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  • Hol mir mal Kartoffeln aus dem Garten!
    Erwachet! 1971 | 22. Januar
    • Hol mir mal Kartoffeln aus dem Garten!

      Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Neufundland

      DIESE Hackfrucht mag als „Kantüffel“, „Erdtüffel“, „Grundbirne“ oder „Erdapfel“ (buchstäblich aus dem Französischen übersetzt) bezeichnet werden, doch eines ist sicher, sie ist ein Volksnahrungsmittel. Bezweifelst du das? Nun, in den vergangenen zehn Jahren sind rund 2,8 Milliarden Tonnen von dieser Erdfrucht geerntet worden.

      Der größte Teil dieser Kartoffeln sind im Großbetrieb angebaut und geerntet worden, aber zweifellos ist auch ein nicht geringer Teil davon von einfachen Leuten in ihrem eigenen kleinen Gemüsegarten gezogen worden. Familien, die ihre eigenen Kartoffeln ziehen, kommen auf diese Weise nicht nur zu gesunder und billiger Nahrung, sondern es gibt ihnen auch eine gewisse Befriedigung, als Familie etwas zu leisten — denn es ist ein Unternehmen, an dem sich alt und jung beteiligen kann.

      Hast du auch schon im Garten mit der Stechgabel die weiche Erde beiseite geräumt, um an die sauberen, rundlichen Knollen heranzukommen, die immer noch mit der Pflanze verbunden sind? Hat die Mutter dich je gebeten, als du noch ein Kind warst, einen Eimer voll Kartoffeln für das Mittagessen hereinzuholen? Es war eine angenehme Aufgabe. Du gingst in den Garten, klettertest zwischen den Stangen des provisorischen Tores hindurch und standest dann mit den nackten Füßen auf der kühlen Erde. Die Gabel war wahrscheinlich noch an der gleichen Stelle, wo du sie in den Boden gesteckt hattest. Du stachest jeweils ein Stückchen weit von den Wurzeln einer Kartoffelpflanze in den Boden, drücktest die Gabel in das lockere Erdreich und hobest sie dann hoch. Heraus rollten die „Erdäpfel“. Das wiederholtest du noch ein paar Mal, und dann hattest du genug Kartoffeln für eine Mahlzeit.

      Kartoffelgerichte

      Dann begegnetest du den Kartoffeln wieder, als man dich zum Essen rief — vielleicht stand eine Schüssel voll dampfend heiße gebackene Kartoffeln auf dem Tisch. Du stachest in die papierdünne Haut, worauf der Kartoffeldampf und ein köstliches Aroma entströmten. Du legtest ein Stückchen Butter in die Mitte der Kartoffel, und dann war es soweit: Du konntest dir diese Köstlichkeit zu Gemüte führen.

      Auch wenn die bescheidene Kartoffel jeden Tag auf dem Speiseplan steht, braucht man ihrer nicht überdrüssig zu werden. In jedem guten Kochbuch findet man viele verschiedene Rezepte für die Zubereitung von Kartoffeln: gekochte Kartoffeln, gebackene Kartoffeln, Schinkenkartoffeln, geröstete Kartoffeln usw. sowie viele verschiedene Salate. Andere Kartoffelgerichte stellen größere Anforderungen an die Köchin, schmecken aber vorzüglich, so zum Beispiel Kartoffelkroketten und andere.

      Die einfachste Methode, Kartoffeln zuzubereiten, ist natürlich, sie zu kochen. Nachdem man die Kartoffeln sorgfältig gewaschen und alles, was nicht gut ist, weggeschnitten hat, legt man sie mitsamt der Schale in eine Pfanne, gießt so viel Wasser dazu, daß sie bedeckt sind, und kocht sie unter Zusatz von etwas Salz. Nach zwanzig bis dreißig Minuten sind sie gar. Wenn man eine Kartoffel mit einer scharfen Gabel ansticht und keinen Widerstand mehr findet, weiß man, daß sie gar sind. Danach schüttet man das Wasser ab, nimmt den Deckel weg und trocknet die Kartoffeln über dem Feuer, indem man die Pfanne vorsichtig schüttelt. Sogar die Haut der Kartoffeln, die in dieser Weise zubereitet sind, schmeckt.

      Gebackene Kartoffeln sind eine Köstlichkeit. Man schneidet sie vor dem Backen einmal durch, nicht längs, sondern quer. Die Schnittfläche bestreicht man mit etwas Fett und setzt sie mit der Schnittfläche nach unten auf ein Blech. Man backt sie etwa dreißig bis fünfunddreißig Minuten lang. Servieren kann man sie auf verschiedene Weise — mit Butter und gehackter Petersilie oder mit Butter und Zitronensaft.

      Man kann den Genuß gebackener Kartoffeln noch erhöhen, indem man sie oben einschneidet und eine gebratene oder gebackene Wurstscheibe hineinsteckt oder eine mit Butter bestrichene Zwiebelscheibe.

      Der Nährwert

      Wie nahrhaft ist die Kartoffel? Manche lehnen die Kartoffel ab, weil sie so viel Stärke enthält. Man darf jedoch nicht vergessen, daß ihr Kaloriengehalt gering ist. Eine mittelgroße Kartoffel enthält zum Beispiel 100 Kalorien, ein Berliner Pfannkuchen etwa 200.

      Kartoffeln sind eine ziemlich gute Vitamin-C-Quelle. Eine mittlere gebackene Kartoffel enthält etwa 15 Milligramm Vitamin C. Auch von den Vitaminen A und B sind darin vorhanden. An Mineralsalzen enthält sie unter anderem Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Kalium. J. I. Rodale schreibt in dem Werk The Complete Book of Food and Nutrition (Das umfassende Buch über die Nahrung und Ernährung): „Die Kartoffel enthält so viele Mineralsalze und Vitamine, daß man sich mit Kartoffeln eine Zeitlang am Leben erhalten kann, auch wenn keine anderen Nahrungsmittel zur Verfügung stehen.“

      Um die Verluste an Vitaminen und Mineralsalzen auf ein Minimum zu beschränken, empfiehlt Rodale, die Kartoffeln in der Schale zu dämpfen. „Wenn man die Kartoffeln im Dampfkochtopf zubereitet oder wenn man sie backt, erleiden sie den geringsten Verlust an diesen wichtigen Bestandteilen.“ Ferner fügt er hinzu: „Schält man die Kartoffeln und kocht sie dann im Wasser, so büßen sie 47 Prozent des Vitamins C ein. Bereitet man daraus Kartoffelbrei, dann werden weitere 10 Prozent zerstört.“

      Diese wenigen Tatsachen helfen uns verstehen, warum die Kartoffel eine so wichtige Rolle gespielt hat, ganze Völker vor dem Hungertod zu bewahren, besonders in Osteuropa. Die Kartoffel wird sozusagen auf jedem Kontinent und jeder Insel angebaut, die größten Erzeuger sind jedoch die Sowjetunion und Polen; diese beiden Staaten produzieren 48 Prozent der Welternte. Die Vereinigten Staaten erzeugen jährlich etwas mehr als fünfzehn Millionen Tonnen.

      Wenn wir von solch großen Ernten sprechen, dann ist natürlich keine Rede mehr von dem kleinen Jungen, der mit dem Eimer im Garten Kartoffeln holte. Nein, denn der Kartoffelanbau wird jetzt im Großbetrieb mit ausgeklügelten Kartoffelpflanzmaschinen, Kartoffelerntemaschinen und Maschinen zum Sortieren der Kartoffeln betrieben. Auch sind Lagerräume erforderlich, in denen Temperatur und Ventilation sorgfältig reguliert werden. Biologen suchen ständig durch weitere Forschungen Kartoffeln zu züchten, die hohe Erträge bringen, gut schmecken, schön aussehen und widerstandsfähig gegen Krankheit sind. Ein Hektar Kartoffeln ergibt mehr Nahrung als ein Hektar Getreide.

      Der eigene Kartoffelacker

      Die Kartoffel gedeiht in Gebieten mit gemäßigtem und feuchtem Klima besonders gut. Auch sandige Lehmböden oder lehmige Sandböden sagen ihr zu. Wohnst du in einer Gegend, die diesen Ansprüchen entspricht, und besitzt du etwas Land, warum dann nicht deine eigenen Kartoffeln anbauen? Natürlich kommen die Maschinen, die beim Anbau im Großbetrieb verwendet werden, für dich nicht in Betracht. Lockere den Boden gut auf, ziehe Furchen, lege deinen „Samen“ hinein, und decke ihn mit Erde zu. Hast du bis dahin noch nie Kartoffeln angepflanzt, dann benutzt du als Samen die Kartoffel selbst; die großen Knollen durchschneidet man so, daß Teilstücke entstehen, die mindestens ein „Auge“ oder eine Knospe haben.

      Den Boden kann man mit Stallmist, Kompost, Seetang oder einem guten Handelsdünger düngen. Auf Neufundland hat man mit Seetang und einem kleinen Fisch namens Kapelan oder Dickmaul gute Ergebnisse erzielt. Diese Fische schwimmen etwa zu der Zeit, da die Kartoffelpflanzen aus dem Boden hervorkommen, in großen Mengen an der Küste. Man streut sie über den Kartoffelacker und bedeckt sie mit etwas Erde.

      Wenn die Kartoffeln reif sind — etwa drei Monate nach der Saat —, kann man sie ernten. Pellkartoffeln mit Butter oder Kartoffelsalat ist ein köstliches Gericht. Man kann jedesmal, wenn man ein Kartoffelgericht machen möchte, eines der Kinder beauftragen, die erforderlichen Kartoffeln auszugraben. Die Kinder werden das mit Begeisterung tun. Räume ihnen aber genügend Zeit ein, denn die Knollen, die so verschieden geformt und ganz unterschiedlich groß sind, werden wahrscheinlich ihre Phantasie anregen.

      Noch einige weitere Tips

      Wenn Kartoffelkäfer deinen Acker heimsuchen — was ziemlich sicher geschehen wird —, sollte die ganze Familie sich am Einsammeln dieser Käfer beteiligen. Man bürstet sie von der Pflanze herunter in einen Papierbeutel und verbrennt sie dann. Das muß sofort geschehen, nachdem man die ersten Käfer entdeckt hat, sonst werden sie die Pflanzen zerstören, und die Kartoffeln werden nicht reifen. Beim Kartoffelanbau im Großbetrieb werden die Kartoffelfelder von Zeit zu Zeit besprüht, um diese Käfer zu bekämpfen.

      An der Ernte und am Einkellern kann sich dann die ganze Familie beteiligen und so die Freude genießen, etwas gemeinsam zu tun. In gemäßigten Klimaten kann man die Kartoffeln gewöhnlich nach dem ersten leichten Frost ernten, wenn das Kraut gelb und welk geworden ist. Beim Sortieren kann man zwischen schönen, festen und großen Knollen unterscheiden, die man einkellern möchte, und anderen, die man sofort verbrauchen muß.

      Möchte man den ganzen Winter über schöne Kartoffeln haben, dann muß man darauf achten, daß die Kellertemperatur etwa vier Grad Celsius beträgt. Bei geringerer Temperatur werden die Kartoffeln süß; ist die Lagertemperatur höher, beginnen die Kartoffeln zu keimen und schrumpfen. Den Kartoffeln zuträglich ist auch Dunkelheit, genügende Luftfeuchtigkeit und viel frische Luft. Dadurch wird die beim Nachreifen entwickelte Wärme abgeleitet, und die Kartoffeln können trocknen.

      Für einen Sack Saatkartoffeln magst du fünf, sechs, sieben oder gar mehr Säcke Kartoffeln ernten, je nach der Länge der Wachstumszeit, dem Boden und dem Eifer der Familie, mit dem sie den Kartoffelkäfer und das Unkraut bekämpft. Wenn man seine eigenen Kartoffeln pflanzt, spart man nicht nur Geld, sondern das hat noch weitere Vorzüge. Jung und alt freuen sich, etwas geleistet zu haben. Wieviel gesünder ist es doch, die Kartoffeln auf dem eigenen Acker auszugraben, als zum Händler zu fahren und sich einen halben Zentner Kartoffeln zu kaufen!

  • Rekord-Milcherzeugung
    Erwachet! 1971 | 22. Januar
    • Rekord-Milcherzeugung

      ● In den Vereinigten Staaten beträgt der Milchertrag je Kuh durchschnittlich 3 150 kg im Jahr. Einige Kühe liefern durchschnittlich 4 500 bis 5 400 kg. Es wird jedoch berichtet, daß eine Kuh mehr als 18 900 kg Milch im Jahr gab! Im Laufe eines Jahres kam es mehrmals vor, daß diese Kuh an einem Tag mehr als 66 Liter Milch lieferte, während andere Kühe durchschnittlich nur 20 bis 30 Liter gaben.

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