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  • Gottes Geduld nicht ungebührend auf die Probe stellen
    Der Wachtturm 1972 | 15. August
    • den letzten vierzig Tagen der dreihundertneunzig Tage für die „Vergehung“ des „Hauses Israel“ parallel laufen. Die Zeiteinheit, die Jehova Hesekiel angab, war „ein Tag für ein Jahr“ und wurde durch Wiederholung betont. Demnach mußten die vierzig Jahre für die „Vergehung“ des „Hauses Juda“ mit den letzten vierzig Jahren der 390-Jahr-Periode für die „Vergehung“ des „Hauses Israel“ parallel laufen. Die letzten vierzig Jahre dieser Zeitperiode begannen im Jahre 647 v. u. Z. Beide Zeitperioden, die längere und die kürzere, mußten im selben Jahr enden, denn das damalige Jerusalem wurde nur einmal zerstört: im Jahre 607 v. u. Z.

      Doch nun erhebt sich die Frage: Wurde der Beginn jener vierzig Jahre für die „Vergehung des Hauses Juda“ durch etwas gekennzeichnet, was auf den Beginn der religiösen „Vergehung“ hinweisen würde? Jawohl, jene Zeitperiode wurde mit dem dreizehnten Jahr der Regierung des guten Königs Josia von Jerusalem eingeleitet, und das war das Jahr, in dem Jehova Jeremia zu seinem Propheten im Lande Juda ernannte. (Jer. 1:1-3; 25:3) Stellte aber der gute König Josia damals nicht die reine Anbetung Jehovas im ganzen Lande Juda wieder her? Warum sollte also Jehova die „Vergehung“ des „Hauses Juda“ von jenem Jahr an rechnen?

      WARUM DIE STRAFE NICHT ABZUWENDEN WAR

      Juda hatte sich einer solch schweren Vergehung schuldig gemacht, daß es keine Heilung mehr gab. Unter König Manasse, dem Großvater des Königs Josia, hatte es so viele und solche abscheulichen Sünden begangen, daß Jehova sie nicht von seinem Konto streichen konnte, das er gegen die blutbefleckte, götzendienerische Stadt Jerusalem führte. Wir lesen:

      „Nur auf Befehl Jehovas geschah es wider Juda, um es wegen der Sünden Manasses von seinen Augen zu entfernen, gemäß allem, was er getan hatte, und auch des unschuldigen Blutes wegen, das er vergossen hatte, so daß er Jerusalem mit unschuldigem Blut erfüllte, und Jehova war nicht gewillt, ihm Vergebung zu gewähren.“ — 2. Kö. 24:3, 4; 21:16.

      Selbst nach den edlen Bemühungen des Königs Josia, das Gesetz Jehovas in Juda und Jerusalem auszuführen, wird berichtet:

      „Und es erwies sich, daß vor ihm kein König gewesen war wie er, der zu Jehova umgekehrt war mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Tatkraft, gemäß dem ganzen Gesetz Mose; und auch nach ihm ist keiner wie er aufgestanden. Dessenungeachtet kehrte Jehova nicht von seiner großen Zornesglut um, mit der sein Zorn gegen Juda wegen all der kränkenden Dinge entbrannt war, mit denen Manasse sie veranlaßt hatte, ihn zu kränken, sondern Jehova sprach: ‚Auch Juda werde ich von meinen Augen entfernen, so, wie ich Israel entfernt habe, und ich werde diese Stadt, die ich erwählt habe, ja Jerusalem, bestimmt verwerfen und das Haus [den Tempel], von dem ich gesagt habe: „Mein Name wird dort bleiben.“‘“ — 2. Kö. 23:25-27.

      Es ist beachtenswert, daß Jehova mit den beiden Häusern Israel so lange Geduld gehabt hat. Dreihundertneunzig Jahre Nachsicht zu üben ist eine lange Zeit — das ist länger, als zum Beispiel die Vereinigten Staaten als Nation bestehen. Dieses Beispiel sollte uns bestimmt helfen, diese vortreffliche Eigenschaft Gottes noch besser zu erkennen und zu verstehen. Es sollte uns auch anspornen, mit anderen mehr Geduld zu haben.

      Was können wir aber daraus lernen, daß Gottes Geduld schließlich ein Ende hat?

      AUS GOTTES GEDULD NUTZEN ZIEHEN, BEVOR SIE ZU ENDE IST

      Wir können diesen Grundsatz auf die Christenheit, die Nationen, die sich christlich nennen, anwenden. Die Christenheit wurde nicht von Jesus Christus oder seinen Aposteln gegründet, sondern kam im vierten Jahrhundert durch die von Konstantin dem Großen herbeigeführte Verschmelzung des abtrünnigen Christentums mit heidnischer Religion und Politik ins Dasein. Die Christenheit hat demnach nie das wahre Christentum praktiziert. Dieser römische Kaiser machte das „Christentum“ aus politischen Gründen zur Staatsreligion. Nachdem er bei dem Konzil von Nizäa den Vorsitz geführt hatte, ließ er seinen ältesten Sohn und danach seine Frau Fausta umbringen. Somit war die Christenheit von Anfang an mit Blut befleckt. Ihre „Vergehung“ begann unmittelbar bei ihrer Gründung. (Siehe The Encyclopædia Britannica, 11. Ausgabe, Band 6, Seite 989, Abschnitt 4.)

      Während der 1 600 Jahre, die seither vergangen sind, trieften die Rocksäume der Christenheit von Blut. Denken wir nur an die Kreuzzüge, die Inquisition, den Dreißigjährigen Krieg und schließlich an die beiden Weltkriege in unserem Jahrhundert!

      Niemand kann sagen, Gott habe der Christenheit nicht lange genug Gelegenheit geboten, ihr wahres Wesen zu offenbaren. Seine Geduld war indes nicht vergeblich.

      Bestimmt möchte niemand von uns sterben, sondern wir möchten alle leben. Jehova Gott, der Schöpfer, übt diese erstaunliche Geduld, weil er nicht will, daß jemand sterbe. Wie schade wäre es, sterben zu müssen und all das Gute nicht erleben zu können, das Gott für die bewirken wird, die seine Geduld schätzen! Wie zu seinem angeblichen Volk in den Tagen Hesekiels, so sagt Jehova auch zu den Angehörigen der Christenheit: „Warum solltet ihr sterben, o Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tode eines Sterbenden ... So bewirkt eine Umkehr, und bleibt am Leben.“ — Hes. 18:31, 32.

      Gott ist nicht nur geduldig; er bietet auch allen Hilfe, die bereit sind, von dem Gott herausfordernden Weg der Christenheit oder der anderen falschen Religionen und Ideologien der Welt umzukehren. Jehovas Zeugen sind nicht nur daran interessiert, selbst Leben zu erlangen; sie möchten auch dir dazu verhelfen. Nimm ihren unentgeltlichen Beistand in Anspruch, und nutze diese Zeit, in der Gott mit ehrlichgesinnten Menschen Geduld übt, aus. — 2. Kor. 6:1, 2.

  • Freigebigkeit bewirkt Freigebigkeit
    Der Wachtturm 1972 | 15. August
    • Freigebigkeit bewirkt Freigebigkeit

      ALLES, was Gott in Verbindung mit seinen irdischen Geschöpfen tut, ist vom Geist der Freigebigkeit durchdrungen. Ein Mann mit Unterscheidungsvermögen sagte vor etwa 3 000 Jahren: „Jehova stützt alle Fallenden und richtet auf alle Niedergebeugten. Auf dich [Jehova] schauen hoffnungsvoll die Augen aller, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden.“ (Ps. 145:14-16) Stimmst du mit diesem inspirierten Bekenntnis überein?

      Es gibt Personen, die damit nicht übereinstimmen. Fast die ganze Menschheitsfamilie hat Gott vergessen. Die meisten ziehen ihn und seine gerechten Grundsätze jedenfalls in ihrem Leben nicht in Betracht. Unzählige leugnen die Existenz Jehovas und lehnen es ab, sich ernsthaft mit seinem Wort, der Bibel, zu befassen. Ihre Einstellung ist aber dennoch kein Beweis dafür, daß Gott nicht freigebig oder großzügig ist. Sie ist gerade ein Beweis für das Ausmaß seiner Großzügigkeit, denn sie kommt sogar undankbaren Menschen zugute. Jehova Gott läßt „seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen“. — Matth. 5:45.

      Aber da ist noch etwas. Gott empfiehlt diese gute Einstellung auch seinen Anbetern, ja er schärft ihnen ein, ebenfalls freigebig zu sein und eine offene Hand zu haben. Typisch für das, was er seine irdischen Diener lehrt, sind folgende Worte: „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden [Gelingen haben], und wer andere reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden.“ (Spr. 11:25)

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