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  • Bist du überzeugt, daß Gott existiert?
    Erwachet! 1979 | 8. April
    • Bist du überzeugt, daß Gott existiert?

      Ist der Glaube an Gott nur eine „Krücke“ für labile Personen?

      Kannst du Beweise anführen, die deinen Glauben stützen?

      „VIELLEICHT sollten wir jetzt ein Gebet sprechen. Was sollen wir uns wünschen?“ fragte eine Lehrerin in einem kommunistischen Land ihre siebenjährigen Schüler. „Wir wollen uns Schokolade wünschen“, fuhr sie fort. Die Kinder schlossen ihre Augen und beteten inbrünstig um Schokolade. Kurz darauf öffneten sie ihre Augen, und die Lehrerin fragte enttäuscht: „Wo ist denn unsere Schokolade?“

      „Vielleicht sagen wir den falschen Namen. Anstatt ,Gott‘ wollen wir ,Unser Führer‘ sagen. Wir wollen unseren Führer um Schokolade bitten, und zwar ganz fest, und macht eure Augen erst auf, wenn ich es sage.“

      Sie schlossen die Augen, und die Lehrerin legte leise ein Stück Schokolade auf das Pult jedes Kindes und ging zu ihrem Tisch zurück. Als die Kinder ihre Augen öffneten und die Schokolade erblickten, waren sie außer sich vor Freude. „Jetzt werde ich immer zu unserem Führer beten“, sprudelte ein Mädchen aufgeregt heraus. „Ich auch“, sagte ein anderes zustimmend.

      Da unterbrach die Lehrerin den Jubel der Kinder mit den Worten: „Ich habe die Schokolade auf eure Pulte gelegt, Kinder. Jetzt wißt ihr also, daß es gleichgültig ist, zu wem ihr ,betet‘ — zu Gott oder jemand anders. Nur ein anderer Mensch wird euch etwas geben. Gott um etwas zu bitten ist Zeitverschwendung.“ Treuherzig dreinblickend, stopften sich die Kinder die Schokolade in den Mund und waren überzeugt, daß es keinen Gott gibt. (Siehe Das Beste aus Reader’s Digest, August 1964, S. 65—70.)

      Obige Geschichte bezieht sich auf eine der verschiedenen Methoden, die in atheistischen, kommunistischen Ländern gebraucht werden, um zu beweisen, daß es keinen Gott gibt. Aber wie denkst du darüber?

      Ist Gott an einer selbstsüchtigen Bitte um Schokolade interessiert? Natürlich würden nur wenige um etwas so Unbedeutendes wie ein Stück Schokolade beten. Wahrscheinlich würden wir Gott eher um Ruhe und Frieden bitten. Ja, wir sehnen uns danach, von der Furcht und Unsicherheit befreit zu werden, die uns heute auf Schritt und Tritt verfolgt. Doch bisher wurde dieser Mißstand noch nicht beseitigt. Da solche Gebete augenscheinlich unbeantwortet geblieben sind, meinen viele, es gebe keinen Beweis dafür, daß Gott existiert.

      Manche berufen sich auf Philosophen und Wissenschaftler, die Atheisten sind. Sollte aber die Tatsache, daß einige hervorragend geschulte Personen nichts von Gott wissen wollen, in uns Zweifel an seiner Existenz wecken?

      Solche Männer haben vielleicht jahrelang studiert und sind mit vielen Fakten vertraut. Kennen sie jedoch wirklich alle Lösungen, die unser modernes Zeitalter verlangt? Was ist trotz ihres Einflusses aus der Weltlage geworden?

      Die moderne Technik des Menschen scheint vielversprechend zu sein. Dennoch konnte man in der New York Times vom 28. November 1976 die Schlagzeile lesen: „Kann die Welt bis 1984 bestehen?“ In dem betreffenden Artikel wurde angesichts „der sich verschlimmernden Energiekrise“ von einem alarmierend sorglosen „Wahnsinn“ der Industrienationen gesprochen.

      In einem anderen Artikel hieß es: „Der ungelenkte und somit unbändige Aufstieg der Technik hat nicht nur Amerika, sondern die gesamte Welt an den Rand einer Katastrophe gebracht, deren Ausmaß so ungeheuerlich ist, daß es die Vorstellungskraft übersteigt.“

      Eine Welt am „Rand einer Katastrophe“. Das ist die Welt, die großenteils von Männern geschaffen wurde, die nicht an Gott glauben. Gewiß ist der Mensch bei seinem Bemühen um eine sichere und friedliche Welt nicht sehr erfolgreich. Wenn es einen Gott gibt, kann der Mensch bestimmt seine Hilfe gut gebrauchen.

      Natürlich werden einige sagen: „Ich weiß, daß es einen Gott gibt. Das sagt mir mein Gefühl.“ Aber ein solches „Gefühl“ ist doch kein überzeugender Beweis für Gottes Existenz, oder? Vielleicht glaubst du, daß Gott existiert. Allerdings könnte dich jemand fragen: „Woher weißt du, daß Gott existiert?“ Wärest du imstande, überzeugende Beweise zu liefern, die deinen Glauben stützen? Wenn du nicht persönlich von Gottes Existenz überzeugt bist, wird dein Glaube wahrscheinlich keinem starken Druck standhalten können. Wie steht es außerdem mit deinen Kindern? Bist du sicher, daß sie keinen Zweifel an Gottes Existenz haben? Ist ihre Überzeugung stark genug, um in der Schule der Evolutionslehre standzuhalten? Hätten sie die oberflächliche, kindische Argumentation der atheistischen Lehrerin durchschauen können?

      Ob du nun von Gottes Existenz überzeugt bist oder nicht, wäre es denn nicht weise, jedes Argument in Betracht zu ziehen, das möglicherweise die Existenz Gottes beweist?

  • Überzeugender Beweis durch logische Überlegung
    Erwachet! 1979 | 8. April
    • Überzeugender Beweis durch logische Überlegung

      BEVOR wir von etwas überzeugt sein können, muß uns ein guter Beweis vorliegen. „Der Glaube ist eine Zuversicht auf das, was man erhofft, ein Beweis von Dingen, die man nicht sieht“, erklärte ein inspirierter Bibelschreiber (Hebr. 11:1, Storr).

      Das im griechischen Originaltext für „Beweis“ verwendete Wort bedeutet auch „Beweismittel, Überführung“. Zeitgenossen der Bibelschreiber gebrauchten dieses Wort für Beweismittel bei Gerichtsfällen. Sicher schließt das mehr als Gefühl ein; es erfordert die Unterbreitung von Tatsachen. Wer würde vor Gericht gehen und argumentieren, sein Gefühl sage ihm, der Angeklagte habe dieses oder jenes getan? Nein, man müßte einen überzeugenden Beweis liefern.

      Wissenschaftliche Logik

      Der Grundsatz „Aus nichts wird nichts“ ist wissenschaftlich und logisch. Nach den Regeln der Mathematik ist null multipliziert mit 1 000 immer noch null. Sogar ein Kind weiß, was es zu erwarten hat, wenn es sein leeres Sparschwein versteckt und niemand Geld einwirft. Was wird es darin finden, wenn es das Sparschwein wieder hervorholt? Immer noch kein Geld. Materie kommt nicht einfach spontan zum Vorschein.

      Wir können am Sternenhimmel eine Unzahl von Himmelskörpern, also Gegenstände aus Materie, sehen. Woher sind sie gekommen? Natürlich nicht aus dem Nichts. Also muß schon immer etwas existiert haben, wovon alle diese Dinge ihren Ausgang genommen haben könnten. Dieses „Etwas“ müßte ewig sein.

      Der Kosmologe Jayant Narlikar sagte im Jahre 1977, also vor nicht allzu langer Zeit, die grundlegendste Frage der Kosmologie (Lehre von der Entstehung und Entwicklung des Weltalls) laute: „Wo entstand ursprünglich die Materie, die wir um uns herum sehen?“ Der Biochemiker Isaac Asimov vergleicht das Anfangsstadium des Universums mit einem sehr kompakten „kosmischen Ei“, das angeblich explodierte, und meint: „Astronomen müssen sich fragen: Was war vor dem kosmischen Ei? Woher kam es?“

      Bei dem Versuch, dichte Staubwolken als Vorgänger der Sterne darzustellen, geriet der Astronom Fred Hoyle ebenfalls in eine Sackgasse. Er sagte: „Beide Elemente [aus denen sich der Staub zusammensetzt] werden in Sternen erzeugt ... Doch wie konnte es soweit kommen, da ja ohne Staub keine Sterne entstehen können? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?“

      Heute stimmt die große Mehrheit der Wissenschaftler mit dem tschechischen Astrophysiker Josip Kleczek überein, der in dem Buch The Universe sagte: „Die meisten oder möglicherweise alle Elementarteilchen könnten durch die Materialisation von Energie geschaffen werden.“ Er bezog sich dann auf Einsteins berühmte Formel E=mc2 (Energie ist Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit), aus der hervorgeht, daß von einer gewaltigen Energiequelle Materie erzeugt werden kann. Wissenschaftlich gesehen ist es möglich, daß Materie aus einer Quelle „hoher Energie“ entsteht. „Doch“, klagte ein Physiker“, woher die Energie kam, wissen wir nicht.“

      Zu welcher logischen Schlußfolgerung können wir folglich gelangen? Ganz einfach: daß die Quelle „hoher Energie“ das ewige „Etwas“ gewesen sein muß, wovon unser materielles Universum stammt. Diese Schlußfolgerung wird durch das vielbewährte Gesetz der Erhaltung von Masse und Energie gestützt, welches besagt, daß Energie und Masse weder geschaffen noch zerstört, sondern nur ineinander übergeführt werden können. Folglich räumt die Wissenschaft ein, daß das materielle Universum durch eine ewigwährende Quelle der Energie entstanden sein könnte.

      Die erste Ursache — lebendig oder unbelebt?

      Ziehe bitte folgende Schlüsselfragen in Betracht: War diese ursprüngliche ewigwährende Energiequelle eine lebendige, intelligente Persönlichkeit? Oder war sie etwas Unbelebtes, etwas Lebloses? Ist das Universum nur aus rein mechanischen, physikalischen Bewegungen ohne eine bewußte, intelligente Leitung entstanden?

      Wissenschaftler haben bei der sorgfältigen Erforschung des Universums eine Präzision erkannt, die der einer Maschine gleicht. Die Gesetze, denen die Himmelskörper folgen, sind so genau, daß Wissenschaftler Jahre im voraus verschiedene astronomische Ereignisse vorhersagen können. Zudem werden einige unserer genauesten Zeitmesser nach den Sternen gestellt.

      Es gibt auch hochorganisierte Formen der Materie. Das trifft vor allem auf die komplizierten Systeme zu, aus denen lebendige Organismen bestehen. Sogar in den Bausteinen des Lebens, den Eiweißmolekülen, sind die Atome erstaunlich kompliziert angeordnet.

      Wie sind diese Präzision und diese Kompliziertheit zustande gekommen? Sind sie das Ergebnis eines „blinden Zufalls“, der seit vielen Milliarden von Jahren am Werk ist?

      Wie prominente Wissenschaftler meinen, würde eine Reihe von Affen, wenn man sie genügend lange auf Schreibmaschinen herumtippen ließe, im Laufe der Zeit — vielleicht nach Milliarden von Jahren — durch reinen Zufall ein Buch wie Tolstois Krieg und Frieden zustande bringen. Also folgern die Wissenschaftler, unsere komplizierte Welt könnte in einer genügend langen Zeitspanne allmählich durch reinen Zufall entstanden sein.

      Ein anderer Wissenschaftler bemerkte allerdings: „Man benötigt jemand, der erkennen würde, wann sie [die Affen] ihre Arbeit bewältigt hätten. ... und wie lange die Affen erwartungsgemäß brauchen würden, hinge unmittelbar davon ab, wie die Auslese getroffen wurde.“ Ja, es muß ein intelligentes Individuum dasein, das den Inhalt des Buches kennt, um das, was die Affen produziert haben, auszulesen und zu einem Meisterwerk anzuordnen. Ohne jemand, der eine Auslese trifft, könnten die Affen niemals ein Buch zuwege bringen. Ihre Bemühungen würden bestenfalls einen alphabetischen Mischmasch oder nur Zeilen aus unzusammenhängenden oder unvollständigen Wörtern ergeben.

      „Der blinde Zufall“, heißt es in dem Buch The Life Puzzle, „ist ein schöpferischer Geselle. ... Allerdings sind ihm enge Grenzen gesetzt. Er kann äußerst leicht ein geringes Niveau an Organisation schaffen ... Bei höheren Stufen der Organisation dagegen macht sich sehr schnell seine Unzulänglichkeit bemerkbar. Und lange Zeit zu warten oder Unmengen von Material zu verbrauchen ist bekanntlich keine große Hilfe.“

      Sogar Kinder wissen, daß man nicht ein „Haus“ aus Spielzeugbausteinen bauen kann, indem man einfach Bausteine in die Luft wirft, in der Hoffnung, daß sie durch Zufall ein „Haus“ bilden. Zugegeben, es könnte sein, daß bei einem bestimmten Wurf zwei oder drei Bausteine aufeinander zu liegen kommen. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß dadurch ein organisiertes „Haus“ entsteht? Wenn das Kind nicht auf die paar Bausteine achtgibt, die zufällig übereinanderliegen, könnte der Stapel beim nächsten Wurf zusammenfallen. Jemand muß alles überwachen, damit ein organisiertes, gegliedertes „Haus“ entsteht.

      Folglich waren Wissenschaftler durch ihre eigenen Beobachtungen gezwungen, den „blinden Zufall“ nicht mehr als den Faktor anzusehen, der für die auf der Erde und im Universum erkennbare hohe Stufe der Organisation verantwortlich ist.

      Im Jahre 1859 unterbreitete Charles Darwin die Theorie, die „natürliche Zuchtwahl“ sei der wesentliche Auslesefaktor, der die durch den blinden Zufall hervorgebrachten Ergebnisse organisieren und in das Chaos Ordnung bringen könnte. Die natürliche Zuchtwahl gilt als ein Vorgang, bei dem nur „richtige“ (günstige) „Konstruktionen“ oder Organismen (Pflanzen und Tiere) überleben, die sich speziell für die betreffende Umgebung eignen und daher an ihre Nachkommen das „richtige Baumuster“ weitergeben, so daß sich allmählich kompliziertere Lebensformen „entwickeln“.

      Der Evolutionist C. F. A. Pantin, ehemals Professor für Zoologie an der Universität von Cambridge (England), beschrieb einmal die vielen einzigartigen Bedingungen, die das Leben auf der Erde ermöglichen, und gab zu, daß „die natürliche Zuchtwahl nicht all die besonderen Merkmale der Natur erklärt“.

      Welche „besonderen Merkmale“? Nun, der Zoologe W. H. Thorpe bezeichnete ein bestimmtes Merkmal als „einen der überraschendsten und beunruhigendsten Schläge, die die Evolutionstheorie in letzter Zeit hinnehmen mußte“. Er meinte die unglaubliche Kompliziertheit des Gens — der mikroskopisch kleinen Einheit in der lebenden Zelle. Es bestimmt, welchen Aufbau die betreffende Pflanze oder das betreffende Tier haben wird. Die Gene sind wirklich kompliziert. Sie speichern wie Miniaturcomputer Informationen und geben Anweisungen an die Zelle. Wären all diese Informationen in normaler Schrift gedruckt, würden sie ein Lexikon mit ungefähr tausend Bänden füllen.

      Wie groß wäre demnach die Aussicht, daß ein kompliziertes Gen über Milliarden von Jahren durch natürliche Zuchtwahl mittels „zufälliger Mutationen“ entstanden ist? „Somit ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein geeignetes DNS-Molekül innerhalb dieser Zeit hervorgebracht wurde, doch unvorstellbar gering (10-415)“, schreibt der Biologe Frank B. Salisbury in dem Wissenschaftsmagazin Nature. „Unvorstellbar gering“! Die Wahrscheinlichkeit ist nicht größer als eine 1 im Verhältnis zu einer 1 mit 415 Nullen.

      Obwohl Salisbury an eine Evolution durch natürliche Zuchtwahl glaubt, veranlaßte ihn die Unmöglichkeit des oben erwähnten Falles zu der Äußerung: „Die Kompliziertheit des Gens wäre dann kein Problem mehr, wenn es eigens erschaffen worden oder durch eine gelenkte Evolution ins Dasein gekommen wäre.“

      Der Bau eines solch komplizierten Moleküls muß durch eine intelligente Kraft „gelenkt“ worden sein. Es hätte sich weder durch bloßen Zufall noch durch „natürliche Zuchtwahl“ entwickeln können. Leblose Materie, wie Atome und Moleküle, kann sich nicht selbst ordnen.

      „Wie wir ebenfalls wissen, besteht die grundlegendste Eigenart des Lebens darin, daß es der Entropie [die Tendenz hochorganisierter Systeme, in weniger organisierte überzugehen] entgegenarbeiten kann, das heißt, es kann eine Ordnung wiederherstellen, im Gegensatz zu der Tendenz lebloser Materie, Ordnung abzubauen (oder an Entropie zuzunehmen, Steine beispielsweise haben die Tendenz, bergab zu rollen, nicht bergauf)“, heißt es in dem Buch The Reflexive Universe.

      Was hat all das zu besagen? Daß am Anfang ein Quell der Energie existiert haben muß, der für die nötige Lenkung sorgte, während die ihm zur Verfügung stehende Energie dazu benutzt wurde, die Natur um uns herum zu erschaffen.

      Wir werden durch wissenschaftliche Logik zu der gleichen Schlußfolgerung geführt, die in der Bibel schon vor 2 700 Jahren in der wissenschaftlich exakten Aussage angedeutet wurde: „Hebt eure Augen in die Höhe und seht. Wer hat diese Dinge erschaffen? Er ist der Eine, der ihr Heer selbst der Zahl nach herausführt ... Wegen der Fülle dynamischer Kraft, da er an Macht auch kraftvoll ist, fehlt nicht eines davon“ (Jes. 40:26).

      [Diagramm auf Seite 5]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      COMPUTER

      GEN

      Das Gen — die mikroskopisch kleine Einheit in der lebenden Zelle — bestimmt, welchen Aufbau die betreffende Pflanze oder das betreffende Tier haben wird. Gene sind wie Miniaturcomputer; sie speichern Informationen und geben Anweisungen an die Zelle.

      ZELLE

  • Konstruktionsdetails als Beweis
    Erwachet! 1979 | 8. April
    • Konstruktionsdetails als Beweis

      GENIALE Konstruktionen erfordern stets einen geschickten und befähigten Konstrukteur. Würden wir auch nur einen Augenblick den Gedanken hegen, eine hochgenau gearbeitete Uhr entstehe durch Zufall? Ihre präzisen Bewegungsabläufe sind der Beweis für einen geschickten Konstrukteur.

      Wollen wir uns einmal eingehend mit dem menschlichen Körper beschäftigen, um zu sehen, ob wir Hinweise auf einen großen Konstrukteur erkennen. Ein glänzendes, „vor Leben strotzendes“ neugeborenes Kind ist an sich schon ein atemberaubendes Wunder. Darüber hinaus gibt es in diesem kleinen „Bündel“ Beweise für eine hochstehende Konstruktion, die sogar die hervorragendsten Ingenieure und Wissenschaftler beeindrucken. Einige Konstruktionsdetails dieses kleinen Körpers, der sich noch weiter entwickelt, wollen wir jetzt in Augenschein nehmen.

      Unsere Knochen: Triumphe in Struktur und Gestaltung

      In dem Buch Der Körper, das entschieden für die Evolution eintritt, findet man eine interessante Beschreibung des Knochens: „Er trägt den Körper wie die Stahlkonstruktion den Wolkenkratzer und schützt die lebenswichtigen Organe wie ein Betondach die Bewohner des Gebäudes. Mit diesen strukturellen Aufgaben löst der Mensch Probleme, die dem Architekten und Bauingenieur auch bekannt sind.“

      Was würdest du denken, wenn du ein Bauunternehmer wärst und beauftragt würdest, ein Haus in Länge, Breite und Höhe auf das Dreifache zu vergrößern, aber dabei nicht einmal eine Stunde lang das Tagewerk und die Nachtruhe der Bewohner zu stören? „Unmöglich“, wirst du sagen. Doch genau das wird von unseren Knochen verlangt. Unser Skelett muß vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter auf die dreifache Größe anwachsen.

      Wie bewältigen unsere Knochen diese Aufgabe? Stelle dir vor, jemand würde an der Innenseite der Wände und der Decke jedes Zimmers etwas Material abkratzen und es dann an der Außenseite der Wände und der Decke anbringen. Die Zimmer würden jede Woche um mehrere Millimeter „wachsen“, bis schließlich nach zwanzig Jahren unser Haus dreimal so groß wäre wie zuvor. In unseren Knochen wird eine derartige „Maurerarbeit“ von speziellen Zellen verrichtet — Osteoklasten (Zellen, die Knochengewebe zerstören) und Osteoblasten (knochenbildende Zellen).

      Und wie stark und flexibel unsere Knochen sind! Sie sind mit Stahlbeton vergleichbar (Beton, der um flexible Stahlstäbe gegossen wird, dadurch eine erstaunliche Stabilität erreicht und bei modernen Bauten zunehmende Verwendung findet). Durch die betonartige Kalziumverbindung der Knochen verlaufen kreuzweise Fasern aus Kollagen, die für die Stabilität sorgen. Immerhin ist das Knochengewebe achtmal stärker als Stahlbeton. Die Zugfestigkeit ist größer als bei Gußeisen. Dein Schienbein kann normalerweise ein Gewicht von zwei Tonnen tragen und einen Druck von 140 000 Kilonewton (14 000 000 Kilopond) pro Quadratmeter aushalten. Dennoch sind die Knochen flexibel und erstaunlich leicht. Wären sie statt dessen aus Stahl, würde ein 73 Kilo schwerer Mann fast 360 Kilo wiegen. An diesen Vorteil solltest du denken, wenn du das nächstemal zum Schwimmen gehst. Unsere Knochen bestehen also aus einer vollkommenen Mischung, die Stabilität, Flexibilität und geringes Gewicht miteinander vereinigt.

      Doch nicht genug der Superlative! Das Innere der Knochen gleicht einer „Münze“, einer Münzstätte, wo neue Blutzellen — das Leben des Körpers — geprägt und freigegeben werden. In dem Buch Der Mensch — Bau und Funktionen unseres Körpers heißt es dazu:

      „Wie die großen Staatsbanken ihre ,Safes‘ in die Fundamente ihrer Häuser einbauen, um hier in gesicherter Tiefe ihre Münzen und Goldbarren zu lagern, so hat der Körper den geschütztesten Ort des Körperhauses, das Innere der Knochen, dazu benützt, die Münze des Zellenstaates mit dem Goldschatz des Blutes einzubauen.“

      Kein Wunder, daß in der Zeitschrift Today’s Health zu lesen ist: „Das menschliche Skelett stellt ein Meisterwerk der Konstruktion dar.“!

      Das Ohr: Wunderwerk der Konstruktion

      Das Buch Schall und Gehör gibt eine Beschreibung unseres Hörorgans. Es heißt dort: „Doch hinter diesen wenig anziehenden Lappen aus Haut und Knorpel verbergen sich Organismen von einer Feinheit, die den geschicktesten Handwerker beschämen muß. Ihre automatische Funktionsweise ist so verläßlich, daß sie noch dem einfallsreichsten Konstrukteur Ehrfurcht einflößen.“

      Überlege nur: Ein komplettes Hi-Fi-System für Empfang und Übertragung ist auf 17 Kubikzentimeter zusammengedrängt. Vom Außenohr (das die Schallwellen auffängt) über das Mittelohr (das die Schallwellen in mechanische Bewegungen umsetzt) zum Innenohr (das die mechanischen Bewegungen in elektrische Impulse umwandelt) gibt es eine Fülle von genial konstruierten Details.

      In der Cochlea (Teil des Innenohrs, das einem Schneckenhaus ähnelt, wie aus obiger Abbildung ersichtlich ist) vollzieht sich ein wahres Wunder. Mechanische Bewegungen werden in elektrische Impulse umgesetzt, die dem Gehirn zugeführt und dort entschlüsselt, also als Geräusch empfunden werden. Diese Aufgabe wird in der Cochlea von 24 000 winzigen Härchen bewältigt, die wie die Saiten eines Klaviers arbeiten. Die Schallwellen lösen in der Cochlea Bewegungen aus, die von den „Saiten“ aufgenommen werden, damit die verschiedenen Töne reproduziert werden können. Durch Nerven, die mit diesen Härchen verbunden sind, werden elektrische Impulse an das Gehirn geleitet. Ein Nachschlagewerk kommentiert: „Da die Cochlea im Ohr eines Pianisten etwa einem Millionstel des Klaviers entspricht, auf dem er spielt, muß man sich die Tastatur und die Saiten eines Konzertflügels auf ein Hundertmillionstel verkleinert vorstellen, um die Dimensionen des ,Klaviers‘ im Ohr veranschaulichen zu können.“ Unser „Klavier“ reproduziert fehlerlos jedes Geräusch — vom zaghaften Flüstern bis zum Crescendo eines großen Orchesters — und ist nicht annähernd so groß wie eine Erbse. Konstruktion oder Zufall? Hast du jemals von einem Konzertklavier gehört, das durch reinen Zufall entstanden ist?

      Die menschliche Hand: „Werkzeug der Werkzeuge“

      So urteilte ein Arzt des Altertums über den Körperteil, der dem Menschen so viele seiner Leistungen ermöglicht hat. Der Biochemiker Isaac Asimov teilte dieses Empfinden, denn er beschrieb die Hand folgendermaßen:

      „... ein Werkzeug der Superlative, unvergleichlich und im gesamten Reich des Lebens das Beste seiner Art — mit vier beweglichen Fingern und einem gegenübergestellten Daumen, so daß man das Ganze als feine Pinzette oder festen Greifer, aber auch zum Drehen, Biegen, Ziehen, zum Schieben und zum Betätigen von Klavier- sowie Schreibmaschinentasten verwenden kann.“

      Ja, die Hand ist nicht nur kräftig, sondern auch erstaunlich beweglich. Sie kann einen festen Hammer ergreifen und damit zuschlagen, aber auch eine kleine Nadel aufheben.

      Wo liegen denn die kräftigen Muskeln, mit denen wir unsere Finger bewegen können? Wenn du eine Hand konstruieren müßtest, wo würdest du die Muskeln anbringen? Vielleicht direkt in den Fingern? Wie schrecklich das wäre! Die Finger wären dann zwar stark, würden aber wie dicke Würste aussehen. Hast du jemals versucht, eine Nadel mit Hilfe einer dicken Wurst aufzuheben? Die Beugemuskeln der Finger liegen größtenteils im Unterarm. Krümme deine Finger, und betaste deinen Unterarm. Spürst du, wie sich die Muskeln bewegen? Sie sind durch Sehnen mit den Fingerspitzen verbunden. Große Kraftentfaltung einerseits und ungehinderte Beweglichkeit andererseits sind das Ergebnis. Welch bemerkenswerte Konstruktion! Durch bloßen Zufall?

      Das Gehirn: „wundervollste Schöpfung der Welt“

      Das sagte Loren C. Eiseley, Evolutionist und führender Anthropologe, im Jahre 1955 über unser Gehirn. Aber selbst heute ist man trotz aller technischen Fortschritte immer noch sprachlos angesichts der Leistungen unseres Gehirns. Es hat „zehn Milliarden Nervenzellen, und jede kann mit bis zu 25 000 anderen Nervenzellen verknüpft werden. Die Zahl der sich dadurch ergebenden Verbindungsmöglichkeiten würde sogar einen Astronomen verblüffen — und Astronomen sind gewohnt, mit astronomischen Zahlen umzugehen“, lautet der Kommentar eines Nachschlagewerkes, in dem man weiter lesen kann: „Ein Computer, der genügend hoch entwickelt ist, um mit dieser Zahl von Verwendungsmöglichkeiten umzugehen, müßte so groß sein, daß er den Erdball bedecken würde.“

      Doch all das ist in einer Masse „verstaut“, die ungefähr 1 350 Gramm wiegt, so kompakt, daß du sie mit beiden Händen umfassen kannst. Man bezeichnet sie mit Recht als „das am besten organisierte Stück Materie im Universum“.

      Unser Gehirn verfügt über eine Fähigkeit, die kein von Menschen hergestellter Computer hat: schöpferische Phantasie. Besonders offenkundig wurde das bei einer Begebenheit im Leben des Komponisten Ludwig van Beethoven. Die Erstaufführung eines seiner größten Werke, seiner neunten Sinfonie, löste stürmischen Beifall aus, so begeistert war das Publikum. Beethoven konnte es akustisch nicht wahrnehmen; er war völlig taub. Stell dir nur vor, er „hörte“ die ganze Fülle der Komposition zuerst in seiner eigenen Phantasie und übertrug sie dann in Noten, hörte aber in Wirklichkeit keinen einzigen Ton! Über welch schöpferische Phantasie unser Gehirn verfügt!

      Ist nicht offensichtlich, daß sich in unserem Körper großartige Konstruktionsdetails befinden? Sollten wir nicht die logische Schlußfolgerung des hervorragenden technischen Gutachters teilen, der sich zwei Jahre lang abmühte, ein „elektronisches Gehirn“ zu konstruieren? Er sagte: „Nachdem ich die vielen Konstruktionsprobleme, die entstanden waren, in Angriff genommen und gelöst habe, erscheint mir der Gedanke, ein solches Gerät könnte irgendwie ohne ... einen intelligenten Konstrukteur ins Dasein kommen, völlig vernunftwidrig. ... Wenn schon mein Computer einen Konstrukteur erforderte, dann erst recht dieser komplizierte ... Apparat, mein menschlicher Körper.“

      Könnte es sein, daß sich all diese Konstruktionsdetails durch „bloßen Zufall“ ergeben haben? George Gallup, ein namhafter Statistiker, der sorgfältig Zahlen und Fakten über bestimmte Fachbereiche zusammenstellt, sagte einmal: „Ich könnte Gott statistisch beweisen. Nehmen wir einmal nur den menschlichen Körper — die Wahrscheinlichkeit, daß sich all die Funktionen des Menschen durch bloßen Zufall ergeben, ist eine statistische Ungeheuerlichkeit.“ Mit anderen Worten, die Wahrscheinlichkeit, daß sich all das ohne eine lenkende Kraft durch „bloßen Zufall“ ergibt, ist in Wirklichkeit unmöglich, es ist „eine statistische Ungeheuerlichkeit“.

      Der große Physiker Lord Kelvin, der zur Zeit seines Todes „ohne jeden Zweifel das größte wissenschaftliche Genie der Welt war“, kam zu derselben Schlußfolgerung: „Wir sind aufgrund der Wissenschaft absolut gezwungen, in vollkommenem Vertrauen an eine lenkende Kraft zu glauben — an einen Einfluß, der sich von physikalischen, dynamischen oder elektrischen Kräften unterscheidet ... Du wirst aufgrund der Wissenschaft gezwungen sein, an Gott zu glauben“ (Kursivschrift von uns).

      Überzeugende Beweise für Gottes Existenz ergeben sich 1. aus wissenschaftlicher Logik und 2. aus dem Vorhandensein von Konstruktionsdetails in der Welt um uns herum. Dennoch bleibt die Frage bestehen: Welche Eigenschaften hat Gott? Lies den folgenden Artikel, um eine zufriedenstellende Antwort zu finden.

      [Bild auf Seite 9]

      „Die Cochlea [ein Teil des Ohrs] ... ist ein Musikinstrument, das in seinem komplizierten Aufbau einem Klavier ähnelt.“

      [Bild auf Seite 9]

      Im Aufbau des Ohrs, des Gehirns und der Knochen kann man Wunderwerke des menschlichen Körpers erkennen.

  • Gott existiert! Doch welche Eigenschaften hat er?
    Erwachet! 1979 | 8. April
    • Gott existiert! Doch welche Eigenschaften hat er?

      WELCHE Persönlichkeit hat er? Ist sie so, daß wir ihn lieben- und schätzenlernen würden, wenn wir ihn näher kennenlernen würden? Sind das deiner Meinung nach nicht wichtige Fragen?

      Wie können wir einige seiner Eigenschaften kennenlernen? In der Bibel findet sich in Römer 1:20 ein Hinweis: „Denn seine [Gottes] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge [„an seinen Werken“, Jerusalemer Bibel] wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“

      Wenn wir das, was Gott geschaffen hat, „seine Werke“, in Augenschein nehmen, können wir einige seiner Eigenschaften erkennen. Welche?

      Liebe und Güte

      Diese Eigenschaften werden deutlich, wenn wir betrachten, wie wir geschaffen sind. Unser Körper wurde so geschaffen, daß wir mehr als nur leben können; es ist uns außerdem möglich, uns des Lebens zu erfreuen. Unsere Augen können die Welt „in Farbe“ sehen. Einige Tiere sehen alles nur schwarzweiß, doch die Welt ist voll prächtiger Farben. Wir können Gerüche wahrnehmen und haben Geschmacksknospen. Daher ist die Nahrungsaufnahme nicht nur ein notwendiger Vorgang; sie bereitet Freude. Diese Sinne sind nicht unbedingt lebensnotwendig, weisen aber die Existenz eines liebevollen, großzügigen und aufmerksamen Schöpfers nach.

      Die liebevolle Fürsorge zeigt sich auch im Reich der Tiere. Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen kleinen „Putzerfische“. Gegenwärtig gibt es über 40 Arten, die man als „Putzer“ bezeichnet. Diese Fische betrachten es offensichtlich als ihre Aufgabe, andere Fische von Schmarotzern und Läusen zu befreien, die die Kiemen verstopfen und Krankheiten hervorrufen könnten.

      „Darüber hinaus nagen sie an den von Pilzen und Bakterien befallenen Stellen, durch die die Haut infiziert werden könnte, und wenn der Fisch verletzt ist, fressen sie das tote Fleisch weg und reinigen so die Wunde“, heißt es in dem Buch Animal Partners and Parasites.

      Wie du also siehst, kann man diese Fische in vieler Hinsicht als kleine „Ärzte“ betrachten. Manchmal unterhalten sie sogar eine „Praxis“ oder „Putzerstation“. Man hat einmal beobachtet, daß in einer „Praxis“ während einer Zeit von sechs Stunden über 300 Fische bedient wurden. Stell dir folgendes Bild vor: Fische warten in einer Reihe, auf dem Kopf oder Schwanz „stehend“, um von den Putzern behandelt zu werden. Dieser fachgerechten „ärztlichen“ Behandlung folgt nicht einmal eine „Arztrechnung“.

      Wie wichtig ist diese Reinigungstätigkeit? Einer der besten Experten auf diesem Gebiet, Conrad Limbaugh, bezeichnete sie als „eine ständige und unerläßliche Tätigkeit“. Er entfernte einmal aus einem bestimmten Gebiet alle bekannten „Putzer“, und innerhalb einiger Tage ging die Zahl der Fische drastisch zurück — schließlich waren fast alle verschwunden. Die wenigen zurückgebliebenen „bekamen flockige weiße Stellen, Geschwülste, geschwürartige Entzündungen und ausgefranste Flossen“ — und das, weil die kleinen „Ärzte“ nicht mehr da waren.

      Verrichten die „Putzer“ ihre Arbeit nur, um zu ihrer Mahlzeit zu kommen?

      „Keiner [der Putzer] scheint in seiner Ernährung ausschließlich von dieser Tätigkeit abhängig zu sein.“

      „Keine dieser beiden Arten [der eifrigsten Putzer] ist in der Ernährung weitgehend auf die Putzertätigkeit angewiesen, und sie können von kleinen Krebstieren leben, beide nehmen diese von Pflanzen auf, und der Señorita [eine Art Putzerfisch] kann sie auch vom Grund und direkt aus dem Wasser aufnehmen.“

      Sie müßten sich also gar nicht anderer Fische annehmen. Dennoch tun sie es. Wer könnte denn diese wirksamen kleinen Putzerfische geschaffen haben — komplett ausgerüstet mit leicht erkennbaren leuchtenden Farben, einer spitzen Nase und pinzettenartigen Zähnen? Wer hat denn den kleinen Geschöpfen einen solchen Instinkt eingegeben? Das kann nur ein liebevoller, fürsorglicher Schöpfer gewesen sein.

      Ein Fabrikant, der das Leben seiner Mitarbeiter schützen möchte, wird in seiner Fabrik Sicherheitsventile anbringen. Dadurch beweist er, daß er sich um das Wohlbefinden anderer sorgt, denn die an Boilern oder anderen Druckbehältern montierten Ventile lassen den Überdruck ab, der sonst Explosionen hervorrufen könnte.

      Wir sehen in unserer Umwelt viele „Sicherheitsventile“, die der Konstrukteur eingebaut hat. Der Schöpfer läßt es „über Gerechte und Ungerechte regnen“ (Matth. 5:45). Der Vorgang des Regnens ist ein hervorragendes Beispiel für die Funktion von „Sicherheitsventilen“.

      Hoch über uns in den Wolken sind in Form von Dampf Milliarden Liter Wasser gespeichert, die kein geringes Gewicht haben. Eine große Wolke wiegt schätzungsweise bis zu 100 000 Tonnen. Kannst du dir ausmalen, welche Verwüstung die Folge wäre, wenn der Wasserdampf einen einzigen „Tropfen“ bilden und auf die Erde stürzen würde? Nicht auszudenken! Aber aus einem noch unerklärlichen Grund schließen sich winzige Wassertröpfchen um ein Staubteilchen zusammen — doch nur bis zu einer bestimmten Größe, nicht weiter — und fallen dann zu Boden. Selbst die zartesten Blumen werden durch die „behutsamen“ Regenschauer nur selten beschädigt. Sicher kommt uns dieses „Sicherheitsventil“ zugute.

      Überlege, welche Katastrophe wir im Winter hätten, wenn das Wasser in Form von riesigen Eisbrocken herunterfallen würde. Auch hier greift im Moment der Niederschlagsbildung ein „Sicherheitsventil“ ein, das kleine Flocken zu Boden schweben läßt, die eine dichte Decke bilden und zum Nutzen der Pflanzenwelt den Boden vor Wärmeverlusten schützen.

      Viele, die in einem Land groß geworden sind, wo drastische Temperaturstürze auftreten können, erinnern sich vielleicht daran, wie ihre Mutter oder ihr Vater nachts, nachdem die Temperatur gefallen war, aufstand und sie mit einer zusätzlichen Decke zudeckte. Weißt du noch, wie du dich am darauffolgenden Morgen in dein warmes Bett gekuschelt hast und dankbar dafür warst, daß Mama oder Papa so um dein Wohlergehen besorgt war? Nun, sollten wir uns nicht darüber freuen, daß unser himmlischer Vater zur Erhaltung des Pflanzenlebens diese weiße Decke aus Schnee vorgesehen hat? Ja, seine „Werke“ bezeugen, daß er ein gütiger und liebevoller Schöpfer ist, der sich um uns kümmert.

      Gerechtigkeit

      Wie steht es mit der Gerechtigkeit? Es ist wesentlich, daß wir uns vergewissern, ob der Schöpfer diese Eigenschaft hat. Wir wissen, daß ein Gott der Gerechtigkeit die heute weltweit herrschende krasse Ungerechtigkeit, die Gesetzlosigkeit und Bosheit nicht für immer zulassen wird.

      Wir tragen einen Beweis für diese Eigenschaften in uns selbst. Welchen? In der Bibel wird er wie folgt beschrieben:

      „Denn wenn immer Menschen von den Nationen, die ohne Gesetz sind, von Natur die Dinge des Gesetzes tun, so sind diese, obwohl sie ohne Gesetz sind, sich selbst ein Gesetz. Sie zeigen ja, daß ihnen der Inhalt des Gesetzes ins Herz geschrieben ist, wobei ihr GEWISSEN [„sittliches Bewußtsein“, Albrecht; das griechische Wort bedeutet gemäß Thayer’s Greek-English Lexicon: „Unterscheidung zwischen dem, was moralisch gut und schlecht ist ..., empfiehlt das eine, verurteilt das andere“] mitzeugt und sie inmitten ihrer eigenen Gedanken angeklagt oder auch entschuldigt werden“ (Röm. 2:14, 15).

      Durch das Gewissen, ein Gesetz, das „ins Herz geschrieben ist“, haben wir ein Empfinden für Recht und Unrecht. Das ist ein untrüglicher Beweis dafür, daß unser Schöpfer selbst ein Gott sein muß, der ein moralisches Empfinden und die Eigenschaft der Gerechtigkeit hat.

      Vor rund 2 300 Jahren sprach Aristoteles davon, daß es ein solches Gesetz in uns wirklich gibt, und bezeichnete es als ein „natürliches Empfinden für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, das für alle Menschen bindend ist“. Andere haben es als ein „Naturgesetz“, als „das höchste Gesetz“ und als das „Gesetz der Völker“ oder der Menschheit bezeichnet. Ja, ein natürliches Empfinden für das, was gerecht oder ungerecht ist, scheint „für alle Menschen bindend“ zu sein.

      Ein prominenter Anthropologe, M. F. Ashley Montagu, äußerte eine Ansicht, mit der viele Wissenschaftler übereinstimmen: „Mord wird im allgemeinen als ein Verbrechen angesehen, und wenn der Mörder gefaßt und vor Gericht gebracht wird, folgt gewöhnlich die Todesstrafe. Vorschriften über Blutschande sind allgemein verbreitet ..., Privateigentum wird im allgemeinen respektiert.“ Obwohl große Streitfragen darüber bestehen, was Mord oder Selbstverteidigung oder „Privateigentum“ ist, wird jeweils die grundlegende Handlung durchweg verurteilt. Trotz der Meinungsunterschiede über den Inhalt eines solchen „Naturgesetzes“ „geben fast alle das Vorhandensein eines solchen Gesetzes zu. ... gilt als höchste Norm für Recht und Unrecht“ (Encyclopedia Americana; Kursivschrift von uns).

      Viele mögen immer noch das Vorhandensein eines Gewissens anzweifeln, indem sie argumentieren, der Mensch sei von Natur aus aggressiv, ja mörderisch veranlagt und habe kein Empfinden für Gerechtigkeit. Vor einiger Zeit sind Beweise für das Gegenteil zutage gekommen.

      Ein hervorragendes Beispiel sind die vor kurzem entdeckten Tasaday, ein primitives Volk, das im philippinischen Regenwald lebt. Wie man annimmt, leben die Tasaday seit Hunderten von Jahren abseits des Hauptstroms der Zivilisation und der damit verbundenen Nöte. Einer der Wissenschaftler, die eine Zeitlang bei ihnen lebten, sagte: „Das sind unglaubliche Leute. ... keine Habsucht, keine Selbstsucht. ... Töten, Mord und Krieg sind ihnen unbekannt! Sie haben nie etwas davon gehört.“ Er bemerkte außerdem: „Jeder sagt, die Menschen seien schlecht, weil das die Natur des Menschen sei. ... Wenn du diese Leute siehst, dann denkst du dir: ,Nein, der Mensch ist im Grunde nicht böse‘“ (The Gentle Tasaday, 1975). Ja, obwohl der Mensch unvollkommen ist und sündige Neigungen hat, hat im Grunde jeder so etwas wie ein Gewissen. In einer Enzyklopädie wird das folgendermaßen ausgedrückt: „In Wirklichkeit hat man bisher noch keine Kultur entdeckt, in der das Gewissen nicht als eine Tatsache anerkannt wird.“ Wirklich, dieses innere Empfinden für Recht und Unrecht existiert und beeinflußt unsere Handlungsweise zum Guten.

      „Aber wie steht es mit den vielen Mördern, Sittlichkeitsverbrechern und Sadisten — Personen, die anscheinend überhaupt kein Gewissen haben? Wird durch ihr Verhalten nicht eine solche Schlußfolgerung widerlegt?“ könnte jemand einwenden.

      Was ist, wenn sich ein Flugzeugführer weigert, den Anweisungen des Kontrollturms zu folgen, und ein Unglück mit großem materiellen Schaden und Verlust von Menschenleben heraufbeschwört? Wird dadurch bewiesen, daß der Kontrollturm „nicht existiert“? Betrachte im Gegensatz dazu die vielen hundert Flugzeuge, deren Piloten sich im allgemeinen an die Anweisungen des Kontrollturms halten, so daß die Flughäfen gewöhnlich sehr sicher sind. Daß einige das „Naturgesetz der Gerechtigkeit“ mißachtet oder „von sich geworfen“ haben (1. Tim. 1:19), berechtigt nicht dazu, das Vorhandensein eines solchen Gesetzes in Abrede zu stellen.

      Im Zweiten Weltkrieg verübten die Nationalsozialisten Greueltaten an unschuldigen Personen. Wegen dieser Verbrechen, über die die Welt erschüttert war, wurden nach dem Krieg viele der führenden Nationalsozialisten vor Gericht gebracht. Sie lehnten die Verantwortung für solche Taten größtenteils ab, indem sie sagten, sie hätten lediglich dem Gesetz der Partei und ihren Vorgesetzten gehorcht.

      „Politische Loyalität und militärischer Gehorsam sind eine ausgezeichnete Sache, aber ... es gibt einen Punkt, wo der Mensch sich weigern muß, seinem Führer zu folgen, wenn er gleichzeitig seinem Gewissen folgen möchte.“ So argumentierte der Vertreter der Anklage aus Großbritannien.

      „Schuldig!“ lautete das Urteil gegen diese Männer. Warum? Sie hätten „einem höheren Naturgesetz der Gerechtigkeit“ gehorchen sollen, heißt es in einem Nachschlagewerk.

      Derartige Gerichtsverhandlungen sind von einigen kritisiert worden, die sagen, es bestehe kein solches „Naturgesetz“ und die Angeklagten könnten von Rechts wegen nicht danach beurteilt werden. Allerdings sind die Aussagen einiger dieser abgebrühten Führer ein zusätzlicher Beweis dafür, daß es ein solches Gewissen gibt, daß eine solche Kraft in ihnen wirkte, aber einfach mißachtet wurde. Der Angeklagte Walter Funk sagte: „Und als ich mit diesen Maßnahmen des Terrors und der Gewalttätigkeit gegen die Juden konfrontiert wurde, erlitt ich einen Nervenzusammenbruch ... Ich schämte mich, und in diesem Moment bekam ich ein Schuldgefühl, das ich noch heute empfinde, aber es ist zu spät.“ Hans Frank (wegen seiner Verbrechen zum Tode verurteilt) gab zu: „Ich habe ein schreckliches Schuldgefühl“ (Kursivschrift von uns).

      Ja, wenn wir uns selbst gegenüber ehrlich sind, erkennen wir ganz gut, daß wir in uns ein angeborenes Empfinden für Recht und Unrecht haben, ein „Naturgesetz der Gerechtigkeit“. Wer hat uns mit einem solchen unleugbaren Gesetz versehen? Sicher ist nicht der Mensch selbst der Urheber eines solchen Gesetzes. Es kann nur von unserem Schöpfer und Konstrukteur geschaffen worden sein. Drängt sich uns nicht die Schlußfolgerung auf, daß der Schöpfer selbst ein Gott mit einem moralischen Empfinden, ein Gott der Gerechtigkeit, sein muß?

      Wie dankbar sollten wir dafür sein, das zu wissen! Denn dadurch sind wir sicher, daß er die heute herrschende schreiende Ungerechtigkeit und Bosheit nicht für immer dulden wird. Sein Empfinden für Recht und Unrecht, also für Gerechtigkeit, wird ihn bewegen, allen zu Hilfe zu kommen, die nach seinen Rechtsgrundsätzen leben möchten.

      Gottes Eigenschaften sollten uns ihm näherbringen

      Wie lautet nach unserer kurzen Betrachtung dein persönlicher „Urteilsspruch“? Zweifellos stimmen viele Leser darin überein, daß es überzeugende Beweise dafür gibt, die zu der Schlußfolgerung führen, daß ein liebevoller und gerechter Gott von ehrfurchteinflößender Macht existieren muß.

      In der Tat, die Beispiele für seine Fürsorge und Großzügigkeit uns gegenüber sind ergreifend. Viele möchten ihn vielleicht noch besser kennenlernen. Seine Werke, die wir sehen, flößen uns Ehrfurcht ein, sind aber nur eine Andeutung. Eine Reihe von Fragen bleibt immer noch unbeantwortet.

      Es ist beispielsweise natürlich, sich zu fragen, warum das Böse überhaupt entstand. Warum hat Gott es so lange zugelassen? Wann wird er von seiner Macht Gebrauch machen und die Erde vom Bösen befreien, um seiner Gerechtigkeit Geltung zu verschaffen? Welchen Zweck verfolgte er eigentlich bei der Erschaffung der Erde? Was ist der Sinn unseres Lebens?

      Solche Fragen können durchaus beantwortet werden. Nimm doch mit den Herausgebern dieser Zeitschrift, mit Jehovas Zeugen, Verbindung auf! Sie werden dir gern unentgeltlich helfen, überzeugende Antworten zu finden.

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