlassen, das Rechte zu tun, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir es nicht aufgeben.“ — Gal. 6:7-9, NW.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1954 | 1. April
    • Fragen von Lesern

      ● Werden durch das Lotteriespiel biblische Grundsätze verletzt? Ist es für einen Christen verkehrt, eine weltliche Stelle in einem Lotterieunternehmen zu bekleiden, wie z. B. in gesetzlich erlaubter Lotterie oder in einem Spielhause? — V. W., Haiti, Westindien.

      Christen sollen für ihr Einkommen arbeiten. ‚Arbeitet mit euren Händen, so wie wir euch geboten haben, damit ihr anständig wandelt gegenüber Leuten, die draußen sind, und nichts bedürft.‘ „Als wir bei euch waren, pflegten wir euch diese Anweisung zu geben: ‚Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.‘ Solchen Personen gebieten wir und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, daß sie, indem sie still arbeiten, das selbstverdiente Brot essen sollten.“ „Wir treffen redliche Fürsorge, nicht allein vor Jehova, sondern auch vor Menschen.“ „Sorget für das, was recht ist in den Augen aller Menschen.“ „Gewißlich, wenn jemand für die Seinigen und besonders für die Glieder seines Haushalts nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger.“ (1. Thess. 4:11, 12; 2. Thess. 3:10, 12; 2. Kor. 8:21; Röm. 12:17; 1. Tim. 5:8, NW) Um Geld zu spielen ist keine Dienstleistung für das Geld, das man gewinnt; man erlangt dadurch etwas für nichts von jemand, der nicht will, daß man es haben soll. Überdies wird das Spielen um Geld bei gewissen Leuten oft zu einer Leidenschaft, und sie

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