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  • Wovon läßt du dich im Leben leiten?
    Der Wachtturm 1982 | 15. Oktober
    • jemandem besonders ausgeprägt sein, der sehr streng mit sich selbst ist oder viel von sich fordert und daher denkt, andere müßten genauso eingestellt sein. Paulus schrieb jedoch an Christen: „Nicht, daß wir die Herren über euren Glauben sind, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude, denn ihr steht durch euren Glauben“ (2. Korinther 1:24). Deshalb dürfen wir als Christen im allgemeinen nicht erwarten, daß Verantwortliche für jede Kleinigkeit eine Regel aufstellen. Statt dessen sollten wir mehr Erkenntnis über das erlangen, was Gottes Wort sagt, um unser Gewissen und unser Wahrnehmungsvermögen zu schulen (Hebräer 5:14).

      17. Vor welcher anderen falschen Ansicht müssen wir uns hüten?

      17 Eine andere Gefahr besteht darin, daß man in das entgegengesetzte Extrem fällt und meint, einem Christen stehe es frei, praktisch alles zu tun, was ihm sein Gewissen erlaube. Vor kurzem haben einige eine Streitfrage daraus gemacht, indem sie sagten: „Das Christentum ist keine Religion von Regeln“, und sie verwiesen auf Schriftstellen wie Galater 5:13, 14, wo es heißt: „Ihr seid natürlich zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur benutzt diese Freiheit nicht als einen Anlaß für das Fleisch, sondern durch Liebe dient einander wie Sklaven. Denn das ganze ,Gesetz‘ ist in e i n e m Ausspruch erfüllt, nämlich: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘“ Es stimmt zwar, daß Christen weder unter dem mosaischen Gesetz noch unter einer anderen ausführlichen Sammlung göttlicher Gesetze stehen, doch wir sollten achtgeben, daß uns „niemand durch überredende Argumente [„überredende und zugkräftige Argumente und verführerische Rede“, Amplified Bible] betöre“, denn eine unvoreingenommene Untersuchung der Bibel ergibt, daß sie einige für uns gültige Gesetze und Regeln enthält (Kolosser 2:4).

      Christen sind nicht ohne Gesetz

      18, 19. Wie stehen Christen zu biblischen Gesetzen und Regeln?

      18 Paulus schrieb an die Korinther, daß ein Mann, der sich der Hurerei schuldig gemacht habe, ausgeschlossen werden sollte. Er fügte hinzu, daß weder Götzendiener noch Ehebrecher, noch Homosexuelle, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser „Gottes Königreich ererben“ werden (1. Korinther 5:1, 6, 7, 11-13; 6:9-11). Wir lesen auch, daß sich Christen ‘der Dinge enthalten sollten, die Götzen geopfert wurden, des Blutes, des Erwürgten und der Hurerei’ und daß angebliche Brüder, die Irrlehren fördern, abgewiesen werden sollten (Apostelgeschichte 15:28, 29; Titus 3:10; 2. Johannes 9-11). Es handelt sich hier eindeutig um Gesetze. Wer solche Sünden treibt, kann kein wahrer Christ werden. Und wenn ein Diener Gottes in reueloser Weise fortgesetzt diese Sünden begeht, muß ihm die Gemeinschaft entzogen werden.

      19 Wir finden auch biblische Vorschriften, die nichts mit Angelegenheiten zu tun haben, auf die ein Gemeinschaftsentzug steht. Paulus schrieb zum Beispiel, ledige Christen sollten „nur im Herrn“ heiraten, und er gab die Anweisung: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen“ (1. Korinther 7:39; 2. Thessalonicher 3:10). Jemand könnte denken: „Wenn ich bei Nichtbeachtung dieser Anweisungen nicht ausgeschlossen werde, handelt es sich nicht um gewichtige Regeln.“ Welch ein unvernünftiger Gedanke! In Gottes Augen sind diese Regeln gewichtig. Forderte Paulus die Thessalonicher nicht auf, faule Personen, die die Regel in bezug auf das Arbeiten willentlich außer acht ließen zu ‘bezeichnen’ und mit ihnen ‘keinen Umgang zu haben’? (2. Thessalonicher 3:14, 15).b

      20, 21. Was können wir über Richtlinien für die Versammlung lernen, und wie sollten wir darüber denken?

      20 Gewisse Regeln kommen besonders den einzelnen Versammlungen zugute. Früher konnten beispielsweise einige Christen in fremden Zungen reden. Paulus gab die Anweisung, jedesmal nur zwei oder drei von ihnen reden zu lassen, und zwar nacheinander, und auch ein Übersetzer sollte dasein. Diese Regeln förderten den Frieden und die Ordnung (1. Korinther 14:26-33). In ähnlicher Weise können heute die Ältesten einer Versammlung die Anweisungen geben, die Ausgänge des Königreichssaales freizuhalten, nicht unnötigerweise Sitzplätze zu belegen oder beim Parken von Fahrzeugen auf die Nachbarn und auf die Sicherheit zu achten. Solche für eine Versammlung geltenden Regeln sind nicht schriftwidrig, denn sie dienen demselben Zweck (dem Frieden und der Ordnung) wie der Rat des Paulus bezüglich des Zungenredens. Damit im Zusammenhang steht auch der biblische Rat: „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen“ (Hebräer 13:17). Dieser Text muß sich auf den Gehorsam gegenüber der Leitung der Ältesten in Versammlungsangelegenheiten beziehen, denn Sünden wie Lügen oder Stehlen zu vermeiden hat mit Gehorsam gegenüber Gott zu tun. Der Leitung der Ältesten zu gehorchen ist außerdem nicht schwierig, wenn sie nicht auf den Buchstaben des Gesetzes pochen und nicht „über die herrschen, die Gottes Erbe sind“ (1. Petrus 5:3).

      21 Andere „Regeln“ oder Richtlinien sind zum Nutzen der weltweiten Versammlung. Zum Beispiel werden Jehovas Zeugen gebeten, einen Bericht über ihre Zeugnistätigkeit abzugeben. (Vergleiche Apostelgeschichte 2:41, 42; 8:14.) Wer zu dem Extrem der Freiheit des einzelnen „hinpendelt“, ist vielleicht damit nicht einverstanden. Man denke jedoch an das Gute, das dadurch bewirkt werden kann: Die Aufseher der Herde können aufgrund der Berichte wissen, inwieweit das Königreichszeugnis gegeben worden ist, wo Hilfe benötigt wird und wann neue Jünger zu einer Versammlung zusammengefaßt werden können. Freuen wir uns überdies nicht, wenn wir die Berichte von der ganzen Erde lesen können? (Hesekiel 9:11; Markus 6:30; Apostelgeschichte 14:21-23; 15:3; 19:1-6). In dem Vertrauen, daß Gott sein Volk leitet, können wir einen Geist der Zusammenarbeit bekunden.

      22. Warum müssen wir uns mit dem Thema „Gewissen“ noch weiter befassen?

      22 Außer besonderen Gesetzen oder Regeln enthält die Bibel auch nützliche Grundsätze, die weise Christen anwenden können, um ‘auf ihrem Wege untadelig’ zu sein (Psalm 119:1). Grundsätze helfen uns besonders, unser Gewissen mit den Gedanken Gottes in Einklang zu bringen. Aber von welcher Bedeutung ist das für „Gewissensangelegenheiten“? Einige haben sich auf den Standpunkt gestellt: „Wenn es sich um eine Gewissensfrage handelt, bleibt es völlig mir überlassen, was ich tue.“ Aus dem nächsten Artikel erfahren wir Näheres darüber, wie wir unser Gewissen schulen und den größten Nutzen daraus ziehen können.

  • Aus der göttlichen Gabe des Gewissens Nutzen ziehen
    Der Wachtturm 1982 | 15. Oktober
    • Aus der göttlichen Gabe des Gewissens Nutzen ziehen

      „Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen; seine Schritte werden nicht wanken“ (Psalm 37:31).

      1, 2. Warum sollten wir uns mit der Frage auseinandersetzen, ob wir uns von unserem Gewissen leiten lassen können? (Sprüche 12:15; 14:12).

      GOTT hat Christen zwar keine ausführliche Gesetzessammlung gegeben, doch hat er für einige Gesetze oder ausdrückliche Regeln und für viele Grundsätze gesorgt, die wir im Einklang mit unserem Glauben und unserem Gewissen anwenden sollten. Aber ein Gewissen zu haben bedeutet noch nicht, daraus vollen Nutzen zu ziehen. Viele Menschen glauben, alles was ihr Gewissen nicht beunruhige, sei in Ordnung. Ist diese Denkweise jedoch richtig?

      2 Die Bibel zeigt, daß uns unser Gewissen aufgrund unseres sündigen Fleisches irreführen kann; es kann schwach, irregeleitet oder befleckt sein. Wie gefährlich die Ansicht ist, man solle sich von seinem Gewissen leiten lassen, können wir besser verstehen, wenn wir die Bewohner der Insel Kreta betrachten, von denen man im ersten Jahrhundert sagte, sie seien „Lügner, schädliche wilde Tiere, unbeschäftigte Fresser“ (Titus 1:10-12).

      3. Wie wirkte sich das Gewissen auf die Kreter aus?

      3 Wie alle anderen Menschen hatten auch die Kreter ein angeborenes Gewissen. Sie zogen jedoch keinen Nutzen daraus. Der Apostel Paulus schrieb an Titus, der sich auf Kreta befand: „Den Reinen sind alle Dinge rein. Den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihr Sinn als auch ihr Gewissen ist befleckt“ (Titus 1:15; Römer 2:14, 15). Die meisten Kreter hatten ein unempfindliches Gewissen, das ihnen nicht half, das zu tun, was sittlich einwandfrei oder rein war (1. Timotheus 4:2). Für viele Kreter war „nichts rein“. Warum? Da ihr Gewissen befleckt war, betrachteten sie jede Situation als eine Gelegenheit, Schlechtes zu tun. Vielleicht sagten sie sich: „Mein Gewissen ist deswegen nicht beunruhigt.“ Es hätte jedoch beunruhigt sein sollen. Einige kretische Juden oder Proselyten waren zu Pfingsten 33 u. Z. in Jerusalem gewesen. Ihre biblische Erkenntnis hätte ihnen helfen sollen, nicht zu lügen, keine schädlichen Dinge zu treiben und nicht zu schlemmen. Und allen, die Jesus angenommen hatten, wurde auch noch durch seine Lehren geholfen, ein gut funktionierendes Gewissen zu haben (Apostelgeschichte 2:5, 11; Titus 1:5; 2:2-5; 3:3-7).

      4, 5. Was können wir aus dem Fall des Paulus über das Gewissen lernen?

      4 Das Gewissen kann selbst eine Person irreführen, die unter dem Einfluß des Wortes Gottes steht und das Rechte zu tun wünscht. Saulus (oder Paulus) kannte die Schrift und diente Gott eifrig gemäß dem mosaischen Gesetz. Er war jedoch hinsichtlich der fortschreitenden Verwirklichung des Willens Gottes nicht auf dem laufenden. Er war, nachdem der Messias in Erfüllung der Prophezeiungen gekommen war, gepredigt hatte und gestorben war, immer noch ein Pharisäer und ein aktiver Anhänger des Judaismus. Sein Gewissen hinderte ihn nicht, „ein Verfolger der Versammlung“ zu sein, indem er „Drohung

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