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Ich habe zu Hause entbundenErwachet! 1976 | 8. Dezember
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Paul war bald eingeschlafen. Wir saßen alle am Tisch, nahmen unser Frühstück ein und unterhielten uns über das, was sich am Morgen ereignet hatte. Wir hatten alle das Gefühl, daß wir uns etwas nähergekommen waren, und wir sagten Jehova Gott Dank für den guten Verlauf der Geburt des Neuankömmlings in unserer Familie.
Zum Abschluß möchte ich gerne hervorheben, daß ich nicht ausnahmslos jeder Mutter zu einer Heimentbindung rate, besonders nicht den Frauen, die ihr erstes Kind erwarten. Ich möchte auch betonen, wie wichtig es ist, daß sich schwangere Frauen, wenn möglich, von medizinisch geschultem Personal untersuchen lassen. Ich sage das deshalb, weil solche Personen oft in der Lage sind, mögliche Komplikationen vorauszusehen, die zum Zeitpunkt der Geburt eintreten können. Andererseits bin ich persönlich davon überzeugt, daß eine Frau, die richtig informiert ist und von einer geschulten Person unterstützt wird, so wie ich die Freude erleben kann, ihr Kind zu Hause zur Welt zu bringen. (Eingesandt.)
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Was die Christenheit von Plato geborgt hatErwachet! 1976 | 8. Dezember
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Was die Christenheit von Plato geborgt hat
„GEHT nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe“ (Matth. 28:19, 20, Die Gute Nachrichta). Ein Christ möchte diesen Auftrag Jesu Christi verstehen und auch erfüllen.
Das setzt aber voraus, daß er weiß, in welchem Verhältnis Gott, der Vater, zu seinem Sohn, Jesus Christus, steht. Doch manch einem scheint das Schwierigkeiten zu bereiten. Wieso?
Wenn man die Christlichen Griechischen Schriften liest, stößt man auf Texte, die auf eine erhabene Stellung Jesu hinweisen. So nennt der Apostel Johannes Jesus in folgendem Text „Das Wort“, das heißt den Wortführer Gottes: „Im Anfang, bevor die Welt geschaffen wurde, war schon der, der ,Das Wort‘ heißt. Er war bei Gott und in allem Gott gleich [„und Gott war das Wort“, Herder]. Von Anfang an war er bei Gott. Durch ihn wurde alles geschaffen; nichts entstand ohne ihn“ (Joh. 1:1-3). Jesus selbst sagte: „Der Vater und ich sind untrennbar eins“ (Joh. 10:30). Der Apostel Paulus schrieb über Jesus: „In ihm wohnt Gott mit der ganzen Fülle seines Wesens leibhaftig“ (Kol. 2:9/10).
Es gibt in der Bibel aber auch Stellen, die Jesus als Gott, dem Vater, untergeordnet darstellen. Zum Beispiel lesen wir: „Ich versichere euch: der Sohn kann nichts von sich aus tun. Er handelt nur nach dem Vorbild seines Vaters“ (Joh. 5:19). „Vater, wenn du willst, erspare mir diesen Leidenskelch. Aber dein Wille soll geschehen, nicht meiner!“ (Luk. 22:42). „Er [der Vater] ist mächtiger als ich“ (Joh. 14:28). „‚Warum nennst du mich gut?‘ sagte Jesus. ,Nur einer ist gut, Gott!‘“ (Mark. 10:18).
Von Jesus wird erklärt, er sei „ewig“ und „allmächtig“
Kurz nachdem der letzte der zwölf Apostel Jesu Christi verstorben war, entbrannte ein heftiger Streit, bei dem es um die Frage ging: In welchem Verhältnis stehen Vater, Sohn und heiliger Geist zueinander, und welches ist ihre Natur? Man bemühte sich, diese Streitigkeiten zu schlichten, und schuf eine Reihe von „Glaubensbekenntnissen“, die schließlich zu der Trinitätslehre der Christenheit führten. Glaubst du an die Dreieinigkeit? Vielleicht hast du immer geglaubt, diese Lehre sei biblisch. Weißt du genau, wie diese Lehre lautet? In dem „Athanasianischen Glaubensbekenntnis“ wird sie wie folgt dargelegt:
„Dies ist aber der katholische Glaube [„dies ist aber der rechte christliche Glaube“], daß wir Einen Gott in drei Personen, und drei Personen in Einer Gottheit verehren, und weder die Personen vermischen, noch ihre Wesenheit trennen. Denn eine andere Person ist der Vater, eine andere der Sohn, eine andere der heilige Geist. Jedoch ist der Vater, der Sohn und der heilige Geist ein einziger Gott, gleich an Herrlichkeit, gleich ewig an Majestät. ... Der Vater ist ewig, der Sohn ist ewig, der heilige Geist ist ewig ... Ebenso ist der Vater allmächtig, der Sohn allmächtig, der heilige Geist allmächtig. Und doch sind nicht drei Allmächtige, sondern es ist nur Ein Allmächtiger. So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, und der heilige Geist Gott. Und doch sind nicht drei Götter, sondern es ist nur Ein Gott. ... Und in dieser Dreifaltigkeit ist keine Person jünger oder älter, keine größer oder kleiner, sondern alle drei Personen sind gleich ewig, und einander völlig gleich.“
Aber wie steht es mit den Bibeltexten, in denen Jesus als Gott untergeordnet dargestellt wird? In dem erwähnten Glaubensbekenntnis wurde das auch berücksichtigt, indem von Jesus gesagt wurde, er sei sowohl „wahrer Gott“ als auch „wahrer Mensch“. Wir lesen: „Der wahre Glaube besteht aber darin, daß wir für wahr halten und bekennen, daß unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch zugleich ist. ... Er ist also wahrer Gott, und wahrer Mensch ... Der Gottheit nach ist Er dem Vater gleich; nach der Menschheit ist Er geringer als der Vater. Und ob Er zwar Gott und Mensch ist, so sind doch nicht zwei, sondern nur Ein Christus.“
Glaubst du diese Lehre, Gott und Jesus Christus betreffend? Vielleicht fragst du dich jetzt: Wie könnte Jesus Christus der „Sohn“ Gottes sein, wenn er schon so lange existierte wie sein Vater? Wie könnte Jesus gleichzeitig Mensch und Gott sein? Wie könnte er Gott „völlig gleich“ und dabei geringer sein als er? Wenn „der Vater allmächtig, der Sohn allmächtig, der heilige Geist allmächtig“ ist, kann dann wirklich nur „Ein Allmächtiger“ sein?
Hast du gewußt, daß die Wörter „Trinität“, „Dreieinigkeit“ und „Dreifaltigkeit“ in den inspirierten Schriften überhaupt nie vorkommen? Auch wird in diesen Schriften an keiner Stelle gesagt, daß Jesus gleich ewig ist wie Gott und daß er und Gott einander völlig gleich sind. Woher stammt denn diese Auffassung?
Die Rolle der griechischen Philosophie
In der Encyclopædia Britannica (Ausgabe 1976) wird gesagt: „Um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. begannen Christen, die mit der griechischen Philosophie vertraut waren, ihren Glauben mit Hilfe dieser Terminologie darzulegen, sowohl um ihre eigenen geistigen Bedürfnisse zu befriedigen als auch um gebildete Heiden zu bekehren. Der Platonismus eignete sich für diese Zwecke am besten.“
Mit dem Ausdruck „Platonismus“ sind die Lehren des griechischen Philosophen Plato gemeint, der um 428 v. u. Z. geboren wurde. Folgendes Zitat aus dem Werk The New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge läßt eine direkte Beziehung zwischen der Dreieinigkeitslehre und der Philosophie Platos erkennen:
„Für viele der ersten Christen hatten die Lehren Platos eine eigentümliche Anziehungskraft, und sie benutzten sie zur Verteidigung und Ausbreitung des Christentums oder preßten die Wahrheiten des Christentums in eine platonische Form. Die Logoslehre [Logos: griechisch für „Wort“] und die Lehre von der Dreieinigkeit erhielten ihre Form von den griechischen Vätern, die die Platonische Philosophie, insbesondere ihre
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