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Auf den Inseln predigenDer Wachtturm 1951 | 15. Juni
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werden die Dinge nicht leichter, sondern schwieriger werden, weil wir jenem endgültigen Tag des Gerichts, der Schlacht von Harmagedon, näher und näher kommen. Die Weltherrscher suchen die Königreiche dieser Welt in einer Organisation, den Vereinigten Nationen, zusammenzuhalten, und mittlerweile tun Jehovas Zeugen ruhig und friedevoll ihr Werk der Erziehung der Menschen in der Bibel und zeigen ihnen, dass Gottes Königreich ihre einzige Hoffnung ist. Viele Menschen in Nassau und auf den Inseln der Bahamas erhalten diesen Trost. Der Bericht zeigt, dass im Jahre 1946 drei Verkündiger in Nassau über Felddienst Bericht erstatteten. Danach wurden Gileadabsolventen hingesandt, um Missionararbeit zu tun, und die lokalen Verkündiger wurden besser organisiert. Im Jahre 1950 erstatteten im Durchschnitt 74 Verkündiger Bericht, und jetzt sind es 110.
KUBA
Donnerstagnachmittags kam die Zeit zur Abreise. Wieder hatte das Flugzeug, das wir Reisende benutzen sollten, beim Abflug von Nassau Verspätung und darum auch Verspätung bei der Ankunft in Miami, wo wir die Verbindung für Havanna, Kuba, erhalten sollten. Etwa 100 Brüder kamen aus Miami, um die Reisenden zu grüssen, und die zwei reisenden Brüder waren beglückt, sie zu sehen, doch weil das Flugzeug Verspätung hatte und die Pan America-Linie uns aufs nächste Flugzeug nach Havanna hinüberschaffen wollte, mussten wir die Einwanderungs- und Zollformalitäten eilends erledigen, die Billete ändern und das Gepäck kontrollieren lassen, alles in zehn Minuten. So bedeutete es nur ein Winken mit der Hand, um den Anwesenden Lebewohl zu sagen. Es tat jedoch unsern Herzen sehr wohl, sie zu sehen, und wir wünschten, es wären uns einige Minuten verblieben, ihnen von dem Guten zu erzählen, das drüben in Nassau geschehen war. Indes war dies nicht möglich, und bald war das grosse Flugzeug wieder weg, in der Finsternis der Nacht raste es die Betonpiste hinab und hob sich auf seinem Wege nach Havanna in anmutiger Linie zum Himmel empor. Es schien, als ob wir eben erst richtig an unsern Plätzen sässen, als es schon wieder Zeit war, die Gürtel zu befestigen, und in wenig Minuten rollten wir in den Flughafen der bedeutendsten Stadt von Kuba, den Flugplatz von Rancho Boyeros.
Was für ein Empfangskomitee hatten die Brüder hier in Havanna organisiert! Nie hatten wir so etwas gesehen. Siebenhundert Verkündiger von Havanna und einige früh zum Kongress Eingetroffene waren schon früher an jenem Nachmittag am Flughafen versammelt gewesen, warteten aber bis 19 Uhr, um uns willkommen zu heissen. Ihre Begeisterung strahlte aus, sprudelte hervor und überrieselte uns mit Freude. Die Brüder von Kuba waren sicherlich ausdrucksvoll im Bekunden ihrer Freude, den Präsidenten der Gesellschaft und seinen Sekretär bei sich zu haben, und wir waren bestimmt glücklich, in ihrer Mitte zu sein. Dieser Eifer der Brüder von Kuba drückt sich nicht nur in dieser Form aus, sondern auch in ihrem Zeugnisgeben von Tür zu Tür und in ihren Nachbesuchen und Bibelstudien, und er zeitigt Ergebnisse.
Im Jahre 1946 hatte der Präsident seinen letzten Besuch in Kuba gemacht, und damals hatten sich 2250 Verkündiger regelmässig am Felddienste beteiligt. Im Jahre 1950 jedoch waren es durchschnittlich 6619, und sie haben nun eine Höchstzahl von 7820 Evangeliumsdienern, welche die gute Botschaft ausrufen. Die Gesellschaft hatte zu einer Zeit die hohe Zahl von 54 Gileadabsolventen in Kuba, die dort während der jüngsten Jahre Missionararbeit leisteten. Wegen der gewaltigen Zunahme der Zahl der Gruppenverkündiger und der lokalen Pioniere sind sozusagen alle diese Missionare in andere Gebiete gesandt worden.
Auf dieser schönen Insel Kuba wächst sozusagen alles. In der Tat, man kann einen Stecken in den Boden pflanzen, und er wird ausschlagen und Blätter treiben! Kuba hat eine Bevölkerung von annähernd 4 800 000 Menschen. Es ist leicht ersichtlich, dass angesichts der 7820 Verkündiger im Lande den Leuten dort sehr regelmässig Zeugnis gegeben wird. In der Tat, die Gruppen schiessen nur so aus dem Boden wie Blumen und Pflanzen. Im Jahre 1946 gab es 69 Gruppen in ganz Kuba; heute gibt es 178.
Der Zweigdiener hatte ein gedrängt volles Arbeitsprogramm für uns ausgearbeitet. Es waren für e i n e Woche in Kuba drei besondere Kongresse veranstaltet worden, einer in Havanna, der zweite in Santa Clara und die dritte Versammlung in Holguín, im östlichen Teil der Insel. Alle diese Zusammenkünfte wurden gut bekanntgemacht. Vierhundertzehntausend Flugzettel wurden verbreitet und 6000 Plakate verwendet. Fünftausendneunhundert persönliche Einladungsbriefe wurden an Menschen guten Willens versandt, Die Zeitungen brachten ausgezeichnete Berichte, und die Brüder sorgten dafür, dass ihnen Einsendungen über das Werk der Zeugen Jehovas geliefert wurden und besonders über die Versammlungen im Yankee-Stadion vom letzten Sommer. Die Tageszeitungen von Havanna, El Mundo, Avance Información, Prensa Libre und El Nuevo Pueblo, schrieben ausgezeichnete Artikel über den Kongress und den kommenden Besuch des Präsidenten Knorr. Die Zeitung El Mundo, welche die grösste Verbreitung von allen kubanischen Blättern hat, schrieb einen vortrefflichen Artikel über die kommende Versammlung und den vergangenen internationalen Kongress in Neuyork und beschrieb das grosse Erziehungswerk, das Jehovas Zeugen durchführen. Abschliessend, sagte diese Zeitung: „Wir werden zur Folgerung gelangen müssen, dass dies der intensivste Erziehungsfeldzug ist, der je mit solcher Uneigennützigkeit durchgeführt wurde.“
In dem Bestreben, die Bekanntmachung zu fördern, wurden alle grösseren Radiostationen in Havanna besucht, und die Neuerscheinungen wurden ihnen überreicht. Eine der grössten Stationen des Landes, CMQ, eine Station von 25 Kilowatt, gab eine Sendung durchs ganze Land, ein Interview mit einem unserer Brüder. Eine andere Station, CMBC, gab ein Interview zwischen zwei Brüdern wieder, und dies wurde im ganzen Lande gehört. Am Abend des 8. Dezember, um 17.30 Uhr, wurden Bruder Knorr durch einen Dolmetscher von einer der bedeutendsten Radiostationen, durch Station RHC, Fragen gestellt. Dieses Programm ging über eine Kette von Stationen von einem Ende des Landes bis zum andern Ende. Bei dieser Befragung erklärte Bruder Knorr den Zweck seines Besuches und dass er sich sehr freue, wieder in Kuba zu sein. Nach diesem Interview gab der Zweigdiener, Bruder Papadem, anlässlich derselben nationalen Radiosendung eine Sechs-Minuten-Ansprache über den kommenden Kongress und lud die Bewohner von Kuba zum Besuche irgendeiner der drei Versammlungen ein. All dies wurde unentgeltlich und im Interesse der Allgemeinheit durch Radio ausgefunkt.
Die grösste Versammlung in Kuba fand in Havanna am 9. und 10. Dezember in der Sociedad de Pilar statt. Sie wurde gleich wie die Versammlung in Neuyork durchgeführt. Ein ausgezeichnetes Buffet war eingerichtet, etwa vier Block weg im Club Latino, und dieser wurde durch Kabel mit der Kongresshalle direkt verbunden. Man hatte die neuen spanischen Bücher und Broschüren, die im Yankee-Stadion freigegeben worden waren, in genügender Zahl gedruckt und nach Kuba gesandt, so dass die Brüder, die dem Kongress beiwohnten, das Buch „Ausgerüstet für jedes gute Werk“ in Spanisch erhalten konnten. Dies wurde von Bruder Henschel angekündigt, als er anlässlich einer der Versammlungen sprach. Bruder Knorr bot das Buch „Dies bedeutet ewiges Leben“ in Spanisch dar und führte auch den neuen Wachtturm in Spanisch, La Atalaya, ein, nämlich die Ausgabe vom 1. Januar, die nun eine 32seitige Zeitschrift ist genau gleich wie die englische Ausgabe. Alle Kongressbesucher waren überglücklich über diese Neuerscheinungen.
Wenn auch die Verkündiger in Kuba mit grosser Eile vorwärtsgehen, wurde doch allen Verkündigern die Zunahmequote von 10 Prozent und die Zunahmehöchstzahl von 34 Prozent von einem Ende des Landes bis zum andern vorgelegt. Wenn Kuba seine Zunahme von 34 Prozent als neue Höchstzahl für 1951 erreichen soll, wird es dieses Jahr 10 057 Verkündiger im Felde haben müssen. Trotz dem wunderbaren Wachstum, das in Kuba zu verzeichnen ist, taten die Verkündiger die Augen weit auf, als sie diese Ankündigung hörten. Zehntausendsiebenundfünfzig schienen der kleinen Gruppe von 7800 Verkündigern ziemlich in der Ferne zu sein, doch machen sie sich mit all dem Feuer, dem Eifer und der Entschiedenheit, die sie besitzen, daran, geradeso wie sie irgendeine andere Arbeit erledigen, die ihnen zu tun gegeben wird. Sie haben das Vertrauen zum Herrn, dass es dort auf der Insel viele „andere Schafe“ gebe, die gefunden werden müssen, und durch Gottes unverdiente Güte werden sie versuchen, sie zu finden und zu weiden und ihnen behilflich zu sein, Verkündiger für das Königreich zu werden.
Bei all den drei Versammlungen trat derselbe gute Geist der Zusammenarbeit und Entschiedenheit, sich der Königreichsinteressen anzunehmen, gut an den Tag. Beim öffentlichen Vortrag waren in Havanna 3493 anwesend, und 124 wurden getauft. Zwei Tage später zeigte sich in Santa Clara, dass 2223 anwesend waren, und das Theater dort, das benutzt wurde, füllten. Anlässlich der Taufe wurden dort 74 untergetaucht. In Holguín war das Theater, das man erlangt hatte, mit 2142 gedrängt voll, und früh am Morgen wurden 76 getauft. So ist es denn beim Bericht über den Kongress von Kuba in der Tat eine Freude, mitzuteilen, dass 7858 Leute diesen Versammlungen beiwohnten, und dass 274 getauft wurden. Dies war die grösste Versammlung des Volkes des Herrn für diese Insel.
Diese Reise von einer Stadt zur andern ging mittels Flugzeug oder Auto vor sich, und dies bedeutete beständiges Unterwegssein. Bestimmt war es gut, die Erfahrungen zu hören, wie jene zum Beispiel, die ein Schullehrer erzählte. Seine Frau war nicht gerade begeistert gewesen, dass er diese „neue Religion“ angenommen hatte, doch je mehr er studierte, desto mehr wollte er hinausziehen an die Arbeit. Schliesslich entschloss er sich, Pionier zu werden und dabei seinen Posten als Lehrer beizubehalten. Seine Frau bestand darauf, er könne dies nicht tun wegen seiner Gesundheit, doch nachdem er Pionier geworden war, besserte sich sein Gesundheitszustand, und er nahm über 15 Kilo zu. Ehe viele Monate um waren, beteiligte sich auch seine Frau an der Verkündigung und trat in die gleiche Freude des Herrn ein, die er besass. Ähnlich lauten viele Erfahrungen von einem Ende von Kuba bis zum andern Ende.
Der Kongressgeist fand seinen Höhepunkt, als einer der Brüder in Vertretung von Bruder Knorr zehn Minuten über die Radiostation RHC und deren nationalen Kettenrundfunk sprach und der Bevölkerung von Kuba von den drei Versammlungen und dem von Jehovas Zeugen weltweit verrichteten Werk erzählte.. Bruder Knorr war eingeladen worden, diese Ansprache in Havanna zu halten, doch konnte er nicht zurückkehren wegen seiner Verabredungen in Jamaika. Er musste am Freitag von Camagüey nach Kingston fliegen. Zweifellos werden die drei Versammlungen den Verkündigern des Königreiches eine grosse Hilfe zur Mehrung der Theokratie in Kuba sein.
Unsern Bericht über die Reise nach Jamaika und über die weitere Predigttätigkeit auf den schönen Inseln von Westindien sparen wir für eine der folgenden Ausgaben
Wie lieblich sind deine Wohnungen, Jehova der Heerscharen! Glückselig, die da wohnen in deinem Hause! stets werden sie dich loben. Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist . . . Denn Jehova, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird Jehova geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln. Jehova der Heerscharen! glückselig der Mensch, der auf dich vertraut! — Psalm 84:1, 4, 5, 11, 12.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1951 | 15. Juni
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Bekanntmachungen
„BLEIBE BEI DEN DINGEN, DIE DU LERNTEST“
Im Buch der lebengebenden Erkenntnis, der Bibel, ist folgender Rat zu finden: „Bleibe bei den Dingen, die du lerntest.“ (2. Tim. 3:14, NW) Die Diener des allmächtigen Gottes Jehovas haben aus dieser Quelle der Erkenntnis die Wahrheiten gelernt, die so überaus notwendig sind, um Leben zu erlangen. Sie haben diese Wahrheiten studiert und wünschen nun, anderen selbstlos zu dieser Erkenntnis zu verhelfen. Während des Monats Juli werden diese treuen Diener anderen diesen Aufschluß mittels des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ und der Broschüre Kannst du ewig in Glück auf Erden leben? anbieten. Wenn du diese Wahrheiten kennengelernt hast und dich ihrer nun erfreust, weshalb dann nicht mit Jehovas Zeugen zusammenwirken? Verbinde dich mit anderen, die bei denselben Dingen bleiben, und gib dann der Ortsgruppe der Zeugen Jehovas einen Bericht über deine Tätigkeit ab, oder sende ihn an die Wachtturm-Gesellschaft. Man erbitte einen Beitrag von DM 2.— für den oben erwähnten Satz von einem Buche und einer Broschüre.
BETHELFERIEN WIESBADEN
Vom 28. Juli bis 12. August werden das Bethelheim, die Büros und die Druckerei in Wiesbaden geschlossen sein, um der Familie eine Ruhezeit zu gewähren. Post oder Korrespondenz wird während dieser Zeitspanne nicht erledigt werden. Auch wird sich durch die Anhäufung der Postsachen im ganzen Monat August eine unvermeidliche Verzögerung ergeben. Behaltet dies im Sinn, macht eure Pläne frühzeitig, und bestellt Benötigtes gut im voraus.
„WACHTTURM“-STUDIEN
Woche vom 15. Juli: Zur Verteidigung der Ehe; ferner „Die Ehe sei ehrbar bei allen“, Abschn. 1-3.
Woche vom 22. Juli: „Die Ehe sei ehrbar bei allen“, Abschn. 4-26.
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