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Durch die Kongresse „Friede auf Erden“ für ein dringendes Werk ausgerüstetDer Wachtturm 1970 | 15. Mai
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Hütten bauen. Hier verfolgten durchschnittlich etwa 1 000 Personen gespannt das Programm, das die gleichen zu Herzen gehenden biblischen Bühnenstücke, Ansprachen und Erlebnisberichte umfaßte. Viele der Anwesenden hatten die wichtige Botschaft der Bibel durch Bilder kennengelernt, die von Missionaren der Zeugen Jehovas gezeichnet worden waren. Das Analphabetentum ist überwunden, und, was noch wichtiger ist, abergläubische Vorstellungen sind aufgegeben worden.
Unter den siebzig Personen, die sich in dem nahe gelegenen Fluß taufen ließen, befand sich ein ehemaliger Methodistenprediger. Ein weiterer Pastor einer Sekte der Christenheit, der im Begriff steht, alle Verbindungen mit der Christenheit abzubrechen, freute sich, während des ganzen Kongresses unter den Zeugen zu sein. Beide möchten sich zu erfolgreichen Dienern Gottes für die gegenwärtige „Zeit des Endes“ schulen lassen.
Der Geist Jehovas veranlaßt viele Eingeborene in Südostasien, sich dem Dienst Jehovas zu widmen. Das bestätigen die Kongreßzahlen:
ZEUGEN JEHOVAS BESUCHER DES ÖFFTL. VORTRAGES TÄUFLINGE
Philippinen 49 257 64 715 1 835
Papua 486 1 116 70
BESCHLEUNIGTES TEMPO IN AUSTRALIEN UND NEUSEELAND
Das Ausstellungsgelände der Stadt Melbourne mit seinen Tribünen und vielen anderen Gebäuden, das nur einige Kilometer außerhalb der Stadt mit ihren zweieinviertel Millionen Einwohnern liegt, war für einen weiteren Kongreß „Friede auf Erden“ sehr gut geeignet. Zu diesem Kongreß, der vom 26. bis 31. Oktober stattfand, strömten die Zeugen Jehovas aus ganz Australien herbei. Beim öffentlichen Vortrag waren 25 837 Personen anwesend, das sind über 5 000 mehr als die Gesamtzahl der Zeugen im ganzen Land!
Ein ausgezeichnetes Orchester von 150 Musikern spielte, und ein Chor von 108 Sängern begleitete den Gesang zum Preise Jehovas. Das Orchester spielte auch in dem weltbekannten Olympic Pool, während eine lange Reihe von Taufanwärtern ins Wasser stiegen. Über 7 000 Zuschauer beobachteten die Taufhandlung, über die der Melbourne Herald schrieb: „Die Zeremonie verursachte am frühen Morgen die größte Verkehrsstockung, die es seit den Olympischen Spielen des Jahres 1956 in der Swan Street, Richmond, je gegeben hat.“
Ein Beweis für das beschleunigte Tempo, das in Verbindung mit der Verkündigung des Königreiches vorgelegt wird, waren die große Besucherzahl, die Leistungsfähigkeit der Kongreßorganisation, die große Zahl der Getauften und die 2 154 Zeugen Jehovas, die der besonderen Zusammenkunft für die Vollzeitprediger beiwohnten. „Wir sind erstaunt, so viele hier zu sehen“, sagte ein Vertreter der Melbourner Zeitung Newsday, „was uns aber am meisten überrascht, ist, daß alles so tadellos sauber ist. Die Leute selbst sind es; sie werfen nicht alles einfach auf den Boden!“
Ein weiterer Kongreß dieser Serie wurde in Auckland (Neuseeland) abgehalten. Auch auf diesem Kongreß verspürte man die große Dringlichkeit, denn auch hier konnte man beobachten, daß ein schnelles Wachstum vor sich geht. Zum Beispiel ließen sich 421 Personen taufen. Sie wissen, daß die für das Predigtwerk noch verbleibende Zeit sehr verkürzt ist. Sie wollen sich deshalb noch intensiver daran beteiligen.
Beim öffentlichen Vortrag über das Thema „Der Weg zurück zum Frieden im Paradies“ waren 8 400 Personen zugegen, was bedeutet, daß mehr als 2 000 Neuinteressierte aus Auckland und Umgebung gekommen waren.
Wie in vielen anderen Kongreßstädten, so wurden auch hier die Zeugen Jehovas von Personen, die Frieden und Ordnung lieben, sehr geschätzt. In einem offiziellen Schreiben des Trabrennklubs von Auckland hieß es: „Nachdem Ihr Kongreß nun zu Ende gegangen ist, möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, mich im Namen meines Komitees bei Ihnen und Ihren Delegierten dafür zu bedanken, daß Sie Ihre Veranstaltungen in der Alexandra-Park-Rennbahn so hervorragend leiteten.“
Daß Australier und Neuseeländer die Gelegenheit, sich an einem Werk zu beteiligen, das bald beendet sein muß, ergreifen, geht aus folgenden aufschlußreichen Zahlen hervor:
ZEUGEN JEHOVAS BESUCHER DES ÖFFTL. VORTRAGES TÄUFLINGE
Australien 20 624 25 837 1 315
Neuseeland 5 266 8 400 421
INSELBEWOHNER FREUDIG BEREIT, SICH ZU BETEILIGEN
Auch die Bewohner ferner Inselgruppen wie der Fidschiinseln, Tahitis und Hawaiis hatten die Möglichkeit, einen Kongreß „Friede auf Erden“ zu besuchen. Auch auf diesen Inseln gibt es Menschen, die auf die Botschaft hören und bereit sind, die Verantwortung für das dringende Predigtwerk, das bald beendet sein muß, zu übernehmen.
Zu dem Kongreß in Suva (Fidschiinseln) kamen Delegierte aus siebzehn verschiedenen Ländern und von vielen im Pazifischen Ozean verstreuten Inseln, von Samoa, Tonga usw. Für die Einheimischen waren die 1 621 Besucher beim öffentlichen Vortrag des Kongresses wie eine Offenbarung. Groß war ihre Überraschung, als sie sahen, daß sich 77 Personen taufen ließen und dadurch zu erkennen gaben, daß sie bereit sind, sich für das vor ihnen liegende dringende Werk auszurüsten! So viele waren nicht einmal im ganzen Dienstjahr 1969, das am 31. August abgelaufen war, getauft worden!
Welch ein buntes Bild die vielen Kongreßbesucher in ihrer Landestracht boten, während sie gemeinsam die geistige Speise vom Tische Jehovas genossen! Obwohl die Sprachenschranke manchmal verhinderte, daß man sich richtig unterhalten konnte, wußte doch jeder, warum der andere sich freute.
In Papeete (Tahiti) wurde das Kongreßprogramm in Französisch und Tahitisch durchgeführt. Viele Inselbewohner erlebten zum erstenmal die Freude, ausländische Zeugen Jehovas kennenzulernen. Zwölf verschiedene Länder waren vertreten, und es waren mehr ausländische Besucher als einheimische Zeugen anwesend: 180 gegenüber 132.
Vierzig Delegierte aus Neukaledonien reisten fast 6 500 Kilometer mit dem Flugzeug und dem Schiff, um nach Papeete zu kommen. Unter ihnen war eine zehnköpfige Familie, deren Jüngstes gerade elf Tage alt war. Diese Familie hatte zwei Jahre gespart, um das Geld für die Reise aufzubringen, doch aus ihren Äußerungen war zu schließen, daß sie es nicht bereuten.
Über 2 000 der etwa 3 000 Zeugen Jehovas auf Hawaii stellten sich freiwillig zur Verfügung, um den Kongreß „Friede auf Erden“ in Honolulu für die Hunderte von Delegierten — von denen viele aus anderen Ländern und von fernen Inseln gekommen waren — zu einem freudigen und beglückenden Erlebnis zu gestalten. Das gelang ihnen auch. Es war wirklich eine Freude, mit so vielen Angehörigen der verschiedensten Nationen friedlich versammelt zu sein, vereint durch die Liebe zur biblischen Wahrheit.
Ausländische Besucher beteiligten sich an einigen sehr schönen Ausflügen, unter anderem besuchten sie auch das Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft. Sie erfuhren, daß im Jahre 1935 J. F. Rutherford, der ehemalige Präsident der Gesellschaft, Hawaii besuchte und die Errichtung eines Zweigbüros, verbunden mit einem Saal, der „Königreichssaal“ genannt wurde, anregte. Seither werden die Versammlungsstätten der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt Königreichssäle genannt.
Den Besuchern wurden auch viele Zeugen aus Mikronesien vorgestellt. Gruppen, die die Marshallinseln, Ponape, Yap, Guam, Saipan und die Palauinseln vertraten, richteten Grüße in der betreffenden Eingeborenensprache aus. Einige dieser Inselbewohner sangen in ihrer Sprache einige schöne Königreichslieder.
Ein Rubrikjournalist des Sunday Star-Bulletin & Advertiser, der größten Zeitung der Stadt Honolulu, schrieb: „Die Zeugen Jehovas haben mehr Menschen beeindruckt als irgendein anderer großer Kongreß, der je in unserer Stadt abgehalten wurde. ... Sauber, ordentlich, anständig, höflich ... Alle möglichen Menschen — schwarze und weiße, wohlhabende und minderbemittelte ... Sie haben das HIC [International Center] blitzsauber gehalten und es sogar von den Abfällen gesäubert, die die anderen Kongreßbesucher zurückgelassen hatten.“
Noch erfreulicher ist aber, daß so viele junge Zeugen Jehovas von Hawaii bereit sind, diese lieblichen Inseln zu verlassen und als Missionare in andere Länder zu gehen. Man nimmt an, daß aus Hawaii mehr Missionare hervorgegangen sind als aus irgendeinem anderen Staat der USA.
Die versammelten Delegierten empfanden tiefste Befriedigung bei dem Gedanken, daß durch diesen Kongreß auf Hawaii das größte Zeugnis gegeben wurde und der Name Jehovas auf die Bevölkerung von Honolulu und Umgebung eine ungeheure Wirkung hatte.
Die Bevölkerung dieser Inseln ist Zeuge einer erfreulichen Ausdehnung der Verkündigung des Königreiches und der Vorbereitung auf das dringende Werk, das in der unmittelbar bevorstehenden Zukunft noch durchgeführt werden muß. Folgende Zahlen bestätigen dies:
ZEUGEN JEHOVAS BESUCHER DES ÖFFTL. VORTRAGES TÄUFLINGE
Fidschiinseln 403 1 621 77
Tahiti 132 488 29
Hawaii 2 980 15 443 314
Das auffallendste Merkmal bei all diesen Kongressen „Friede auf Erden“, die 1969 durchgeführt wurden, waren die praktischen Ratschläge, die die Zeugen Jehovas jeden Alters erhielten und die sie für größere Vorrechte im Dienste des Königreiches Jehovas ausrüsteten. In den Vorträgen und Bühnenstücken wurden unter anderem folgende Themen behandelt: „Welche Einstellung hast du zur Machtbefugnis?“, „Respektiere Jehovas Ernennungen“, „Was machst du zu deinem Hauptinteresse?“, „Mein Heim zu einem Haus Gottes machen“, „‚Mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis‘“, „Sollte es in der christlichen Familie eine Kluft zwischen Jugendlichen und Erwachsenen geben?“, „Was bietet Sicherheit?“, „Wie wir in dieser Zeit des Endes standhaft bleiben können“.
Jeder Kongreßbesucher ist, ganz gleich, welcher Rasse er angehört oder welche Hautfarbe er hat, in seiner Überzeugung bestärkt worden, daß Jehova das weltweite Predigtwerk seiner Zeugen leitet und daß er sie jetzt für die freudigen Vorrechte ausrüstet, die ihnen in der kurzen noch verbleibenden Zeit zuteil werden, bis er sein Urteil an Babylon der Großen und seine Richtersprüche in Harmagedon weltweit vollstreckt. Wie tröstlich und wie stärkend ist es doch zu wissen, daß Jehova sein großes Zeugniswerk durch seine grenzenlose Macht unterstützt!
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1970 | 15. Mai
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Fragen von Lesern
● Handelte Jesus seiner Mutter gegenüber nicht respektlos, als er sagte: „Frau, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“? — C. B., USA.
Jesus sprach diese Worte auf einem Hochzeitsfest in Kana zu Beginn seines öffentlichen Wirkens. Der Bericht lautet: „Als der Wein ausging, sagte Jesu Mutter zu ihm: ,Sie haben keinen Wein.‘ Aber Jesus sagte zu ihr: ,Frau, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.‘“ — Joh. 2:3-5.
Betrachten wir zunächst den Ausdruck „Frau“, den Christus gebrauchte. Im heutigen Sprachgebrauch mag es respektlos klingen, die eigene Mutter mit „Frau“ anzusprechen. E. J. Goodspeed bemerkt jedoch zu dem in Johannes 2:4 gebrauchten griechischen Wort, es sei weder so kühl [wie das heutige Wort Frau] noch so herzlich, wie der Ausdruck Mutter. Es hat eine umfassende Bedeutung und bringt, so wie es in diesem Fall gebraucht wird, einen gewissen Respekt oder eine gewisse Zuneigung zum Ausdruck (Greek-English Lexicon von Liddell und Scott).
Die beiden Engel und Jesus gebrauchten diese Anrede, als sie mit Maria Magdalene sprachen, die voller Trauer am Grabe Christi weinte. Bestimmt waren sie ihr gegenüber nicht unfreundlich oder respektlos. (Joh. 20:13, 15) Auch am Stamm redete Christus seine Mutter auf diese Weise an, als er seine Sorge um sie bewies, indem er sie der Obhut seines geliebten Apostels Johannes anvertraute. (Joh. 19:26; siehe ferner Johannes 4:21; Matthäus 15:28) Demnach war Jesus nicht respektlos, als er in Kana dieses Wort gebrauchte. Er zeigte dadurch vielmehr, daß er sich seiner schriftgemäßen Verpflichtung, seine Mutter zu ehren, bewußt war. Das bestätigte er auch später, als er mit den Schriftgelehrten und Pharisäern sprach. — Matth. 15:4.
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