Wir beobachten die Welt
Erbanlagen im Weltall verändert
◆ Versuche mit Salatsamen, der mit dem künstlichen Erdsatelliten Kosmos 368 und mit der Sonde 8 ins Weltall geschickt worden war, ließen sowjetische Wissenschaftler zu der Erkenntnis kommen, daß sich unter Umständen Erbanlagen im Kosmos verändern können. Nach dem Flug habe es sich erwiesen, daß die Samen von Salatpflanzen intensiver keimten und trieben. Über die Ursachen ist man sich jedoch noch nicht im klaren; man vermutet aber, daß die Veränderung auf die Schwerelosigkeit sowie auch auf die Strahlenwirkung zurückzuführen sei.
Pfarrer über Sexualität
◆ In seiner Gemeinde in Mönchengladbach dachte sich der 30jährige Pfarrer eine eigene Auslegung der im Vaterunser enthaltenen Bitte „Gib uns unser täglich Brot“ aus. Er predigte von der Kanzel, daß sich diese Bitte nicht wörtlich auf das Brot beziehe, sondern Jesus habe damit die „leiblichen Bedürfnisse“ gemeint. Und ein ganz wesentliches Bedürfnis ist die Sexualität. ... Alles Geben und Nehmen muß eingeübt werden, auch die Sexualität. Bei unseren Jugendlichen ist sie auf Autositze und Parkbänke verbannt. Die Öffentlichkeit scheut sich noch, Jugendlichen Zeit und Raum zu geben, um ihre Sexualität in Ruhe und Würde auszuprobieren.“ Diese Auslegung des Pfarrers steht jedoch in krassem Gegensatz zu den Grundsätzen der Bibel, die er lehren müßte. — Eph. 5:3.
Geschlechtskrankheiten breiten sich aus
◆ Die Geschlechtskrankheiten sind weltweit auf dem Vormarsch. Auch die Ostblockländer blieben davon nicht verschont. Aber die Bundesrepublik steht ebenfalls nicht abseits. Gemäß Angaben vom Berliner Bundesgesundheitsamt kamen zwischen Mitte 1970 und 1971 auf je 100 000 Einwohner in der Bundesrepublik und West-Berlin 123 Geschlechtskranke. In West-Berlin allein war die Häufigkeit etwa viermal so hoch wie im Bundesgebiet. Hier entfielen 498 Fälle auf je 100 000 Einwohner. Die Wiener Ärztegesellschaft berichtet, daß in Österreich dieselbe Tendenz zu beobachten ist. In diesem Land hat sich die Zahl der an Syphilis erkrankten Personen in den letzten zehn Jahren vervierfacht, die Zahl der an Gonorrhöe erkrankten versechsfacht. In den meisten Fällen handelt es sich um Jugendliche aus zerrütteten Familienverhältnissen oder aus „Haschkreisen“.
Bibelfragment gefunden
◆ Wissenschaftler untersuchten ein Fragment des Markusevangeliums, das vor kurzem im Geröll des Toten Meeres gefunden wurde. Vergleiche mit anderen Funden veranlaßten die Bibelwissenschaftler zu der Annahme, daß dieses Fragment aus der Mitte des 1. Jahrhunderts u. Z. stamme. Die Verse 52 und 53 aus dem 6. Kapitel des Markusevangeliums sollen bisher entziffert worden sein. Ein Papyrus-Spezialist untersuchte daraufhin die Schriftrollen, die ein Schafhirte in einer Höhle am Toten Meer gefunden hat. Auch diese sollen nach seinen Angaben aus der Zeit kurz nach dem Tode Christi stammen. Diese Feststellungen geben Bibelkritikern unrecht, die behaupten, die Niederschrift der in den Evangelien befindlichen Berichte erfolgte lange Zeit nach dem Tode Jesu Christi.
Erbschäden durch Umwelt
◆ Um die genetische Gefährdung des Menschen durch Produkte der chemischen Industrie so gering wie möglich zu halten, wird zukünftig eine neugegründete Gesellschaft für Umweltmutationsforschung (GUM) Industrie und staatlichen Körperschaften beratend zur Seite stehen. Ziel dieser Gesellschaft ist die Förderung der experimentellen Mutationsforschung und der Entwicklung neuerer und besserer Methoden zur Erfassung von Erbschädigungen durch Umwelteinflüsse. In diesem Zusammenhang weist sie darauf hin, daß die Umweltvergiftung nicht nur Krankheiten und Schädigungen verursache, die ein Arzt unmittelbar erkennen und behandeln könne. In vielen Fällen seien auch Schäden die Folge, deren Auswirkungen auf den Menschen nicht sofort bestimmbar und als Symptom nicht unmittelbar erkennbar, darum aber nicht minder gefährlich seien. Das gelte vor allem für Umwelteinflüsse, die die Erbsubstanz des Menschen angriffen. Heute seien mehr als 400 chemische Substanzen bekannt, die im Experiment bei Mikroorganismen und Pflanzen Mutationen auslösen könnten.
Luther über Zölibat
◆ Das Archiv der Gegenwart erwähnt in einem Artikel, der sich mit dem Zölibat befaßt, unter anderem auch die Stellungnahme Luthers zum Zölibat: „Daß sie die Ehe verboten und den göttlichen Stand der Priester mit ewiger Keuschheit beschwert haben, dazu haben sie weder Fug noch Recht gehabt, sondern haben gehandelt als die endchristischen, tyrannischen, verzweifelten Buben, und damit Ursache gegeben allerlei erschrecklicher, greulicher, unzähliger Sünde der Unkeuschheit, darin sie denn noch stecken.“ Erzbischof Albrecht von Mainz antwortete 1540 auf Vorhaltungen des Nuntius: „Ich weiß, daß all meine Priester Konkubinarier sind. Doch was ist dagegen zu tun? Wenn ich ihre Konkubinen verbiete, verlangen sie entweder Frauen oder werden Lutheraner.“
Verbrechen schädigt die Wirtschaft in den USA
◆ In zunehmendem Maße hat die Wirtschaft in den USA unter einer Verbrechenswelle zu leiden. Wie einem Bericht des Washingtoner Handelsministeriums zu entnehmen ist, haben Raub, Einbruch und Diebstahl der US-Wirtschaft 1970 Verluste von 16 Milliarden Dollar zugefügt. Am stärksten wurde der Einzelhandel mit 4,8 Milliarden Dollar Verlusten geschädigt. Die Kriminalität geschieht meistens in Mittel- und Großstädten.
Erbschäden bei Hunden
◆ Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrem wissenschaftlichen Teil ausführt, zeigt sich der Wunsch, Hunde mit möglichst schönem Fell, schönen Ohren und ähnlichen, meist auf Modegeschmack ausgerichteten Merkmalen „auszustatten“, als Fehlkalkulation. Besonders bei Schäferhunden und Pudeln treten in verstärktem Maße Schäden an Knie-, Hüft- und Ellbogengelenken auf, die orthopädische Operationen notwendig machen. „Diese Schäden sind erblich bedingt und gewissermaßen eine Antwort der Natur auf die pausenlosen züchterischen Eingriffe des Menschen.“ Das erklärte jetzt Professor Erich Eisenmenger von der Hochschule in Wien.
Geschäft mit Blut
◆ Der Innenminister Haitis, Luckner Cambronne, macht nach Angaben des französischen Nachrichtenmagazins l’Express Geschäfte mit Blut. Er hat eine „Blutplasma-Export-Firma“ gegründet, deren Laboratorium von einem österreichischen Biochemiker geleitet wird. An diesem Handel mit Blut soll er monatlich zirka 100 000 DM verdienen. Von vier Ärzten und zwölf Krankenschwestern wird täglich Blut von durchschnittlich 350 Personen entnommen. Nach Ausscheidung des Plasmas wird den Spendern, deren Erscheinung mit zerlumpt und barfüßig beschrieben wird, das Blut wieder in die Venen injiziert. „Dadurch können unsere Spender schon nach einer Woche wiederkommen“, kommentiert der Leiter des Instituts dieses Vorgehen. Für ein Liter gespendetes Blut erhalten die Angezapften etwa 10 DM. Nur wirkt sich oftmaliges Spenden sehr gesundheitsschädlich aus.
„Mehr Geschlechtskrankheiten durch mehr Reisen“
◆ Zur jetzigen Verbreitung und zum ständigen Anstieg der Geschlechtskrankheiten trügen in erheblichem Maße billige Urlaubsaufenthalte und für fast jedermann erschwingliche Reisemöglichkeiten bei. Diese Beobachtung machte der Direktor der Abteilung für Geschlechtskrankheiten am Londoner Middlesex-Hospital. In einem Vortrag vor britischen Ärzten sagte er, von Jahr zu Jahr zögen sich mehr Menschen außerhalb ihres Heimatlandes Geschlechtskrankheiten zu. Bei einer immer mobiler werdenden Gesellschaft entstehe hier für die siebziger Jahre ein bedeutendes Problem. Aber nicht nur Urlauber, sondern auch Personen, die aus geschäftlichen oder dienstlichen Gründen viel unterwegs seien, neigten zur Promiskuität und setzten sich damit der Gefahr einer Ansteckung aus. Unter den Erkrankten finde man Menschen aller sozialen Schichten.
Zustand der russischen Kirche
◆ Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Pimen, wird von dem Schriftsteller Solschenizyn angeklagt, sein Hirtenamt vorsätzlich einer „atheistischen Diktatur“ zu unterwerfen, und beschuldigt, daß er seine Herde vernachlässige. In seinem Anklageschreiben, bekannt als „Fastenbrief“, zieht der Nobelpreisträger Solschenizyn Vergleiche zwischen den Leiden der frühen Christen und dem Verhalten der heutigen Kirchenführer und schreibt: „Damals wurde man den Löwen vorgeworfen, heute aber büßt man nur sein Wohlergehen ein.“ Die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, führe dazu, daß „wir unsere letzten Spuren und Zeichen eines christlichen Volkes verlieren“. Er fordert den Patriarchen dazu auf, Sorge zu tragen, daß die orthodoxe Religion nicht im offiziellen Atheismus untergehe. Dennoch gibt es in diesem großen Land viele Menschen, die sich nicht durch atheistisches Denken beeinflussen lassen, sondern ihren unerschütterlichen Glauben an Gott bewahren, obwohl sie in vielen Fällen Leiden und Verfolgung auf sich nehmen müssen.
Handel mit Neugeborenen
◆ Eine ehemalige Nonne wird beschuldigt, Handel mit Neugeborenen betrieben zu haben. Die 36jährige ließ in ihrem Dienst als Ordensschwester ledige Mütter, die kurz vor der Entbindung standen, in Kliniken einliefern, während im Nachbarzimmer Frauen, die gerne Kinder haben wollten, aber keine bekommen konnten, auf die Geburt warteten. Kaum hatten die Kinder das Licht der Welt erblickt, wurden sie in das Nebenzimmer gebracht, der „neuen“ Mutter anvertraut und danach standesamtlich registriert. Der ehemaligen Nonne werden Namensfälschung und falsche Aussagen mit Beihilfe anderer Personen zur Last gelegt.
Ausbreitung des Aussatzes
◆ Obwohl den Ärzten seit über 20 Jahren Antibiotika und die neuen Sulfat-Präparate zur Verfügung stehen, steigt die Zahl der konstatierten Aussatzfälle in Afrika, Indien und im Fernen Osten weiter an. Von fünf Aussätzigen bleiben vier ohne Behandlung. Hier macht der Aussatz nicht nur schreckliche Fortschritte im kranken Körper selbst, sondern er verbreitet sich ungehindert auf andere. So ist der schon nahe geglaubte Sieg über den Aussatz wieder in größere Ferne gerückt.
Sorge um die Ehen in der Sowjetunion
◆ Um der „Welle des Zerfalls der Familie“ entgegenzuwirken, werden Eheberatungsstellen in der Sowjetunion eingerichtet. Wie die Literaturnaja Gaseta berichtet, ist eine solche Einrichtung in Leningrad „eine der ersten im Lande“. Die Ursachen von Scheidungen hätten ergeben, daß es den jugendlichen Verheirateten an Kenntnissen über moralische, ästhetische und soziale Probleme der Ehe mangele. Diese Beratungsstellen halten nun Vorlesungen und vertrauliche Gespräche ab, um den Besuchern die Lösung ihrer Probleme nahezulegen.
Überall Krebserreger
◆ Der Krebs lauert überall. Nach den Worten von Medizinern besteht sogar die Gefahr, daß tägliche Nahrungsmittel, auch wenn sie nicht chemisch präpariert sind, krebserzeugend wirken können. So enthalten Gemüse Nitrate und Nitrite, die allein noch nicht Krebs hervorrufen, jedoch im menschlichen Organismus zu kanzerogenen Stoffen umgewandelt werden können, die schon in kleinsten Mengen nach längerer Zeit einen bösartigen Krebs auslösen können. Zu diesem Ergebnis gelangten 60 anerkannte medizinische Wissenschaftler auf einer Tagung der „Gesellschaft zur Bekämpfung der Krebskrankheiten Nordrhein-Westfalen“. Prof. Grundmann aus Münster betonte bei dieser Gelegenheit z. B., daß entgegen der bisherigen Meinung die Schlußfolgerung berechtigt sei, daß schon kleinste Mengen krebserzeugender Stoffe bei genügend langer Einwirkung auf den Menschen Tumoren verursachen könnten. „Es wird also nicht erst gefährlich bei 30 Zigaretten pro Tag.“
Soll man die Wahrheit sagen?
◆ Eine Befragung, ob man in allen Lebenslagen die reine Wahrheit sagen solle, ergab, daß mehr als die Hälfte der befragten Bundesbürger (57 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer) meinen, „nicht immer unbedingt“ die Wahrheit sagen zu müssen. Nur 38 bzw. 32 Prozent der Befragten antworteten: „Ja, immer.“ Der Rest der Befragten war sich unschlüssig. Die Bibel, für Christen der praktische Ratgeber in sittlichen Angelegenheiten, sagt unmißverständlich zu dieser Frage: „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen möchte, der halte seine Zunge vom Bösen zurück und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden.“ — 1. Petr. 3:10.