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  • Beweise für die Existenz eines Schöpfers
    Der Wachtturm 1979 | 15. Juni
    • Beweise für die Existenz eines Schöpfers

      NIMM das stärkste Teleskop, und spähe in den unermeßlichen Weltraum. Sieh dir durch ein modernes Mikroskop die erstaunlich komplizierten Moleküle und Atome an. Was stellst du fest? Daß sowohl im unermeßlich Großen als auch im winzig Kleinen, ja im gesamten stofflichen Universum Ordnung, Schönheit und Planung zu erkennen ist. Was schlußfolgern wir, wenn wir Planung beobachten? Zeigt die Bibel in Hebräer 3:4 nicht die Antwort? „Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott.“

      Und was ist über die Ordnung zu sagen? Es war der gottesfürchtige Wissenschaftler Sir Isaac Newton, der zum erstenmal bemerkte, daß im Universum alles ein der Ordnung entgegengesetztes Bestreben aufweist. Diese Erkenntnis führte zu der Schlußfolgerung, daß jede physikalische Veränderung in unserer Umwelt ohne sinnvollen Eingriff durch eine Kraft von außen mit einem Verlust an Ordnung verbunden ist. Die ursprüngliche Ordnung löst sich auf. Also muß die Ordnung am Anfang von jemandem geplant und geschaffen oder eingeführt worden sein. Ohne Eingriff dieses Planers wird die Ordnung wieder zerfallen.

      Daß ein intelligenter Planer das Universum hervorgebracht hat, ist im Einklang mit dem, was einige Wissenschaftler die „Urknalltheorie“ der Schöpfung nennen. In den letzten Jahren ist dieser Theorie der Vorzug gegenüber der „Urzustandtheorie“ gegeben worden, die besagt, das Weltall bestehe schon ewig und habe keinen Anfang. Wir brauchen uns aber nicht auf die Theorien neuzeitlicher Wissenschaftler zu stützen, um die Existenz eines Schöpfers zu beweisen, denn der Schöpfer sagt selbst, wer und was er ist: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat ... ,Ich selbst habe die Erde gemacht und habe auch den Menschen darauf erschaffen. Ich — meine eigenen Hände haben die Himmel ausgespannt, und ihrem ganzen Heer habe ich geboten‘“ (Jes. 45:11, 12).

      „ICH ... HABE AUCH DEN MENSCHEN ... ERSCHAFFEN“

      Zweifellos haben wir alle dann und wann schon einmal die winzigen Fingerchen eines Kleinkindes gestreichelt, die im Vergleich zu Tierpfoten besonders zart und so schön und edel geformt sind. Und sicher haben wir auch daran gedacht, wie das Leben dieses Babys begonnen hat: durch die Vereinigung eines Eis der Mutter, das nicht größer ist als eine Nadelspitze, mit einer Samenzelle des Vaters, die viel zu klein ist, als daß man sie mit bloßem Auge sehen könnte. Ja, wir fingen alle winzig an. Das geschah in einer Eizelle, die sich immer wieder teilte, und das so lange, bis schließlich die mehr als 10 000 000 000 000 Zellen, aus denen der erwachsene Mensch besteht, „wußten“, daß sie sich nicht mehr teilen sollten.

      Der gesamte Vorgang der Zeugung und des selektiven Wachstums ist so wunderbar, daß wir ihn nicht zu begreifen vermögen. Aber er übersteigt nicht das Begriffsvermögen Gottes, denn er rief ihn ins Leben. König David sagte: „Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich insgeheim gemacht wurde. ... Deine Augen sahen selbst den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben.“ Ja, wir sind nach dem „Bauplan“ eines liebevollen Schöpfers gebildet worden, haben einen wunderbaren Körper und sind mit sittlichen Eigenschaften und Fähigkeiten ausgestattet worden, damit wir ein ausgeglichenes Leben führen und uns ständig des Lebens erfreuen können. Wir haben daher allen Grund, in die wohlklingenden Worte einzustimmen, die David vor 3 000 Jahren äußerte: „O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich. ... Du hieltest mich abgeschirmt im Leibe meiner Mutter. Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß“ (Ps. 139:1, 13-16).

      Gottes Schöpfung, der Mensch, weist unzählige Wunder auf. Wie können da einige behaupten, das Leben habe durch blinden Zufall begonnen und der Mensch habe sich aus einer Amöbe durch eine Reihe von Zufällen höher entwickelt? In der winzig kleinen menschlichen Zelle befinden sich die leiterförmigen DNS-Moleküle, die alle für die bestimmte Einzelperson programmiert sind. In jeder sich vermehrenden Zelle sind dieselben Befehle festgehalten. Sie bestimmen, welche Zellen die Augen, die Nase, die Zunge, die Ohren, die Zähne, die Haut, die Organe und alle anderen Körperteile zu bilden haben. Sie stellen sicher, daß aus der selbständigen „Art“ Mensch kein Affe oder Hund oder irgendein anderes Tier wird. Sie bestimmen die Erbfaktoren des einzelnen. Die spezialisierten Teile, die aus diesem Wachstumsprozeß hervorgehen, legen Zeugnis von einem überragenden Planer ab.

      DER MENSCHLICHE VERSTAND

      Der erstaunlichste Teil der irdischen Schöpfung Gottes, des Menschen, ist zweifellos das Gehirn, der Sitz des Verstandes. Das Gehirn wächst sehr schnell und erreicht in den ersten zwei Lebensjahren bereits Dreiviertel seines Endgewichts. Kein Wunder, daß unsere kleinen Knirpse voller Neugier und Fragen sind: „Wer hat den Himmel gemacht? Wer die Vögel, die Katze, die Blumen? Wer hat mich gemacht?“ Schon in diesem zarten Alter hat das Kind beobachtet, daß die Dinge in seiner Umwelt einen Urheber haben. Es folgert daher, daß auch alles andere einen Urheber hatte.

      Schon das Gehirn an sich ist ein Wunder der Elektronik. Buchstäblich Tausende von Wissenschaftlern mögen jahrelang arbeiten, um einen Computer, der sich für ein bestimmtes Tätigkeitsfeld eignet, zu konstruieren und zu programmieren. Sie müssen aber zugeben, daß sie für die Unterbringung eines Computers mit der Kapazität und Vielseitigkeit des menschlichen Gehirns einen Wolkenkratzer benötigen würden. Das drei Pfund schwere menschliche Gehirn ist dagegen so klein, daß man es in e i n e r Hand halten könnte. Es ist aber gleichzeitig so vollkommen ausgerüstet, daß es sich selbst programmieren und auf jedem Gebiet des menschlichen Lebens tätig werden kann. Da es Botschaften des Gesichts-, Gehör-, Tast-, Geschmacks- und Geruchssinns aufnimmt und bei seinem Besitzer Sprechen und Handeln auslöst, erfolgt seine Tätigkeit auf einem Niveau, das kein von Menschen angefertigter Computer je erreichen kann; denn welcher Computer wird je aufgrund eines Herzens in Funktion treten, das Liebe, Menschenfreundlichkeit, Dankbarkeit und Wertschätzung zeigt? Welcher Computer wird je denken, überlegen, erklären oder seinen Konstrukteur anbeten?

      Wenn wir über das wunderbare Gebilde des Menschen und über die gesamte erschaffene Welt um uns herum nachdenken, können wir mit Hiob hinsichtlich Gottes sichtbarer Werke sagen: „Siehe! dies sind die Säume seiner Wege, und welch Geflüster von einer Sache wird von ihm gehört!“ (Hiob 26:14). Doch wir brauchen uns nicht mit einem Geflüster über unseren Schöpfer zufriedenzugeben. Wenn wir in seinem Wort, der Bibel, forschen, können wir nicht nur viel über seine Schöpfung, sondern auch über den wunderbaren Zweck, der hinter allem steht, erfahren.

  • Ein eindrucksvolles Zeugnis für Gottes Herrlichkeit und Schöpfermacht
    Der Wachtturm 1979 | 15. Juni
    • Ein eindrucksvolles Zeugnis für Gottes Herrlichkeit und Schöpfermacht

      VIELE Menschen, die sich fragen, ob es einen Gott gibt, verschließen ihre Augen vor den Beweisen für seine Existenz. Bestimmte Vorgänge mögen, nur weil sie täglich eintreten, selbst für Personen, die an Gott glauben, kein Zeugnis für Gottes Herrlichkeit und Schöpfermacht sein. Der inspirierte Psalmist vertrat jedoch einen völlig gegenteiligen Standpunkt. Er sah gerade in den sich wiederholenden ganz üblichen Dingen eine Häufung von Beweisen, die die Herrlichkeit des Höchsten bezeugen.

      DAS ZEUGNIS DES SICHTBAREN HIMMELS

      Der Psalmist schrieb: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund. Ein Tag nach dem andern Tag läßt Sprache hervorsprudeln, und eine Nacht nach der anderen Nacht zeigt Kenntnis an. Da ist keine Sprache, und da sind keine Worte; keine Stimme ihrerseits wird gehört. Über die ganze Erde ist ihre Meßschnur ausgegangen und bis ans äußerste Ende des ertragfähigen Landes ihre Äußerungen. Er hat der Sonne in ihnen ein Zelt gesetzt, und sie ist wie ein Bräutigam, wenn er herauskommt aus seinem Hochzeitsgemach; sie frohlockt wie ein Starker, eine Bahn zu durchlaufen. Von einem äußersten Ende der Himmel her ist ihr Ausgang, und ihr beendeter Umlauf geht bis zu ihren anderen äußersten Enden; und da ist nichts vor ihrer Hitze verborgen“ (Ps. 19:1-6).

      Mit diesen poetischen Worten zeigte der Psalmist David, daß der sichtbare Himmel — Sonne, Mond und Sterne — Gottes Herrlichkeit verkündet. Die große Zahl von Himmelskörpern, ihre geordneten, zuverlässigen Bahnen und der nützliche Zweck, dem sie dienen, bezeugen einen Gott der Weisheit, Macht und Güte. Ein Gott, der im sichtbaren Universum eine solch vorzügliche Ordnung eingeführt hat, muß unendlich weise und mächtig sein. Wenn wir zum Beispiel berücksichtigen, wie sehr das Leben auf der Erde von der Sonne abhängig ist, kommen wir unwillkürlich zu dem Schluß, daß der Schöpfer der Sonne sehr an den Lebewesen interessiert ist. Dadurch, daß der sichtbare Himmel bestimmte bewundernswerte Eigenschaften Jehovas offenbart, verkündet er tatsächlich Gottes Herrlichkeit.

      Das Zeugnis für Gottes Herrlichkeit und Schöpfermacht beschränkt sich aber nicht auf das, was im Laufe e i n e s Tages oder e i n e r Nacht zu sehen ist. Ein Tag nach dem anderen und eine Nacht nach der anderen liefert dasselbe Zeugnis. Schon ein einziger 24-Stunden-Tag, an dem sich Sonne, Mond und Sterne zeigen, wäre ein eindrucksvolles Zeugnis für den Schöpfer. Aber dieses Zeugnis kann jeden Tag am Himmel über uns wahrgenommen werden. Es ist so, als ob dieses Zeugnis Tag und Nacht ständig hervorsprudeln würde. Auf diese Weise vermitteln die sichtbaren Himmelskörper Kenntnisse von der Herrlichkeit und Schöpfermacht Jehovas.

      Dieses Zeugnis wird natürlich in aller Stille gegeben. Aber kein Teil der Erde ist davon ausgeschlossen. Das Zeugnis füllt die Erde, als ob Meßschnüre in jedem Teil unseres Planeten ausgeworfen worden wären.

      Der Psalmist sagt, daß die Sonne ein Zelt im sichtbaren Himmel habe. Deshalb wird in Hiob 22:14 der Himmel als ein ‘Gewölbe’ über der Erde bezeichnet. Und in Jesaja 40:22 ist von Gott als dem Einen die Rede, „der die Himmel ausspannt so wie einen feinen Flor, der sie ausbreitet wie ein Zelt, um darin zu wohnen“. In diesem symbolischen „Zelt“ bewegt sich die Sonne täglich wie ein Wanderer. Wegen ihrer Herrlichkeit wird sie passenderweise mit einem Bräutigam verglichen, der für den Anlaß besonders gekleidet ist und aus seinem Hochzeitsgemach heraustritt. Wie ein starker Läufer in einem Rennen vollendet sie ihren „Umlauf“ am Himmel. Da die Sonne ihr Licht auf jeden Teil der Erde wirft, von ihrem Aufgang bis zu ihrem Untergang, zieht alles auf der Erde Nutzen aus ihrer Wärme oder Hitze. Es gibt in dieser Hinsicht keine Ausnahme.

      GOTTES GESETZ LEGT ZEUGNIS AB

      Das Zeugnis über Jehovas Herrlichkeit und Schöpfermacht ist nicht nur auf das begrenzt, was am sichtbaren Himmel zu beobachten ist. Gemäß 1. Mose 1:14 sollen die himmlischen Lichter „als Zeichen und zur Bestimmung von Zeitabschnitten dienen und für Tage und Jahre“. Mit ihrer Hilfe können also Tage und Jahre gezählt werden, sie zeigen den Menschen auf hoher See den Weg, und mit ihrer Hilfe kann die richtige Zeit für bestimmte landwirtschaftliche Arbeiten festgelegt werden. Aber Gott hat die himmlischen Lichter für den Menschen nicht als Hilfe für wichtige moralische Entscheidungen vorgesehen. Dazu hat der Höchste seine Gebote erlassen, und auch diese bezeugen seine Herrlichkeit.

      Der Psalmist David sagt weiter: „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, bringt die Seele zurück. Die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise. Die Befehle Jehovas sind recht, erfreuen das Herz; das Gebot Jehovas ist rein, erleuchtet die Augen. Die Furcht Jehovas ist lauter, besteht immerdar. Die richterlichen Entscheidungen Jehovas sind wahr; sie haben sich allesamt als gerecht erwiesen. Sie sind begehrenswerter als Gold, ja als viel geläutertes Gold, und süßer als Honig und der fließende Honig der Waben. Auch wird dein eigener Knecht durch sie gewarnt; sie zu halten bringt große Belohnung“ (Ps. 19:7-11).

      David nahm hier Bezug auf Gottes Gesetz, das durch Moses erlassen worden war. Es war vollkommen, fehlerlos und entsprach völlig dem Zweck, zu dem es gegeben worden war. Dieses Gesetz konnte die Seele oder den Betreffenden in dem Sinne zurückbringen, daß sein Wesen durch den Gehorsam gegenüber dem Gesetz belebt und seine Wohlfahrt gefördert wurde.

      Alle Mahnungen des Gesetzes Gottes waren zuverlässig. Man konnte ihnen wie einem sicheren Führer für das Leben folgen. Wer Gottes Mahnungen beachtete, mochte zwar unerfahren und unsicher sein, doch würde er weise handeln und einen Lauf, der ins Verderben führt, meiden.

      Die im mosaischen Gesetz enthaltenen Befehle oder speziellen Regeln waren recht, das heißt in vollem Einklang mit den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Wer aufgrund der Überzeugung handelt, daß Gottes Befehle recht sind, erlangt eine innere Freude, eine Herzensfreude.

      Da das Gebot Jehovas rein und lauter ist und kein unerwünschtes Merkmal aufweist, läßt es die Augen strahlen und verleiht ihnen einen klaren Blick. Es bewahrt jemand davor, sich eines sittlichen Vergehens schuldig zu machen, und hilft ihm, recht zu handeln.

      Ehrfurcht und tiefer Respekt vor dem Schöpfer zeigt sich darin, daß man seinen Geboten gehorcht. Diese Furcht ist rein. Sie entwürdigt einen Menschen nicht wie etwa die Furcht vor falschen Gottheiten, die von ihren Anbetern als zornige und fordernde Götter betrachtet wurden und die mit Menschenopfern beschwichtigt werden konnten. Das mosaische Gesetz lehrte Ehrfurcht vor Gott. Jehovas ergebene Diener werden diese Furcht weiterhin zum Ausdruck bringen. Sie wird daher immerdar bestehen.

      Gottes Gesetz enthielt zum Teil richterliche Entscheidungen. Diese richterlichen Entscheidungen waren wahr, zuverlässig und unabänderlich und beruhten auf Gottes rechtlichem Vorgehen. Sie waren in jeder Hinsicht gerecht. Da sie von Gott stammen und äußerst nützlich sind, ist es sehr wünschenswert, sie im Sinn und Herz zu haben. Sie sind kostbarer als materieller Reichtum wie zum Beispiel Gold. Für jemand, der sich von ihnen leiten läßt, sind sie viel süßer als Honig. Diese richterlichen Entscheidungen warnen einen Menschen davor, falsch zu handeln, und stärken seine Entschlossenheit, der Versuchung zu widerstehen. Sie zu befolgen lohnt sich, denn ein solcher Gehorsam wirkt sich äußerst günstig aus. Man meidet eine Lebensweise, die emotionell, physisch und in geistiger Hinsicht zum Schaden gereichen würde.

      Ja, ein Gesetz, das so hilfreich und nützlich ist wie dasjenige, das den Israeliten gegeben wurde, legt ein beredtes Zeugnis über einen weisen, gerechten und liebevollen Gott ab.

      HILFE FÜR DIENER GOTTES

      Ein weiteres Zeugnis für den Schöpfer ist darin zu sehen, daß er seinen unvollkommenen Dienern hilft. Wie der 19. Psalm zeigt, hatte David sehr große Wertschätzung für Gottes Gesetz. Er erkannte aber auch, daß ein unvollkommener Mensch die Hilfe seines Schöpfers benötigt, damit er sich richtig verhalten kann. Das geht aus den abschließenden Worten des 19. Psalms hervor. Wir lesen: „Verfehlungen — wer kann sie bemerken? Von verborgenen Sünden sprich mich los. Auch von vermessenen Taten halte deinen Knecht zurück; laß sie mich nicht beherrschen. Dann werde ich vollständig sein, und ich werde schuldlos geblieben sein von vielen Übertretungen. Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens angenehm werden vor dir, o Jehova, mein FELS und mein Erlöser“ (Ps. 19:12-14).

      David erkannte, daß er als unvollkommener Mensch Sünden begehen mochte, deren er sich nicht einmal bewußt war. Er bat daher um die Vergebung von Übertretungen, die vor ihm verborgen gewesen sein mögen. Außerdem wünschte er sich Gottes Hilfe, wenn ihn sein unvollkommenes Fleisch dazu verleiten mochte, verkehrt zu handeln. Er wünschte sich, daß ihn Jehova von eigenmächtigen, vermessenen Taten zurückhielt. Er wollte nicht, daß sich sein Handeln durch Vermessenheit auszeichnete. Hätte er seinem sündigen Fleisch nachgegeben, so wäre er unter den Einfluß oder die Herrschaft der Sünde geraten. Er wollte aber dem Höchsten völlig ergeben sein. Sein Wunsch war es, soweit wie möglich ‘von vielen Übertretungen schuldlos zu sein’. Daher betete er darum, daß sein Hilferuf, der dem durch das Herz angeregten „Sinnen“ entsprang, vor seinem Gott wohlgefällig sei. In Zeiten der Gefahr und Trübsal stützte sich David auf Jehova wie auf einen massiven Felsen. Er betrachtete Jehova auch als seinen Erlöser, als denjenigen, der ihn vor dem Zugriff böser Menschen verschonen und davor bewahren konnte zu sündigen.

      So führt uns der 19. Psalm nachdrücklich vor Augen, daß sowohl das vereinte Zeugnis der Schöpfung als auch das in der Bibel enthaltene schriftliche Gesetz sowie die Hilfe, die Gott Rechtschaffenen gewährt, die Existenz des Höchsten beweisen. Dieses Zeugnis sollte uns dazu veranlassen, Gottes Wohlgefallen erlangen zu wollen. Ja, möge das ‘Sinnen unseres Herzens’ Jehova Gott wohlgefällig sein, während wir ständig zu ihm aufblicken, damit er unsere Schritte recht lenke.

      [Bilder auf Seite 5]

      Die Schöpfung, eine inspirierte Anleitung und die Hilfe des Höchsten bezeugen die Existenz eines liebevollen Gottes

  • Solltest du den Brauch befolgen?
    Der Wachtturm 1979 | 15. Juni
    • Solltest du den Brauch befolgen?

      EIN Ehepaar aus Rhodesien, das bei seinen Freunden in Österreich zu Besuch war, wurde einmal eingeladen, zu einem geselligen Beisammensein in der Wohnung einer anderen Familie zu kommen. Als sie dort eintrafen, bat man sie, ihre Schuhe auszuziehen, und jeder von ihnen erhielt ein Paar Hausschuhe. Zuerst waren sie wie vor den Kopf geschlagen, da sie nicht die Gewohnheit hatten — und schon gar nicht in der Wohnung anderer Leute —, ihre Schuhe vor Fremden auszuziehen. Doch bald erholten sie sich von dem Schreck und kamen bereitwillig der Bitte nach. Warum taten sie das? Weil sie erkannten, daß es offenbar bei jener Familie Brauch war, die Schuhe auszuziehen, bevor man die Wohnung betrat.

      Diese Entscheidung ist dem Ehepaar natürlich relativ leichtgefallen, weil nichts Wichtiges auf dem Spiel stand. Doch nicht alle Probleme, bei denen es um Bräuche geht, können so leicht gelöst werden, besonders wenn es um Angelegenheiten geht, die das christliche Gewissen betreffen. Sehr viele Bräuche sind harmlos und bereichern sogar das Leben. Einige wirken sich jedoch sehr nachteilig aus und können jemandes Verhältnis zu seinem Schöpfer stark beeinträchtigen. Andere dagegen sollte man sich wirklich zur Gewohnheit machen, wenn man auf dem Weg des Lebens wandeln will.

      WAS IST EIN BRAUCH?

      Das Wort „Brauch“ wird definiert als „innerhalb einer Gemeinschaft in der häufigen Ausübung festgewordene u. in bestimmten Formen ausgebildete Gewohnheit; überkommene Sitte“ (Das große Wörterbuch der deutschen Sprache).

      Im Bibelbuch 1. Mose, Kapitel 29 finden wir ein Beispiel für einen Brauch. Der dort aufgezeichnete Bericht handelt davon, wie Jakob mit seinem Onkel Laban verhandelte, weil er dessen jüngere Tochter Rahel heiraten wollte. Sie kamen überein, daß Jakob sieben Jahre lang für Laban arbeiten sollte, um dann als Gegenleistung Rahel, die er sehr liebte, zur Frau zu

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