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Ein Tag auf dem GerichtErwachet! 1970 | 8. Dezember
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Monaten mit Vorbedacht einen Menschen ermordet hatte.
Der Tatbestand ergab, daß er seinen Arbeitgeber mit Benzin übergossen und ihn dann angezündet hatte. Die Polizei konnte den Mann zwar retten, doch er hatte bereits so schwere Verbrennungen erlitten, daß er zwei Tage danach im Krankenhaus starb. Warum diese Tat? Offenbar nährte der Mann seit langem einen Haß gegen seinen Arbeitgeber und hatte oft darüber nachgedacht, wie er sich rächen könnte. Er haßte seinen Arbeitgeber, weil dieser ihn ständig kritisiert und sich über ihn lustig gemacht hatte. Doch war er zu schüchtern, um sich mit seinem Arbeitgeber darüber auszusprechen; er empfand einen immer heißeren Haß, der dann schließlich zum Ausbruch kam.
Der Staatsanwalt forderte eine Freiheitsstrafe von vierzehn Jahren. Erscheint dir das eine leichte Strafe für ein solches Verbrechen? Man wird daran erinnert, daß das römische Recht von Anfang an das Menschenleben nicht allzu hoch einschätzte. Wenn im alten Rom zum Beispiel ein Sklave bei der Erfüllung seiner Pflichten nachlässig war, wurde er äußerst hart bestraft, ermordete er aber einen Mitsklaven, bemerkte sein Gebieter lediglich, er sei ein „nichtsnutziger Bursche“; und er wurde verhältnismäßig leicht bestraft.
Bei den anderen Fällen, die an diesem Tag behandelt wurden, handelte es sich um Straftaten, die nicht ganz so schwer waren. Bei den meisten ging es um Diebstahl, Betrug, Händel und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Ein Fall, bei dem es um ein Sittlichkeitsdelikt ging, wurde unter Ausschluß der Öffentlichkeit behandelt. Der Richter stellte dem Angeklagten jeweils eine ganze Anzahl Fragen wie: „Standen Sie unter Alkoholeinwirkung, als Sie das Verbrechen verübten? Sind Sie verheiratet? Wie viele Kinder haben Sie? Haben Sie Arbeit, oder hat man Ihnen gekündigt, nachdem Sie straffällig wurden?“ Er war wie ein Vater, er zeigte Anteilnahme und ermahnte die Angeklagten, sich beherrschen zu lernen. Er wies darauf hin, wie töricht es sei, Widerstand gegen die Staatsgewalt zu leisten, denn der Polizist erfülle doch nur seine Pflicht, er tue das doch nicht zum Vergnügen.
Ähnlich wie Verkehrssünder, so begehen auch Verbrecher häufig die gleiche Straftat ein zweites Mal, und solche Delinquenten waren für den Richter ein Problem. Delinquenten, die das erste Mal straffällig geworden waren, ermahnte er, sich zu bessern, und in der Regel erhielten sie eine leichte Strafe. Mit Rückfälligen verfuhr er jedoch strenger.
Auch hier auf Curaçao machen sich die Folgen des allgemeinen Sittenverfalls, der überall auf der Erde zu beobachten ist, bemerkbar. Die Zahl der Diebstähle nimmt zu. Was noch schlimmer ist, es kommen jetzt unerhörte Diebstähle vor — heutzutage werden sogar die Opferstöcke in den Kirchen geplündert! Auf der Insel Barbados wurde vor kurzem ein Spendenkasten aus einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas gestohlen, während die Versammlung betete.
Ein Tag auf dem Gericht ist äußerst lehrreich, besonders für einen Zuschauer. Man lernt klar und logisch denken und eine Sache von verschiedenen Seiten betrachten, aber man lernt auch die Rechte kennen, die der Angeklagte vor Gericht hat. Außerdem erhält man Beweise dafür, daß wir in den vorausgesagten „letzten Tagen“ leben, in denen Verbrechen und Verbrecher überhandnehmen werden. (2. Tim. 3:1-4) Vor allem aber versteht man besser, daß nur ein allmächtiger Gott alles in Ordnung bringen und durch ein gerechtes Gesetz dafür sorgen kann, daß alle, die seine Forderungen erfüllen, ewig in Frieden und Glück werden leben können.
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Der größte SternErwachet! 1970 | 8. Dezember
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Der größte Stern
In unserer Milchstraße ist der Antares der größte bekannte Stern; sein Durchmesser ist 330mal größer als der unserer Sonne.
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