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Wir beobachten die WeltErwachet! 1982 | 22. September
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in Stadtzentren wie Brixton und Liverpool-Texteth untersucht, auf den möglichen streßverstärkenden Einfluß des Bleigehalts im großstädtischen Straßenstaub verwiesen.
Bayerisches Kultusministerium verurteilt Discos als jugendgefährdend
◆ „Was bieten die Discos zwischen Flensburg und Freilassing?“ fragt die vom Bayerischen Kultusministerium herausgegebene Zeitschrift schule & wir (1/82). „Überall die gleiche dämonische Szene, eine Tortur für Trommelfell und Netzhaut.“ Neben der Tanzfläche sei die Bar der zweitwichtigste Anziehungspunkt, wo jeder, der etwas auf sich halte, zu Brandy und Bier greife. Der Ausschank von Alkohol an Jugendliche führe immer wieder zu Bußgeldverfahren gegen Discobesitzer. „Aber nicht nur der Alkohol, sondern auch das stundenlange Licht- und Lärminferno in der Disco wirkt berauschend, setzt die Hemmschwelle herab. Mit dem Auto oder auf dem Motorrad will man dann imponieren.“ Ohne sexuelle Hintergedanken würde kaum jemand in die Diskothek gehen. „Die Dunkelheit in den Sitznischen, aufpeitschende Musik, Lichtreize und nicht zuletzt der Alkohol erleichtern das Treiben. ... Neben der Verheißung sexueller Abenteuer und ekstatischer Tanzerei finden junge Leute die Diskotheken auch deshalb anziehend, weil dort die soziale Kontrolle fehlt. Autoritätspersonen wie Eltern, Lehrer und Lehrherren sind meilenweit entfernt. Darum kann sich in der Disco jeder gehenlassen. Die Dunkelheit der Szene deckt alles zu, und das ist wohl auch ihr eigentlicher Sinn. Wie eine Vermummung schützt sie vor dem Erkanntwerden. Sie stellt eine sorgfältig geplante Anonymität her, die es den jugendlichen Gästen leichter macht, ihre natürlichen Hemmungen über Bord zu werfen.“ Jedes dritte Jugendamt in Bayern vermutet sogar einen Zusammenhang zwischen Diskotheken und der Drogenszene.
Der freimütige Zeitschriftenartikel war natürlich nicht nach dem Geschmack aller Leute und fand auch heftige Kritik von seiten der Oppositionsparteien in Bayern. Die Süddeutsche Zeitung führte folgende Stellungnahme an: „Die amtlich verfügte Beschreibung des Disco-Lebens rieche bedenklich nach dem Mief und Muff vergangener Zeiten und stelle außerdem die Jugendarbeit vieler Gemeinden, kirchlicher Institutionen und Jugendorganisationen in Frage.“ Wahre Christen erkennen dagegen sehr wohl die Gefahren solcher „Vergnügungsstätten“ und werden sie meiden.
Neue Verhütungspille wird zur Abtreibungspille
◆ Ein französisch-schweizerisches Forscherteam hat ein neues Mittel zur Empfängnisverhütung entwickelt, das schon in wenigen Jahren die Antibabypille ablösen soll. Die Monatspille (technische Bezeichnung RU-468) wird zur Zeit in einer Genfer Frauenklinik getestet. Sie scheint sich „als sicheres Mittel gegen unerwünschte Schwangerschaft ohne unangenehme Nebenwirkungen zu bewähren“, schreibt die Weltwoche und fragt: „Ein Segen? Die Pille löst auch bei Schwangeren die Monatsblutung aus, indem die Frucht abgetrieben wird. Ein Fluch?“ Die Monatspille, die die Menstruation herbeiführt, ganz gleich, ob die Frau schwanger ist oder nicht, hat in der Schweiz bereits heftige Kontroversen zwischen Gegnern und Befürwortern der Abtreibung verursacht. Die Süddeutsche Zeitung bestätigt, daß durch RU-468 das Hormon Progesteron daran gehindert wird, „seine schwangerschaftserhaltende Rolle zu spielen, so daß es sich vom Prinzip her um einen Abbruch im frühesten Stadium handelt“. Die Zeitung bemerkt: „Unabhängig davon, ob eine Befruchtung erfolgte, mit RU-468 [kann] die Regel ausgelöst werden, ohne daß die Frau letztlich weiß, ob ein Abort stattfand.“ Es ist offensichtlich, daß durch dieses Präparat menschliches Leben vernichtet wird, wenn es zu einer Befruchtung gekommen ist.
Zwecklos
◆ Medizinische Vorsorgemaßnahmen für den Fall des Ausbruchs eines Atomkrieges sind nach Ansicht des amerikanischen Ärzteverbandes zwecklos. Es gebe „keine angemessene medizinische Antwort auf eine Situation, in der Hunderttausende von Menschen verwundet oder krank sind, die meisten Krankenhäuser zerstört [sind], der größte Teil des medizinischen Personals getötet [ist] und keine Medizin mehr zur Verfügung steht“, hieß es kürzlich in einer Stellungnahme des Verbandes. Die Verhinderung eines Atomkrieges sei vom medizinischen Standpunkt „die einzige vernünftige Antwort“ auf die Gefahren eines nuklearen Konfliktes, erklärte dazu der Verbandspräsident gemäß einem Bericht im Tagesspiegel. Seitdem amerikanische und sowjetische Ärzte 1980 die Organisation „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (IPPNW, Internationale Ärzte zur Verhütung eines Nuklearkrieges) gründeten, haben sich immer mehr Mediziner in allen Teilen der Welt zum Ziel gesetzt, ungeschminkt die katastrophalen Folgen des Einsatzes von Atomwaffen aufzuklären.
Sexualleben Jugendlicher beschäftigt Ärzte
◆ In der Einstellung der Ärzte zur Empfängnisverhütung bei Jugendlichen habe sich ein Wandel vollzogen, bemerkt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Viele Mediziner, vor allem auch Gynäkologen, tragen damit nach langem Zögern der Tatsache Rechnung, daß Jugendliche schon in einem Alter sexuelle Beziehungen haben, wie das für die Generation der heutigen Eltern und Großeltern keineswegs als selbstverständlich angesehen worden ist.“ Diese Beurteilung der Situation war im Februar auf einem internationalen Symposium in West-Berlin bei der Erörterung des Themas „Aktuelle Aspekte der hormonellen Kontrazeption“ zu hören. Der Arzt Dr. Schmid-Tannwald von der Münchner Universitäts-Frauenklinik stellte den etwa 3 000 teilnehmenden Frauenärzten die Ergebnisse einer eigenen Umfrage bei 1 037 weiblichen und 550 männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren vor. Demnach haben 6 % der 14jährigen, 20 % der 15jährigen und fast die Hälfte (44 %) der 16jährigen Mädchen sexuelle Erfahrungen (ihre Mütter dagegen waren erst um ein bis zwei Jahre später zu solchen Erfahrungen gekommen). Jede zweite der Mütter wußte über das Sexualleben der Tochter nicht Bescheid. Während bisher viele Ärzte minderjährigen Mädchen die Antibabypille verweigerten, scheinen sie nun — als Folge der heute geltenden laxen Geschlechtsmoral — umzudenken. Dr. Schmid-Tannwald erklärte: „Ein Verweigern der Pille scheint mir heute schon beinahe unterlassene Hilfeleistung zu sein.“
Jetzt sterben auch Laubwälder
◆ „In Mitteleuropa sind nach Angaben der Forstexperten bereits 100 Prozent der Tannen erkrankt, knapp die Hälfte aller Fichtenbestände zeigt Absterbeerscheinungen, und 65 Prozent aller Kiefern sind nahezu entnadelt“, melden die Stuttgarter Nachrichten. Forstfachleute wiesen auf einer Tagung in Riemerling bei München darauf hin, daß jetzt auch die deutschen Laubwälder abzusterben beginnen. In der Vegetationsperiode seien alle Buchen in den Laubwaldgebieten Nordbayerns, aber auch im Spessart und vielen anderen Gebieten erkrankt. Schwefeldioxyd, Schwermetalle, Säureregen und Ozon sollen die Hauptverursacher des Baumsterbens sein. (Siehe Erwachet!, 22. November 1981, S. 31.)
Einflußreiche Termiten
◆ Beeinflussen Termitenkolonien unsere Erdatmosphäre? Der Wissenschaftler P. Zimmermann vom amerikanischen Nationalen Forschungszentrum für die Atmosphäre (NCAR) analysierte die aus Termitenhügeln strömenden Gase. Gemäß der Zeitschrift New Scientist (Bd. 94, S. 143) kam er zu folgendem Ergebnis: Termiten produzieren einen beträchtlichen Anteil verschiedener Spurengase in der Atmosphäre. Die Termitenkolonien dürften nach seinen Berechnungen weltweit pro Jahr rund 150 Millionen Tonnen Methan in die Atmosphäre abgeben, was 12 bis 40 Prozent der geschätzten Gesamtmenge an freigesetztem Methan wären. Bei der Tätigkeit von Mikroorganismen im Verdauungstrakt der Insekten, wo bei Gärungsprozessen Zellulose abgebaut wird, entstehen Gase wie Methan und Kohlendioxyd. Der Wissenschaftler nimmt an, daß die von den Termiten erzeugte Kohlendioxydmenge etwa 4 Milliarden Tonnen im Jahr betragen könnte, ebensoviel, wie bei der Verbrennung von Öl und Kohle in aller Welt entsteht.
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Wie wertvoll ist Ihr Blut?Erwachet! 1982 | 22. September
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