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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1982
  • Zwischentitel
  • Horoskope sind gefragt
  • Alte Menschen „reißen aus“
  • Blutersatzstoff F-44 E
  • Ein harter Brocken für Fachleute
  • Opfer der Kreditkarte
  • Hongkong: Familienbande zerreißen
  • Kaum die Hälfte wird satt
  • Die Schlange, die auch nachts sieht
  • Suchtmittel Nummer eins
  • Autofahren in Indien
  • Immer weniger
  • Am Rande des Sonnensystems
  • Piloten als Beobachter
  • Kinder fürchten den Straßenverkehr
  • Wohlstandsleiden
Erwachet! 1982
g82 22. 10. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Horoskope sind gefragt

◆ Die Hälfte der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland soll mehr oder weniger regelmäßig die Horoskope in den Tageszeitungen und Illustrierten lesen, einige lassen sich auch ihre Zukunft von einem Astrologen vorhersagen. Dies ergab gemäß einer dpa-Meldung eine Repräsentativumfrage des Hamburger Sample-Instituts unter 2 000 Bürgern über 14 Jahre. Obwohl nur 6 Prozent der Befragten glaubten, das Schicksal und die Persönlichkeit eines Menschen hingen von der Konstellation der Sterne bei der Geburt ab, interessierten sich doch 51 Prozent für „ihr“ Horoskop. Aus der Umfrage geht hervor, daß Horoskope in Zeitschriften (83 Prozent) und in Zeitungen (42 Prozent) den stärksten Zuspruch finden. Die größte Glaubwürdigkeit dagegen besitzen offenbar die von einem Astrologen errechneten Voraussagen: Ein Viertel der Horoskopnutzer vertraut diesen Prognosen. An die Gratishoroskope in Zeitschriften glauben 19 Prozent.

Alte Menschen „reißen aus“

◆ Vermehrt werden alte Menschen auf amerikanischen Bahnhöfen und Flugplätzen entdeckt, die ohne Ziel heimlich aus Altersheimen oder aus der eigenen Familie „ausgerissen“ sind, selbst wenn sie dort gut versorgt waren. „Wir sprechen zwar noch nicht von einer Revolution, aber die Zahl der alten Menschen, die von zu Hause flüchtet, steigt ständig“, erklärte ein Polizeisprecher aus Chicago. „Gebt mir meine Freiheit, oder laßt mich sterben“, sagte eine 76 Jahre alte Frau, als man sie fand. Sie war heimlich aus einem Altersheim in Chicago weggegangen und hatte das nächstbeste Flugzeug nach Florida genommen. In das Altersheim war sie nur auf das wohlgemeinte Drängen ihrer drei Söhne gezogen. „Die meisten von ihnen erklären ihre Flucht mit dem Bedürfnis nach persönlicher Freiheit. Sie fühlen sich von ihren erwachsenen Kindern bevormundet, in Altersheime eingesperrt und reglementiert, häufig sogar entmündigt“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung dazu. Was Kinder und Fürsorger als „das Beste“ für ältere Menschen ansehen, empfinden diese keineswegs so. Immer häufiger wollen sie dann ihre Probleme auf diese ungewöhnliche Weise lösen. Leider können sie dabei Gefahr laufen, in die falschen Hände zu geraten und betrogen oder ausgeraubt zu werden.

Blutersatzstoff F-44 E

◆ Das französische Institut für Molekularchemie an der Universität von Nizza hat unter Leitung von Jean G. Riess eine Fluorkarbon-Verbindung (Blutersatzstoff) entwickelt „deren Fähigkeiten zum Sauerstofftransport japanische und amerikanische Vorbilder übertreffen“ sollen. Wie der Züricher Tages-Anzeiger berichtet, weist nach Angaben des südfranzösischen Teams die untoxische und leicht herstellbare Substanz F-44 E „im Vergleich zu anderen PCF [PFC oder Perfluorchemikalien; vergleiche Erwachet! vom 22. Mai 1980, S. 21—23] die höchste Gasauflösungskapazität auf. Mit der Substanz sei eine bessere Emulsionsstabilität als beim Fluosol zu erzielen. Die Ausscheidungscharakteristik wird als sehr befriedigend bezeichnet: Die Halbwertszeit beträgt etwa eine Woche.“ Die Zeitung bemerkt noch: „Kein Fortschritt im Vergleich zu Fluosol-DA wurde bisher im Hinblick auf das Ziel erreicht, ,Kunstblut‘ lange zu lagern und, ohne Tiefgefrierung, einfachen Transport und leichte Verfügbarkeit zu garantieren.“ Obgleich die bisherigen Versuche der Forscher in dieser Hinsicht zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt haben, spricht man dennoch bereits von einer „zweiten Generation der Blutersatzmittel“.

Ein harter Brocken für Fachleute

◆ In einem Interview mit der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung beschrieb Professor J. T. Radday ein Forschungsprojekt, „das in der akademischen Welt größtes Aufsehen erregte: die Anwendung statistisch-linguistischer Analysen mittels moderner Computertechnik auf biblische Texte“. Seit über einem Jahrhundert bestreiten Bibelwissenschaftler, daß die fünf Bücher Mose (Pentateuch) aus einer Hand stammen. Bei der Computeranalyse zeigte sich jedoch, daß zum Beispiel das Buch Genesis (1. Mose) „mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Verfasser geschrieben sein muß“. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 82 Prozent. „Nun, sind 82 Prozent hoch oder nicht?“ fragt Professor Radday. „Unser Mitarbeiter Wickmann hat Kontrolltests gemacht, in denen sich herausgestellt hat, daß die Wahrscheinlichkeit, daß Goethe Goethe geschrieben hat, 22 Prozent beträgt, daß Kant Kant geschrieben hat, 8 Prozent und daß Herder Herder geschrieben hat, 72 Prozent. Mit anderen Worten, 82 Prozent sind in diesem Fall enorm hoch.“ Auf die Frage: „Welche Reaktion haben Sie denn seitens Ihrer Kollegen erhalten?“ antwortete der Professor: „Die Reaktionen waren weltweit, aber bezeichnenderweise bekam ich Briefe und Anfragen dazu hauptsächlich von Leuten, die nicht vom Fach sind. Denn für die Fachleute, so leid es mir tut, ist es ein harter Brocken. Mit anderen Worten, sie sträuben sich, was ja nicht verwunderlich ist. Es ist sehr schwer, von jemandem zu erwarten, daß er eine Hypothese aufgibt, mit der er nicht nur vertraut ist, sondern mit der er sich völlig identifiziert, in der er aufgewachsen ist und die er seit Jahrzehnten eventuell selbst unterrichtet hat.“

Opfer der Kreditkarte

◆ Weil ihnen die Schulden über den Kopf gewachsen waren, mußten fast 457 000 Amerikaner im letzten Jahr den Gang zum Konkursrichter antreten. Drei Jahre zuvor waren es nur 179 000. Da viele Amerikaner für ihre Einkäufe Kreditkarten benutzen, verlieren nicht wenige plötzlich die Übersicht über ihre bargeldlosen Geschäfte und auch über die hohen Zinsen, die zu zahlen sind. In einer dpa-Meldung wird dazu bemerkt, daß das besonders häufig in den bürgerlichen Mittelschichten der Fall sei, in denen der Vergleich mit dem Nachbarn eine große Rolle spiele.

Hongkong: Familienbande zerreißen

◆ Die Gesundheitsbehörden der britischen Kronkolonie Hongkong stehen vor einem neuen sozialen Problem. Immer mehr alte Menschen werden von ihren Kindern sozusagen „ausgesetzt“. Wie die Wochenzeitung Christ in der Gegenwart berichtet, werden die älteren Personen als „Notfälle“ in ein Krankenhaus eingeliefert, wobei ihre Söhne und Töchter eine falsche Anschrift angeben und unrichtige Angaben zur Person machen. Allein in einem Monat wurden tausend solche Fälle gezählt. Sechshundert von ihnen konnten als geheilt entlassen werden, standen dann aber ohne ein Zuhause auf der Straße, vierhundert wurden in ein Alten- oder Pflegeheim eingewiesen. Die katastrophale Wohnungsnot, finanzielle Schwierigkeiten, der „Generationskonflikt“ und die menschliche Selbstsucht haben es offenbar vermocht, das enge Band der Familienzusammengehörigkeit, für das die Bewohner Hongkongs bekannt waren, zu zerstören.

Kaum die Hälfte wird satt

◆ „Von den 4,3 Milliarden Menschen, die derzeit den Erdball bevölkern, haben nach neuesten Erkenntnissen nur gut zwei Milliarden genug zu essen. Rund 1,5 Milliarden sind unter- oder fehlernährt, und eine halbe Milliarde hungert.“ Dies wurde, wie der Bonner General-Anzeiger meldet, auf der wissenschaftlichen Tagung „Agrarchemie und Umwelt“ im April in München festgestellt. Es wurde auch darauf hingewiesen, daß weltweit jährlich 35 bis 45 Prozent der möglichen Ernte verschiedenen Schadenserregern zum Opfer fallen.

Die Schlange, die auch nachts sieht

◆ Klapperschlangen besitzen unterhalb der Augen in sogenannten Grubenorganen über 7 000 infrarotempfindliche Nervenendigungen. Wie amerikanische Wissenschaftler gemäß der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft (5/82) jetzt nachgewiesen haben, werden die von diesen Nervenendigungen empfangenen Impulse zu einer Struktur im Mittelhirn (Tectum opticum) weitergeleitet, die eine bedeutende Rolle bei der Verarbeitung visueller Reize spielt. Die besonderen Nervenfasern nehmen Wärmegrade bis zu 0,003 °C wahr. Wenn die zur Unterfamilie der Grubenottern gehörenden Schlangen im Dämmerlicht jagen, so besitzen sie trotz schlechter Sichtverhältnisse ein äußerst genaues Bild ihrer Umgebung. Die natürlichen „Infrarotaugen“ am Kopf der Schlange machen ein Entkommen ihrer warmblütigen Beutetiere sogar in dunkelster Nacht unmöglich.

Suchtmittel Nummer eins

◆ Der Alkohol ist in der Bundesrepublik Deutschland zu dem am häufigsten benutzten Suchtmittel geworden. Wie die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren mitteilte, betrug im Jahre 1980 der Pro-Kopf-Konsum 145,7 Liter Bier, 26,6 Liter Wein und 8,08 Liter Branntwein (reiner Weingeist). Jeder Bundesbürger konsumiert demnach monatlich im Durchschnitt 1,06 Liter reinen Alkohol, also rund 30 Gramm täglich. Es gibt schätzungsweise 1,5 bis 1,8 Millionen Alkoholkranke. 1980 wurden rund 14 000 Heilbehandlungen durchgeführt, die etwa 280 Millionen Mark gekostet haben.

Autofahren in Indien

◆ Der indische Transportminister Veerandra Patil hat sich besorgt über die steigende Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in seinem Land geäußert. Wie Die Welt meldet, kommen in Indien auf 1 000 Fahrzeuge 55 Verkehrsunfälle mit mindestens einem Todesopfer. (In den USA kommen gemäß den Angaben des Ministers auf 1 000 Fahrzeuge lediglich 3,3 und in der Bundesrepublik Deutschland nur 4,9 Unfälle mit tödlichem Ausgang.) Der Minister ging nicht auf die Ursachen der Unfälle ein, doch die Zeitung weist darauf hin, daß „die indischen Autofahrer zu den rücksichtslosesten und am schlechtesten ausgebildeten der Welt gehören“. Verkehrsregeln werden selten oder gar nicht beachtet und Verkehrspolizisten sollen schnell zu besänftigen sein. Die Fahrer der Lastwagen und Omnibusse, die auf den Landstraßen dominieren, arbeiten nach einem Akkordsystem und nehmen daher selten die Füße vom Gaspedal. Viele Überlandfahrer sollen unter Drogeneinfluß stehen, um die langen und anstrengenden Touren überstehen zu können.

Immer weniger

◆ Die Zahl der katholischen Priester und Nonnen hat im Jahre 1980 abgenommen. Wie aus dem vom Vatikan veröffentlichten statistischen Jahrbuch hervorgeht, gab es vor zwei Jahren weltweit 413 000 Priester und 960 991 Nonnen. Das sei ein Rückgang von 0,6 bzw. 7,4 Prozent gegenüber 1973, meldet die Ludwigsburger Kreiszeitung.

Am Rande des Sonnensystems

◆ Astrophysiker sind erstaunt, daß die vor zehn Jahren gestartete Raumsonde Pionier 10, die sich nun 4,6 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt befindet, immer noch im sogenannten Sonnenwind fliegt. Auch die Erde bewegt sich, während sie die Sonne umkreist, in deren Atmosphäre, markiert durch den Sonnenwind. Wie die Messungen der amerikanischen Sonde gezeigt haben, ist diese „Heliosphäre“ wesentlich ausgedehnter, als bisher angenommen wurde. Gegenwärtig befindet sich die Sonde zwischen den Bahnen der Planeten Uranus und Neptun, und sie wird voraussichtlich 1989 das Sonnensystem verlassen. Wie die Zeitschrift Die Umschau berichtet, hoffen die Wissenschaftler der NASA, die Instrumentenkapsel bis in eine Sonnenentfernung von fast 10 Milliarden Kilometern verfolgen zu können.

Piloten als Beobachter

◆ Außergewöhnliche Wahrnehmungen von Verkehrspiloten im Luftraum werden seit einigen Jahren wissenschaftlich ausgewertet. Zu diesem Zweck füllen die Flugzeugkapitäne einen besonderen Beobachtungsbogen aus. Die Berichte über Naturerscheinungen (Meteore, Nordlicht, hohe Wolkengebilde) und die Beobachtung technischer Objekte (Raketenteile) oder atmosphärische Tests werden erfaßt und an Fachinstitute weitergeleitet. Daten über abstürzende Satellitentrümmer erhält zum Beispiel der Britische Forschungsrat in Slough/Berkshire, und Meteorberichte gehen per Fernschreiber an die Rechenzentrale des Europäischen Meteor-Netzes. Wie bild der wissenschaft bemerkt, führt ein weiterer „heißer Draht“ zum „Wissenschaftlichen Alarmnetz“ (SEAN) in Washington (D. C.), das weltweit Experten über Vulkanausbrüche, Meteore, Erdbeben und zoologische Raritäten informiert.

Kinder fürchten den Straßenverkehr

◆ Bei einer Studie über Unfallschwerpunkte in Frankfurt, die der Magistrat der Stadt in Auftrag gegeben hatte, wurden unter anderem auch Kinder befragt. 91 Prozent der Kinder finden den Straßenverkehr gefährlich und haben Angst davor. Sie wünschten sich vor allem mehr Zebrastreifen und Fußgängerampeln mit einer verlängerten Grünphase. Auch sollten die Autofahrer mehr Rücksicht nehmen und langsamer fahren.

Wohlstandsleiden

◆ Der allgemeine Wohlstand hat auch die Zahl der Gichterkrankungen rasant ansteigen lassen. Wie der Fachzeitschrift Fortschritte der Medizin zu entnehmen ist, hat sich in der Bundesrepublik Deutschland von 1948 bis 1970 die Gichtrate bei Männern verzwanzigfacht. Damit wurden die Befürchtungen der Mediziner noch weit übertroffen. Verfeinertes Essen in Verbindung mit mangelnder Selbstdisziplin schaffe die besten Voraussetzungen, ein Gichtpatient zu werden.

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