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  • Bist du geistig gesinnt?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1969
w69 1. 10. S. 601-603

Bist du geistig gesinnt?

„BIN ich wirklich geistig gesinnt?“ Diese Frage sollten sich alle, die behaupten, Diener Jehovas Gottes zu sein, einmal stellen. Warum? Wegen der Worte des Apostels Paulus, die wir in 1. Korinther 2:14, 15 lesen: „Ein physischer Mensch aber nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an, denn sie sind ihm Torheit ... Der Geistesmensch dagegen beurteilt in der Tat alle Dinge.“

Der Ausdruck „Geistesmensch“ in 1. Korinther 2:15 bezieht sich hauptsächlich auf die Fußstapfennachfolger Christi, die himmlische Hoffnungen haben. In einem gewissen Sinne können aber alle, die Gott wirklich dienen, als „Geistesmenschen“ bezeichnet werden. Von den treuen Männern der alten Zeit, zum Beispiel von Abel, Noah, Abraham und den vielen treuen hebräischen Propheten und Königen, kann gesagt werden, sie seien geistig gesinnt gewesen, obwohl sie irdische Hoffnungen hatten.

MERKMALE DES „GEISTESMENSCHEN“

Der „Geistesmensch“, von dem der Apostel Paulus spricht, läuft keineswegs den ganzen Tag mit einem scheinheiligen oder frommen Gesicht umher. Er trägt seine geistige Gesinnung nicht offen zur Schau. Er weiß, daß die Schriftgelehrten und Pharisäer, die Jesus Christus anfeindeten, keine „Geistesmenschen“ waren. Sie mögen zwar als solche gegolten haben, weil sie in der Öffentlichkeit lange Gebete sprachen und sich in auffallende religiöse Gewänder kleideten. Dadurch kennzeichneten sie sich in Wirklichkeit jedoch als „physische Menschen“ und als Heuchler, denn sie taten es nur, um von den Menschen gesehen zu werden. — Matth. 6:5; 23:5.

Der „Geistesmensch“ ist genau das Gegenteil. Er betet Jehova Gott auf die einzig annehmbare Weise, aufrichtig „mit Geist und Wahrheit“, an. Er hat Glauben; er weiß, daß es einen Gott gibt, daß Gott lebt, denn die ganze sichtbare Schöpfung legt ein beredtes Zeugnis davon ab. (Joh. 4:24; Röm. 1:20) Da der „Geistesmensch“ weiß, daß Gott „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“, hat er sich ihm hingegeben, um ihm zu dienen und um den Fußstapfen Jesu Christi, des Sohnes Gottes, zu folgen. — Hebr. 11:6; Matth. 16:24.

Der Schöpfer ist für den „Geistesmenschen“ eine Realität. Wie Moses, so geht auch er durchs Leben, als sähe er ihn, den Unsichtbaren. (Hebr. 11:23-28) Da Jehova Gott für ihn wirklich existiert, vertraut er mit ganzem Herzen auf ihn; er stützt sich nicht auf seinen eigenen Verstand, sondern erkennt ihn auf allen seinen Wegen. Er freut sich daher, mit Gott durch das Gebet verbunden zu sein. Er schätzt es als ein kostbares Vorrecht, mit Gott zu reden, und weiß, daß er Gottes Hilfe jederzeit benötigt. Er nimmt sich deshalb Zeit, seinen himmlischen Vater täglich zu loben und zu preisen, ihm dankzusagen und ihm seine Bitten vorzulegen. Er ist auch nie so in Eile, daß er vor einer Mahlzeit nicht noch Zeit hätte, Gott dafür zu danken und ihn dafür um seinen Segen zu bitten. — Spr. 3:5, 6; Phil. 4:6, 7.

Ja, der „Geistesmensch“ ist sich seiner „geistigen Bedürfnisse bewußt“. Er weiß, daß der Mensch „nicht von Brot allein“ lebt, sondern „von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht“. Er macht nicht Nahrung, Kleidung, Obdach und Vergnügen zu seinen Hauptinteressen, sondern fährt fort, „zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen“. Er ist so eingestellt wie der Psalmist, der sagte: „Wie liebe ich dein Gesetz! es ist mein Sinnen den ganzen Tag.“ Er hat das Bedürfnis, mit anderen geistiggesinnten Personen zusammen zu sein. — Matth. 5:3; 4:4; 6:25, 33; Ps. 119:97; Röm. 1:9-12.

Der „Geistesmensch“ kauft daher die Zeit täglich aus, um Gottes Wort zu studieren. Er liest Gottes Wort, die Bibel, nicht nur täglich, sondern er bemüht sich auch, das Gelesene zu verstehen. Er ist gern bereit, Hilfe anzunehmen, und weiß aus Erfahrung, daß die von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebenen Hilfsmittel zum Bibelstudium, die von den christlichen Zeugen Jehovas verbreitet werden, sehr nützlich sind, um Gottes Wort und sein Vorhaben kennenzulernen und zu verstehen. Er besucht daher auch die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas, wo er sein Verständnis des Wortes Gottes erweitern kann. — Apg. 8:30-35; Hebr. 10:23-25.

Ein weiteres wesentliches Merkmal des „Geistesmenschen“ ist seine Hoffnung. Es handelt sich dabei nicht um ein blindes Vertrauen, sondern um eine begründete Hoffnung, die für seine Seele so sicher ist wie ein Anker, da sie sich auf Gottes Verheißungen stützt und auf das, was sein Wort über seine Taten in der Vergangenheit berichtet. Er weiß, daß Gott nicht lügen kann. Da er diese Hoffnung hat, läßt er sich durch die Ausbreitung von Gesetzlosigkeit und Gewalttat und durch die schlechten Zukunftsaussichten nicht übermäßig beunruhigen. Er weiß, daß nun sehr bald ‘Gottes Königreich kommen und Gottes Wille, wie im Himmel, so auch auf der Erde geschehen wird’. — Matth. 6:10; Hebr. 6:18, 19.

Da ‘aus der Fülle des Herzens der Mund redet’, freut sich der „Geistesmensch“, über Dinge zu sprechen, die mit Gottes Wort und Gottes Vorhaben in Verbindung stehen. Wenn er bei einem geselligen Anlaß oder bei irgendeiner Tätigkeit, wie bei dem Bau oder der Reinigung eines Königreichssaales oder bei Vorkongreßarbeiten, mit anderen zusammen ist, bemüht er sich auf taktvolle Weise, das Gespräch auf ein Thema zu lenken, das auferbaut und den Glauben stärkt. — Matth. 12:34.

DER „GEISTESMENSCH“ RICHTET SICH NACH GOTT AUS

Ein Mensch mag idealistisch eingestellt sein und eine edle Gesinnung haben und dennoch nicht geistig gesinnt sein. Warum nicht? Weil geistig gesinnt zu sein mehr bedeutet, als nur am Wohl der Menschen interessiert zu sein wie beispielsweise ein Menschenfreund.

Der „Geistesmensch“ weiß, daß das Gebot, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, das zweite Gebot ist und daß das erste und wichtigste Gebot lautet: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft.“ — Mark. 12:29-31; Luk. 6:31.

Ja, der „Geistesmensch“ richtet sich nach Gott aus. Er läßt sich von Gottes Wort, nicht von menschlichen Überlegungen leiten. Er erfüllt seine Aufgaben an seinem Arbeitsplatz ‘nicht mit Augendienerei als Menschengefälliger’, sondern „in der Furcht Jehovas“, „als für Jehova“. Er zahlt nicht nur des Cäsaren Dinge dem Cäsaren zurück, sondern auch Gottes Dinge Gott. Er ist Gott ausschließlich ergeben. — Kol. 3:22, 23; Matth. 22:21; 2. Mose 20:5.

DER „GEISTESMENSCH“ ALS AUFSEHER

Der „Geistesmensch“ verliert die christlichen Grundsätze im Verkehr mit seinen Mitchristen nie aus dem Auge. Besonders als Aufseher über andere Christen ist er sorgfältig darauf bedacht, sich von christlichen Grundsätzen leiten zu lassen. Es mag zum Beispiel vorkommen, daß ein Aufseher in Gottes Organisation auch eine verantwortliche Stellung in der Geschäftswelt innehat. Da er den ganzen Tag mit Menschen zu tun hat, die nicht nur von eigennützigen Erwägungen ausgehen, sondern die auch schnell bereit sein mögen, Güte und Freundlichkeit auszunutzen, mag er mit der Zeit hart und unfreundlich werden.

Wenn er nicht vorsichtig ist, begegnet er schließlich auch seinen christlichen Brüdern, die Gott selbstlos dienen, so. Das wäre jedoch nicht nur unklug und verkehrt, sondern auch lieblos. Vermeidest du diesen Fehler? Überlege, wieviel Arbeit Jesus in nur wenigen Jahren zu bewältigen hatte. Hätte er wohl fast ausschließlich einfache Galiläer zu seinen Aposteln ausgewählt, wenn er nur auf Leistungsfähigkeit eingestellt gewesen wäre? Welche Geduld er doch mit ihnen hatte!

Bist du ein Aufseher — ein Versammlungsaufseher oder der Verantwortliche eines Kongresses oder einer Kongreßabteilung —, dann wäre es gut, du würdest in dieser Hinsicht Jesus nachahmen. Obwohl du darauf bedacht sein solltest, daß die Arbeit richtig erledigt wird, wäre es bestimmt nicht richtig, wenn du deinen Brüdern barsch und schroff begegnen würdest wie ein rücksichtsloser Geschäftsleiter eines Großbetriebes. Obwohl viele Dinge auf dich einstürmen mögen, wie das beim Apostel Paulus der Fall war, solltest du doch nie vergessen, anderen Verständnis entgegenzubringen. (2. Kor. 11:29) Wäre es nicht weit besser, du würdest, statt deinen Brüdern kurze, knappe Befehle zu erteilen, freundlich zu ihnen sagen: „Würdest du bitte dies tun?“ oder: „Wärst du so freundlich und würdest das erledigen?“ Bestimmt würden sie es tun! Sie sind bestrebt, alles zu tun, was zur Förderung des Werkes Jehovas beiträgt, und sie tun es aus Liebe. Wäre es auch nicht besser, den Tag mit einer Betrachtung des Tagestextes und des dazugehörenden Kommentars zu beginnen, als nur darauf bedacht zu sein, daß jedermann rechtzeitig an der Arbeit ist?

Sollten deine christlichen Brüder nicht so schnell begreifen oder noch nicht so das richtige Verständnis haben, dann solltest du nicht die Geduld verlieren und denken, sie sollten es besser wissen. Nein, sondern sei durch deinen Eifer und durch deine Leistungsfähigkeit ein Beispiel, treibe andere aber nie, und erwarte von ihnen auch nicht, daß sie das tun, was du tust. Denke vielmehr daran, daß du im Umgang mit deinen Brüdern die Früchte des heiligen Geistes Gottes hervorbringen solltest, vor allem Liebe, Freundlichkeit und Milde. — Gal. 5:22, 23.

Könnten Christen manchmal noch in vollerem Maße geistig gesinnt sein? Einige, die sich an Gottes Werk beteiligen, haben die Neigung, sich im Umgang mit ihren christlichen Brüdern, besonders dann, wenn sie anderen vorstehen, von der Denkweise eines „physischen Menschen“ leiten zu lassen. In diesem Zusammenhang sagte der Apostel Paulus: „Brüder, [wir] bitten und ermahnen ... euch durch den Herrn Jesus, so wie ihr die Anweisung von uns darüber empfangen habt, wie ihr wandeln und Gott gefallen solltet — wie ihr auch tatsächlich wandelt —, daß ihr fortfahrt, es in noch vollerem Maße zu tun.“ — 1. Thess. 4:1.

Bist du also wirklich geistig gesinnt? Es ist gut, wenn du die Frage mit Ja beantworten kannst. Dann bleibt aber noch die Frage offen: Könntest du es in noch vollerem Maße sein? Wenn ja, dann werde es, denn das würde dich und deine Mitmenschen glücklicher machen!

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