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  • Vision von der „Zeit des Endes“
    Der Wachtturm 1951 | 1. September
    • DIE HEIDENZEITEN ENDETEN

      8. Wie ermitteln wir die Zeit der vollständigen Erfüllung der Vision?

      8 Die während Jahrtausenden verheissene grosse Befreiung beginnt, wenn die ‚Zeiten der Heiden‘ abgelaufen sind, das heisst im Jahre 1914 n. Chr. Mächtige Heiden-Königreiche haben seit 607 v. Chr. auf Erden und über Gottes Volk geherrscht, wie dies dem König Israels angezeigt worden war: „Und du, Unheiliger [dem Tode verfallener, Kautzsch], Gesetzloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes! So spricht der Herr, Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund, und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein — bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich’s geben.“ (Hes. 21:30-32) Diese Zeitperiode erstreckt sich über 2520 Jahre, von 607 v. Chr. bis 1914 n. Chr. Während dieser vielen Jahrhunderte besass Gottes Nation niemals einen König aus Davids Linie, der als Herrscher auf dem Thron regierte, denn die Krone war für den vorbehalten, dessen Recht es ist, nämlich für Gottes gesalbten König, Christus Jesus. „Habe doch ich meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berge! Vom Beschluss will ich erzählen: Jehova hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich will dir zum Erbteil geben die Nationen, und zum Besitztum die Enden der Erde.“ — Ps. 2:6-8 (Fussn.) und Psalm 110.

      9. Welch schriftgemässer Beweis liegt vor, der zeigt, dass die Krönung des Königs der Könige nicht stattfinden konnte bis zu diesen „letzten Tagen“?

      9 Die Krönung sollte nicht beim ersten Kommen Christi Jesu stattfinden, sondern beim zweiten. Er sollte nicht nur König über einen kleinen Teil dieser Erde sein, sondern König über alle. Er ist der „König der Könige“. „Eben darum erhöhte Gott ihn auch zu einer überragenden Stellung und gab ihm huldvoll den Namen, der über jedem andern Namen ist, so dass in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, derer im Himmel und derer auf Erden und derer unter der Erde, und jede Zunge öffentlich bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil. 2:9-11, NW) „Als nächstes das vollendete Ende, wenn er das Königreich seinem Gott und Vater übergibt, wenn er zunichte gemacht hat alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht. Denn er muss als König herrschen, bis Gott alle Feinde unter seine Füsse gelegt hat.“ (1. Kor. 15:24, 25, NW) Wenn die Heidenzeiten abgelaufen sind, wird jede Macht in Stücke geschlagen. (Ps. 110:5, 6) „Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäss sie zerschmeissen.“ (Ps. 2:9) Nicht eine buchstäbliche Stadt wird der Sitz dieses majestätischen, herrlichen, mächtigen Königs sein, sondern der Himmel selbst. Diese heiligen Wahrheiten liefern uns den Rahmen für das richtige Verständnis des 12. Kapitels Daniels, und Jehovas Treue erkundigen sich in diesen letzten Tagen bei Gott ernstlich nach dem Sinn der heutigen Geschehnisse und trachten nach einem Verständnis der Vision hinsichtlich Jehovas Verheissungen, die sein Volk trösten sollen. — Jes. 40:1, 2; 44:2, 8; 45:1-4.

      MICHAEL ‚STEHT AUF‘, UND ZEIT DER DRANGSAL

      10. Wie stellen wir fest, wer „Michael“ ist, und in welcher Weise ‚steht er auf‘?

      10 Daniel 12:1 lautet: „Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der grosse Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird.“ Der Name dieses Engels, „Michael“, ist durchaus bezeichnend. Er bedeutet: „Wer ist wie oder gleich Gott?“ Christus Jesus ist „das Bild Gottes“. (2. Kor. 4:4, NW) Er ist „der Widerschein seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens selbst“. (Heb. 1:3, NW) „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes . . . durch ihn wurden alle andern Dinge erschaffen in den Himmeln und auf der Erde, die sichtbaren Dinge und die unsichtbaren Dinge.“ (Kol. 1:15-17, NW) Er ist der von Jehova ernannte Herrscher, der zu seiner Rechten sitzt. Daher lautet der Text gemäss dem Sinn des Namens Michael: „Dann wird der aufstehen, der wie oder gleich Gott ist.“ Lange Zeit hat Christus auf die Zeit gewartet, da er für die Kinder des Volkes Gottes aufstehen könnte. Endlich kommt der Tag. „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde!“ (Ps. 110:2) Er ist der „grosse Fürst“, der den ersten Rang einnimmt. Endlich kommt er. Und weshalb kommt er? Die Antwort liegt auf der Hand: um seinem Volke zu helfen und es zu verteidigen und seine Feinde zu vernichten. Es ist eine Zeit des Gerichts, und Gottes Richter ist Christus Jesus. Der Tag für die Befreiung kommt, wenn der Herr Jesus Christus für die Kinder des Volkes Gottes aufsteht. — Ps. 50:1-6.

      11. Was wird angezeigt in Jesu Prophezeiungen hinsichtlich der Dauer der „Zeit der Drangsal“?

      11 Obwohl die Erklärung mit Bezug auf die Zeit der Drangsal kurz ist, sollten wir die Sache nicht so verstehen, als ob sie diese Drangsal als eine sehr kurze Zeit bezeichnen würde; denn wir müssen die vielen andern Prophezeiungen im Buche Daniels und sonstwo in Betracht ziehen, um zu erfassen, wieviel damit verknüpft ist. Christus Jesus gruppiert viele dieser Prophezeiungen und spricht eingehender darüber, wenn er seinen Jüngern einige der Dinge erklärt, die in den letzten Tagen geschehen müssen. (Siehe Matthäus 24.) Er weist auf den Beginn dieser Zeit hin, zeigt, wie die Schwierigkeiten zunehmen, und erwähnt einige der Wehen, die während der Zeit der Drangsal über die Welt hereinbrechen. Die Zeitdauer wird von ihm angegeben, wenn er sagt: „Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird keineswegs vergehen, bis all dieses geschehe.“ (Matth. 24:34, NW) Diese Worte bezeichnen zweifellos das, was gemäss Markus 8:12 und Apostelgeschichte 13:36 (ZB) ein „Geschlecht“, das heisst eine „Generation“ im gewöhnlichen Sinn des Wortes, ausmacht, nämlich diejenigen, die in der angegebenen Zeitspanne leben. So sollten denn die sich häufenden Gerichte über „diese Generation“ kommen. (Matth. 23:36) Dies bedeutet daher, dass von 1914 an die betreffende Generation nicht vergeht, bis alles erfüllt ist, und dies inmitten einer grossen Zeit der Drangsal.

      BEFREIUNG

      12. Wer sind die Glieder ‚deines Volkes‘, und wie weisen andere Prophezeiungen auf die Tatsache hin, dass sie ‚errettet [befreit] werden‘?

      12 „Und in jener Zeit wird dein Volk errettet [befreit, AS] werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird.“ (Dan. 12:1) Dieses grossartige Versprechen wird darum gehalten werden. Zions geistliche Kinder werden von überallher gerufen, wo immer sie zerstreut wohnen. „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang [von Osten, van Ess] her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang [von Westen, van Ess] her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus; und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fernher und meine Töchter vom Ende der Erde.“ (Jes. 43:5, 6) „Um den Gefangenen zu sagen: Gehet hinaus! zu denen, die in Finsternis sind: Kommet ans Licht! Sie werden an den Wegen weiden, und auf allen kahlen Höhen wird ihre Weide sein. Siehe, diese werden von fernher kommen, und siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Lande der Sinim. Jubelt [Singet, AS], ihr Himmel, und frohlocke, du Erde; und ihr Berge, brechet in Jubel [Jubelgesang] aus! denn Jehova hat sein Volk getröstet, und seiner Elenden erbarmt er sich. Erhebe ringsum deine Augen und sieh: sie alle versammeln sich, kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jehova, du wirst sie alle wie ein Geschmeide anlegen und dich damit gürten wie eine Braut.“ — Jes. 49:9, 12, 13, 18; Ps. 87:2, 5, 6.

      13. Wie werden viele aus ihrem Staubes-Zustande aufgeweckt, mit welch verschiedenen Ergebnissen, und warum können wir sicher sein, dass Gott sie „sammeln“ wird?

      13 Die Zeit ist gekommen für Zion, aufzustehen und zu leuchten, denn in der Tat, Zions Licht ist gekommen! (Jes. 60:1-3 und 52:1, 2) Zions Kinder sind aus dem mystischen Babylon herausgebracht worden. Freiheit ist gekommen, und das Ende Babylons ist da. Der einstige Besieger ist nun besiegt. Die Herrlichkeit jener grossen Stadt ist zu Ende, und Satan, ihr mächtiger Herrscher, ist zu Boden geworfen und verachtet. Einige, die mit den freigelassenen Gefangenen mitgehen, werden gesetzlos, böse und verachtungswert, und dies gereicht zu ihrer ewigen Schande. Sie sind aus dem „Staube“ Babylons heräusgekommen (Dan. 12:2), leben aber nicht in Zion. Sie sterben. (Matth. 24:48-51) Weiterhin werden Gefangene in Freiheit gesetzt, denn gleichwie es in den Tagen, da das Volk Israel im buchstäblichen Babylon weilte, Zeit erforderte, bis eine Botschaft das Land seiner Länge und Breite nach durchlaufen hatte, so ist es heute. Es erfordert Jahre, um all die „andern Schafe“ des Herrn zu erreichen, aber sie werden alle aufhorchen, denn der grosse König hat beschlossen, sie alle zusammenzubringen. Es hält schwer, sie zu finden, weil sie so weithin zerstreut sind. Doch Jehova Gott sei Dank, sie werden gesammelt werden, und unser Werk wird nicht getan sein, ehe sie gefunden sind. Aber: „So wahr Jehova lebt, der die Kinder Israel heraufgeführt hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht Jehova, dass sie sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, dass sie sie jagen von jedem Berge und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.“ (Jer. 16:15, 16) Diese grosse Einsammlung bewirkt in erster Linie Gott, der sie den Händen Christi Jesu übertragen hat; und uns, dem Volke Gottes auf Erden, wird huldvoll gestattet, an ihrem grossartigen Werke teilzuhaben. Lasst uns nie folgern, es sei unser Werk, noch lasst uns die Ehre beanspruchen, eine Anzahl nach Zion gebracht zu haben, als ob es unsere Schafe wären. Nein, sie gehören nicht uns; sie gehören Gott; doch oh, welche Freude, an diesem Einsammlungswerk teilzuhaben und gebraucht zu werden, andern den Weg aus der Gefangenschaft und in die Organisation Gottes finden zu helfen!

      „DIE WEISEN WERDEN LEUCHTEN“

      14. Welche Bestätigung aus der Schrift haben wir in bezug auf die Tatsache, dass wir uns jetzt in der Zeit befinden, da die „Weisen“ „leuchten“ sollen?

      14 „Die Weisen aber werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste, und die viele zur Gerechtigkeit geführt, wie die Sterne immer und ewig.“ (Dan. 12:3, ZB) Jesus sagte: „Die Ernte ist eine Vollendung eines Systems der Dinge, und die Erntenden sind Engel . . . und sie [die Engel] werden aus seinem Königreich heraussammeln . . . Personen, die das Gesetzlose tun, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Daselbst wird sein ihr Weinen und Zähneknirschen. Zu jener Zeit werden die Gerechten leuchten, so hell wie die Sonne im Königreiche ihres Vaters.“ (Matth. 13:39-43, NW) Man beachte, wie sehr diese Worte denen aus dem 12. Kapitel Daniels gleichen. Nun leben wir in der Zeit der Einsammlung, des Einerntens der königlichen Kinder Gottes, bevor die Winterstürme der Schlacht von Harmagedon losbrechen, um dieses System der Dinge zu vernichten. Viele Jahre lang hat Gott seine Engel-Boten sich der Interessen der Glieder seines versammelten Volkes annehmen lassen. Um ihretwillen und damit sie bewahrt werden möchten, sind viele Böse herausgesammelt worden, und dieses reinigende Werk geht noch weiter. Irgend jemand, der Gottes Kinder verletzt oder gesetzlos wandelt, wird nicht bleiben in der Versammlung der Gerechten. Jene Demütigen, Treuergebenen aber, die Jehovas Worte und Gebote beherzigen, werden wunderbar gesegnet. Wie aber können sie „leuchten, so hell wie die Sonne im Königreiche“?

      15, 16. Wie können sie „leuchten so hell wie die Sonne im Königreiche“?

      15 Es ist interessant, Psalm 19:4, 5 zu beachten: „Er hat der Sonne [dem Sonnenball, Zunz] in ihnen ein Zelt gesetzt. Und sie [er] ist wie ein Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach; sie [er] freut sich wie ein Held, zu durchlaufen die Bahn.“ „Siehe, da ist der Pavillon der Sonne aufgerichtet! Er glüht wie ein Bräutigam, der seine Kammer verlässt, frohlockt wie ein Held, seinen Lauf zu laufen.“ (Mo) Da ist kein allmähliches Dämmern und Auftauchen über dem fernen Horizont, sondern ein plötzliches Hervorbrechen, ein nicht ausgerufenes, unangemeldetes, gleichwie die Sonne in den Mittelmeer-Breiten in all ihrem Glanze hervorbricht. „Also mögen umkommen alle deine Feinde, Jehova! aber die ihn lieben, seien wie die Sonne auf geht in ihrer Kraft!“ — Richt. 5:31.

      16 Ebenso werden die weisen Heiligen Gottes im Königreichsdienst in diesen letzten Tagen sein — voll Lebenskraft und Frische und Energie zufolge der Königreichsfreude. Springend vor lauter Wonne, laufen sie eifrig die Bahn. Vor ihnen ist ihr Werk, und es wird dem Programm des Königs gemäss vollends durchgeführt werden. Keine Zeit, unterwegs zu tändeln oder zurückzubleiben! Heller scheint das Königreichslicht. Gleichwie die wunderbare Sonne die Finsternis der Nacht zerstreut und vergehen lässt und unwiderstehlich von Helligkeit zu noch grösserer Helligkeit voranschreitet, so mehren und vergrössern die heiligen Diener Jehovas ihre Anstrengungen. Wenn alle Bewohner der Welt dagegen Einspruch erhöben und kämpften, könnten sie doch den Aufgang und das Leuchten der Sonne nicht anhalten, noch um eine einzige Sekunde hinauszögern. Ebenso wird Jehovas Volk im Königreiche so hell leuchten wie die Sonne. All die furchtbaren Streitkräfte der Welt Satans können das Licht der Wahrheit auch nicht für eine Sekunde am Hindurchstrahlen hindern. Vertrauen wir daher auf Gottes Macht, denn „Gott ist mit uns“. Ja, mögen die, welche uns anzuhalten suchen, umkommen.

      17. Welch besonderen Trost können wir aus dem Bild von der „Sonne“ schöpfen, und warum also tun wir gut, „weise“ zu sein?

      17 Lasst uns nicht vergessen, dass zufolge von Sturmwolken der Glanz der Sonne nicht sogleich zu sehen ist. Zeitweilig mag die Helligkeit des Leuchtens verdunkelt werden; aber die Sonne ist dennoch da und wird binnen kurzem in all ihrer Herrlichkeit erscheinen. Ebenso verhält es sich mit dem Hervorleuchten der Weisen im Königreich. Bisweilen behindern Verfolgungen, Verbote und Untersagungen für kurze Zeit ein Hervorleuchten, und das Licht wird teilweise verdunkelt. Doch erinnere man sich: das Königreich ist hier, und Christus Jesus ist König, und er bestimmt, dass die Gerechten so leuchten sollen. Wenn du einer von jenen Treuen bist, die von weltlichen Mächten umringt und in ihrer Anbetung Jehovas eingeschränkt sind, so schöpfe Trost und frohlocke, dass Gottes Tag hier und die Nacht für Jehovas Volk vorüber ist; und du wirst noch aus den Schwierigkeiten und Ausschliessungen, die du erduldest, hervorgebracht werden und wirst noch heller hervorleuchten. Allerdings sind am Horizont schwarze Wolken zu sehen, die einen grossen Sturm ankünden; doch sei guten Mutes, denn der grosse Tag hat gedämmert, und die Sonne der Gerechtigkeit ist aufgegangen, um nie wieder unterzugehen. Sei daher weise, indem du dem Worte Jehovas gehorchst.

      18. Wer sind die, welche durch das Hervorleuchten der Weisen Segen empfangen? Wieso?

      18 Das Hervorstrahlen des Lichts bewirkt, dass grosse Scharen den Weg sehen können, den sie gehen sollen, denn es ist ein Licht, das ihre Finsternis zerstreut. „Das in Finsternis sitzende Volk sah ein grosses Licht, und den in einer Region des Todesschattens Sitzenden — Licht ging ihnen auf.“ (Matth. 4:14-16, NW; Jes. 9:1-4) Ja, der Weg aus der Finsternis Babylons heraus wird erhellt, weil die Königreichssonne darauf scheint. Die Treuen verkündigen daher die Königreichswahrheiten unerschrocken, ohne Furcht vor Menschen oder Zuständen, denn sie wissen, wem sie dienen und warum sie dienen und wohin sie gehen. So strahle denn hervor, du Volk Jehovas, damit die rückkehrenden Scharen ihren Weg nicht verfehlen noch straucheln mögen, während sie eifrig nach der heiligen Stadt ziehen! Die da hervorstrahlen, sind die Weisen und werden für immer von Jehova belohnt werden. Gesegnete Vorrechte jetzt und ewige Lobpreisung in der neuen Welt werden dein Teil sein.

      AUTORITÄT ÜBER DIE WASSER UND DAS BRECHEN DER MACHT

      19-21. Wer ist dargestellt durch den ‚in Linnen Gekleideten‘, der über den Wassern stand, und was wird durch die gestellte Frage angezeigt?

      19 In Daniel 12:5-7 lesen wir weiter: „Und ich, Daniel, sah: Und siehe, zwei andere standen da, einer hier am Ufer des Stromes, und einer dort am Ufer des Stromes. Und einer sprach zu dem in Linnen gekleideten Manne, welcher oben über dem Wasser des Stromes war: Wie lange wird dauern das Ende dieser wunderbaren Dinge? [Wie lange wird es dauern bis zum Ende dieser Wunder? AS] Und ich hörte den in Linnen gekleideten Mann, welcher oben über dem Wasser des Stromes war, und er erhob seine Rechte und seine Linke zum Himmel und schwur bei dem, der ewig lebt: Eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit; und wenn die Zerschmetterung [Zerstreuung, Lu] der Kraft des heiligen Volkes vollbracht sein wird, dann werden alle diese Dinge vollendet sein.“ Der hier in Linnen Gekleidete schattet Jesus Christus vor, was an Hand anderer Schrifttexte leicht verständlich ist: „Ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da war ein Mann, in Linnen gekleidet, und seine Lenden waren umgürtet mit Gold [reinem Gold, AS] von Uphas; und sein Leib war wie ein Chrysolith, und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und seine Füsse wie der Anblick von leuchtendem Erze; und die Stimme seiner Worte war wie die Stimme einer Menge.“ (Dan. 10:5, 6) „Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht.“ (Dan. 7:13) Christus Jesus ist der von Jehova über die Wasser Bestellte, und diese Wasser sind Völker, Nationen und Zungen.

      20 Die Frage wird gestellt: „Wie lange wird es dauern bis zum Ende dieser Wunder?“ So wird Jehovas Volk dargestellt, das in diesen letzten Tagen fragt: „Wie lange werden diese Dinge noch dauern?“ Die Beschreibung des Engels, der über den Wassern stand und die Hand wie zum Schwure vor Gott erhoben hatte, ist zu vergleichen mit der in Offenbarung 10:5-7 aufgezeichneten Vision, die sich ebenfalls auf diese letzten Tage bezieht: „Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel empor und schwur bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel erschuf und was darin ist und die Erde und was darauf ist und das Meer und was darin ist: ‚Es wird kein Verzug mehr sein; sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er in seine Posaune stossen soll, wird auch das heilige Geheimnis Gottes gemäss der guten Botschaft, die er seinen eigenen Sklaven, den Propheten, kundgetan hat, tatsächlich zum Abschluss gebracht.‘ “ — NW.

      21 Der Herr Jesus Christus hat die Oberherrschaft über alle Völker und Nationen von dem einen äussersten Ende bis zum andern inne; die Ausdehnung der Wasser ist in seiner mächtigen Herrschaft eingeschlossen. „Und der siebente Engel posaunte. Und laute Stimmen geschahen im Himmel, welche sprachen: ‚Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen als König in alle Ewigkeit.‘ . . . ‚Wir danken dir, Jehova Gott, Allmächtiger, der da ist, und der da war, weil du deine grosse Macht angenommen und als König zu herrschen begonnen hast.‘ “ (Off. 11:15, 17, NW) Vor diesem hatte das mystische Babylon mit Satan, seinem Gott, geherrscht. (Off. 17:15, 18; 19:6) „Jehova regiert, er hat sich bekleidet mit Hoheit; Jehova hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Stärke; auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Ströme erhoben, Jehova, Ströme erhoben ihre Stimme, Ströme erhoben ihre Brandung.“ (Ps. 93:1, 3) Wie treffend und bestimmt ist doch Gottes Wort! Wie klar zeigt es, dass zur Zeit, da Jehova als König herrscht, alle Ströme (Menschenmengen) ihre Stimmen erheben!

      22. Wie helfen uns andere Übersetzungen zur rechten Antwort gelangen, die ‚der in Linnen Gekleidete‘ gegeben hat?

      22 Daher antwortet zu dieser Zeit Christus Jesus auf die Frage seines Volkes „Wie lange wird es gehen?“ mit den Worten: „Es soll eine Zeit, Zeiten und eine halbe gehen; und wenn er die Macht des heiligen Volkes vollends zerstreut haben wird, werden alle diese Dinge zu Ende sein.“ (Dan. 12:7, KJ) Wenn man sich auf diese Lesart der King James- Bibel beschränkt, so ist der richtige Gedanke nicht leicht zu erfassen. Andere Übersetzungen sind hilfreich: „Wenn zu Ende sei die Zerstreuung eines Teiles des heiligen Volkes, [werde] all dieses vollendet sein.“ (de Wette) Die Fussnote der Übersetzung von Rotherham sagt: „‚Wenn die Macht des Zerstreuers des heiligen Volkes zu einem Ende kommen wird.‘ (Oxford Gesenius)“ (Siehe auch ZB.) „Und wenn aufgehört hat das Zerschlagen der Macht des heiligen Volkes [wird] all dieses vollendet sein.“ (Zunz, s. auch Elb.) „Wenn die Macht dessen, der das heilige Volk zerschlug, vorbei wäre, dann würde das Ende von allem kommen.“ (Mo; AÜ) Aus diesen Wiedergaben ist klar zu verstehen, dass die „Zersplitterung“, die „Zerstreuung“ des Volkes Gottes beendet ist, dass es nun zusammengebracht wird, denn die Macht dessen, der es zerstreute, ist gebrochen. Nun höre man das Wort Christi Jesu: „Und er wird seine Engel aussenden mit grossem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten zusammenbringen von den vier Winden her, von dem einen äussersten Ende der Himmel zu ihrem andern äussersten Ende.“ (Matth. 24:31, NW) Denn die sie zerstreuende böse Macht ist gebrochen. Sie werden durch viel Drangsal gehen, werden aber nie mehr zerstreut werden.

      23. Wann und wie wird die Macht des Zerstreuers gebrochen?

      23 Satan ist der Zerstreuer des Volkes Gottes. Er ist der brüllende Löwe, der es zu verschlingen sucht. (1. Pet. 5:8) Um seine Macht zu zerschlagen, werden selbst die Himmel erschüttert werden, und solche Taten können nur von Gott, dem Allmächtigen, und seinem König, Christus Jesus, kommen. „Und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen erscheinen im Himmel.“ (Matth. 24:29, 30, NW) Dies ist einer der lange verheissenen Vorsätze Jehovas. „Denn so spricht Jehova der Heerscharen: Noch einmal, eine kleine Weile ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde . . . Und ich werde den Thron der Königreiche umstürzen und die Macht der Königreiche der Nationen vernichten; und ich werde die Streitwagen umstürzen und die darauf fahren; und die Rosse und ihre Reiter sollen hinfallen, ein jeder durch das Schwert des anderen.“ (Hag. 2:6, 22) „ ‚Noch einmal will ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel in erschütternde Bewegung bringen.‘ Der Ausdruck ‚Noch einmal‘ nun bezeichnet die Beseitigung der Dinge, die erschüttert werden, als Dinge, die gemacht worden sind, damit die unerschütterlichen Dinge bleiben.“ (Heb. 12:26, 27, NW) „Während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und grosser Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so richtet euch auf und hebet eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ (Luk. 21:26-28, NW) Es ist daher ganz offenbar, dass das Erschüttern der Kräfte in den Himmeln an sich nicht sogleich vollständige Befreiung bringen wird. Etwas ist jedoch in Bewegung gesetzt worden, und der Herr Jesus Christus eröffnet als der Erde rechtmässiger Herrscher seinen Feldzug wider den Feind.

      24. Beschreibe die Ereignisse, die sich innerhalb der Periode der dreieinhalb Zeiten zutragen.

      24 Gottes gesalbter König, Christus Jesus, übernimmt im Jahre 1914 die Herrschaft im Himmel. Der frühere Herrscher, Satan, der Teufel, weigert sich, das Feld zu räumen und widersteht dem neuen König, und ein Kampf ist die Folge im Himmel. Das 12. Kapitel der Offenbarung beschreibt, was geschieht. Das Königreich ist geboren, und Satan, der „Drache“, steht wartend da, um es zu verschlingen und zu vernichten. Es bricht Krieg aus; Michael kämpft ihn aus gegen den Teufel und seine Engel, woraus für Michael ein glorreicher Sieg hervorgeht, während Satan mit seinem Dämonenheer aus dem Himmel hinausgeworfen wird. Der Sitz der Autorität des Teufels ist weg; seine Macht ist gebrochen; doch um dies herbeizuführen, mussten selbst die Himmel erschüttert werden. Zu dieser Zeit wird er nicht vernichtet, sondern es wird zugelassen, dass er Krieg führt wider die Heiligen Gottes auf Erden, und er sucht sie müde und matt zu machen. Seine ununterbrochene Weltherrschaft jedoch ist zu Ende. Dies alles geschieht während der in Daniel 12:1, 7 erwähnten Periode der ‚Zeit, Zeiten und einer halben Zeit‘.

  • „Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit“
    Der Wachtturm 1951 | 1. September
    • „Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit“

      1. Welche Schrifttexte helfen uns die Bedeutung einer „Zeit“ bestimmen, und warum könnte es sich nicht auf eine Periode von 360 Jahren beziehen?

      VON EINER „Zeit“ wird angenommen, sie beziehe sich auf ein Jahr. Daher bedeutet der obige Ausdruck ‚ein Jahr, zwei Jahre und ein halbes Jahr‘, also insgesamt dreieinhalb Jahre. Die Bestätigung dieser „Zeit“-Berechnung finden wir in dem inspirierten Gebrauch des Ausdruckes in Offenbarung 12:6, NW: „eintausendzweihundertundsechzig Tage“, und gemäss der biblischen Berechnung sind dies dreieinhalb Jahre. In Offenbarung 11:2 wird auch gesagt, dass die „heilige Stadt“ zweiundvierzig Monate zertreten werde. Bibelgelehrte der vergangenen Generationen haben die Periode auf der Grundlage von einem Tag für ein Jahr ausgerechnet, was 1260 Jahre ausmachen würde. Indes gibt es keine vernünftige Stütze für diese Schlussfolgerung, und diese Wunder können erst nach 1914 geschehen, müssen aber innerhalb der Zeitspanne unserer Generation eintreten. Es ist schriftgemäss und richtig, unter dem Ausdruck „Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit“ die Periode von 1260 buchstäblichen Tagen oder von dreieinhalb Jahren zu verstehen.

      2. Warum toben die Nationen während der 1260-Tage-Periode?

      2 Der sichtbare Teil der Organisation widerspiegelt den Geist und die Handlungen des unsichtbaren Teils. Jesus sagte: „Ihr seid aus euerm Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun.“ (Joh. 8:44, NW; man vergleiche damit Jak. 3:17.) Die Dämonen inspirieren Herrscher, ihr Geheiss zu tun. (Off. 16:13, 14, NW) Als im Jahre 1914 im Himmel Krieg ausbrach und die Frist der Heidenherrschaft über Gottes Volk ablief, da begannen die Nationen in einem Krieg zu toben, der alle Völker direkt und indirekt in Mitleidenschaft zog. Am Schluss der 1260 Tage wurde der Krieg zu dem ausdrücklichen Zweck zum Stillstand gebracht, dass das Königreichswerk in Gang kommen konnte.

      PRÜFUNGEN WÄHREND DER 1260 TAGE

      3, 4. Wie werden durch die Erfahrungen des Volkes des Herrn während und am Ende der „Zeit, Zeiten und einer halben Zeit“ die prophetischen Worte in Daniel 12:7 erfüllt?

      3 Vor 1914 hatten die treuen Diener für jenes Jahr das „Ende der Heidenzeiten“ angekündigt. Lasst uns nun sehen, was während jener 1260 Tage geschah. Diese Tage Daniels dürfen nicht verwechselt werden mit Offenbarung 12:6, 14, wo wir lesen: „Und das Weib floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, auf dass man sie dort ernähre eintausendzweihundertundsechzig Tage. Aber die Flügel des grossen Adlers wurden dem Weibe gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte fliege, woselbst sie ernährt wird eine Periode und Perioden und eine halbe Zeitperiode, fern vom Angesicht der Schlange.“ (NW) Diese Verse hier sollen lediglich zeigen, dass „eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit“ 1260 buchstäblichen Tagen entsprechen. Während die Tage von Offenbarung 12:6, 14 begannen, nachdem Satan aus dem Himmel hinausgeworfen war, begannen die 1260 Tage von Daniel 12:7 am Ende der Heidenzeiten, um den 1. Oktober 1914.

      4 Die Tatsachen, die sich auf Jehovas Volk beziehen, passen so wunderbar, dass es gar keinen Zweifel über die Erfüllung dieser Prophezeiung geben kann. Jehovas „heiliges Volk“ sollte während dreieinhalb „Zeiten“ oder 1260 Tagen zerstreut und zerschlagen werden, worauf die Macht des Feindes über dieses Volk enden würde oder vorbei wäre. (Matth. 24:9-12, NW) Gerade zur rechten Zeit erfüllte sich die Prophezeiung. Die 1260 Tage begannen, als die Heidenzeiten endeten, um den 1. Oktober 1914, und sollten daher um den 1. April 1918 herum enden, wonach die Macht des Feindes gebrochen wäre. Dies zeigt an, dass bis zu jenem Zeitpunkt Satan, der Teufel, aus dem Himmel hinabgeworfen worden war, und dass Christus Jesus zu Gottes Tempel kam, um zu richten. Daran änderte die grimmige Verfolgung nichts, welche um jene Zeit ausbrach, indem früh im Februar 1918 viele Glieder des Volkes Jehovas in Kanada ergriffen und ins Gefängnis geworfen wurden. Im selben Monat nahmen die Feinde der Wahrheit Bücher und Privatpapiere aus dem Hauptbüro der Gesellschaft in Brooklyn weg. Am 7. Mai wurden Befehle zur Verhaftung von Beamten der Gesellschaft erlassen, und am 15. Mai erschienen sie vor Gericht. Sie wurden eingeklagt, schuldig erklärt, zu langen Gefängnisstrafen verurteilt und am 20. Juni 1918 ins Gefängnis geführt. Zur gleichen Zeit wurden viele andere der Gesalbten des Herrn verhaftet und eingesperrt, das Hauptbüro der Gesellschaft in Brooklyn wurde vollständig abgebrochen, alle Verbindungen des Hauptbüros mit den Zweigstellen abgeschnitten; und der Dienst des Predigens des Evangeliums durch Jehovas Volk wurde auf der ganzen Erde so gut wie zum Stillstand gebracht.

      5. Was war der Zustand der Treuen während der 1260 Tage? Welches andere Verhalten wurde kund unter denen, die sich mit ihnen verbanden?

      5 Es war eine Zeit der Sorgen und Bedrängnis, denn nicht nur die aktiven Kräfte des Bösen störten das Zeugniswerk, sondern auch die Furchtsamkeit einiger Glieder des Volkes Gottes hinderte es. Andere waren enttäuscht, dass 1914 nicht das brachte, was sie erwartet hatten, denn immer noch befanden sie sich auf Erden statt im Himmel. Manche waren selbstsüchtig und dachten mehr an sich als an das Werk Gottes, und eine Anzahl vom Volk des Herrn unterwarfen sich dem Feinde ohne für ihr Recht, Jehova Gott anzubeten, zu kämpfen. Die wenigen Treuen, Loyalen jedoch fuhren nach bestem Vermögen fort, die Schafe zu trösten und zu weiden. Man stellte sehr sorgfältige Nachprüfungen an, um zu erkennen, ob die Chronologie der Schrift hinsichtlich des Jahres 1914 richtig gewesen war, ferner ob die „Zeichen der Zeiten“ jene seien, nach denen man ausgeschaut hatte; während dieser Zeit wurde nur sehr wenig Zeugnis gegeben, und was noch getan wurde, geschah im „Sacktuch“-Zustande. Die Zeugen waren nicht erfüllt mit der grossen Freude und Fröhlichkeit über die Königreichsherrschaft, sondern beklagten in „Sacktuch“ ihren Zustand, da sie keine sichere Erlösung vor sich sahen. Bestimmt befanden sie sich während der 1260 Tage in einem ungewissen, sorgenvollen Zustande, und dann, am Ende jener Tage, kam grosser Hass und Verfolgung über sie.

      DIE „ZWEI ZEUGEN“

      6. Wie bestätigt Offenbarung 11:3 die 1260-Tage-Periode, und wie hat sich das Zeugnisgeben in Sacktuch durch die zwei Zeugen erfüllt?

      6 Man beachte nun den weiteren bestätigenden Beweis hinsichtlich dieser Zeitperiode: „Ich werde meine zwei Zeugen prophezeien lassen eintausendzweihundertundsechzig Tage, in Sacktuch gekleidet.“ (Off. 11:3, NW) Die „zwei Zeugen“ sind das gegenbildliche Elia-Johannes-der-Täufer-Werk; und dass sie zu dieser Zeit in das Bild eingeführt werden, ist wichtig, denn es hilft uns Daniels Prophezeiung verstehen. Vor nahezu siebzig Jahren erklärte Der Wachtturm vom November 1883 dem Volke Gottes, dass Elia und Johannes der Täufer grosse Werke vorschatteten, die an diesem Ende des Systems der Dinge vollführt würden und zudem vor 1918 zu geschehen hätten. Die Brüder, welche Jehova während jener Periode dienten, taten dies im Glauben, dass sie sich an diesem gegenbildlichen Werk beteiligten. Dieser edle, grossartige und treue Dienst wurde im Jahre 1918 unterbrochen. Es stärkt den Glauben, sich zu erinnern, dass Elia selbst vor dem drohenden Gesicht der bösen Königin Isebel von Israel floh und am Berge Horeb Zuflucht suchte, und dass dadurch sein Werk eine vorübergehende Unterbrechung erlitt. (1. Kön. 19:1-14) Nach dieser Unterbrechung kehrte Elia ans Werk zurück, und sein Dienst kam schliesslich zu Ende, indem er in einem feurigen Wagen weggenommen wurde. Der Dienst Johannes’ des Täufers jedoch kam durch Gefangennahme und Enthauptung zu Ende. (Matth. 14:1-12) Ebenso geschah es im Gegenbilde mit dem Werke, das von 1878 bis 1918 durchgeführt worden war. Es kam in einer Zeit der Unruhe, durch Gefangennahme und Tötung des Werkes, zu Ende. Der Schrifttext erfüllte sich: „Das wilde Tier, das aus dem Abgrunde heraufsteigt, wird Krieg mit ihnen führen und sie besiegen und sie töten.“ — Off. 11:7, NW.

      7. Was also müssen wir schliessen hinsichtlich des Anfangs und des Schlusses dieser Periode von dreiundeinhalb Zeiten, und was ist das hervortretende Merkmal ihres Endes?

      7 Diese 1260-Tage-Periode („Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit“) erfüllte sich von Oktober 1914 bis April 1918, während welcher Zeit der mächtige Fürst Michael (der Herr Jesus) König wurde, im Himmel auf den Thron kam, das Königreichswerk aufnahm und mit der Befreiung seiner treuen Diener aus der Knechtschaft Babylons begann. Er ergriff entscheidende Massnahmen gegen den Fürsten der Macht der Finsternis und dieser bösen Welt und beseitigte diesen Bösen gewaltsam aus seiner erhöhten Stellung, indem er ihn nicht bloss seines Platzes enthob, sondern ihn samt all seinen bösen Engeln aus dem Himmel hinauswarf. Er zerbrach seine Macht, und so kann er Gottes Kinder nicht länger zerstreuen. Die Zeit, da diese Dinge geschehen, ist tatsächlich gekommen. „Es wird kein Verzug mehr sein; . . . das heilige Geheimnis Gottes gemäss der guten Botschaft, die er seinen eigenen Sklaven, den Propheten, kundgetan hat, [wird] tatsächlich zum Abschluss gebracht.“ (Off. 10:6, 7, NW) „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ — Matth. 24:14, NW.

      1290 TAGE

      8. Wie und wann wurde das beständige Brandopfer weggenommen und der Greuel der Verwüstung aufgerichtet?

      8 Als Nächstes lesen wir in Daniel 12:11 (AS): „Und von der Zeit an, da das beständige Brandopfer weggenommen und der verwüstende Greuel aufgerichtet wird, werden eintausendzweihundertundneunzig Tage sein.“ Zwei grosse Wunder geschehen während dieser Periode: (1) „Das beständige Brandopfer wird weggenommen“, und (2) „der verwüstende Greuel [wird] aufgerichtet“. Wir haben gesehen, dass am Ende der 1260-Tage-Periode die gegenbildlichen Zeugen, Elia und Johannes der Täufer, getötet wurden, und so wurde das „beständige Brandopfer“ der öffentlichen Lobpreisung Gottes weggenommen, doch bedeutete dies nicht das Ende eines solchen späteren Dienstes durch die Einzelpersonen. Satan und seine Helfershelfer dachten ohne Zweifel, alle Zeugnistätigkeiten und Erklärungen wider seine böse Organisation und die Blossstellung der Heuchelei seiner falschen Religionisten wären damit zu Ende. Doch rechnete er nicht mit Gottes Macht. In der Tat tut er dies nie. Satan ist selbstsüchtig bis zum äussersten und ist voller Ichsucht und wird daher blind für das, was auf der Hand liegt, weil er nur seine teuflischen Pläne vor Augen hat. Er war nun in einer Stellung, da er auf den Bereich der Erde beschränkt war, und hatte keinen Zutritt mehr zum Himmel. Ja, er hatte dort oben einen Platz gehabt, doch war dies nun nicht mehr so. Folglich war er entschlossen, den Versuch zu machen, seine einschüchternde, rebellische Diktatur unter den Nationen auf Erden aufzurichten. Aus diesem Grunde ergeht die Warnung: „Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat grosse Wut, da er weiss, dass er eine kurze Zeitperiode hat.“ (Off. 12:12, NW) So ist denn sein erster Schritt, all die Nationen in einem einzigen Projekt zu vereinigen, um sie hineinzuschrecken in die Unterwürfigkeit gegenüber seiner bösen Verschwörung. Die Zeit, sich auf die nächste Offensive des neuen Königs der Erde zu rüsten, ist für ihn kurz. Doch beachtet, dass all seine üblen Projekte dem Königreiche Gottes völlig Trotz bieten, denn er wird es nicht anerkennen und möchte es, wo möglich, vernichten. Wie ist er dabei vorgegangen? Zuerst suchte er Gottes Volk auseinanderzusprengen, und dann, als er schliesslich die leitenden sichtbaren Diener des Volkes Gottes im Gefängnis hatte, brachte er den Völkerbund hervor. Dieses Bündnis kam zuerst im letzten Teil des Januars 1919 zustande, und das Feld für Satans Operationen schien nun geräumt zu sein.

      9. Konnten jene, die sich zum „Christentum“ bekannten, um jene Zeit Unwissenheit über die Gegenwart des Königs vorschützen?

      9 Es war nicht so, wie wenn viele nicht gewusst hätten, dass die Zeit für das Königreich Christi gekommen war; denn sie wussten es. Man erinnere sich: die Zeugen hatten während der vierzig Jahre vorher das Ende der Heidenzeiten für 1914 gepredigt. Hier folgt eine veröffentlichte Erklärung religiöser Geistlicher zur Zeit, da der Erste Weltkrieg seinen Höhepunkt erreicht hatte:

      „Das folgende Manifest wurde kürzlich von einer Anzahl der berühmtesten Prediger Englands herausgegeben:

      „‚Erstens — Dass die gegenwärtige Krise auf das Ende der Zeiten der Heiden hindeutet.

      „‚Zweitens — Dass die Offenbarung des Herrn in irgendeinem Augenblick erwartet werden kann, wenn er so deutlich offenbart werden wird, wie er sich seinen Jüngern am Abend seiner Auferstehung offenbarte.

      „‚Drittens — Dass die vollendete Kirche verwandelt werden wird, um „für immer bei dem Herrn“ zu sein.

      „‚Viertens — Dass Israel noch im Unglauben in sein eigenes Land gelangen und sich nachher bekehren wird durch die in seinem Interesse erfolgende Erscheinung Christi.

      „‚Fünftens — Dass alle menschlichen Wiederherstellungsprojekte Hilfsmittel sein müssen für das zweite Kommen unseres Herrn, weil alle Nationen seiner Herrschaft unterworfen sein werden.

      „‚Sechstens — Dass unter der Herrschaft Christi eine weitere reichliche Ausgiessung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch geschehen wird.

      „‚Siebentens — Dass die in dieser Darlegung enthaltenen Wahrheiten von grösstem praktischem Werte sind, um festzustellen, wie ein christlicher Charakter sein muss und wie ein Christ hinsichtlich der aktuellen Probleme der Stunde handeln soll.‘

      „Diese bemerkenswerte Darlegung war unterzeichnet von A. C. Dixon und F. B. Meyer, Baptisten; George Campbell Morgan und Alfred Byrd, Kongregationalisten; William Fuller Gouch, Presbyterianer; H. Webb Peploe, J. Stuart Holden, Episkopale; Dinsdale T. Young, Methodist.

      „Dies sind wohlbekannte Namen, und ihre Träger gehören zu den grössten Predigern der Welt. Dass diese hervorragenden Männer verschiedener Denominationen sich berufen fühlten, eine solche Erklärung herauszugeben, ist an sich ausserordentlich bedeutungsvoll.“

      10. Wie drückten sich gewisse hervorragende Geistliche im Jahre 1919 lästerlicherweise aus?

      10 Der grosse Versklaver, Satan, der Teufel, beherrschte indes weltliche Religionisten und veranlasste, dass sie seinem Plane ihre Anerkennung und ihren Segen gaben. Obwohl sie etwas von der Wahrheit und der Tatsache von Gottes Königreich wussten, beachte man die folgende lästerliche Äusserung:

      „Die Zeit ist gekommen, die Welt für Wahrheit, Recht, Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu organisieren. Deshalb dringen wir als Christen auf die Errichtung eines Bundes freier Völker auf der kommenden Friedenskonferenz. Ein solcher Bund ist nicht einfach ein Friedensbehelf; er ist vielmehr der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden. Der Völkerbund ist in dem Evangelium begründet. Wie das Evangelium, so verfolgt auch er als sein Ziel ‚Friede auf Erden und guten Willen den Menschen gegenüber‘. Wie das Evangelium, richtet er sich an alle.

      „Die Helden werden vergeblich gestorben sein, wenn nicht aus dem Siege ein neuer Himmel und eine neue Erde hervorkommen, worin Gerechtigkeit wohnt. — 2. Petrus 3:13.

      „Die [Namen-]Kirche kann einen Geist guten Willens geben, ohne den kein Völkerbund bestehen kann.“ — Generalrat der Kirchen Christi Amerikas, Januar 1919.

      11. Erkläre, warum der Völkerbund passenderweise als „der Greuel der Verwüstung“ beschrieben wird.

      11 Dieser Völkerbund stand vor den Völkern in einer falschen Position. Er war eine Nachahmung, eine Offensiv-Organisation und somit ein Greuel in Gottes Augen. Satan verlangte Anerkennung dieses Planes und beabsichtigte, den Gehorsam gegen seinen Aufruf zu einer Weltorganisation und deren Anbetung durch alle Völker zu erzwingen. „Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, welche noch kein Königreich empfangen haben, aber sie empfangen Gewalt wie Könige e i n e Stunde mit dem wilden Tiere. Diese haben einerlei Absicht, und so geben sie ihre Macht und Gewalt dem wilden Tier. Diese werden mit dem Lamme kämpfen, doch wird das Lamm sie besiegen, weil er Herr der Herren und König der Könige ist. Dasselbe werden mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Treuen tun.“ (Off. 17:12-14, NW) „Und es bringt alle Personen unter Zwang, die Kleinen und die Grossen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass sie diesen ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, und dass niemand kaufen oder verkaufen könne, als nur jemand, der das Malzeichen hat.“ — Off. 13:16, 17, NW.

      12. Was ist Satans Absicht in bezug auf den „Greuel“, und wohin führt dieser nun alle Nationen?

      12 Jene, die den Greuel anbeten, werden klar und unzweifelhaft öffentlich gekennzeichnet, und so treten alle jene ganz deutlich hervor, welche diese politische Liga nicht anbeten, welche Liga ein Bild des Tieres und nicht das durch Christus regierte Königreich Gottes ist. Gott verurteilt die Anbetung desselben. „Wenn jemand das wilde Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken von dem Weine des Grimmes Gottes, der unverdünnt in dem Becher seines Zornes eingeschenkt ist, und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden angesichts der heiligen Engel und angesichts des Lammes.“ (Off. 14:9, 10, NW) Seit 1919 ist es Satans Absicht gewesen und ist es noch, die Nationen durch ein selbstisches gemeinsames Band zusammenzubinden; und sie werden so gebunden, während die Bedrängnisse, der Hass und Terror zunehmen; ausserdem wird er in Verzweiflung kommen, während sich die Zeit für die entscheidende Schlacht nähert. In Arroganz und Furcht werden die Nationen ihre Reihen schliessen, indem sie einander beneiden und hassen und sich doch verzweifelt an das Wenige klammern, was sie besitzen. Die Herrscher der Heidennationen sollten die Wahrheit kennenlernen und weise sein, denn dann würden sie wissen, dass sie nicht zum Frieden, sondern für den Zweck des Teufels zusammengebracht werden. „Es sind, in der Tat, Äusserungen, inspiriert durch Dämonen, und vollbringen Zeichen, und sie gehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zusammenzubringen zu dem Krieg des grossen Tages Gottes, des Allmächtigen.“ (Off. 16:14, NW) Satan und seine Dämonen wirken nicht zum Wohle der Menschheit, sondern zur Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft über das Volk, und sie möchten lieber alle Nationen in ein schreckliches Blutvergiessen hineinziehen, als die Sache aufgeben. Der grösste Krieg aller Zeitalter ist nahe, wann alle Nationen der Erde unter der Diktatur des unsichtbaren Teufels gegen Gottes gesalbtes Volk und gegen den König Christus Jesus und die heiligen Engel Gottes kämpfen werden. Die Warnung ergeht an die Nationen, damit sie die Wahrheit erkennen, doch werden die Warnenden verachtet, verspottet, eingesperrt, in Konzentrationslager gesteckt und einige von ihnen getötet.

      (Fortsetzung dieser Artikelserie in unserer nächsten Ausgabe.)

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