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Warum an einen Gott glauben, den wir nicht sehen können?Der Wachtturm 1977 | 15. Oktober
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Warum an einen Gott glauben, den wir nicht sehen können?
WIR leben in einem hochwissenschaftlichen Zeitalter. Wissenschaftler haben viele eindrucksvolle Erfindungen gemacht und spektakuläre Leistungen vollbracht, ja sie haben sogar Menschen zum Mond geschickt.
Aufgrund solcher Errungenschaften sind viele Menschen geneigt, die Meinung von Wissenschaftlern auch auf anderen Gebieten zu akzeptieren. Wenn sie zum Beispiel behaupten, daß sich der Mensch aus dem Tier entwickelt habe, so wird das allgemein für bare Münze genommen. Wenn sie versichern, das Leben sei in einem Urmeer von selbst ins Dasein gekommen, glauben dies viele.
Sagen einige Wissenschaftler zufolge solcher Lehren, es gäbe keinen Gott, so wird auch das oft akzeptiert. Und da wir Gott nicht sehen können, kommen einige zu dem Schluß, daß er auch nicht existieren kann. So greifen der Atheismus und der Agnostizismus um sich. Immer weniger Menschen glauben an einen unsichtbaren, zielbewußten Schöpfer.
Ist es jedoch vernünftig zu sagen, man könne nicht an Gott glauben, weil wir ihn nicht sehen? Sollten wir der Wissenschaft so großes Vertrauen schenken? Und ist es denn wirklich so erheblich, ob wir an Gott glauben oder nicht?
EIN ERHEBLICHER UNTERSCHIED
Es ist tatsächlich erheblich, ob wir an die Existenz eines Schöpfers glauben oder nicht. Wenn es einen Schöpfer gibt, müssen wir auch erwarten, daß er eine bestimmte Absicht verfolgte, als er die Erde und den Menschen darauf erschuf.
Es wäre auch vernünftig zu erwarten, daß ein solch weiser und mächtiger Schöpfer die Zukunft der Erde und der Menschheitsfamilie bestimmen würde. Daher könnte es für unsere Zukunft von erheblicher Bedeutung sein, welche Einstellung wir zu unserem Schöpfer haben und wie wir ihm gegenüber handeln.
Wenn es jedoch keinen Gott gibt, dann sind die Zukunftsaussichten für die Menschheit ziemlich düster. Gestützt auf die Geschichte, könnte man erwarten, daß das Leben stets von Kummer und Sorgen erfüllt ist, wenn nicht noch Schlimmeres geschehen wird. Wenn es keinen unsichtbaren Schöpfer gibt, der ein Vorhaben mit uns hat, dann haben vermutlich diejenigen recht, die sagen: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben“ (1. Kor. 15:32).
DER GLAUBE AN UNSICHTBARES
Können wir an einen Gott glauben, den wir nicht sehen? Nun, glauben wir denn wirklich nur das, was wir sehen können? Nein, wir glauben an vieles, was wir nicht sehen.
Tatsächlich hängt unser Leben unmittelbar von etwas ab, was wir nicht sehen können. Was ist das? Die Luft, die wir einatmen. Ohne sie würden wir innerhalb weniger Minuten sterben. Wir können die Luft nicht sehen, aber wir wissen bestimmt, daß sie existiert. Wenn du deinen Atem sechzig Sekunden anhalten müßtest, würdest du sehr schnell die Luft schätzen, die du nicht sehen kannst.
Wir können auch den Wind nicht sehen, aber wir sehen die Bäume, die sich im Wind biegen, und wir sehen die Wellen, die durch die Kraft des Windes aufgeworfen werden. Wir glauben, daß der Wind existiert, weil wir seine Auswirkungen sehen.
Der elektrische Strom ist ebenfalls unsichtbar. Doch welch erstaunliche Dinge werden dadurch bewirkt! Er bringt Lampen zum Leuchten, heizt Wohnungen, treibt große Maschinen an und läßt Küchengeräte für uns arbeiten. Kein vernünftiger Mensch zweifelt daran, daß der elektrische Strom existiert, nur weil er ihn nicht sehen kann.
Radio-, Fernseh- und Radarwellen werden unsichtbar durch die Luft weitergeleitet. Doch wir wissen, daß sie existieren, weil sie Töne oder Bilder erzeugen.
Können wir die Schwerkraft sehen? Nein, doch ohne sie bestände die Gefahr, daß alles, was nicht fest mit der Erde verbunden ist, einschließlich der Menschen, in den Weltraum treiben würde. Eine ähnliche Kraft ist der Magnetismus. Ein Magnet zieht Eisen an, doch das Magnetfeld ist für unsere Augen unsichtbar.
Der Kern eines Atoms wird durch eine gewaltige, doch unsichtbare Kraft zusammengehalten. Wir wissen aber, daß diese Kraft da ist, weil phantastische Mengen Energie freigelassen werden, wenn ein Atom bei einer Atomexplosion gespalten wird.
Wir können keine Röntgenstrahlen sehen, aber sie durchdringen den Körper und ermöglichen Aufnahmen von unseren Knochen. Was würde ein Arzt denken, wenn du ihm sagtest, es gäbe keine Röntgenstrahlen, denn du sähest keine?
Wir sehen keine Gerüche, aber sie werden von unserer Nase wahrgenommen; Bluthunde können sogar aufgrund des unsichtbaren Geruchs Menschen verfolgen. Wir können auch keine Schallwellen sehen, aber unsere Ohren nehmen sie wahr; daher wissen wir, daß es sie wirklich gibt.
Wir glauben somit vieles, was wir nicht sehen können, weil wir die Tatsachen beobachten, weil wir die Auswirkungen sehen, die sie hervorrufen. Ebenso wissen wir, daß es einen unsichtbaren Schöpfer gibt, weil wir die Tatsachen beobachten, weil wir das Ergebnis seiner Werke sehen. Die Bibel sagt: „Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit“ (Röm. 1:20).
DIE WERKE DES SCHÖPFERS
Zu welchem Schluß kommst du, wenn du ein Haus siehst? Glaubst du, daß das Holz, der Beton und das Metall sich zufällig zu einem vollständigen Haus mit Zimmern, einer Heizung, Wasserleitungen, elektrischen Leitungen und Möbeln zusammengesetzt haben? Nein, du würdest zugeben, daß jemand das Haus gebaut hat. Selbst so einfache Dinge wie ein Kasten oder ein Bleistift kommen nicht ins Dasein, ohne daß jemand sie herstellen würde.
Solche Dinge sind jedoch unbedeutend im Vergleich zu einem Atom, einem Baum, einem Menschen, einem Planeten, einer Sonne, einer Galaxie, ja im Vergleich zum ganzen Weltall. Wenn nicht einmal einfache Gegenstände von allein ins Dasein kommen, wie können es dann diese weit komplizierteren Dinge?
Der Physiker G. E. Davis sagte: „Nichts Materielles kann sich selbst erschaffen.“ In Übereinstimmung damit erklärt die Bibel logischerweise: „Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott“ (Hebr. 3:4).
Zu welchem Schluß kommst du, wenn du eine Sammlung von Gesetzen siehst, wie sie zum Beispiel in der Verfassung eines Landes enthalten sind? Wenn du an einer Straßenecke ein einfaches Schild mit der Aufschrift „Stop“ sehen würdest, wovon würde dies zeugen? Wo ein Gesetz ist, muß auch ein Gesetzgeber sein.
Im Universum gelten weit eindrucksvollere Gesetze. Astronauten hätten unmöglich auf dem Mond landen können, wenn man nicht die genauen und zuverlässigen Gesetze in Verbindung mit der Schwerkraft, der Bewegung und der Beschleunigung berücksichtigt und sich darauf verlassen hätte sowie auf die Gesetze, die die Umdrehung der Erde und des Mondes bestimmen. Diese höheren Gesetze zeugen von der Existenz eines höheren Gesetzgebers, des unsichtbaren Schöpfers.
Es ist daher nicht schwer zu verstehen, weshalb die Bibel von denen, die die vielen Beweise für die Existenz eines Schöpfers leugnen oder ignorieren, sagt, daß „sie unentschuldbar sind“ (Röm. 1:20).
Doch weshalb ist Gott für Menschenaugen unsichtbar? Nun, meinst du, du würdest eine Reise zur Sonne überleben? Nein, du würdest schon lange vor deiner Ankunft verbrennen. Gott erschuf die Sonne. Er ist daher viel zu mächtig, als daß man ihn mit Menschenaugen sehen könnte. Deshalb sagt Gott in seinem Wort: „Kein Mensch kann mich sehen und dennoch leben“ (2. Mose 33:20).
Wie verhält es sich aber mit den Behauptungen von Wissenschaftlern, die sagen, Lebewesen hätten sich aus unbelebter Materie entwickelt und Menschen würden von affenähnlichen Tieren abstammen?
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Evolution auf dem RückzugDer Wachtturm 1977 | 15. Oktober
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Evolution auf dem Rückzug
SEIT über hundert Jahren behaupten viele Wissenschaftler, alles Leben habe sich entwickelt. Sie sagen, das Leben sei von selbst entstanden; zuerst hätten sich die Pflanzen entwickelt, dann die Tiere und schließlich — über affenartige Wesen — der Mensch.
Während all dieser Jahre haben solche Wissenschaftler zuversichtlich nach Beweismaterial gejagt, um diese Behauptungen zu stützen. Eine ganze Anzahl Wissenschaftler und andere haben gehofft, daß das Beweismaterial den Glauben an einen Gott und Schöpfer zerstören würde.
In den letzten Jahren ist jedoch das Gegenteil geschehen. Das Beweismaterial hat die Grundlage für den Glauben an die Evolutionstheorie erschüttert, so daß viele aufrichtige Menschen, unter ihnen eine Anzahl Wissenschaftler, diese Theorie nicht länger akzeptieren. Diejenigen, die weiterhin die Abstammungslehre verfechten, haben sich gezwungen gesehen, einige langgehegte Ansichten fallenzulassen.
In einem Kommentar über diese Situation schrieb die New York Times: „Das Studium der Evolution hat in den vergangenen 10 Jahren eine bedeutende Veränderung erfahren. Die von Darwin und anderen dargelegten Grundsätze der Evolution werden angefochten, und neue Theorien werden angeboten. Das ganze Gebiet befindet sich in einem Aufruhr.“
DIE UNTERSUCHUNG DES BEWEISMATERIALS
Kürzlich haben eine Anzahl Forscher das Beweismaterial unparteiisch untersucht. Die Ergebnisse haben sie überrascht.
Norman Macbeth, ein auf Harvard ausgebildeter Rechtsanwalt, beschloß, die Sache wie einen Gerichtsprozeß anzugehen. Er trug die Tatsachen zusammen, die für die Evolution sprechen, und die Tatsachen, die dagegen sprechen. Nach vielen Jahren intensiver Forschung kam er zu dem Schluß, daß die Tatsachen, die gegen die Evolution sprechen, so stark seien, daß, wie er sich ausdrückte, „gar keine Theorie besser sei als die gegenwärtige“a.
Weiter schrieb Macbeth: „Leider sind auf dem Gebiet der Evolution die meisten Erklärungen nicht gut. Gewöhnlich können sie überhaupt nicht als Erklärungen gelten, sondern es sind Vermutungen, Annahmen, Hirngespinste, ja sie sind es kaum wert, Hypothesen genannt zu werden.“ Seine Reaktion auf ein typisch evolutionistisches Buch war: „Wenn jener Mann mein Prozeßgegner wäre, könnte ich erreichen, daß seine Klage abgewiesen würde.“
Tom Bethell, Mitherausgeber der Zeitschrift The Washington Monthly, stellte eine ähnliche Untersuchung an. Er war überrascht, unter den Evolutionisten so viel Verwirrung und Streitigkeiten zu finden. Er sagte: „Es ist erstaunlich, daß so wenig durchgesickert ist, denn es scheint eine der bedeutendsten akademischen Debatten
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