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Wo aber sind die Früchte?Der Wachtturm 1959 | 15. Januar
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sagte: „Unsere Leute sind eifrige Christen. Wir erleben im 20. Jahrhundert eine Wiedergeburt des Christentums des ersten Jahrhunderts.“ Offenbar bemerkt man am Weinstock der Christenheit in Rußland ein üppiges Wachstum. Trägt er aber auch Früchte?
Nichts geht aus der Heiligen Schrift deutlicher hervor, als daß der wahre christliche Weinstock Frucht tragen sollte, die sich dadurch zeigt, daß gepredigt und Zeugnis abgelegt wird. Jesus predigte. Seine Apostel predigten. Andere erhielten den Auftrag, zu predigen. Allen wurde gesagt, daß ihre Errettung vom öffentlichen Bekenntnis abhängt. Es ist interessant, festzustellen, daß die Verfassung Sowjetrußlands dem atheistischen Kommunismus wohl gestattet, seine Ansichten zu propagieren, den religiösen Organisationen dieses Recht aber versagt. Gibt es auch Gottesdienstfreiheit? Ja, aber nur solange es sich um einen Gottesdienst handelt, der sich auf religiöse Gebäude beschränkt.
So wird uns über ein bekanntes orthodoxes kirchliches Monatsheft gesagt: „Es wird jedoch nicht direkt der Versuch unternommen, ihn [den Leser] zu bekehren, indem die Befürworter des atheistischen Staates in bezug auf ihre selbstgewählte Auffassung über die Naturwissenschaft herausgefordert würden. Das wäre wahrscheinlich ‚religiöse Propaganda‘, und dazu haben die Gläubigen nach der sowjetischen Verfassung kein Recht.“
Eine Gruppe von amerikanischen Geistlichen, die Rußland im Jahre 1956 besuchte, erklärte, daß die Kirchen von Rußland „unter dem Einfluß der russischen Regierung“ ständen und daß „sie ihre Gottesdienstfreiheit wahrscheinlich dadurch erlangten, daß sie bereit waren, der sowjet-kommunistischen Führung auf bedeutenden Gebieten“, so zum Beispiel in bezug auf die kommunistische Friedenspropaganda, „Gefolgschaft zu leisten“. Ist aber nun der Kommunismus oder Gottes Königreich die Hoffnung der Welt auf Frieden?
Gottes Wort verlangt von Christen, daß sie „die Frucht des Geistes“, nämlich „Liebe, Freude, Friede, Langmut“ usw., hervorbringen. Das schließt jedes Zufluchtnehmen zu fleischlichen Waffen aus. (Gal. 5:22) Der Weinstock der Christenheit in Rußland bringt bei weitem nicht diese Früchte hervor, sondern unterstützt die militaristischen Pläne der politischen Führer.
Der Quäker Sidney A. Bailey äußerte sich in der Zeitschrift The Christian Century vom 12. März 1958 wie folgt: „Als Quäker war ich besonders an der Frage interessiert, ob es für einen russischen Adventisten möglich sei, das sechste Gebot zu befolgen. Man sagte mir, daß niemand einen Menschen töten sollte, der keines Verbrechens schuldig ist, daß man aber seine Familie oder die Nation im Falle eines Angriffs verteidigen dürfe.“ Er fragte auch den Vorsitzenden der Kommission für religiöse Angelegenheiten, „wie die Sowjetregierung mit Wehrdienstverweigerern aus Gewissensgründen verfahre. Zuerst sagte er, es gäbe in Rußland keine solchen Fälle … Im Laufe des Gesprächs wurde mir jedoch klar, daß es in Rußland doch immer noch Leute gibt, die den Militärdienst verweigern. Herr Gostev drückte sich nicht genau aus, aber … jene, die jeden Dienst ablehnen, wie Jehovas Zeugen, werden offensichtlich als Deserteure behandelt und kommen vor Militärgerichte.“
Der Weinstock der Christenheit in Rußland mag gut gedeihen und immer größer werden, bringt er aber auch die Früchte der Königreichsverkündigung und die Früchte des Geistes hervor?
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„In deinem eigenen Interesse“Der Wachtturm 1959 | 15. Januar
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„In deinem eigenen Interesse“
„Junger Mann“, sagte einst Benjamin Franklin, „ich gebe dir den Rat, dich mit der Heiligen Schrift gut vertraut zu machen und fest daran zu glauben. Es liegt in deinem eigenen Interesse.“
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