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Von kleinen Anfängen zu großer geistiger WohlfahrtDer Wachtturm 1964 | 15. September
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seit dem Jahre 1920 — dem Jahr, in dem ich ins Bethel kam — gewaltig ausgedehnt hat. Ich habe gesehen, wie aus der kleinen Gruppe von etwa 8000 Verkündigern, die im Jahre 1920 tätig war, über eine Million geworden sind, die die Botschaft in 162 Sprachen in 194 Ländern predigen. Das ist wirklich erfreulich. Ich habe gesehen, wie Jehova sein Volk aus der Knechtschaft und Gefangenschaft, in der es sich im Jahre 1918 befand, befreite und es zur größten Gruppe von Menschen machte, die die gute Botschaft von seinem Königreich und die biblischen Wahrheiten weltweit predigt und lehrt. Jehova hat sein Volk in der Tat mit großer geistiger Wohlfahrt gesegnet.
Die Vergrößerung unserer Druckerei seit dem Jahre 1920 ist ein weiterer Beweis dafür, daß Jehova seine Organisation gesegnet hat. Als wir an der Myrtle Avenue 35 zu drucken begannen, hatten wir das „alte Schlachtschiff“ und eine Druckpresse mit Handanlage. Heute haben wir einunddreißig Druckpressen, und weitere sollen noch hinzukommen. Statt drei Stockwerken mit einer Grundfläche von ungefähr 280 Quadratmetern stehen uns heute 33 000 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung. Im Jahre 1920 konnten wir 2000 Bücher pro Tag binden; heute binden wir täglich bis zu 43 400. Im Jahre 1920 druckten wir 60 000 Exemplare von jeder Wachtturm-Ausgabe auf der kleinen Schnellpresse; heute drucken wir, wenn alle Maschinen ununterbrochen laufen, 1 250 000 Zeitschriften pro Tag. Was wir im Jahre 1922 in einem Jahr an Zeitschriften druckten, können wir heute an einem Tag drucken. Diese erstaunliche Ausdehnung trägt Jehova Gott Ruhm und Ehre ein.
Mit eigenen Augen sehen zu dürfen, wie Jehovas neuzeitliche Organisation wuchs und gedieh, war für mich ein Segen. Unsere gesteigerte Produktion der bibelerklärenden Schriften und die verbesserten Verbreitungsmethoden haben dazu beigetragen, daß sich die Prophezeiung erfüllte, nach der die gute Botschaft von Gottes Königreich in der ganzen Welt allen Nationen zu einem Zeugnis, verkündigt werden sollte. (Matth. 24:14) Es ist schon viel getan worden, aber wir sind noch nicht am Ende. Es gibt noch mehr zu tun, bis Jehova seinen Namen rechtfertigt, indem er das gegenwärtige böse System der Dinge beseitigt und seine verheißene neue Herrschaft des Friedens und der Gerechtigkeit herbeiführt.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1964 | 15. September
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Fragen von Lesern
● In 1. Mose 2:1, 2 lesen wir: „So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer. Und Gott hatte am siebenten Tage sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebenten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte.“ Bedeutet das, daß Jehova seit dem Ende des sechsten Schöpfungstages auch im Himmel nicht mehr schöpferisch wirkt? Wenn ja, wie ist das mit den Worten Jesu zu vereinbaren: „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend“? (Joh. 5:17, NW) — G. G., USA.
Die Worte nach 1. Mose 2:1 widersprechen den Worten Jesu nach Johannes 5:17 keineswegs. Jehova Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hatte schon lange vor der Erschaffung unseres Himmels und der Erde, der Wohnstätte der Menschheit, gewirkt. Er beschäftigte sich sechs lange Schöpfungstage mit der Erschaffung dessen, was mit dem Menschen in Verbindung steht. Am Ende des sechsten Schöpfungstages hörte er auf, weitere materielle Dinge zum Nutzen der Menschheit zu erschaffen. Seine Tätigkeit im Himmel, dem unsichtbaren Bereich seiner Engel, und jede andere Tätigkeit außerhalb des Bereiches der Menschheit setzte er jedoch fort.
Gott wirkte während des siebenten Schöpfungstages sogar auch im Interesse der Menschheit, wenn auch nicht in materieller, so doch in geistiger Hinsicht. Er brachte nämlich eine „neue Schöpfung“ hervor. „Wenn somit jemand Gemeinschaft mit Christus hat, so ist er eine neue Schöpfung; die alten Dinge sind vergangen, siehe, neue Dinge sind ins Dasein gekommen.“ (2. Kor. 5:17, NW) Hier spricht der Apostel Paulus von einer „neuen Schöpfung“. Damit meinte er die 144 000 „Berufenen und Auserwählten und Treuen“ aus der Menschheit, die mit Jesus Christus — nicht als Gesamtheit, sondern als einzelne — herrschen werden. Die Krönung des Schöpfungswerkes Jehovas, die „neue Schöpfung“, ist eine geistige Schöpfung, die für den für Menschenaugen unsichtbaren Bereich bestimmt ist. Darüber hinaus dient das Hervorbringen der „neuen Schöpfung“ zu einer Klasse, die schließlich 144 001 Glieder umfaßt, einem barmherzigen Werk zugunsten der sterbenden Menschheit, die „von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden“ muß. Ein solch gutes Werk verstößt nicht gegen das Gesetz. Das bestätigte Jesus Christus, als ihn die Gesetzeskundigen und die Pharisäer fragten: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?“ Er beantwortete die Frage bejahend, indem er einen Menschen heilte und dann die Frage aufwarf: „Wer von euch, dessen Sohn oder Stier in einen Brunnen fällt, wird ihn am Sabbattag nicht sogleich herausziehen?“ Somit hat Gott durch das Hervorbringen einer geistigen „neuen Schöpfung“ die Ruhe des siebenten Tages, an dem er von seinen materiellen Werken für die Menschheit ruhte, nicht gebrochen. — Offb. 17:14; Röm. 8:21; Luk. 14:3-5, NW.
● Wäre es passend, bei einer christlichen Hochzeit den Brautjungfern einen Blumenstrauß zuzuwerfen, oder ist das ein heidnischer Brauch? — F. G., USA.
Der Brauch, den Brautjungfern das Brautbukett zuzuwerfen, ist heidnischen Ursprungs und auch mit Aberglauben verbunden. Man nimmt zum Beispiel an, die Brautjungfer, die das Brautbukett auffängt, sei die erste von den Brautjungfern, die als nächste heirate. Da dieser Brauch bei weltlichen Hochzeiten gepflegt wird und aus dem Heidentum stammt, kann er niemals zu einem heiligen Wandel gehören und sollte daher bei christlichen Hochzeiten nicht üblich sein. (1. Petr. 1:14-16) Er sollte auf keinen Fall im Königreichssaal gepflegt werden, sofern die Hochzeit dort stattfindet.
Möchte jemand dieser Sitte entsprechen bei einer Hochzeitsfeier, die nicht im Königreichssaal stattfindet, so ist das seine Sache. Er gibt dadurch aber ein schlechtes, unchristliches Beispiel und verrät große Unreife. Heidnische Bräuche wie dieser dürfen in einem Königreichssaal nicht geduldet werden, denn sie sind nicht nur unbiblisch, sondern können unter den Gliedern der Versammlung auch Meinungsverschiedenheiten hervorrufen. Manche könnten sich daran stoßen, wenn sie sehen, daß so etwas in einem Gebäude geschieht, das der reinen Anbetung Jehovas Gottes gewidmet ist. Es könnte für sie eine Ursache zum Straucheln werden. Der Apostel Paulus schrieb aber den Philippern folgende inspirierte Worte: „... damit ihr euch der wichtigeren Dinge vergewissern mögt, um bis zum Tage Christi lauter zu sein und nicht andere zum Straucheln zu bringen, und daß ihr erfüllt sein mögt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus kommt, zur Verherrlichung und zum Lobpreis Gottes.“ — Phil. 1:10, 11, NW.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1964 | 15. September
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Die meisten Bücher, die heute geschrieben werden, sollen ihren Verfassern und Herausgebern möglichst viel Gewinn einbringen. Die Bibel dagegen wurde nicht geschrieben, um jemand materiell zu bereichern. Sie sollte eine geistige Bereicherung bewirken, die zu ewigem Leben in Gottes herrlicher neuer Ordnung der Dinge führt. Sie ist somit das nützlichste, wertvollste Buch auf Erden. Jehovas Zeugen bemühen sich, ihren Mitmenschen den Nutzen dieses Buches vor Augen zu führen. Im September verbreiten sie deshalb das Buch „Dein Name werde geheiligt“, das eine große Hilfe beim Studium der Bibel ist. Es ist zusammen mit einer interessanten bibelerklärenden Broschüre gegen einen Beitrag von 2 DM (Österreich S 13; Schweiz 2.50 Fr., Luxemburg 25 lfrs) erhältlich.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
11. Oktober: Den heutigen Problemen mit Mut begegnen, ¶¶ 1—22. Seite 553.
18. Oktober: Den heutigen Problemen mit Mut begegnen, ¶¶ 23—26, ferner: Treu ausharren in der „Zeit des Endes“. Seite 558.
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