Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Gott hat es zuerst gemacht
    Erwachet! 1981 | 22. Dezember
    • Gott hat es zuerst gemacht

      DIE MENSCHEN SIND „NACHÄFFER“

      GOTTES ERFINDUNGEN WÜRDIGEN SIE NICHT, ABER FÜR IHRE EIGENEN BEANSPRUCHEN SIE PATENTE

      THERMOMETER

      Der Mensch hat sehr empfindliche Thermometer und andere Wärmemeßinstrumente geschaffen, aber sie sind primitiv im Vergleich zu den angeborenen Fähigkeiten, deren sich bestimmte Schlangenarten bereits seit Jahrtausenden bedienen. Eine Klapperschlange beispielsweise kann eine Temperaturänderung von nur einem tausendstel Grad Celsius wahrnehmen. Die Königsschlange reagiert in 35 Millisekunden auf eine Temperaturänderung, wohingegen ein empfindliches, vom Menschen hergestelltes Instrument für die Messung der gleichen Änderung eine Minute braucht. Solche Schlangen setzen ihren „Temperatursinn“ ein, um in der Dunkelheit nach dem warmen Körper eines Beutetieres zu suchen. Die Temperatursensoren geben auch die Richtung der Wärmequelle an.

      HYPOTHERMIE

      Chirurgen sind dazu übergegangen, bei bestimmten Operationen die Körpertemperatur zu senken und den Herzschlag sowie die Atemtätigkeit zu verlangsamen. Doch die Winterschläfer unter den Tieren beherrschen die Hypothermie schon seit langem. Der winzige Streifenziesel beispielsweise hat im Sommer eine Herz und Atemfrequenz von mehreren hundert Malen pro Minute. Im Winterschlaf dagegen schlägt das Herz nur ein bis zweimal pro Minute, und etwa alle fünf Minuten erfolgt ein langsamer Atemzug. Die Körpertemperatur sinkt annähernd auf den Wert der Kälte. Doch während der ganzen Zeit zirkuliert das Blut weiter, bleibt der Blutdruck normal, wird Sauerstoff aufgenommen und bleibt der Muskeltonus konstant.

      ELEKTRIZITÄT

      Angeregt durch Luigi Galvanis Abhandlung über tierische Elektrizität, baute der italienische Physiker Volta die erste künstliche elektrische Batterie, die gleichbleibenden Strom lieferte. Doch schon Jahrtausende vorher hatten etwa 500 Arten elektrischer Fische „eingebaute“ Batterien. Afrikanische Welse können 350 Volt erzeugen, der riesige Zitterrochen des Nordatlantiks gibt 50-Ampere-Stromstöße von 60 Volt ab, und bei südamerikanischen Zitteraalen hat man bereits Stromstöße von 886 Volt gemessen. Der Strom wird durch Stapel elektrischer Plättchen — sozusagen Voltaelemente — erzeugt. Jedes elektrische Plättchen ist ein elektrochemisches Element, das nur einen kleinen Bruchteil eines Volts erzeugt. Doch wenn Tausende und manchmal Millionen davon in Geschöpfen Gottes parallel oder in Serie geschaltet sind, entsteht eine natürliche elektrische Batterie.

      CHEMISCHE KAMPFSTOFFE

      Nervengasgranaten bestehen aus zwei Kammern mit verhältnismäßig ungiftigen Chemikalien, doch wenn die Granate gezündet wird, vermischen sich die Chemikalien, und nach einer Explosion wird das tödliche Nervengas frei. Der Bombardierkäfer benutzt chemische Kampfstoffe schon seit langem — und nur zu Verteidigungszwecken. Zwei verschiedene Chemikalien werden von Drüsen erzeugt und in getrennten Kammern aufbewahrt, die durch Muskelventile geschlossen sind. Wird der Käfer angegriffen, öffnet er die Ventile, und die beiden Chemikalien strömen in eine dritte, dickwandige Kammer. Dort wird durch ein Enzym unter einem hörbaren Knall eine explosive Reaktion ausgelöst, und ein giftiger Nebel entweicht aus einem Trichter, den der Käfer in irgendeine Richtung lenken kann. Der Bombardierkäfer kann wiederholt — mehrere Dutzend Male in wenigen Minuten — „Feuer geben“, und Ameisen, Spinnen, Gottesanbeterinnen, Vögel und Schlangen treten keuchend den Rückzug an.

      COMPUTER

      Computer vollbringen Phantastisches, halten aber einen Vergleich mit dem menschlichen Gehirn nicht aus. Das menschliche Gehirn — ein dreipfündiges Wunderwerk, das nur 2 Prozent des Körpergewichts ausmacht — braucht 20 Prozent des Blut- und 25 Prozent des Sauerstoffumsatzes. Schätzungen der Neuronenzahl reichen von 10 Milliarden bis zu 100 Milliarden und der Neuronenverbindungen (Synapsen) von 100 Billionen bis zu 500 Billionen. Jede Sekunde kommen 100 Millionen Bit an Informationen an, und das Gehirn tastet sich jede zehntel Sekunde selbst ab, wobei es mit einer Leistung von 20 Watt arbeitet. Es empfängt, verarbeitet und bewertet Informationen, trifft Entscheidungen, setzt Ziele, leitet Aktionen ein und bringt künstlerische Schöpfungen hervor. Nur im menschlichen Gehirn gibt es Systeme, die auf Sprechen programmiert sind. Und nur im menschlichen Gehirn besteht ein angeborenes Bedürfnis zu glauben und eine höhere Macht anzubeten.

      GOTT KAM IHNEN STETS ZUVOR

      Fledermäuse und Delphine verwenden Sonarsysteme; Kraken können sich durch Rückstoß fortbewegen; Moskitos machen subkutane Injektionen; Wespen stellen Papier her; Biber bauen Dämme; Ameisen bauen Brücken; Bienen und Termiten bedienen sich der Klimatechnik; Fische, Würmer und Insekten erzeugen kaltes Licht; Vögel weben, binden Knoten, bauen Brutkästen, machen Maurerarbeiten, bauen Apartmenthäuser, entsalzen Meerwasser, haben Kompasse und innere Uhren und bedienen sich der Navigation; Käfer verwenden Taucherlungen; Spinnen benutzen Taucherglocken, bauen Türen und sind Ballonflieger; manche Fische und Käfer haben „Bifokalgläser“, Schnappschildkröten und Wasserskorpione verwenden Schnorchel; Tieraugen wandeln — ähnlich wie künstlich hergestellte Solarzellen — Licht in Elektrizität um; Ameisen treiben Gartenbau und Viehzucht; ein Käfer beschneidet Bäume — die Liste der technischen Wunder der Schöpfung, die von menschlichen Erfindern nachgeahmt werden, könnte man beliebig fortsetzen. Die Werke des Menschen sind angeblich auf seinen Genius zurückzuführen; die Werke Gottes werden als blinder Zufall abgestempelt — zumindest die Evolutionisten tun das. Unglaublich!

  • Planung erfordert einen Planer
    Erwachet! 1981 | 22. Dezember
    • Planung erfordert einen Planer

      „JA“ UND „NEIN“ SAGEN DIE EVOLUTIONISTEN

      „JEDES HAUS [WIRD] VON JEMANDEM ERRICHTET, DOCH DER, DER ALLE DINGE ERRICHTET HAT, IST GOTT“ (HEBRÄER 3:4).

      KEIN Evolutionist wird behaupten, daß sich ein Haus aus unbelebter Materie selbst bauen könnte. Er beharrt aber dogmatisch darauf, das unbelebte Universum sei von selbst entstanden — ein Universum mit zigmillionen Galaxien, von denen jede aus zigmillionen Sternen besteht, die sich alle präzise in ihren Bahnen bewegen.

      Doch damit nicht genug, behaupten die Evolutionisten, auf der Erde hätten sich all die unzähligen Lebensformen von selbst aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt, der spontan aus toter Materie entstanden sei. Auch durch die hochkomplizierte Beschaffenheit und die fein ausgeklügelten und sinnvollen Baupläne all dieser Lebewesen lassen sie sich nicht von ihrer Ansicht abbringen.

      Wir bewundern die genialen Erfindungen menschlicher Konstrukteure, aber ihre größten Werke sind unbedeutend im Vergleich zu dem einfachsten lebenden Organismus. Mit all ihrer hochmodernen Technologie können sie nicht einmal eine kleine, einzellige Amöbe konstruieren. Und doch fällt es ihnen nicht schwer, dem blinden Zufall — Zufallsmutationen mit der fragwürdigen Hilfe der natürlichen Auslese — die Macht zuzuschreiben, alles Leben auf der Erde hervorgebracht zu haben.

      Hierin liegt eine grobe Inkonsequenz. Evolutionisten können, ohne mit der Wimper zu zucken, dem Zufall die Fähigkeit zuschreiben, all die komplexen Lebewesen hervorzubringen, und gleichzeitig behaupten, daß ganz einfache Gegenstände das Vorhandensein eines intelligenten Herstellers voraussetzen.

      Da gräbt zum Beispiel ein Wissenschaftler in altem Geröll, findet einen länglichen Stein, der in der Mitte eine kreisrunde Kerbe hat, und behauptet zuversichtlich, dieser Stein sei einmal an einem Stock festgebunden gewesen und von einem Urmenschen als Hammer oder Waffe benutzt worden. Der Stein war von einem vernunftbegabten Geschöpf für einen bestimmten Zweck bearbeitet worden. Ganz anders aber verhält es sich angeblich mit der Vogelfeder. Eine Schwungfeder kann Tausende von Federästen haben, die aus dem Schaft herauswachsen, an den Federästen Hunderttausende von Federstrahlen sowie Millionen von Häkchen, die alles zusammenhalten und die Feder zum Fliegen geeignet machen. Wenn sich Häkchen lösen, kann sie der Vogel mit seinem Schnabel wie einen Reißverschluß wieder schließen. Reißverschlüsse, lange bevor der Mensch sie „erfunden“ hat!

      Ist die Feder das Produkt eines intelligenten Herstellers? Nicht für den Evolutionisten. Er sagt: „Wie hat sich dieses Strukturwunder entwickelt? Es gehört keine große Einbildungskraft dazu, um sich eine Feder als eine abgewandelte Schuppe vorzustellen, im Grunde ähnlich der eines Reptils — eine lange, lose befestigte Schuppe, deren äußere Kanten sich ausfaserten und ausbreiteten, bis sich die äußerst komplexe Struktur entwickelt hatte, die die Feder heute aufweist“ (Die Vögel, Life, S. 34).

      Hier noch ein weiteres Beispiel für die Willkür des Evolutionisten: Er findet einen flachen Stein mit scharfem Rand und ist sicher, daß er von einem Steinzeitmenschen bearbeitet und als Messer oder Schaber gebraucht wurde. Ein kleiner Käfer aber wie der „Akazienzweigringler“ konnte sich von allein entwickeln, meint der Evolutionist. Das Weibchen dieses Käfers klettert auf eine Akazie, krabbelt zum Ende eines Zweiges, beißt einen Schlitz in die Rinde und legt dort seine Eier ab. Dann krabbelt es zur Mitte des Zweiges zurück, nagt ringsherum einen Kreis, der bis ins Kambium geht, und das Ende des Zweiges stirbt ab und fällt herunter. Die Eier des Käfers werden verstreut, die jungen Käfer schlüpfen aus, und der Kreislauf beginnt von neuem. Die Akazie hat davon einen Nutzen. Sie wird auf diese Weise beschnitten und lebt deswegen doppelt so lange — 40 oder 50 Jahre —, wie sie sonst leben würde. Die Akazie verbreitet sogar einen Duft, der den Akazienzweigringler anlockt, und dieser kleine Käfer kann sich in keinem anderen Baum vermehren. Der flache, scharfe Stein erforderte einen Hersteller; der Akazienzweigringler kam einfach durch Zufall ins Dasein. Das will man uns jedenfalls glauben machen.

      Ein weiterer Vergleich: Ein kleiner, scharfer Feuerstein, der wie eine Pfeilspitze geformt ist, überzeugt den Evolutionisten davon, daß er von einem Menschen zu einer Pfeil- oder Speerspitze verarbeitet wurde. Solche sinnvollen, nach einem bestimmten Muster geformten Gegenstände kommen nicht durch Zufall zustande, so folgert er. Bei den Spinnen aber verhält es sich angeblich anders. Nehmen wir zum Beispiel die Kreuzspinne. Sie hat sechs Spinnwarzen, und jede davon hat etwa 100 Öffnungen, von denen jede durch ein Röhrchen mit einer eigenen Drüse im Spinnenleib verbunden ist. Sie kann einzelne Fäden herstellen oder sie zu einem breiten Band vereinigen. Spinnen produzieren sieben Arten von Fäden. Keine Art produziert alle sieben, aber alle bringen es auf mindestens drei und die Kreuzspinne auf fünf verschiedene Fäden. Mit ihren 600 Röhrchen stellt sie nicht nur Spinnfäden her; aus einigen wird auch Klebstoff ausgeschieden, damit gewisse Fäden des Netzes klebrig sind. Die Kreuzspinne ölt aber ihre Füße ein und bleibt daher nie kleben. Wie sind diese Spinndrüsen entstanden? Sie haben sich aus Beinen entwickelt, sagen Evolutionisten.

      Nun denke einmal nach: Die Spinne besitzt ein Chemielabor zur Fadenherstellung, einen Spinnmechanismus und die instinktive Fähigkeit zur Netzherstellung. Jeder dieser drei Faktoren ist ohne die anderen beiden nutzlos. Sie mußten sich alle in der gleichen Spinne gleichzeitig durch Zufall entwickeln. Das glauben die Evolutionisten. Glaubst du es auch? Was könnte leichter durch Zufall entstehen — das scharfe Stück Feuerstein oder die Spinne?

      Denken wir nun an unser Raumfahrtzeitalter, und hören wir Dr. Carl Sagan von der Cornell-Universität (USA) zu. „Man kann ohne weiteres einen interstellaren Funkspruch zusammenstellen“, sagt er, „der unzweideutig erkennen läßt, daß er von intelligenten Wesen stammt.“ Seiner Ansicht nach „ist die meistversprechende Methode das Senden von Bildern“. Eines der Bilder, die man in den Weltraum funken will, soll einen Mann, eine Frau, ein Kind, das Sonnensystem und verschiedene Atome darstellen. Das alles soll in einer Folge von Punkten und Strichen — jeder ein „Bit“ Information — ausgesendet werden, insgesamt 1 271 Bit.

      Denke bitte einmal darüber nach. Wenn 1 271 Informationseinheiten in einer bestimmten Reihenfolge Ordnung und Planung erkennen lassen und „unzweideutig“ beweisen, daß sie „von intelligenten Wesen“ stammen, was ist dann von den rund 10 Milliarden Informationseinheiten zu sagen, die in den Chromosomen jeder lebenden Zelle verschlüsselt sind? Evolutionisten sagen, die 1 271 Bit Information seien ein unzweideutiger Beweis für einen intelligenten Urheber, tun aber 10 Milliarden Bit Information als reines Produkt des Zufalls ab, das keinen intelligenten Urheber nötig habe.

      Findest du eine solche Schlußfolgerung nicht unlogisch, willkürlich und voreingenommen? Wenn einfache Baupläne einen Planer erfordern, erfordern dann nicht extrem komplexe Baupläne einen weit befähigteren Planer? Der britische Theoretiker Edward Milne kam, nachdem er über den Ursprung des Universums nachgedacht hatte, zu dem weisen Schluß: „Ohne Ihn ist unser Bild unvollständig.“

  • Instinkt — vor der Geburt programmierte Weisheit
    Erwachet! 1981 | 22. Dezember
    • Instinkt — vor der Geburt programmierte Weisheit

      WINZIGE GEHIRNE, KOLOSSALE LEISTUNGEN

      „SIE SIND INSTINKTIV WEISE“ (SPRÜCHE 30:24).

      DIE UNGLAUBLICHE REISE

      Dem kleinen Baumwaldsänger (Dendroica striata) traut man kaum zu, daß er imstande ist, es mit dem Establishment der Evolutionisten „aufzunehmen“ — und doch tut er es. Dieser nordamerikanische Singvogel wiegt nur 20 Gramm und ist 13 cm lang. Nichtsdestoweniger weist er enorme Fähigkeiten als Zugvogel auf.

      Beim Herannahen des Herbstes verläßt er seinen „Sommersitz“ Alaska und fliegt über den nordamerikanischen Kontinent nach Südosten zur Atlantikküste. Unterwegs verzehrt er enorme Mengen Nahrung, da seine Reise erst begonnen hat.

      An der Küste von Neuengland hält er inne und beobachtet das Wetter. Er weiß ganz genau, welches Wetter er möchte — eine starke Kaltfront, die sich an der Küste nach Südosten und dann hinaus auf den Atlantik bewegt.

      Wenn die Kaltfront ankommt, macht sich der kleine Waldsänger auf und fliegt mit dem Wind im Rücken in Richtung Südosten — hinaus aufs Meer. Durch die Kaltfront ist nahezu garantiert, daß es unterwegs keine Probleme mit tropischen Stürmen geben wird. Welch weise Entscheidung!

      Ein geradliniger Flug nach Südosten würde den winzigen Vogel nach Afrika bringen — weitab vom Bestimmungsort. Dennoch ändert der Baumwaldsänger seine Richtung nicht. Im Nonstopflug passiert er Bermuda und steigt, während er sich Antigua nähert, auf eine Höhe von 7 000 m. Die Luft in dieser Höhe ist kalt und sauerstoffarm. Warum fliegt er dann so hoch? Weil er dort die Winde vorfindet, die ihn nach Westen zu seinem eigentlichen Ziel, Südamerika, tragen. Nach einem Nonstopflug von über 3 800 km in mehr als drei Tagen und Nächten gelangt der Baumwaldsänger auf einen anderen Kontinent, direkt an sein Ziel.

      Wissenschaftler staunen über die Leistung, die dieser kleine Vogel jedes Jahr vollbringt. Woher weiß er so genau, nach welchen Wetterbedingungen er Ausschau halten muß? Woher weiß er, wann er die Flughöhe wechseln muß, um die Winde vorzufinden, die ihn nach Südamerika tragen? Woher weiß er, welche Richtung er einschlagen muß, um diese Winde genau an der richtigen Stelle über dem Ozean zu kreuzen? Wissenschaftler können es nicht erklären und die Evolutionstheorie bestimmt ebensowenig.

      Doch für die ungewöhnliche Reiseroute des Waldsängers gibt es einen guten Grund. Die Seeroute nach Südamerika ist wesentlich kürzer als ein Etappenflug von Insel zu Insel, und außerdem ist die Gefahr von seiten der Raubvögel geringer. Der Baumwaldsänger kann den Nonstopflug — vergleichbar mit dem Lauf eines Rennpferdes, das 80 Stunden lang jeweils eineinhalb Kilometer in zwei Minuten läuft — gut bewältigen, da er ein eigens dafür ausgelegtes Stoffwechselsystem hat. „Wenn ein Baumwaldsänger anstelle der Fettreserven seines Körpers Benzin verbrauchen würde“, bemerkte ein Wissenschaftler, „könnte er mit einem Liter 300 000 km weit fliegen.“

      TERMITEN — KLIMATECHNIKER

      Wer von Termiten geplagt ist, wird wahrscheinlich wenig Mitgefühl für ihre körperlichen Schwächen aufbringen. Sie sind empfindlich und schwächlich, benötigen eine sorgfältig geregelte Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Es scheint, daß diese Insekten im extremen Klima der Tropen niemals überleben könnten. Dennoch fühlen sie sich dort wohl. Wieso?

      Das liegt an den architektonischen und technischen Fertigkeiten der Termiten. Termitennester sind Hügel aus getrocknetem Schlamm, der so hart ist, daß die Funken sprühen, wenn man ihn mit einem Beil zerschlägt. Manche australische Termiten bauen lange, schmale, keilförmige Hügel, die immer in Nord-Süd-Richtung stehen, da ihnen das wahrscheinlich Schutz vor der heißen Mittagssonne gewährt. Andere Termitenarten bauen Hügel, die, von der Ferne aus betrachtet, wie Hütten aussehen.

      Während die Außenseite eines Termitenhügels zum Berühren zu heiß sein mag, herrscht im Innern eine behagliche Temperatur von 30 °C. Wie wird die Temperatur geregelt? Die dicken Wände tragen dazu bei, aber das ist nicht alles. Manche Termiten graben unterhalb des Nestes 40 m tief in den Boden, um das Grundwasser anzuzapfen, damit durch Verdunstung das Nest gekühlt und der richtige Feuchtigkeitsgehalt erreicht wird, und das selbst in der trockenen, heißen Wüstenluft. Andere bauen Nester mit einem „Keller“ und einem „Dachboden“. Zur Außenseite führen Kanäle, die für den Luftaustausch sorgen, die Temperatur regulieren und gewährleisten, daß sich im Nestinnern genügend Frischluft befindet. Es ist beobachtet worden, daß die Termiten ständig an diesen Kanälen arbeiten und sie öffnen und schließen, um die Klimaanlage vollkommen den Bedürfnissen anzupassen.

      Wer hat den Termiten diese Fertigkeiten in Architektur und Klimatechnik beigebracht? Eine blinde Evolution? Oder ein intelligenter Konstrukteur?

      TANZENDE BIENEN MIT STIMMRECHT

      Vielleicht hast du schon von dem hervorragenden Instinkt der Honigbienen gehört. Oft erfüllen diese kleinen Geschöpfe mehrere Aufgaben in ihrem kurzen Leben. Sie beginnen als Pflegerinnen der Königin und der Larven und qualifizieren sich dann zu Bau-, Wächter- und Pförtnerbienen. Doch es sind die älteren Bienen, die die risikoreiche Aufgabe haben, nach Nektar und anderen benötigten Stoffen zu suchen, und deren Instinkt die größte Bewunderung hervorruft.

      Wenn eine Sammlerin eine neue Nektarquelle findet, kehrt sie zum Bienenstock zurück, um die gute Nachricht zu übermitteln. Das tut sie mit Hilfe eines Tanzes. Die Geschwindigkeit und Figur (Kreis- oder Achterlinie) des Tanzes sowie die Häufigkeit des Schwänzelns mit dem Hinterleib informieren die anderen Bienen über die Entfernung der Nektarquelle. Durch den Tanz wird auch die Richtung zur Nektarquelle im Verhältnis zur Sonne angegeben. „Die Sprache der Bienen scheint unglaubwürdig“, heißt es in dem Buch „Die Insekten“, „aber sie ist durch zahlreiche Versuche bestätigt worden.“

      Wenn der Stock überfüllt ist, folgen einige Bienen der alten Königin in ein neues Heim. Woher wissen sie, wohin sie gehen sollen? Aus dem neuentstandenen Schwarm fliegen Botschafter in alle Richtungen. Nur halten sie diesmal nicht nach Blumen Ausschau. Sie suchen vielmehr nach einer Baumhöhlung oder einem Mauerriß — einem Bauplatz für ein neues Heim. Die Kundschafter vollführen nach der Rückkehr einen Tanz, um, ähnlich wie bei den Tänzen für die Nektarsuche, die Lage des neuen Bauplatzes anzuzeigen. Botschafter, die gute Plätze gefunden haben, tanzen sehr begeistert, manchmal stundenlang. Viele andere Bienen werden durch den turbulenten Tanz angeregt, selbst einmal nachzusehen. Botschafter, die eine weniger günstige Stelle gefunden haben, tanzen nicht so lange oder begeistert, und es fühlen sich nicht so viele Bienen angeregt nachzusehen.

      Allmählich beschränken die Bienen ihre Auswahl auf einige wenige Bauplätze, und schließlich bleibt nur einer übrig, da eine immer größere Zahl von bekehrten Kundschaftern durch begeisternde Tänze für die beste Stelle wirbt. Der Schwarm nimmt also mehrere Stellen in Augenschein und stimmt für die, die ihm am besten gefällt. Der ganze Vorgang kann sich über fünf Tage erstrecken, nach denen der Schwarm mit einmütiger Entschlossenheit zu seinem neuen Heim fliegt.

      Können solche Wunder der Kommunikation und der sozialen Harmonie durch Mutationen und zufällige Ereignisse hervorgebracht werden? Entsteht in irgendeiner anderen Gesellschaftsordnung durch Unfälle und Chaos etwa Harmonie?

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen