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  • Die Kunst des Gesprächs
  • Erwachet! 1975
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  • Unterhaltungen vorbereiten
  • Für anregende Unterhaltungen sorgen
  • Auf das Niveau achten und erbauen
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Erwachet! 1975
g75 8. 7. S. 10-12

Die Kunst des Gesprächs

„EIN gutes Gespräch ist wie eine schöne Landschaft — voller Abwechslung, voller Reiz und Überraschung.“ So sagte der Schriftsteller Randolph S. Bourne.

An einer schönen Landschaft haben die Menschen wirklich viel Freude. Genauso haben diejenigen, die die Kunst des Gesprächs beherrschen, viel Freude und großen Gewinn dabei. Ihnen ist es ein Vergnügen, mit anderen Menschen Gedanken, Meinungen und Ansichten auszutauschen.

Du magst sagen: „Ich wollte, es wäre immer so einfach und angenehm, mich mit meinen Bekannten zu unterhalten. Meistens ist das aber nicht der Fall. Was kann ich tun?“ Vielleicht sehr viel.

Die Zeit und der Ort

Als erstes darfst du nicht entmutigt sein, wenn du in deinen Bemühungen, dich zu unterhalten, hin und wieder keinen Erfolg hast. Das geht jedem so. Es ist nun einmal schlecht möglich, mit jemandem, der kurz angebunden ist und sich wirklich nicht unterhalten will, ein gutes Gespräch zu führen. Vielleicht beschäftigt er sich gerade mit einer sehr dringenden Angelegenheit.

Der Zeitpunkt und der Ort sind wichtig für ein Gespräch. Es ist ganz klar, daß es keinen Sinn hat und sogar unhöflich wäre, mit einer Köchin überhaupt ein Gespräch anfangen zu wollen, wenn Rauch aus ihrer Küche dringt. Was sie jetzt am meisten bewegt, ist ihr angebrannter Blumenkohl oder ihr qualmendes Kotelett!

Die Bibel drückt dies sehr treffend aus, wenn sie sagt: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ... eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ (Pred. 3:1, 7). Vielleicht denkt jemand gerade nach, liest ein Buch oder zählt eine lange Reihe von Zahlen zusammen. Es mag auch ein ernstes Problem aufgetreten sein, und der Betreffende denkt angestrengt nach. In solchen Fällen gilt der alte Spruch: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“

Unterhaltungen vorbereiten

Doch wahrscheinlich möchtest du bei einem geselligen Beisammensein oder wenn du zum Essen eingeladen bist, mit anderen eine Unterhaltung führen. Was läßt sich in dieser Hinsicht tun?

Es mag nötig sein, sich darauf vorzubereiten, besonders wenn du der Gastgeber bist. Vielleicht kannst du dir einige Gedanken über Ereignisse oder Angelegenheiten am Ort, die zur Zeit von Interesse sind, im Sinn zurechtlegen. Denke an die berufliche Tätigkeit und die Interessen der Gäste. Schlage in Büchern nach, wenn nötig. Dann solltest du in der Lage sein, etwas über die Arbeit, das Hobby oder die Interessen der Anwesenden zu sagen.

Selbst bei ungezwungenen Unterhaltungen brauchst du nicht zu meinen, du hättest nichts zu sagen. In Wirklichkeit hast du dich schon sehr lange auf dein nächstes Gespräch vorbereitet. Wie? In der Schule und durch deine Lebenserfahrung hast du gelernt. Außerdem hast du wahrscheinlich einiges gelesen. Vielleicht hast du etwas durch dein persönliches Studium der Heiligen Schrift gelernt. Du siehst also, daß du etwas hast, worüber zu reden sich lohnt. Zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort kannst du einen ausgezeichneten Beitrag zu einem angenehmen Gespräch leisten.

Lege dir in großen Zügen im voraus zurecht, was du zu einem Thema sagen könntest. Vielleicht kannst du einige Einzelheiten weglassen. Aber du magst Tatsachen angeben müssen, um die Fragen „Wer?“, „Was?“, „Warum?“, „Wann?“, „Wo?“ und „Wie?“ zu beantworten, besonders wenn du etwas über ein Ereignis erzählen möchtest.

Für anregende Unterhaltungen sorgen

Fragen können viel dazu beitragen, eine anregende Unterhaltung zu fördern. Robert Louis Stevenson sagte einmal: „Eine Frage zu stellen ist, wie einen Stein von einer Bergspitze aus ins Rollen zu bringen. Der Stein fällt immer weiter und reißt andere mit sich.“ Ebenso kann eine wohlüberlegte Frage eine bereitwillige Antwort zur Folge haben und den Anstoß zu einem guten Gespräch geben.

Wenn man also ein Gespräch beginnen oder in Gang halten will, warum dann nicht gut ausgewählte Fragen verwenden? Damit sind nicht die von der zudringlichen, persönlichen Art gemeint. (Warum haben Sie sich nach zwanzig Jahren Ehe von Ihrer Frau getrennt?) Oder die Sorte Fragen, die praktisch einen Intelligenztest darstellen. (Wie heißen die sieben Weltwunder der Antike?) Derartige Fragen würden wahrscheinlich bei den meisten Gästen den Wunsch aufkommen lassen, lieber woanders zu sein.

Andererseits sind Fragen, die um die Meinung bitten, nicht fehl am Platze, solange sie keinen Streit hervorrufen sollen. Man könnte Fragen über Ereignisse oder Probleme der Gegenwart stellen, um zu einem Thema hinzuführen. (Was meinen Sie, wie man genügend Nahrung für die Millionen hungernden Menschen beschaffen kann?) Selbst gegen hypothetische Fragen mag nichts einzuwenden sein. (Während welcher Geschichtsepoche hätten Sie am liebsten gelebt?) Doch davon darf man nicht zu viele verwenden. Und es ist auch ganz klar, daß die Unterhaltung viel reibungsloser ablaufen wird, wenn man höflich ist und den anderen nicht unterbricht, wenn er eine Frage beantwortet.

Gute Erfahrungen können die Würze einer Unterhaltung bilden und sie interessant machen. Denke deshalb über Dinge nach, die du erlebt oder unternommen hast. Diese Erfahrungen können lohnender Gesprächsstoff sein. Ein bis ins einzelne gehender Bericht über deinen letzten Krankenhausaufenthalt oder deine letzte Operation mag zwar allerdings auf Tatsachen beruhen, ermuntert er aber die Zuhörer? Wieviel besser ist es, Erfahrungen auszuwählen, die ihnen Freude bringen! Wenn wahre Christen beisammen sind, erzählen sie sich oft gute Erfahrungen aus ihrer Predigttätigkeit mit der guten Botschaft von Gottes Königreich.

Erfahrungen gefallen den Zuhörern besser, wenn man sie ohne überflüssige Einzelheiten erzählt. Dadurch wird der Bericht verständlicher, und man erspart ihnen die Mühe, die Tatsachen auseinanderzuhalten. Und noch etwas: Warum soll man selbst stets der Held oder die Heldin der Erzählung sein? Erweitere deinen Gesichtspunkt, und sprich davon, welche Rolle andere gespielt haben.

Auf das Niveau achten und erbauen

Selbst die schönste Landschaft verliert ihren Reiz, wenn eine Dunstglocke darüber liegt. Ebenso kann eine gute Unterhaltung reizlos oder sogar zur Qual werden, wenn man sie nicht auf einem hohen Niveau hält. Soll ein Gespräch Anklang finden und nützlich sein, so muß eine gute Atmosphäre herrschen. Es ist daher äußerst wichtig, das Gespräch auf einem hohen Niveau zu halten und dafür zu sorgen, daß es erbauend ist.

Ein hohes Niveau in der Unterhaltung bedeutet nicht, daß man sich vieler Fremdwörter und einer hochtönenden Redeweise bedienen muß. Es ist natürlich gut, sich einen umfangreichen Wortschatz anzueignen; in einer freundschaftlichen Unterhaltung wird man aber nicht mit Wortungetümen protzen wollen. Eine einfache Sprache ist sicher vorzuziehen und wird von den meisten geschätzt.

Gewagte Geschichten und unsaubere Redensarten sind bei Menschen, die sich selbst und den anderen achten, gewiß fehl am Platze. Die Bibel gibt den treffenden Rat: „Kein faules Wort gehe aus eurem Munde hervor, sondern was immer zur Auferbauung gut ist, wie es nötig sein mag, damit es den Hörern förderlich sei“ (Eph. 4:29).

Was soll man aber tun, wenn ein Gast obszöne Witze erzählt und eine unsaubere Sprache führt? Andere können versuchen, das Thema zu wechseln. Wenn das nichts nützt, mag der Gastgeber ihn auf die Seite nehmen und ihm sagen, daß seine Redeweise Anstoß erregt. Wäre das zu drastisch? Eigentlich kaum, denn der Anlaß würde für jeden der Anwesenden verdorben werden, wenn man den Betreffenden so fortfahren ließe.

Während einer Unterhaltung werden vielleicht Bemerkungen über andere gemacht. Sie mögen auferbauend sein und niemand verletzen. Doch was, wenn das Gespräch abgleitet und zu schädigendem Geschwätz wird? Soll man dann noch zuhören? Wohl kaum, wenn man nicht selbst als Schwätzer eingestuft werden möchte. Hat man aber dann den Mut, vielleicht als Gastgeber, das Gespräch wieder auf eine höhere Ebene zurückzuführen? Die anderen Anwesenden wären bestimmt froh darüber.

Mehr Freude finden

Die Freude an einem Gespräch läßt sich auf verschiedene Weise vermehren. Beispielsweise kann der, der mit uns spricht, sein Gesicht auf angenehme Weise „reden“ lassen. Wie? Indem er lächelt, wenn es angebracht ist.

Jemand, der es in der Kunst des Gesprächs schon weit gebracht hat, vermehrt unsere Freude auch dadurch, daß er deutlich spricht. Darüber hinaus zeigt er Einfühlungsvermögen. Er versetzt sich in unsere Lage und vermeidet es, Dinge zu sagen, die uns unnötig weh tun würden oder die uns peinlich wären. Er spricht auch nie zu uns herab, als ob wir geistig weit unter ihm ständen.

Wahrscheinlich hast du schon gemerkt, daß manche nur daran interessiert sind, über sich selbst zu reden. Berührt das Gespräch einmal für kurze Zeit deine Erfahrungen, Meinungen oder Schwierigkeiten, so lenkt eine solche Person es stets zu dem zurück, was sie interessiert, was ihre Meinung ist, wie es ihr an dem Tag ergangen ist. Doch es ist offensichtlich, daß ein guter Gesprächspartner nicht nur an sich selbst denkt und nicht nur über sich selbst spricht. Deshalb redet er auch nicht zuviel selbst.

Zuhören ist wichtig

Ein guter Gesprächspartner gibt auch dem anderen Gelegenheit zu reden. Er weiß, daß für eine nützliche Unterhaltung zwei Gesprächspartner notwendig sind. Reden und Zuhören gehört unbedingt zusammen.

Ein guter Zuhörer, der Einfühlungsvermögen hat, versucht, den Standpunkt des Redenden zu verstehen, und versetzt sich vielleicht sogar in Gedanken in dessen Lage. Da der Sinn aber viel schneller denkt, als man sprechen kann, hat man genügend Zeit, das Gesagte auszuwerten und Schlußfolgerungen zu ziehen. Könntest du das nicht während deiner nächsten Unterhaltung versuchen?

Stelle auch Fragen, und zeige dich an den Antworten wirklich interessiert. Blicke die Person an, die mit dir spricht. Natürlich solltest du sie nicht anstarren. Doch blicke auch nicht unentwegt auf irgend etwas anderes im Zimmer, oder lasse deinen Blick nicht ständig durch die Gegend schweifen, denn dann mag der Redende denken, du seiest nicht aufrichtig oder hättest kein Interesse. Wenn irgend möglich, schenke ihm deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Wir alle können sehr viel lernen, wenn wir anderen wirklich zuhören.

Wer die Kunst des Gesprächs entwickelt, wird herausfinden, daß ein „gutes Gespräch wie eine schöne Landschaft“ ist. Beides kann im Sinn freudige Eindrücke hinterlassen. Strenge dich an, andere in die Unterhaltung einzubeziehen, und du wirst herausfinden, daß das Gespräch voller Neuigkeiten, Überraschungen und Freude sowie von bleibendem Nutzen ist.

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