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Daniel, Vermittler göttlicher WeisheitDer Wachtturm 1950 | 15. März
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Während der kurzen Herrschaft des Darius empfängt Daniel Prophezeiungen, welche die Kämpfe zwischen dem König des Südens und dem des Nordens anzeigen, sowohl vor als auch nach dem irdischen Kommen und dem Tode Jesu. Das Ringen um die Weltherrschaft ist besonders heftig in der Neuzeit, nachdem der grosse Fürst Michael aufsteht, um mit Macht zu regieren, zu welcher Zeit jene, die mit Weisheit von oben erfüllt sind, diese Weisheit widerspiegeln, und wann sich die Erkenntnis in der Zeit des Endes mehrt. (Dan. 11:1 bis 12:13) Das neunte Kapitel enthält die so wichtige Prophezeiung über die siebzig Wochen, eine Prophezeiung, welche die Zeit für das Erscheinen des Messias-Christus festlegt und enthüllt, dass er nach einem dreieinhalbjährigen Dienst sterbe und dass das Evangelium dreieinhalb Jahre nach seinem Tod am Marterpfahl zu den Heiden gelangen werde.
Sehr gut bekannt ist die Begebenheit, da Daniel in die Löwengrube geworfen wurde. Tatsächlich kam sie durch eine Verschwörung zustande. Andere Beamte des Staats beneideten Daniel um seinen vorzüglichen Dienstbericht, suchten umsonst einen Anklagegrund gegen ihn zu finden und sagten daher unter sich: „Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn, dass wir in dem Gesetz seines Gottes einen gegen ihn finden.“ Sie schmeichelten der Eitelkeit des Königs, indem sie ihn bewogen, ein unveränderliches Gesetz zu erlassen, wonach irgend jemand, der binnen dreissig Tagen an irgendwen ein Gesuch stelle, sei es an Gott oder an einen Menschen, ausgenommen an Darius, in eine Löwengrube geworfen würde. Daniel trotzte dem Erlass. Dreimal täglich betete er zu Jehova Gott, wobei er vor geöffneten Fenstern niederkniete, wie er gewöhnlich zu tun pflegte. Die eifersüchtigen Auflaurer ertappten ihn auf der Tat, meldeten es dem König und übten einen Druck aus, damit der Erlass dem Buchstaben gemäss befolgt werde. Das wohlbekannte Ergebnis ist, dass Gottes Engel den Rachen der Löwen verschloss und Daniel befreite. — Dan. 6:1-23.
Ein anderes Gesicht wird in das dritte Jahr der Regierung Kores’, des Persers, verwiesen, nämlich in das Jahr 535 v. Chr. Dies bedeutet, dass Daniel ein vorgerücktes Alter erreichte, und dass er die ganze Zeit, nachdem er erwachsen war, als ein Vermittler göttlicher Weisheit gebraucht wurde. Er wird im heiligen Bericht zum ersten Mal in der Zeit der ersten Gefangenschaft, 618 v. Chr., erwähnt, und die letzte Erwähnung seiner Tätigkeit geschieht im Zusammenhang mit dem Jahre 535 v. Chr., was eine Zeitspanne von 83 Jahren umfasst. In dieser ganzen Zeit der Gefangenschaft vermittelte Daniel treulich die einzig zuverlässige Weisheit. Er wird in Hesekiel 14:14, 20 anerkennend erwähnt, und Christus Jesus nahm auf Daniels Prophezeiung vom Greuel der Verwüstung Bezug. — Matth. 24:15; Mark. 13:14; Dan. 11:31; 12:11.
Der Name Daniel bedeutet „Gott ist Richter; Gottes Richter“; der chaldäische Name Beltsazar, den ihm Nebukadnezar verlieh, bedeutet „des Herrn Führer; Bels Fürst“. Dass er trotz seiner hervorragenden Stellung in Babylon, der dritten Weltmacht, sich Jehova Gott gegenüber so treu verhielt, ist für Christen heute eine nutzbringende Lehre. Noch nutzbringender aber sind die Prophezeiungen, die den Menschen zu vermitteln er benutzt wurde. Christus Jesus im Tempel offenbart heute deren Sinn und vermehrt dadurch die Weisheit seiner Nachfolger auf Erden. Mögen diese heutigen Zeugen Jehovas ebenso schnell sein, Gott für diese Erkenntnis die Ehre zu geben, wie Daniel vor Jahrhunderten.
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BriefDer Wachtturm 1950 | 15. März
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Brief
„JEDES EHEPAAR KÜMMERE SICH UM SEIN EIGENES VERHALTEN“
Liebe Schwester:
Hier die Antwort auf Dein Schreiben vom 22. September über die Frage geschlechtlichen Verkehrs:
Natürlich ist es für jeden das Beste, nicht in Privatdinge eines Ehepaares hineinzuspähen oder auch nur den Anschein zu machen, ihnen in dieser Hinsicht diktieren zu wollen. Das Sicherste, was wir tun können, ist die Befolgung des inspirierten Rats des Apostels Paulus darüber in 1. Korinther 7:1-6 (nach Moffat):
„Was nun die Fragen in euerem Briefe betrifft, so ist es in der Tat ‚eine ausgezeichnete Sache für einen Mann, keinen Verkehr mit einem Weibe zu haben‘; doch gibt es soviel Unsittlichkeit, dass jeder Mann besser täte, seine eigene Frau zu haben und jede ihren eigenen Mann. Der Ehemann muss der Frau ihre eheliche Schuldigkeit leisten, ebenso aber auch die Frau dem Manne; die Ehefrau kann mit ihrem Leibe nicht tun, wie es ihr passt — ihr Mann hat die Macht; und ebenso kann der Mann mit seinem eigenen Leibe nicht tun, wie es ihm passt, — seine Frau hat die Macht. Entziehet einander nicht den Geschlechtsverkehr, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeitlang, um euch dem Gebet zu widmen, nachher kommt wieder zusammen. Ihr dürft euch nicht durch Unenthaltsamkeit (durch Mangel an Selbstbeherrschung, Eine Amerik. Übers.) von Satan versuchen lassen. Dies sage ich aber als Zugeständnis, nicht als Befehl.“
Es ist klar, dass der Apostel hier nicht nur vom geschlechtlichen Verkehr zum Zwecke des Kinderzeugens spricht, sondern im Interesse der geschlechtlichen Entspannung. Aus diesem Grunde sagt er, es sei besser für leidenschaftliche Personen, einen eigenen Ehepartner zu haben, der ihnen helfe, sich von der Unsittlichkeit fernzuhalten, die in dieser Welt herrscht. So sollten sich denn Ehepaare des Geschlechtsverkehrs nicht enthalten, sonst könnte Satan den einen Partner oder beide zu Unsittlichkeit mit Drittpersonen versuchen. Natürlich muss aber in dieser Sache Selbstbeherrschung geübt werden, damit man ihr nicht derart fröne, dass es einem geistig zum Schaden gereicht, ja sogar ein Hindernis ist, sich dem ‚Gebet zu widmen‘. Möge in dieser Hinsicht jedes Ehepaar sein Leben selbst regeln und nicht einem andern zu diktieren suchen.
Im Königreichsdienste treulich mit Dir,
Watch Tower Bible & Tract Society
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Eine Erfahrung aus dem FeldeDer Wachtturm 1950 | 15. März
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Eine Erfahrung aus dem Felde
EIN BIBELSTUDIUM BEI EINER PERSON, NACH ANHÖREN VON WBBR
„Eine junge katholische Mutter sandte einen Brief an die Radiostation WBBR und bat um weiteren Aufschluss. Ich erhielt den Brief von der Station und machte den Besuch. Die Betreffende hatte ihren einzigen Sohn von zehn Jahren durch Ertrinken verloren; doch als sie bei ihrem Priester Trost suchte, wurde ihr gesagt, sein Tod sei ein Gericht Gottes, weil sie keine gute Katholikin gewesen sei. Sie flehte den Priester an, ihrem Sohn doch das Fegfeuer zu ersparen, doch umsonst. In höchster Aufregung, unfähig, zu essen oder zu schlafen, befasste sie sich mit Selbstmordgedanken. Zufällig stellte sie darauf aber ihren Radioapparat auf die Station WBBR ein. Sie hörte etwas von einer neuen Welt des Friedens ohne Tod, hörte, dass die Toten schlafen und ruhen bis zur Auferstehung, wann Gott sie auf eine gereinigte Erde zurückbringen werde. Eine Hoffnung erwachte in ihrem Herzen, und sie schrieb, dass jemand bei ihr vorbeikommen möchte. Sie bat, man möchte am Vormittag kommen, da ihr Mann dann nicht zu Hause sei, denn sie dachte, ihr Mann sei dagegen, dass sie der Station WBBR zuhöre. Bei meinem Besuch war ihr Mann aber unerwarteterweise daheim, und als ich über die Weltverhältnisse und Gottes Vorhaben der Einführung einer neuen Welt der Gerechtigkeit sprach, nickte er zustimmend. Ich fragte ihn schliesslich, woher er denn soviel Erkenntnis erlangt habe. Zur Überraschung seiner Frau erwiderte er, er habe jeden Abend, wenn sie die Kinder zu Bett bringe, der Station WBBR zugehört! Sogleich verabredete ich ein Studium mit ihnen daheim, und nun sind die Mutter und eine Tochter im Dienste Jehovas tätig.“ — Ein Verkündiger der Stadt New York.
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