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Christen sollten ein ehrliches Leben führenDer Wachtturm 1969 | 1. Dezember
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ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.“ — Luk. 16:10.
Gibt es in deiner Firma einen Verkaufsraum, in dem du Waren zu sehr niedrigen Preisen erhalten kannst? Diese Vergünstigungen sind gewöhnlich auf den Arbeitnehmer und seine unmittelbare Familie beschränkt. Wäre es daher nicht unehrlich, dieses Vorrecht zu mißbrauchen, indem man Einkäufe für andere besorgt oder Waren zu einem höheren Preis weiterverkauft? Einige mögen schlußfolgern, die Firma verliere kein Geld beim Verkauf dieser Waren und sie würde wirklich nichts dagegen haben. Aber haben sie Rücksprache mit dem Besitzer der Firma genommen, um festzustellen, welcher Verfahrensweise man hierbei folgt? Die eigene Meinung oder die eines anderen Angestellten mag wegen persönlicher Interessen verdreht sein.
An manchen Orten ist es üblich, daß Arbeitnehmer mit ihren Arbeitgebern vereinbaren, daß Glieder ihrer Familie auf die Lohnliste gesetzt werden, obwohl diese Familienangehörigen tatsächlich nicht in der Firma arbeiten. Der Arbeitgeber hat keinen finanziellen Verlust, da das Gehalt des Angestellten lediglich in kleinere Beträge auf zwei, drei oder mehr Familienglieder aufgeteilt wird. Der Arbeitgeber wird also nicht beraubt. Aber wird die Regierung betrogen?
Dieses Aufteilen der Gehälter ermöglicht es, daß jeder „Arbeiter“ ein Einkommen hat, das steuerfrei ist, was nicht der Fall wäre, wenn das gesamte Gehalt nur an eine Person ausgezahlt würde. Auch kann dann jedes Glied der Familie, das auf der Lohnliste steht, Leistungen der Sozialversicherung empfangen. Aber ist es ehrlich, wenn man diese Leistungen in Anspruch nimmt, wenn man nicht wirklich ein Anrecht darauf hat? Lebt man dabei nicht mit einer Lüge?
DIE SACHE DES GEWISSENS
Du magst nun an etwas in deinem eigenen Leben denken, was dich zu Fragen veranlaßt. Du magst dich gedrängt fühlen zu fragen: „Ist es falsch, dies zu tun, oder ist es falsch, jenes zu tun?“ Gesetze und Bestimmungen enthalten so viele Feinheiten und Auslegungen, daß du wirklich verwirrt sein magst. Es kann sein, daß du keinen biblischen Grundsatz kennst, der sich direkt auf das, was du im Sinn hast, bezieht. Aber es gibt Möglichkeiten, festzustellen, was recht und was unrecht ist.
Bist du zum Beispiel im Zweifel darüber, was du mitnehmen kannst, wenn du von einem Land in ein anderes reist? Dann erkundige dich bei den Zollbehörden. Oder hat das Problem etwas mit allgemeinen Gepflogenheiten an deiner Arbeitsstelle zu tun? Wende dich an den Besitzer oder an den Geschäftsführer, um seine Ansicht zu erfahren. Sei offen. Gewöhnlich kannst du feststellen, ob eine gewisse Handlung als richtig oder falsch angesehen wird, wenn du die maßgebenden Personen darüber befragst.
Es mag jedoch sein, daß dir der Betreffende, an den du dich wendest, keine direkte Antwort gibt. Dann liegt es bei dir, zu entscheiden, was du tun willst. Es gibt gewisse Dinge, die einfach dem Gewissen einer Person überlassen bleiben müssen, und jeder muß seine eigene Last der Verantwortung vor Gott tragen. — Gal. 6:5.
Wenn du im Zweifel bist, so versuche nicht, dein Gewissen zu beruhigen, indem du versuchst, von jemand anders, der nichts mit der Sache zu tun hat, eine günstige Ansicht zu erfahren. Es gehört nicht zur Verantwortung eines Christen, einem anderen zu sagen, wie er sein Unternehmen leiten oder seine finanziellen Angelegenheiten mit anderen in Ordnung bringen soll. Ein gewisser Mann wünschte einmal, daß Jesus seinen Einfluß auf diese Weise gebrauchte, aber Jesus lehnte es ab, sich einzumischen. Seine Antwort lautete: „Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?“ — Luk. 12:13, 14.
Man denke daran, daß die Angelegenheit, vor Gott und den Menschen ein gutes Gewissen zu bewahren, nicht leichtgenommen werden darf. Die Bibel sagt, daß manche Personen, weil sie kein gutes Gewissen behalten, „an ihrem Glauben Schiffbruch erlitten haben“. Die Bibel zeigt auch, daß eine übertriebene Zuneigung zu materiellen Dingen ein Faktor ist, der dazu führen kann, daß man „sich selbst mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“. Der Christ handelt daher so, daß er ein gutes Gewissen bewahrt, selbst wenn es ihn materielle Besitztümer kostet. — 1. Tim. 1:19; 6:10; 4:2.
EIN GUTES GEWISSEN ENTWICKELN
Das christliche Gewissen wird durch das Studium des Wortes Gottes und durch Wertschätzung für die darin enthaltenen Grundsätze herangebildet. Gott hat den Menschen nicht in Unkenntnis darüber gelassen, welche Handlungsweise recht und welche unrecht ist. Nein, sondern er hat sein Wort, die Bibel, gegeben, so daß reife Christen durch dessen Gebrauch ‘ihr Wahrnehmungsvermögen zur Unterscheidung sowohl von Recht als auch Unrecht üben’ können. — Hebr. 5:13, 14.
Es gibt jedoch Millionen von Menschen, die den größten Teil ihres Lebens gemäß den Maßstäben dieses gegenwärtigen Systems der Dinge verbracht haben, ohne sich überhaupt darüber klarzuwerden, daß sie unehrlich waren. Sie sind nicht richtig geschult worden, um Recht von Unrecht zu unterscheiden. Vielleicht gehörst du zu diesen Personen. Vor kurzem jedoch magst du angefangen haben, Gottes Wort zu studieren, und du beginnst zu sehen, daß gewisse Handlungen von Gott mißbilligt werden. Was wirst du tun?
Es ist weise, wenn du dich entschließt, in Übereinstimmung mit deinem durch ein Studium des Wortes Gottes geschulten Gewissen zu handeln. Es stimmt, daß das in manchen Fällen bedeutet, dich materiell mit einem niedrigeren Lebensstandard zu begnügen, um dein Leben nach biblischen Grundsätzen auszurichten. Aber es lohnt sich! Die Freude eines reinen Gewissens sowohl vor Gott als auch vor den Menschen ist von weit größerem Wert als irgendwelche materiellen Besitztümer.
Was erforderlich ist, um ein ehrliches Leben zu führen, ist echter Glaube und wahre Liebe zu Gott. Glaubst du wirklich an Gottes Verheißungen, seine Diener in seinem neuen System der Dinge mit ewigem Leben zu segnen? (2. Petr. 3:13; Ps. 37:29) Wenn du daran glaubst und wenn du Gott wirklich liebst, wirst du dich aufrichtig bemühen, ehrlich zu sein und das zu tun, was in seinen Augen recht ist. „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen möchte, der halte seine Zunge von dem zurück, was schlecht ist, und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden, er wende sich aber ab vom Schlechten und tue Gutes.“ — 1. Petr. 3:10, 11.
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Kannst du dich noch erinnern?Der Wachtturm 1969 | 1. Dezember
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Kannst du dich noch erinnern?
Hast du die letzten Wachtturm-Ausgaben sorgfältig gelesen? Wenn ja, dann solltest du die folgenden wichtigen Gedanken wiedererkennen.
● Was meinte Paulus, als er gemäß 1. Korinther 13:8 schrieb: „Sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.“?
Er sprach von übernatürlicher Erkenntnis, die eine Wundergabe des heiligen Geistes war. Es handelt sich nicht um Erkenntnis, die jemand durch Erfahrung, Beobachtung oder durch ein Studium gewisser Bücher, etwa der Bibel, erwerben kann. — S. 479.a
● Wer ist der „Gott der Festungen“, den der „König des Nordens“, wie es in Daniel 11:38 heißt, ehrt?
Es ist der heutige wissenschaftliche Militarismus. — S. 498.
● Was ist über Thukydides, den einzigen „klassischen“ Geschichtsschreiber, der für die Genauigkeit seiner Angaben bekannt ist, zu sagen, wenn man seine Aufzeichnungen mit der Bibel vergleicht?
Er liefert Beweise, die die Bibelchronologie nicht in Frage ziehen, sondern bestätigen. — S. 511.
● Warum ist die Bibel ein Buch, aus dem man Hoffnung schöpfen kann?
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