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Trägt die Evolutionsphilosophie dazu bei, die heutigen Probleme zu meistern?Erwachet! 1974 | 22. April
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zweier oder dreier Jahre einigermaßen stabile internationale Beziehungen beständen, wäre es möglich, die Pocken von unserem Planeten zu verbannen.“ Diese Voraussage mag übertrieben sein, doch sie zeigt nachdrücklich, daß der Mensch seine Mittel vernünftiger hätte verwenden können als dafür, im Weltraum nach Beweisen für eine Evolution zu suchen.
Eines der großen Probleme, denen sich die Welt heute gegenübersieht, ist nicht wissenschaftlicher, sondern sittlicher Art. Der englische Historiker Arnold Toynbee schrieb: „Es ist tragisch, wenn man denkt, daß wir auf technischem und wissenschaftlichem Gebiet so erfolgreich sind, während unser Versagen auf sittlichem Gebiet unermeßlich groß ist.“ Zu diesem Problem hat die Evolutionsphilosophie beigetragen.
Ein Beispiel liefert uns die Kindererziehung. Viele Experten auf diesem Gebiet haben den Rat gegeben, die Kinder nicht zu strafen. Ihrer Theorie liegt die Evolutionsphilosophie zugrunde. In dem Buch Pre-School Education Today wird diese allgemeine Ansicht in Frage gestellt. Wir lesen:
„Wenn Hänschen ,unartig‘ ist, wird sein Benehmen mit dem Hinweis erklärt, er mache eine bestimmte Phase durch. Gemäß der Fabel [eines Evolutionisten] von der Kaulquappe — wonach sich die Hinterbeine nicht entwickeln, wenn man ihr den Schwanz amputiert — darf das unartige Hänschen nicht bestraft werden, damit die Entwicklung irgendwelcher wünschenswerter Merkmale nicht verhindert wird.“
Aber wohin hat es geführt, daß man dem „unartigen Hänschen“ den Willen ließ und sich sagte, daß er eine „Phase“ durchmache? Im Jahre 1971 sind in den Vereinigten Staaten 50 Prozent mehr Jugendliche verhaftet worden als 1966. Aus Australien wird berichtet, daß sich im Staat Victoria die Zahl der von Jugendlichen verübten Gewaltverbrechen gegenüber der Zahl des Jahres 1960 um 187 Prozent erhöht hat; die Zahl der minderjährigen Bevölkerung war in der gleichen Zeit jedoch nur um 29,6 Prozent gestiegen. Die von der Evolutionsphilosophie gefärbten Methoden der Kindererziehung haben keine guten Früchte gezeitigt.
Die Evolutionsphilosophie hat aber auch noch in anderer Weise zum Sittenverfall beigetragen. Sie hat die Menschen davon abgeschreckt, an Gott und an die Lehren der Bibel zu glauben. Das wiederum hat zur Folge gehabt, daß sich viele Menschen nichts mehr aus dem, was die Bibel über Ehebruch und Stehlen sagt, gemacht haben. Aber hat man mit dieser Entwicklung nicht rechnen müssen? Ist der Mensch gemäß der Evolutionstheorie in Wirklichkeit nicht ein Tier? Warum sollte daher nicht erwartet werden, daß er entsprechend handelt?
Das wäre die logische Schlußfolgerung. Aber die Evolutionisten sind anderer Meinung, sie sagen: „Nein! Der Mensch ist mehr als ein Tier.“ Ein führender Evolutionist, George Gaylord Simpson, erklärte: „Er unterscheidet sich durch wesentliche Eigenschaften vom Tier ... Das Wesentliche seiner Einzigartigkeit sind genau die Merkmale, durch die er sich von dem Tier unterscheidet ... Der Mensch ist ein Tier mit moralischem Bewußtsein.“
Welch ein schweres Dilemma stellt das moralische Bewußtsein des Menschen für den Evolutionisten dar! Einerseits sagt er, der Mensch habe sich aus dem Tier entwickelt, andererseits aber sagt er, der Mensch unterscheide sich vom Tier durch sittliche Eigenschaften! Woher hat der Mensch diese „wesentlichen Eigenschaften“? Sie müssen doch von irgendwoher stammen. Ein bekannter Evolutionist gestand: „Der Mensch kann kein sittlicher Melchisedek ,ohne Stammbaum‘ sein.“
Der Evolutionist Sir John Arthur Thomson, bemüht, dieses Problem zu lösen, gestand vor einigen Jahren: „Wenn der Evolutionist über die Entwicklung des Menschen spricht, verfällt er häufig wieder der Schöpfungsidee, indem er versucht, aus nichts seelische und geistige Anlagen zu schaffen.“ Die Evolutionisten setzen alles daran, um Gott nicht ins Bild bringen zu müssen als Erklärung für das moralische Bewußtsein des Menschen. Der Verfasser des Buches African Genesis liefert ein Beispiel dafür, indem er von dem „Erhalter der Arten“ spricht. Er schreibt:
„Wer ist er? Wir wissen es nicht. Wir werden es auch nie wissen. Er ist da, das ist alles ... Sein Dasein macht sich in allem geltend, was je war und in allem, was je sein wird. Sein Gebot ist unwiderlegbar und seine Identität unerkennbar. Aber von allem Anfang an hatte er eine Beziehung zu Ordnung.“
Sind Ausdrücke wie „Erhalter der Arten“ und andere ebenso vage Ausdrücke nicht lediglich Ersatzwörter für den Ausdruck „Gott“? Der Evolutionist, der nicht anerkennen will, daß der Allmächtige für die körperliche und die moralische Beschaffenheit des Menschen verantwortlich ist, hat seine eigene Theorie zu einem Gott gemacht. Aber dieser Gott, die Evolutionstheorie, erfüllt, wie wir gesehen haben, die auf ihn gesetzten Hoffnungen nicht.
Es hat sich gezeigt, daß die Evolutionsphilosophie den eigentlichen Problemen unserer Zeit nicht gewachsen ist — den sozialen, den technologischen und den sittlichen. In einigen Fällen hat sie sogar bereits bestehende Probleme noch verschlimmert. Aber wie steht es mit der Bibel — kann sie dir helfen, mit den Problemen unserer Zeit fertig zu werden?
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Gibt die Bibel Antwort auf unsere Fragen?Erwachet! 1974 | 22. April
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Gibt die Bibel Antwort auf unsere Fragen?
JA, die Bibel gibt Antwort auf unsere Fragen und hilft uns auch, die Probleme des Lebens zu meistern. Wie?
Vor allem dadurch, daß sie uns deutlich zeigt, wer der Quell des Lebens ist. Der Psalmist sagt: „O Jehova, ... bei dir ist der Quell des Lebens“ (Ps. 36:5, 9).
Jehova Gott gibt Leben. Der Mensch, der der Bibel glaubt, befindet sich nicht in einem Dilemma wie die Evolutionisten, die einerseits den Standpunkt vertreten, daß alles Leben von Leben stammt, und andererseits erklären, daß das Leben ursprünglich aus nichts entstanden sei.
Der bibelgläubige Mensch weiß, wer für die Harmonie und die große Schönheit im Weltall und auf unserer Erde verantwortlich ist. Er weiß, daß ein gütiger, liebevoller Gott es so gemacht hat.
Warum gewisse Tiere andere fressen
Aber jemand mag einwenden, in Wirklichkeit sei es mit der Harmonie und der Schönheit nicht weit her. Bertrand Russell sagte zum Beispiel einmal:
„Ich weiß nicht, wo diese ,Schönheit‘ und diese ,Harmonie‘ sein sollen. Im ganzen Tierreich frißt ein Tier das andere auf.“
Es stimmt, daß einige Tiere sich von anderen Tieren ernähren. Aber im Gegensatz zu den Menschen töten die Tiere nicht aus Mutwillen oder in blutigen Kriegen. Die Tiere töten gewöhnlich nur, um ihren Hunger zu stillen. Selbst ein hungriger Löwe greift nicht zahllose Tiere einer Herde an, sondern nur so viele, wie er im Augenblick benötigt.
Auch sollte man bedenken, daß die Tiere gar nicht so aggressiv sind, wie das allgemein angenommen wird. In einer Besprechung des Buches Geographical Ecology in der Zeitschrift Scientific American (Juli 1973) wird gesagt:
„In freier Wildbahn leben viele Arten friedlich nebeneinander. Die Nahrungskonkurrenz kommt vor aggressiver Rivalität; es besteht kein Grund zu kämpfen, es sei denn, man gelangt dadurch in den Besitz einer allgemein nützlichen Nahrungsquelle. Aus diesem wichtigen Grund ist aggressives Verhalten ... ,im Tierreich bei weitem nicht allgemein verbreitet‘.“
Die Ökologen sprechen von einem „Gleichgewicht in der Natur“. Sie sind tief beeindruckt von dem globalen Kreislauf des Lebens, von der Ordnung, die darin zu finden ist, und davon, wie der Fortbestand des Lebens gewährleistet wird. Aber das bedeutet nicht, daß alles in Verbindung mit diesem Kreislauf schön ist.
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