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Laß deine linke Hand nicht wissen ...Der Wachtturm 1958 | 1. November
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Hilfe dieser Hyperbel oder Übertreibung wollte Jesus uns auch den Gedanken oder den wichtigen Grundsatz einprägen, daß wir in erster Linie darauf bedacht sein sollten, Gottes Anerkennung und nicht die Anerkennung der Menschen zu erlangen.
Das heißt nicht, daß es mitunter nicht auch einem guten Zweck dienen könnte, wenn wir von unseren guten Werken sprechen, nämlich wenn wir etwas Bestimmtes dartun oder jemanden anspornen möchten, einen guten Lauf zu verfolgen. So wies zum Beispiel König David auf die Schätze hin, die er zum Bau des Tempels Jehovas beigesteuert hatte, auf das Gold und das Silber im Werte von weit über 90 Millionen Dollar. Auch andere treue Diener Jehovas, sowohl solche, die vor den Tagen des Sohnes Gottes lebten, als auch solche, die nach ihm lebten, sowie er selbst, erwähnten manchmal ihre guten Werke. Aber sie taten es niemals, um „von Menschen verherrlicht“ zu werden. Sie taten es vielmehr, um Gott zu verherrlichen, wie David es durch folgende an Jehova gerichtete Worte zum Ausdruck brachte: „Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, daß wir vermöchten, auf solche Weise freigebig zu sein? Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben.“ Oder sie taten es, um andere anzuspornen, dasselbe zu tun, wie Paulus es zum Beispiel tat, als er über seine Handlungsweise und die Mühsale berichtete, die er als christlicher Prediger, Missionar und Apostel erduldete, und dann sagte: „Werdet meine Nachahmer, wie auch ich Christi.“ — 1. Chron. 29:3, 4, 13, 14; 1. Kor. 11:1; 2. Kor. 6:3-10; 11:12-33, NW.
In der Tat, der große Lehrer, der Sohn Gottes, kannte die menschliche Natur gut. Er wußte, daß ‚das Herz arglistig ist, mehr als alles, und daß es verderbt ist; wer mag es kennen?‘. Mit Hilfe des Wortes Gottes und des heiligen Geistes oder der wirksamen Kraft Gottes konnte Jesus Christus das Herz des Menschen verstehen. — Jer. 17:9.
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Ein Blinder lehrt andere sehenDer Wachtturm 1958 | 1. November
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Ein Blinder lehrt andere sehen
BLINDHEIT ist für Gene Cauthron kein unüberwindliches Hindernis, denn er ist, obwohl er nicht sehen kann, ein aktiver Prediger der Zeugen Jehovas. Gene Cauthron ist mit der Versammlung Los-Angeles-Hollenbeck (Kalifornien) verbunden und versteht es heute nicht nur, interessante biblische Diskussionen zu führen, sondern predigt die Botschaft auch von Tür zu Tür.
Das wurde alles dadurch möglich, daß im Jahre 1953 ein Prediger der Zeugen Jehovas ihn besuchte und ihm behilflich war, eine genaue Erkenntnis der Bibel zu erwerben. Kurz danach erhielt er von diesem Prediger eine Bibel und andere Literatur in Blindenschrift. Und damit begann für Gene Cauthron ein Leben, das ihm gestattete, Menschen, die, obwohl sie das normale Augenlicht besitzen, die Bibel und ihre vielen Wahrheiten nicht völlig verstehen, eine Hilfe zu sein.
Durch viel Mühe und Fleiß lernte Gene auch, einstündige Vorträge über bestimmte biblische Themen zu halten. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, daß er den ganzen Stoff aus Publikationen in Blindenschrift Zusammentragen muß. Seine Zuhörer haben aber nie das Gefühl, daß ihn seine Blindheit unsicher machen würde. Seine Ausführungen vermitteln ein Gefühl der Sicherheit, weil er alles, was er sagt, hinreichend mit der Bibel beweist.
Gene sucht Menschen, die eine genaue Erkenntnis der biblischen Wahrheiten erwerben möchten, auch in ihrer Wohnung auf, um sie zu unterweisen. Er ist gegenwärtig einer dreiköpfigen Familie behilflich, aus dem Studium der Bibel Trost zu schöpfen und Erkenntnis zu erlangen.
Gene nimmt seine Beschäftigung als Prediger sehr ernst und erlebt dabei viel Freude. Er hat nun das Bewußtsein, daß er etwas zum ewigen Wohle seiner Mitmenschen beitragen kann. Er verkündigt die Botschaft auch regelmäßig von Haus zu Haus und hat Mittel und Wege ausgedacht, um Notizen über seine Tätigkeit zu machen und an den Türen Predigten zu halten.
Er kommt aber nicht nur seinen Pflichten als Prediger nach, sondern sorgt auch selbst für seinen Unterhalt. Er arbeitet nämlich als Monteur in einem Installationsbetrieb. Gene, der heute dreiunddreißig Jahre alt ist, schätzt sich glücklich, alles zu tun, um Jehova Gott, den Allmächtigen, zu lobpreisen und seinen Mitmenschen behilflich zu sein, die Dinge mit Augen des Verständnisses zu sehen.
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