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Die Ursache für Krankheit und TodDer Weg zu wahrem Glück
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Kapitel 11
Die Ursache für Krankheit und Tod
WAS wir auch für unsere Gesundheit tun, wir werden doch alt und krank und sterben schließlich. Niemand bleibt davon verschont, nicht einmal Menschen, die Gott sehr ergeben sind (1. Könige 1:1; 2:1, 10; 1. Timotheus 5:23). Warum ist das so?
2 Unser Körper hat anscheinend die Möglichkeit, abgenutzte Zellen weit länger zu ersetzen, als das gegenwärtig der Fall ist, und unser Gehirn hat eine größere Kapazität, als wir in vielen Menschenaltern ausnutzen könnten. Warum, wenn wir diese Möglichkeiten gar nicht ausschöpfen sollten? Tatsächlich können Wissenschaftler nicht erklären, weshalb wir altern, krank werden und sterben. Doch die Bibel gibt eine Erklärung.
WARUM KRANKHEIT UND TOD?
3 Der Apostel Paulus weist uns in die richtige Richtung, indem er schreibt, daß „in Adam alle sterben“ (1. Korinther 15:21, 22). Paulus nimmt hier auf den Bibelbericht über Adam und Eva Bezug, einen Bericht, den Jesus Christus als wahr bezeichnete (Markus 10:6-8). Der Schöpfer hatte das erste Menschenpaar in eine gartenähnliche Heimat gesetzt und ihm die herrliche Aussicht auf endloses Leben in Harmonie mit seinem Willen gegeben. Es gab reichlich gesunde Nahrung von den verschiedenen Bäumen und anderen Pflanzen. Außerdem waren Adam und Eva vollkommen. An Körper und Geist war nichts fehlerhaft, und es bestand kein Grund, daß sich irgendwelche Gebrechen einstellten, wie dies heute der Fall ist (5. Mose 32:4; 1. Mose 1:31).
4 Eine einzige Einschränkung wurde dem ersten Menschenpaar auferlegt. Gott sagte: „Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:17). Durch die Beachtung dieser Einschränkung sollten beide zeigen, daß sie Gottes Autorität anerkannten, zu entscheiden, was gut und was schlecht für die Menschen ist. Später stellten sie jedoch ihre eigenen Maßstäbe für Gut und Böse auf (1. Mose 3:6, 7). Dadurch, daß sie Gottes ausdrückliches Gebot übertraten, begingen sie etwas, was die Bibel „Sünde“ nennt. Sowohl im Hebräischen als auch im Griechischen bedeutet das Wort „sündigen“ „[das Ziel] verfehlen“. Adam und Eva verfehlten das Ziel des vollkommenen Gehorsams. Sie spiegelten nicht mehr Jehovas Vollkommenheit wider und brachten Gottes gerechtes Strafurteil über sich (Lukas 16:10).
5 Die Sünde Adams und Evas wirkte sich sowohl auf sie selbst als auch auf uns aus. Wieso auf uns? Nun, Gott vollstreckte das Todesurteil nicht sofort. Mit Rücksicht auf all das, was auf dem Spiel stand, räumte Jehova dem ersten Menschenpaar die Möglichkeit ein, Kinder hervorzubringen. Adam und Eva waren aber nicht mehr vollkommen; als sie sündigten, setzte in körperlicher und geistiger Hinsicht ein Verfall ein. Sie konnten daher keine vollkommenen Kinder hervorbringen (Hiob 14:4). Man kann diese Situation mit derjenigen eines Ehepaars vergleichen, das einen Erbfehler an die Kinder weitergibt. Wir haben die Sündhaftigkeit ererbt, denn wir alle stammen von dem unvollkommenen ersten Menschenpaar ab. Paulus erklärte, daß „durch e i n e n Menschen [Adam] die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12; Psalm 51:5).
6 War die Situation nun hoffnungslos? Sowohl die Geschichte als auch die Bibel bestätigen, daß dies der Fall gewesen wäre, wenn die Menschen sich selbst überlassen geblieben wären. Wir können uns einfach nicht selbst von dem Makel der Sünde reinigen oder unsere Verurteilung abwenden. Die Erlösung konnte nur von Gott kommen. Sein Gesetz war übertreten worden, und so lag es an ihm, festzulegen, wie der Gerechtigkeit vollkommen Genüge getan und eine Erlösung bewirkt werden konnte. Jehova Gott bewies seine unverdiente Güte dadurch, daß er für die Nachkommen Adams und Evas eine Vorkehrung zur Erlösung schuf. Die Bibel erklärt, worin diese Vorkehrung besteht und wie wir daraus Nutzen ziehen können.
7 Die folgenden Schriftstellen werden uns helfen, dies zu verstehen:
„So sehr hat Gott die [Menschen-]Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3:16).
„Der Sohn des Menschen [Jesus] ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Markus 10:45).
„Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und als freie Gabe werden sie durch seine unverdiente Güte gerechtgesprochen vermöge der Erlösung durch das von Christus Jesus bezahlte Lösegeld. Ihn hat Gott durch Glauben an sein Blut als ein Sühnopfer hingestellt“ (Römer 3:23-25).
WAS IST DAS „LÖSEGELD“?
8 Zwei der obigen Texte erwähnen ein „Lösegeld. Ein Lösegeld ist der Preis, den jemand zahlt, um die Freilassung eines Gefangenen zu erwirken (Jesaja 43:3). Oft hört man diesen Ausdruck in Verbindung mit Entführungen oder Geiselnahmen. In unserem Fall ist der Gefangene die ganze Menschheit. Adam verkaufte uns in die Sklaverei der Sünde, und die Folgen davon sind Krankheit und Tod (Römer 7:14). Welcher Preis mußte bezahlt werden, um die Menschheit loszukaufen und von den Auswirkungen der Sünde zu befreien?
9 Erinnern wir uns, daß die Bibel sagt, Jesus habe sein Leben als Lösegeld gegeben (Markus 10:45). Wir können daraus erkennen, daß ein Menschenleben nötig war. Durch die Sünde hatte Adam vollkommenes menschliches Leben verwirkt. Damit nun die Menschheit vollkommenes Leben wiedererlangen konnte, war ein anderes vollkommenes Menschenleben erforderlich, um das auszugleichen oder zurückzukaufen, was Adam verloren hatte. Das zeigt, weshalb kein unvollkommener Nachkomme Adams das Lösegeld beschaffen konnte. In Psalm 49:7, 8 heißt es: „Kein Mensch [kann] ... Gott das Lösegeld für sich zahlen ... Der Preis für sein Leben ist unerschwinglich hoch, niemand kann ihn hinterlegen“ (Bruns).
10 Um den Loskaufspreis zu beschaffen, sandte Gott seinen vollkommenen Geistsohn vom Himmel auf die Erde, damit er dort als Mensch geboren werde. Ein Engel erklärte der keuschen Jungfrau Maria, wie Gott dafür sorgen werde, daß Jesus bei der Geburt vollkommen sei: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden“ (Lukas 1:35; Galater 4:4). Da Jesus keinen unvollkommenen menschlichen Vater hatte, war er frei von ererbter Sünde (1. Petrus 2:22; Hebräer 7:26).
11 Nachdem Christus als Mensch in völliger Harmonie mit Gottes Willen gelebt hatte, gab er sein vollkommenes menschliches Leben auf. Es entsprach dem Leben, das Adam bei seiner Erschaffung hatte, und so wurde Jesus ein „entsprechendes Lösegeld für alle“ (1. Timotheus 2:5, 6; 1. Korinther 15:45). Ja, es war „für alle“, denn er zahlte den Preis, um die gesamte Menschheitsfamilie zu erkaufen. Daher heißt es in der Bibel auch, wir seien „um einen Preis erkauft“ worden (1. Korinther 6:20). Durch den Tod Jesu legte Gott die Grundlage, um das auszugleichen, was Adam bewirkt hatte, der Sünde, Krankheit und Tod über die Menschheit brachte. Diese Wahrheit kann wirklich dazu beitragen, uns glücklich zu machen.
WIE KÖNNEN UNSERE SÜNDEN VERGEBEN WERDEN?
12 Es ist gut, aus der Bibel zu wissen, daß Jesus das Lösegeld bezahlt hat. Doch da ist trotzdem noch etwas, was uns daran hindern kann, Gottes Gunst und Segen zu erlangen. Es ist die Tatsache, daß wir persönlich Sünder sind. Paulus schrieb: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3:23). Was kann man dagegen tun? Wie können wir für unseren gerechten Gott, Jehova, annehmbar werden?
13 Gewiß würden wir nicht erwarten, Gottes Wohlgefallen zu haben, wenn wir in einer Handlungsweise verharrten, von der wir wüßten, daß sie im Widerspruch zu Gottes Willen stünde. Wir müssen unsere verkehrten Wünsche, Worte und Handlungen aufrichtig bereuen und uns dann anstrengen, uns nach seinen in der Bibel aufgezeichneten Maßstäben auszurichten (Apostelgeschichte 17:30). Trotzdem müssen noch unsere Sünden — vergangene wie gegenwärtige — zugedeckt werden. Hier kommt uns das Loskaufsopfer Jesu zu Hilfe. Paulus zeigt dies, indem er schreibt, daß Gott Jesus „durch Glauben an sein Blut als ein Sühnopfer [d. h. ein Opfer, das zudeckt] hingestellt“ hat (Römer 3:24, 25).
14 Der Apostel bezog sich hier auf etwas, was Gott schon lange zuvor eingerichtet hatte und was auf Christus hinweisen oder ihn vorschatten sollte. Im alten Israel wurden regelmäßig Tieropfer für die Sünden des Volkes dargebracht. Auch Einzelpersonen konnten Schuldopfer für besondere Verfehlungen darbringen (3. Mose 16:1-34; 5:1-6, 17-19). Gott nahm diese blutigen Opfer als sündensühnend oder sündentilgend an. Das brachte den Israeliten jedoch keinen bleibenden Nutzen, denn die Bibel sagt, es sei „unmöglich, daß das Blut von Stieren und von Ziegenböcken Sünden wegnehme“ (Hebräer 10:3, 4). Diese Bestandteile der Anbetung, die Priester, Tempel, Altäre und Opfer einschloß, waren jedoch ein „Sinnbild“ oder ein „Schatten der künftigen guten Dinge“, zu denen das Opfer Jesu gehörte (Hebräer 9:6-9, 11, 12; 10:1).
15 Die Bibel zeigt, wie wichtig dies ist, um Vergebung zu erlangen. Wir lesen: „Durch ihn haben wir die Erlösung durch Loskauf mittels des Blutes dieses einen [Jesu], ja die Vergebung unserer Verfehlungen“ (Epheser 1:7; 1. Petrus 2:24). Durch den Tod Jesu wurde somit nicht nur der Loskauf ermöglicht, sondern auch die Vergebung unserer Sünden. Von uns wird jedoch auch etwas erwartet. Da wir durch das Loskaufsopfer Christi „um einen Preis erkauft“ worden sind, müssen wir bereit sein, Jesus als unseren Herrn anzuerkennen und ihm zu gehorchen (1. Korinther 6:11, 20; Hebräer 5:9). Wir müssen unsere Sünden bereuen und an das Opfer Jesu glauben.
16 Wenn wir das tun, brauchen wir nicht auf Vergebung zu warten, bis Gott die Menschheit von allen Auswirkungen der Sünde befreit. Die Bibel spricht davon, daß uns schon jetzt vergeben werden kann, so daß wir vor Gott ein gutes Gewissen haben können (1. Johannes 2:12).
17 Das Opfer Jesu sollte daher wirklich eine ganz persönliche Bedeutung für uns haben. Es ist die Grundlage, auf der Gott die Sünden vergeben kann, die wir täglich begehen. Der Apostel Johannes erklärt: „Ich schreibe euch diese Dinge, damit ihr keine Sünde begehen mögt. Und doch, wenn jemand eine Sünde begeht, so haben wir einen Helfer beim Vater, Jesus Christus, einen Gerechten“ (1. Johannes 2:1; Lukas 11:2-4). Dies ist eine der Hauptlehren der Bibel, und sie ist entscheidend für unser ewiges Glück (1. Korinther 15:3).
WAS WIRST DU TUN?
18 Wie reagierst du auf das, was die Bibel über die Ursache von Krankheit und Tod, über das Lösegeld und über die Vorkehrung zur Vergebung durch Jesus Christus sagt? Jemand könnte diese Tatsachen verstandesmäßig erfassen, ohne daß sein Herz und sein Leben berührt werden. Doch es ist mehr erforderlich.
19 Schätzen wir Gottes Liebe, die dadurch zum Ausdruck kommt, daß er das Loskaufsopfer beschafft hat? Der Apostel Johannes schrieb: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab“ (Johannes 3:16). Denke daran, daß die Menschen, um die es hier ging, Sünder waren, Gott entfremdet (Römer 5:10; Kolosser 1:21). Würdest du für Menschen, von denen die meisten wenig oder überhaupt nicht an dir interessiert wären, das Liebste aufgeben, was du hast? Jehova ließ seinen untadeligen, treuen Sohn, seinen geliebten Erstgeborenen, auf die Erde kommen und sah zu, wie er verachtet und verspottet wurde und starb, um die Menschheit zu befreien. Paulus schrieb: „Gott ... empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren“ (Römer 5:8).
20 Auch der Sohn bewies seine Liebe. Als es an der Zeit war, erniedrigte er sich bereitwillig, um ein Mensch zu werden. Er diente unvollkommenen Menschen, belehrte und heilte sie. Obwohl unschuldig, nahm er Spott, Folter und einen schändlichen Tod auf sich. Um dies richtig schätzen zu können, nimm dir die Zeit, und lies den Bericht über den Verrat, das Verhör, die Mißhandlung und die Hinrichtung Jesu (Lukas 22:47 bis 23:47).
21 Wie reagierst du auf all dies? Gewiß sollte einem die liebevolle Vorkehrung des Loskaufsopfers nicht als Entschuldigung für einen schlechten Wandel dienen. Dadurch würde man den Zweck der Erlösung verfehlen, und man könnte sogar die Sünde begehen, die nicht vergeben werden kann (Hebräer 10:26, 29; 4. Mose 15:30). Statt dessen sollten wir uns bemühen, so zu leben, daß wir unserem Schöpfer Ehre bereiten. Auch sollte uns der Glaube an die großartige Vorkehrung, die Jehova durch seinen Sohn getroffen hat, dazu veranlassen, mit anderen darüber zu sprechen und ihnen verstehen zu helfen, wie auch sie daraus Nutzen ziehen können (Apostelgeschichte 4:12; Römer 10:9, 10; Jakobus 2:26; 2. Korinther 5:14, 15).
22 Als Jesus Christus auf der Erde war, sagte er, er könne im Namen Gottes Sünden vergeben. Einige seiner Feinde kritisierten ihn deswegen. Jesus bewies daher, daß er Sünden vergeben konnte, indem er einen gelähmten Mann heilte (Lukas 5:17-26). Genauso, wie sich die Sünde in physischer Hinsicht auf die Menschen ausgewirkt hat, kann demnach auch die Sündenvergebung positive Folgen haben. Was Jesus auf der Erde tat, zeigt, daß Gott Krankheit und Tod beseitigen kann. Das stimmt mit dem überein, was Jesus Christus selbst sagte, nämlich daß Jehova Gott seinen Sohn gab, damit gläubige Menschen „ewiges Leben“ haben könnten (Johannes 3:16). Aber wie? Und wann? Und wie verhält es sich mit unseren lieben Angehörigen, die bereits gestorben sind?
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Der Tod — kein unbesiegbarer FeindDer Weg zu wahrem Glück
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Kapitel 12
Der Tod — kein unbesiegbarer Feind
DER Tod ist ein Feind des Lebens. Jede Beerdigung zeigt aufs neue, daß der Tod wie ein König ist, der alle zu besiegen scheint (Römer 5:14). Einige Bäume leben mehr als 1 000 Jahre, einige Fische 150 Jahre, doch der Mensch hat nur 70 oder 80 Jahre zu leben, bis ihn der Tod verschlingt (Psalm 90:10).
2 Mit gutem Grund stellt die Bibel den Tod daher als einen Feind dar. Obwohl wir offensichtlich den angeborenen Wunsch haben, endlos zu leben und zu lernen, schlägt der Tod zu, ohne Rücksicht darauf, was wir gelernt haben, welche Fähigkeiten wir haben und wie sehr uns unsere Freunde und Verwandten schätzen (Prediger 3:11; 7:2). Die meisten geben zu, daß der Tod ein Feind ist, und versuchen verzweifelt, seinen Sieg zu verzögern. Andere bemühen sich krampfhaft, alles an Vergnügen mitzumachen, was das Leben zu bieten hat, bevor der Tod sie besiegt.
3 Im Laufe der Geschichte hat es jedoch viele Menschen gegeben, die der Überzeugung waren, es gebe ein Leben nach dem Tod. Der griechische Philosoph Platon lehrte, daß der Mensch eine unsterbliche Seele habe, die den Leib überlebe. Ist das der Fall? In jüngerer Zeit ist ein erneutes Interesse an dieser Frage durch Berichte von Personen entfacht worden, die angeblich tot waren, aber wiederbelebt wurden und später beschrieben, was sie „jenseits der Schwelle des Todes“ sahen. Sind die Toten irgendwo am Leben? Kann der Tod besiegt werden?
DER ERSTE SIEG DES TODES
4 Gemäß der Bibel wurden die Menschen erschaffen, um zu leben, und nicht, um zu sterben. Gott setzte Adam und Eva in einen herrlichen Garten, in dem sie sich des Lebens erfreuen konnten. Er bezeichnete einen der Bäume als den „Baum des Lebens“. Wahrscheinlich hätte Gott Adam und Eva, wenn sie ihre Wertschätzung und ihre Loyalität ihm gegenüber bewiesen hätten, von diesem Baum essen lassen als Zeichen für das Recht auf ewiges Leben (1. Mose 1:30; 2:7-9). Adam und Eva erwählten es sich jedoch, Gott nicht zu gehorchen. Wegen ihrer Sünde kam das Todesurteil über sie (1. Mose 3:17-19).
5 Um herausfinden zu können, ob der Tod wirklich ein unbesiegbarer Feind ist, müssen wir untersuchen, welche Folgen der Sieg des Todes bei Adam und Eva hatte. „Starben“ sie vollständig? Oder war ihr „Tod“ nur ein Übergang zu einem anderen Leben?
6 Nachdem Adam törichterweise gesündigt hatte, verhängte Jehova die angekündigte gerechte Strafe. Er sagte zu Adam:
„Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:19).
Was bedeutete das für Adam, und was bedeutet es für uns heute?
7 In dem Bericht über die Erschaffung Adams heißt es: „Gott ging daran, den Menschen aus Staub vom Erdboden zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu blasen, und der Mensch wurde eine lebende Seele“ (1. Mose 2:7). Überlege einmal, was das bedeutet. Bevor Gott Adam aus dem Staub erschuf, existierte er nicht. Nachdem Adam gestorben und zum Staub zurückgekehrt war, existierte er folglich auch nicht mehr (1. Mose 5:3-5).
SIND DIE TOTEN BEI BEWUSSTSEIN?
8 Viele mögen überrascht sein, zu erfahren, daß Adam nach seinem Tod nicht mehr existiert haben soll. Doch als Gott Adam die Strafe für Sünde mitteilte — daß er sterben und zum Staub zurückkehren würde —, sagte er nichts von einem Weiterleben. Tod ist das Gegenteil von Leben; das gilt für Mensch und Tier. Beide haben den gleichen „Geist“, die gleiche Lebenskraft. Die Bibel sagt darüber:
„Es gibt eine Zufälligkeit hinsichtlich der Menschensöhne und eine Zufälligkeit hinsichtlich des Tieres, und dieselbe Zufälligkeit trifft sie. Wie der eine stirbt, so stirbt der andere; und sie alle haben nur e i n e n Geist, so daß es keine Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Tier gibt ... Sie alle sind aus dem Staub geworden, und sie alle kehren zum Staub zurück“ (Prediger 3:19, 20).
9 Bedeutet das, daß die Toten weder denken noch empfinden können? Prediger 9:4, 5 enthält die Antwort: „Ein lebender Hund [ist] besser daran ... als ein toter Löwe. Denn die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden; aber was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt.“ Wenn jemand stirbt, dann „vergehen seine Gedanken tatsächlich“; er kann weder denken noch arbeiten (Psalm 146:3, 4; 31:17).
10 Da uns die Bibel versichert, daß die Toten ohne Bewußtsein sind und nichts empfinden, muß also der Tod das Ende von Schmerzen und Leiden bedeuten. Hiob, ein treuer Diener Gottes, wußte das. Als er an einer schmerzhaften Krankheit litt, sagte er:
„Warum starb ich dann vom Mutterschoß nicht weg? ... Warum kamen Knie mir entgegen und warum Brüste, daß ich saugen sollte? Denn nun hätte ich dagelegen, daß ich ungestört wäre; ich hätte dann geschlafen; ich hätte Ruhe“ (Hiob 3:11-13).
11 Doch wird dabei nicht die Seele außer acht gelassen?
12 Einfach ausgedrückt: Die Bibel lehrt, daß du selbst deine Seele bist. Das geht zum Beispiel aus dem hervor, was wir bereits in 1. Mose 2:7 gelesen haben. Erinnere dich, daß Gott den Leib des Menschen aus Staub bildete. Dann gab Gott ihm Leben und den zur Erhaltung des Lebens nötigen Odem. Was war das Ergebnis? Gottes eigenes Wort sagt: „Der Mensch wurde eine lebende Seele [hebräisch: néphesch]“ (1. Mose 2:7). Adam bekam keine Seele, auch hatte er keine Seele. Er war eine Seele. Diese Lehre wird konsequent in der ganzen Bibel vertreten. Viele Jahrhunderte später zitierte der Apostel Paulus aus 1. Mose 2:7 und schrieb: „Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele [griechisch: psychēʹ]“ (1. Korinther 15:45).
13 Das hebräische Wort néphesch und das griechische Wort psychēʹ, die in diesen Texten zu finden sind, werden unterschiedlich übersetzt. Du wirst feststellen, daß sie in Hesekiel 18:4 und in Matthäus 10:28 in vielen Bibelübersetzungen mit „Seele“ übersetzt worden sind. An anderen Stellen werden dieselben Wörter mit „Wesen“, „Geschöpf“ oder „Person“ wiedergegeben. Das sind korrekte Übersetzungen der ursprünglichen Wörter, und ein Vergleich zeigt, daß die Seele das Geschöpf oder die Person selbst ist und nicht ein unsichtbarer Teil des Menschen. Die Bibel wendet dasselbe hebräische und griechische Wort auch auf Tiere an und zeigt so, daß sie ebenfalls Seelen sind oder als Seelen Leben haben (1. Mose 2:19; 3. Mose 11:46; Offenbarung 8:9).
14 Als Seele konnte Adam und kann auch jeder von uns essen sowie hungrig und müde werden. Gemäß dem ursprünglichen hebräischen Text sagt die Bibel, die Seele tue all diese Dinge (5. Mose 23:24; Sprüche 19:15; 25:25). Als Gott den Israeliten verbot, an einem bestimmten Tag zu arbeiten, erwähnte er eine andere wichtige Tatsache über die Seele. Er sagte: „Was irgendeine Seele betrifft, die an eben diesem Tage Arbeit von irgendwelcher Art tun wird, diese Seele muß ich aus den Reihen ihres Volkes vernichten“ (3. Mose 23:30). Somit zeigt die Bibel, daß die Seele sterben kann (Hesekiel 18:4, 20; Psalm 33:19).
15 Wenn wir diese biblischen Wahrheiten kennen, kann uns das helfen, Berichte über Personen richtig einzuschätzen, die angeblich starben (bei denen kein Herzschlag und keine Gehirntätigkeit mehr festgestellt werden konnte), aber wiederbelebt wurden und danach erzählten, sie hätten außerhalb ihres Körpers geschwebt. Vielleicht hatten sie Halluzinationen aufgrund von Medikamenten oder von Sauerstoffmangel im Gehirn. Ganz gleich, ob dies die vollständige Erklärung ist oder nicht, so wissen wir doch mit Bestimmtheit, daß keine unsichtbare Seele den Körper verlassen hatte.
16 Wenn aber die Toten völlig ohne Bewußtsein sind und keine „Seele“ aus dem Körper schwebt, dann kann doch auch keine Feuerhölle auf die Seelen der Bösen warten, nicht wahr? Dennoch lehren viele Kirchen, daß die Bösen nach dem Tode gequält werden. Einige sind zu Recht beunruhigt, wenn sie die Wahrheit über die Toten erfahren. Sie fragen: „Warum hat uns unsere Religion nicht die Wahrheit über die Toten gesagt?“ Wie reagierst du darauf? (Vergleiche Jeremia 7:31.)
WELCHE ZUKUNFT GIBT ES FÜR DIE TOTEN?
17 Hätten die Lebenden lediglich die Aussicht, einmal zu sterben und für immer in einem Zustand ohne Bewußtsein zu sein, so wäre der Tod wirklich ein Feind. Doch die Bibel zeigt, daß dem nicht so ist.
18 Die unmittelbare Zukunft eines Menschen nach dem Tod ist das Grab. Die Sprachen, in denen die Bibel geschrieben wurde, hatten ein bestimmtes Wort für die Stätte der Toten, das allgemeine Grab der Menschheit. Im Hebräischen nannte man es Scheol, im Griechischen Hades. Diese Wörter sind in einigen Bibeln mit „Grab“, „Abgrund“ oder „Hölle“ wiedergegeben worden. Ganz gleich, wie sie übersetzt worden sind, sie bezeichnen keine Stätte des Leidens, sondern das Grab der Toten, die ohne Bewußtsein sind. Wir lesen:
„Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit all deiner Kraft, denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [in der Hölle, Luther, 1545], dem Ort, wohin du gehst“ (Prediger 9:10).
Der Apostel Petrus erklärt, daß sogar Jesus nach seinem Tod ins Grab kam, in den Scheol, den Hades oder die Hölle (Apostelgeschichte 2:31; vergleiche Psalm 16:10).
19 Natürlich steht es nicht in der Macht des Toten, seinen Zustand zu ändern (Hiob 14:12). Heißt das, daß mit dem Tod — einem Zustand ohne Bewußtsein — alles vorbei ist? Für einige ja. Die Bibel lehrt, daß Personen, die Gott völlig verwirft, für immer tot bleiben werden (2. Thessalonicher 1:6-9).
20 In alter Zeit glaubten die Juden, daß Menschen, die sehr schlecht waren, nach dem Tod keine Zukunft mehr hätten. Solche Personen wurden von den Juden nicht bestattet. Statt dessen wurde ihr Leichnam in ein Tal außerhalb Jerusalems geworfen, wo Feuer zum Verbrennen von Müll unterhalten wurde. Dabei handelte es sich um das Tal Hinnom oder die Gehenna. Auf diesen Brauch spielte Jesus an, als er die Gehenna als ein Sinnbild für völlige Vernichtung ohne irgendwelche Zukunftsaussichten verwandte (Matthäus 5:29, 30). Zum Beispiel sagte er:
„Werdet nicht furchtsam vor denen, die den Leib töten, die Seele [oder die Aussicht, als Seele zu leben] aber nicht töten können; fürchtet aber vielmehr den [Gott], der sowohl Seele als Leib in der Gehenna vernichten kann“ (Matthäus 10:28).
Jesu Worte geben uns aber auch Grund zu der Hoffnung, daß viele Verstorbene in der Zukunft wieder leben und somit den Tod überwinden werden.
SIEG DURCH DIE AUFERSTEHUNG
21 Nachdem Jesus Christus einige Tage lang tot gewesen war, auferweckte ihn Gott zum Leben. Dies war eines der wichtigsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte. Jesus wurde ein lebendes Geistgeschöpf, genau wie er es gewesen war, bevor er zur Erde kam (1. Korinther 15:42 bis 45; 1. Petrus 3:18). Nach seiner Auferstehung erschien er Hunderten von Menschen (Apostelgeschichte 2:22-24; 1. Korinther 15:3-8). Diese Zeugen waren bereit, ihr Leben einzusetzen, um ihren Glauben an die Auferstehung Jesu zu beweisen. Die Auferstehung Jesu zeigt, daß der Tod kein unbesiegbarer Feind ist. Er kann besiegt werden! (1. Korinther 15:54-57).
22 Weitere Siege über den Tod sind ebenfalls möglich. Verstorbene können zu menschlichem Leben auf der Erde zurückkehren. Jehova, der nicht lügen kann, sichert uns in seinem Wort zu, daß „es eine Auferstehung sowohl der Gerechten [derer, die Gottes Willen kannten und taten] als auch der Ungerechten [derer, die nicht gerecht handelten] geben wird“ (Apostelgeschichte 24:15).
23 Wir können darauf vertrauen, daß Gott die Fähigkeit hat, Verstorbene zum Leben zurückzubringen. Menschen ist es möglich, das Bild, die Stimme und die Wesenszüge einer Person auf Film oder Videoband festzuhalten. Kann Gott nicht viel mehr tun? Sein Gedächtnis ist weit umfassender als ein Film oder ein Videoband. Er kann daher Personen, die er auferwecken möchte, vollständig wiedererschaffen (Psalm 147:4). Er hat dies bereits bewiesen. Die Bibel enthält eine Anzahl Berichte darüber, wie Gott durch seinen Sohn Menschen zum Leben zurückbrachte. Du kannst zwei dieser begeisternden Berichte in Johannes 11:5-44 und Lukas 7:11-17 lesen. Mit gutem Grund blickten Menschen, die Gott in der Vergangenheit anbeteten, der Zeit entgegen, in der er ihrer gedenken und sie auferwecken würde. Es wird so sein, als würden sie aus einem tiefen, traumlosen Schlaf aufgeweckt werden (Hiob 14:13-15).
24 Die Auferweckungen in alter Zeit müssen die Angehörigen und Freunde der Verstorbenen überglücklich gemacht haben. Doch durch diese Auferweckungen wurde der Tod nur zeitweise besiegt, denn die Auferstandenen starben schließlich wieder. Trotzdem wird uns dadurch eine begeisternde Vorschau vermittelt, da die Bibel auf eine künftige „bessere Auferstehung“ hinweist (Hebräer 11:35). Sie wird viel, viel besser sein, denn diejenigen, die dann zu irdischem Leben zurückkommen, werden nicht mehr sterben müssen. Das wird einen weit größeren Sieg über den Tod bedeuten (Johannes 11:25, 26).
25 Was die Bibel darüber sagt, wie Gott den Tod besiegen kann und wird, zeigt bestimmt, daß er an den Menschen liebevoll interessiert ist. Es sollte uns helfen, Jehovas Persönlichkeit zu verstehen, und bewirken, daß wir uns zu ihm hingezogen fühlen. Diese Wahrheiten helfen uns auch, ausgeglichen zu sein, denn sie bewahren uns vor einer krankhaften Todesfurcht, von der viele ergriffen werden. Wir können die herrliche Hoffnung haben, sogar unsere verstorbenen Angehörigen wiederzusehen, wenn durch die Auferstehung der Tod besiegt sein wird (1. Thessalonicher 4:13; Lukas 23:43).
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