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  • Wunden des Todes
    Erwachet! 1980 | 22. Juni
    • Wunden des Todes

      ER KONNTE es einfach nicht fassen. Jetzt lag da zwei Meter unter ihm der Leichnam seines älteren Bruders.

      „Warum mußte er nur sterben?“ schluchzte er. „Warum muß der Mensch überhaupt sterben? Wo ist er jetzt? Mein Bruder ... Joel, wo bist du?“

      Joel, nicht einmal 28 Jahre alt geworden, war das älteste von acht Kindern. Seine Eltern waren einfache Leute vom Land, die von ihrer Landwirtschaft lebten. Sie hatten große Opfer auf sich genommen, um seine Schulbildung zu finanzieren; als er zum Doktor der Medizin promovierte, erfüllte sie ein Gefühl des Stolzes. Sie dachten bei sich: „Jetzt wird er uns bei der Ausbildung der anderen Kinder helfen können. Wir werden es dann nicht mehr so schwer haben.“

      Doch nur fünf Monate nach seiner Ausbildung in der Universitätsklinik war er tot.

      All das und vieles mehr ging jetzt seinem jüngeren Bruder durch den Kopf. Mit Joel hatte er mehr als nur einen Bruder verloren. Er war ihm Ratgeber, Arbeitskollege und Freund gewesen. Nun lebte er nicht mehr. Es passierte an einem Sonntag, einem drückendheißen Tag. Joel erzählte seinen Freunden im Krankenhaus, daß er nach dem Mittagessen im Fluß baden gehen wollte, und er lud sie ein mitzukommen. Da sie jedoch keine Lust dazu hatten, ging er allein.

      Er kam nicht lebend wieder. Welchen Kummer es doch seinen Verwandten und Freunden bereitete, als man später seine Leiche brachte!

      Der jüngere Bruder konnte sich das Ganze nicht so recht erklären. Bei dem „christlichen“ Begräbnis hatte der Priester gesagt, Joel sei „zu etwas Höherem berufen“ worden. Die Dorfbewohner dagegen sagten, er kehre zu seinen Vorfahren zurück, um bei ihnen zu wohnen. Sie bereiteten sogar ein „zweites Begräbnis“ vor, um seinen Geist in die Geisterwelt der Vorfahren zu entlassen.

      Er fragte sich: „Ist mein Bruder denn jetzt wirklich am Leben? Nimmt er Anteil an meiner Trauer? Ist er glücklich? Wo ist er? Oder ist mit dem Tod alles aus?“

      Solche Gedanken haben die meisten Leute, wenn sie um einen verstorbenen Angehörigen trauern. Denke nur an all diejenigen, die einen Angehörigen durch einen tragischen Unfall, durch Krieg oder durch plötzliche Krankheit verloren haben. Denke an die Mutter, deren Kind stirbt; an die Familie, die ein Elternteil verliert.

      Hast du dir schon einmal darüber Gedanken gemacht, warum der Tod als „etwas Natürliches“ hingenommen wird? Hast du dich je gefragt, ob mit dem Tod alles aus ist? Kann der Tod besiegt werden?

  • Sie wollen den Tod besiegen
    Erwachet! 1980 | 22. Juni
    • Sie wollen den Tod besiegen

      DIE meisten Leute können sich nicht damit abfinden, daß der Tod die Endstation sein soll. Viele ziehen es vor, zu glauben, daß das bewußte Leben nach dem Tod fortdauert.

      Viele Wissenschaftler glauben das nicht. Deshalb suchen sie nach „wissenschaftlichen“ Methoden, das menschliche Leben zu verlängern. In der Bibel heißt es ja: „Die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt“ (Pred. 3:11).

      Wissenschaftliche Ziele

      Man unternimmt beträchtliche Anstrengungen, um das Wesen des Lebens und den Aufbau der lebenden Zelle zu erforschen. Experimente mit lebenden Zellen zeigen, daß sie unter günstigen Bedingungen ewig existieren könnten. Andere Forschungen haben gezeigt, daß die DNS in fast allen Zellen jeglichen Geschöpfes die Daten für die gesamte Beschaffenheit des betreffenden Individuums enthält.

      Auf dieser Grundlage experimentieren die Biologen mit Gentransplantationen. Manche Wissenschaftler glauben, daß man damit Erbschäden korrigieren, das Leben verlängern und den Menschen als solchen bedeutend verändern könnte.

      Es gibt noch andere Theorien, die einen Sieg über den Tod in Aussicht stellen. Wissenschaftler sprechen von Gehirntransplantationen, vom Scheintod und von Wiederbelebung. Manch einer erwägt, seine Leiche tiefgefrieren zu lassen, weil er hofft, daß er von Wissenschaftlern einmal wiederbelebt werden könnte.

      Bisherige Erfolge

      Den Theorien für die Verlängerung des menschlichen Lebens stehen auch greifbare medizinische Erfolge gegenüber. Durch bessere Hygiene beispielsweise konnte die allgemeine Lebenserwartung erhöht werden. Die Säuglingssterblichkeit ist zurückgegangen.

      Dank verbesserter Behandlungsmethoden können Krankheiten geheilt werden, die noch vor nicht allzu langer Zeit den sicheren Tod bedeuteten. Fortschritte in der medizinischen Technik haben in Verbindung mit einem besseren Verständnis des menschlichen Organismus chirurgische Leistungen ermöglicht, die noch vor 40 Jahren als unerreichbar galten.

      Auf diese Weise ist die Lebenserwartung von Millionen Menschen gestiegen. Doch das menschliche Leben wurde nicht verlängert. Selbst in Ländern mit einem hohen Lebensstandard beträgt die Lebenserwartung nicht mehr als 70 bis 80 Jahre. Vor über 3 000 Jahren sagte ein Bibelschreiber: „Vielleicht leben wir siebzig Jahre oder sogar achtzig — was haben wir davon? Mühe und Last!“ Das trifft heute noch zu (Ps. 90:10; Die Gute Nachricht).

      Traditionen in Verbindung mit Toten

      Der Mensch versucht auf verschiedene Weise, die harte Wirklichkeit des Todes zu mildern. Manche glauben an eine Unsterblichkeit der menschlichen Seele, an ein Weiterleben in einer Geisterwelt oder im Himmel.

      Diese Ansichten werden von den meisten Religionen vertreten. In den Kirchen der Christenheit gilt die Lehre von einem Weiterleben der Seele in einem geistigen Bereich als zentrale Glaubenslehre. Während diese Auffassung in einigen Industrienationen an Boden verliert, ist sie in Mittel- und Südamerika, in Afrika und im Orient sehr stark vertreten.

      Brasilien beispielsweise ist ein römisch-katholisches Land, und die Bevölkerung teilt im allgemeinen die katholischen Auffassungen über das Leben nach dem Tod, über den Himmel, über das Fegefeuer und über die Hölle. Allerdings machen dort auch afrikanische Religionen und europäischer Spiritismus ihren Einfluß geltend. Bildliche Darstellungen in Kirchengebäuden werden als „Heilige“ identifiziert, die angeblich in einer Geisterwelt weiterleben. Man sagt auch, daß die Medien der Wodu-Bewegung von den Geistern afrikanischer Götter oder Vorfahren besessen seien. Und in ganz Afrika gibt es Fetische, Bildnisse und Zaubermittel, die mit den Geistern von Verstorbenen in Verbindung gebracht werden.

      Der Preis, den sie zahlen

      Es ist bemerkenswert, daß all diese Bemühungen, den Tod durch das Einhalten von Traditionen zu besiegen, einen Preis erfordern. Manchmal ist es Geld. In anderen Fällen ist es Furcht.

      In der Christenheit beispielsweise ist die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele mit der Furcht vor einem Höllenfeuer verbunden. Wer an das Fegefeuer glaubt, wird darüber belehrt, daß Gebete dargebracht werden müssen, um die Seele des verstorbenen Angehörigen zu befreien. Möchte man solche Dienste in Anspruch nehmen, wird natürlich eine Bezahlung erwartet.

      Wenn in Nordtransvaal (Afrika) jemand stirbt, gehen die Hinterbliebenen zu einem Medizinmann. Auch er erwartet Geld. Der Medizinmann wird als ein Vermittler zwischen den Lebenden und den Toten betrachtet. Der Verstorbene, so glaubt man, ist in das Land der Götter gegangen, und er wird mit einer Ehre überhäuft, die ihm vor seinem Tod nie zuteil wurde. Man hat große Furcht vor ihm, da man glaubt, daß er die Macht hat, den Lebenden zu schaden. Daher versucht man am Tage seines Begräbnisses, ihn durch ein besonderes Fest zu beschwichtigen.

      Die Zulu in Südafrika glauben, daß die Toten die Lebenden beschützen und ihnen helfen können. Um sich ihre Gunst zu erhalten, bringt man ihnen regelmäßig Opfer dar.

      Früher hatten in einigen Teilen Afrikas solche Ansichten zur Folge, daß sogar Menschen geopfert wurden. Wenn ein König oder Häuptling starb, wurden mit ihm einige seiner Diener beerdigt, die ihm im Geisterreich dienen sollten. In Ghana werden aus ähnlichen Gründen heute noch manche Tote mit Geld, Kleidung und anderen Gegenständen beerdigt.

      In der katholischen Kapelle St. Joseph in Montreal (Kanada) kaufen die Gläubigen lange Kerzen, um sie anzuzünden. Sie glauben, das sei eine Hilfe für die Seelen im Fegefeuer.

      Ja, für ihre Bemühungen, den Tod zu besiegen, bezahlen sie einen Preis — aber ist das notwendig? Um eine wirklich befriedigende Antwort zu erhalten, muß man wissen, was gemäß der Bibel der Tod eigentlich ist.

      [Bild auf Seite 6]

      Die DNS-Spirale

  • Was ist der Tod?
    Erwachet! 1980 | 22. Juni
    • Was ist der Tod?

      „ES GIBT eine Zufälligkeit hinsichtlich der Menschensöhne und eine Zufälligkeit hinsichtlich des Tieres, und dieselbe Zufälligkeit trifft sie. Wie der eine stirbt, so stirbt der andere“ (Pred. 3:19).

      Die Endgültigkeit des Todes zu akzeptieren ist im Falle eines Tieres leichter als bei einem Menschen. Demzufolge glauben viele, daß der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt und aus diesem Grund über dem Tier steht.

      Was die Seele ist

      Doch die Bibel macht zwischen Mensch und Tier als „Seele“ keinen Unterschied. Das hebräische und das griechische Wort — in vielen Bibelübersetzungen mit „Seele“ und in anderen mit „Wesen“ wiedergegeben — werden sowohl auf den Menschen als auch auf das Tier angewandt. Lies bitte selbst nach, wie diese Wörter in 4. Mose 31:28, 1. Mose 1:20-24 und in Offenbarung 16:3 übersetzt sind.

      Die „Seele“ ist also keineswegs ein Geist innerhalb des Körpers von Geschöpfen — seien es Menschen oder Tiere, sie stellt das gesamte Geschöpf dar. Sie umfaßt den Körper und den Geist des Lebens (Pred. 3:21; 12:7).

      Das wird auch bei der Beschreibung der Erschaffung des Menschen angedeutet: „Jehova Gott ging daran, den Menschen aus Staub vom Erdboden zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu blasen, und der Mensch wurde eine lebende Seele“ (1. Mose 2:7; Einheitsübersetzung: „Wesen“). Die „Seele“ wurde also nicht in den menschlichen Körper eingepflanzt. Der Mensch wurde eine „Seele“, als sein Körper durch den Odem des Lebens belebt wurde. Der Mensch hat nicht eine Seele. Er ist eine Seele. Auch Tiere sind Seelen.

      Wie beim Tier, so besteht auch beim Menschen der Körper aus Milliarden von lebenden Zellen. Sie alle werden durch den „Geist des Lebens“ am Leben erhalten. Auf diesen „Geist“ oder diese „Lebenskraft“ bezieht sich die Bibel, wenn sie davon spricht, daß Mensch und Tier „nur e i n e n Geist“ haben (Pred. 3:19-21). Dieser Geist des Lebens wird im Körper durch die Atmung aufrechterhalten, und durch die Atmung wird der gesamte Organismus belebt.

      Wenn die Atmung aufhört und bei Körperzellen der Stoffwechsel aussetzt, dann sterben sie ab. So verhält es sich beispielsweise, wenn ein Eidechsenschwanz oder eine menschliche Hand vom Körper abgetrennt wird.

      Die Menschenseele und die Tierseele haben also dieselbe Lebenskraft von Gott. Aber diese Lebenskraft hat weder eine Persönlichkeit, noch überdauert sie den Tod.

      Der Mensch hat eine andere Bestimmung

      Bedeutet das, daß kein Unterschied besteht zwischen Gottes Vorsatz für den Menschen und den für das Tier? Keineswegs, denn es gibt eine Anzahl wesentlicher Unterschiede.

      Zum einen hat der Mensch ein Gehirn, das ihn zu Denkvorgängen befähigt, die denen des Tieres weit überlegen sind, und zum anderen eine Verstandeskraft in Verbindung mit einem überlegenen Gedächtnis und dem Begriff der Zeit. Der Mensch wird nicht wie das Tier größtenteils durch den Instinkt gelenkt, sondern er hat einen freien Willen. Außerdem wurde der Mensch im Bilde Gottes erschaffen, so daß er — anders als das Tier — in einem gewissen Maße Gottes Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht besitzt.

      Es besteht noch ein anderer großer Unterschied: Der Mensch wurde nicht geschaffen, um zu sterben. Im Gegenteil, Gott erschuf den Menschen mit der Möglichkeit, ewig zu leben. Der Bericht in den ersten beiden Kapiteln des 1. Buches Mose zeigt, daß Gott den Mann und die Frau vollkommen erschuf. Sie sollten auch vollkommene Kinder hervorbringen. Auch sollten sie den Garten Eden bis an die Enden der Erde ausdehnen und für immer darin leben (1. Mose 2:8-25).

      Die Tiere dagegen waren in keiner Weise dazu bestimmt, ewig zu leben. Bereits bevor der Mensch erschaffen wurde, existierten die Tiere und waren dem Tod unterworfen; das sind sie auch heute noch. Vor der Flut in den Tagen Noahs wurden sie zu Bekleidungs- und Opferzwecken getötet (1. Mose 3:21; 4:4). Nach der Flut erlaubte Gott dem Menschen, sie auch zu Nahrungszwecken zu töten (1. Mose 9:3). Somit ist von jeher ihre Lebensspanne begrenzt und der Tod ihr endgültiges und unausweichliches Ende (2. Petr. 2:12).

      Zugegeben, Gott erschuf den Menschen wie das Tier vom Staub des Erdbodens, doch bestimmte er den Menschen dazu, auf unbegrenzte — ewige — Zeiten unter gerechten Verhältnissen zu leben.

      Warum der Mensch stirbt

      Wenn dem so ist, warum stirbt dann der Mensch? Weil das ewige Leben vom Gehorsam gegenüber den Gesetzen des Schöpfers abhängt. Hätten unsere Ureltern Adam und Eva diesen Gesetzen gehorcht, hätte dies für sie ewiges Leben bedeutet. Ungehorsam bedeutete den Tod: ‘Du wirst bestimmt sterben’ hatte Gott gesagt (1. Mose 2:17). Durch Ungehorsam wurde die Verbindung zum Erhalter des Lebens unterbrochen, denn Gott ist „der Quell des Lebens“ (Ps. 36:9). Hätten Adam und Eva Gott gehorcht, wären sie nicht gestorben.

      Leider mißbrauchten unsere Ureltern ihren freien Willen und entschieden sich für ein Leben der Unabhängigkeit von Gott. Das gab dem Geist und dem Leben des Menschen eine Richtung, die dem Willen Gottes zuwiderlief. Nun hatte der Mensch durch Rebellion die Vollkommenheit verloren. Nachdem die enorme Lebenskraft, die Gott ihm gegeben hatte, zur Neige ging, alterte er und starb schließlich, kehrte also ‘zum Staub zurück’ (1. Mose 3:1, 19). Da er nun so etwas wie ein schadhaftes „Muster“ geworden war, gab er das Erbe der Unvollkommenheit und des Todes an seine gesamte Nachkommenschaft weiter (Röm. 5:12).

      Wie der Mensch stirbt

      Der Tod ist also das Gegenteil von dem, was bei der Erschaffung des Menschen vor sich ging. Die Atmung hört auf. Der Geist des Lebens oder die Lebenskraft erlischt. Das Gehirn hört auf zu arbeiten, und die Gedanken vergehen. „Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ (Ps. 146:4; Hes. 18:4).

      Das stimmt mit dem überein, was die Wissenschaft über den Sterbevorgang sagt. Wenn das Herz aufhört zu schlagen, kann das Blut nicht mehr die Nährstoffe und den Sauerstoff zu den Körperzellen transportieren. Doch die Zellen sterben nicht sofort ab. Deshalb ist es möglich, jemand, der nicht mehr atmet und dessen Herz nicht mehr schlägt, wiederzubeleben. Der völlige Tod tritt erst ein, wenn die Lebenskraft oder der Geist des Lebens aus den Körperzellen gewichen ist (Ps. 104:29).

      Der Tod ist ein Zustand völliger Untätigkeit. Die Toten „sind sich nicht des geringsten bewußt, ... denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [im Grab]“. Das bedeutet, daß man einem Toten durch religiöse oder spiritistische Bräuche oder durch wissenschaftliche Methoden nicht helfen kann (Pred. 9:5, 6, 10).

      Geisterkundgebungen

      Doch wie steht es mit den Geisterkundgebungen, die mit manchen Toten in Verbindung stehen? Die Bibel zeigt, daß es schon vor der Erschaffung des materiellen Universums Geistgeschöpfe gab. Einige dieser Engel, einschließlich Satan, rebellierten gegen Gott. Sie sind es auch, die sich für die Toten ausgeben, und das tun sie, um Satans erste Lüge zu stützen, nämlich daß der Mensch „bestimmt nicht sterben“ würde, wenn er gegen Gott rebellieren würde (1. Mose 3:4; Joh. 8:44; Jud. 6).

      Totenbefragungen, Bestattungszeremonien zur Beschwichtigung oder Huldigung der Toten, Gebete für die Toten und alle spiritistischen Praktiken beruhen somit auf einer Täuschung, einer Lüge. Die finanziellen Opfer für solche Dienste bringen weder Gottes Gunst ein, noch haben sie Einfluß auf die Toten. Sie kommen vielmehr den Dämonen zustatten. Aus diesem Grund verbietet Gott, sich an solchen Bräuchen zu beteiligen (5. Mose 18:10-12; Jes. 8:19).

      Das Verstehen und Befolgen der Wahrheit über den Tod macht einen von Furcht und unnützen Praktiken frei. Es versetzt einen in die Lage, Gottes Vorsatz, den Tod wirklich zu besiegen, zu schätzen und Nutzen daraus zu ziehen.

      [Bild auf Seite 9]

      Deine Seele — das bist du

  • Mit dem Tod ist nicht alles aus
    Erwachet! 1980 | 22. Juni
    • Mit dem Tod ist nicht alles aus

      WISSENSCHAFTLER können weder menschliches Leben hervorbringen, noch können sie Tote zum Leben erwecken. Doch der Schöpfer des Menschen kann das. Er hat völligen Einblick in das menschliche Leben und seine Funktionen. Er kann Vorgänge bewirken, die die Biologen nicht einmal verstehen, geschweige denn nachvollziehen können.

      Da Gott den Menschen geschaffen hat, weiß er auch, wie er ihn ewig am Leben erhalten oder wiedererschaffen kann, wenn er gestorben ist. Gott hat bereits sehr viel Zeit eingeräumt, damit alle erkennen, wozu die Mißachtung seiner Gesetze führt; deshalb rückt seine bestimmte Zeit, die Angelegenheiten auf unserer Erde in Ordnung zu bringen, schnell näher. Das schließt ein, daß er die Toten aus den Gräbern auferwecken und die Menschheit zu ewigem Leben auf der Erde führen wird.

      Nein, mit dem Tod ist nicht alles aus. Es ist Gottes Vorsatz, erdenweit die paradiesischen Verhältnisse zu schaffen, die einmal im Garten Eden bestanden, und der Menschheit die eingebüßte Vollkommenheit wiederzugeben. Das wird es den Menschen ermöglichen, für immer auf einer Erde zu leben, die in ein wunderbares Paradies umgestaltet sein wird. Deshalb konnte Jesus zu einem Mann, der kurz vor dem Tod stand, sagen: „Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Aus diesem Grund konnte auch der Psalmist schreiben: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen“ (Luk. 23:43; Ps. 37:29).

      Doch damit das Leben in Gottes neuer Ordnung lebenswert ist, braucht der Mensch mehr als ewiges Leben. Es ist mehr erforderlich als eine Auferstehung der Toten. Was denn noch? Das gegenwärtige gottlose, ungerechte, gewalttätige System der Dinge muß beseitigt werden. Es muß eine gerechte Regierung über die ganze Menschheit eingesetzt werden.

      Eine vollkommene Regierung

      Als Jesus seine Nachfolger beten lehrte, verband er die Verwirklichung von Gottes Willen auf der Erde mit dem Kommen von Gottes himmlischem Königreich (Matth. 6:9, 10). Dieses himmlische Königreich ist eine Regierung, die Gott als Mittel gebraucht, um die Wiederherstellung des Paradieses zu überwalten.

      Passenderweise ist Jesus zum König dieser himmlischen Regierung ernannt worden. Er ist der Christus, der als Retter angekündigt wurde, ein Prophet, der größer ist als Moses, und ein König, der ein ewigwährendes Königreich ererbt (5. Mose 18:15; Jes. 9:6, 7; Luk. 1:30-33; Joh. 4:42).

      Als erstes wird das Königreich unter Christus das gegenwärtige unbefriedigende System der Dinge völlig auslöschen. Es wird alle Regierungen, Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme, die schon seit langem ihre Mißherrschaft über die Menschheit ausüben, vernichten (Dan. 2:44). Doch gemäß einer biblischen Prophezeiung wird es eine „große Volksmenge“ von Überlebenden geben. Sie werden in Gottes neue Ordnung hinüberleben und auf einer von Schlechtigkeit befreiten Erde neu anfangen — mit der Aussicht auf endloses Leben (Offb. 7:9, 10, 14).

      Eine Auferstehung von den Toten

      Ewiges Leben steht nicht nur denjenigen in Aussicht, die das Ende des gegenwärtigen Systems überleben, sondern auch den Toten. Jesus sagte dazu: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden.“ Und der Apostel Paulus sagte, „daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird“ (Joh. 5:28, 29; Apg. 24:15).

      Es wird eine Neuerschaffung — eine Wiedererschaffung — der Verstorbenen sein. Sie werden mit der Persönlichkeit aus dem Grab zurückkehren, die sie vor dem Tod hatten, einschließlich ihres Erinnerungsvermögens und ihrer geistigen Fähigkeiten. Da ihr ursprünglicher Körper bereits zu Staub geworden ist, wird Gott einen Körper schaffen, dessen Zellen das DNS-Muster und dessen Gehirn das Leistungsvermögen haben wird, über das die Person vor ihrem Tod verfügte. Als Jesus auf der Erde war, stellte er diese von Gott erhaltene Macht unter Beweis, indem er Lazarus und den Sohn der Witwe von Nain und die Tochter eines Synagogenvorstehers von den Toten auferweckte (Joh. 11:38-44; Luk. 7:11-17; 8:49-56).

      So wie Jesus damals auch Kranke heilte, wird er die erlöste Menschheit von den Folgen der Sünde heilen und die Vollkommenheit von Geist und Körper wiederherstellen. „Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht.“ Nie mehr wird der ererbte Tod ein Opfer fordern (1. Kor. 15:26; Offb. 21:1, 3, 4).

      Nichts wird dann den Frieden und die Eintracht auf der Erde trüben. Die erlöste Menschheit wird das Paradies bis an die Enden der Erde ausdehnen. Sie wird die Früchte ihrer freudevollen Arbeit für immer genießen, denn die Erde wird Ertrag bringen im Überfluß. Jeder wird mit guten Dingen versorgt sein, da Jehova ‘seine Hand öffnen und das Begehren alles Lebenden sättigen’ wird (Ps. 145:15, 16). Selbst die Tiere werden sich der liebevollen Aufsicht des Menschen unterwerfen, so wie es im Garten Eden der Fall war (1. Mose 1:28).

      Was solltest du tun?

      Möchtest du diese Segnungen im wiederhergestellten Paradies auf der Erde genießen? Dann mußt du über den Schöpfer, der sich diese Dinge zum Vorsatz gemacht hat, genaue Erkenntnis aufnehmen. Diesen Rat hat Jesus gegeben (Joh. 17:3). Folge glaubensvoll und gehorsam der Leitung des großen Lehrers, Jesus Christus (Joh. 3:36). Viele Menschen in allen Teilen der Welt tun das und ziehen jetzt schon großen Nutzen daraus.

      Als beispielsweise eine in Südafrika lebende Asiatin ihren Mann verlor, beschloß sie, sich durch Hungern das Leben zu nehmen, um wieder bei ihrem Mann sein zu können. Als sie von Zeugen Jehovas besucht wurde, die ihr an Hand von Gottes Wort unentgeltlich die Wahrheit über die Toten zeigten, lernte sie verstehen, daß ihre Trauer zwar natürlich war, aber daß sie sie überwinden und auf eine wirklich glückliche Zukunft hinarbeiten könnte. Ihre gesamte Zukunftsaussicht änderte sich. Jetzt lehrt sie sogar anderen die Wahrheit über die Toten.

      Nein, mit dem Tod hört nicht alles auf. Jehova verheißt eine wunderbare Hoffnung auf eine Auferstehung mit der Aussicht auf endloses Leben in einem wiederhergestellten Paradies. Dann wird unbegrenzt viel Zeit zur Verfügung stehen, erstrebenswerten Betätigungen nachzugehen. Wie schön wird es sein, die Erde und die wunderbare Schöpfung auf ihr wirklich kennenzulernen und sich mit dem unendlichen Universum, den Planeten, Sternen und Galaxien zu befassen!

      Darüber hinaus wird es die tiefe Befriedigung mit sich bringen, unseren großen Schöpfer, Jehova, wirklich kennenzulernen und sich eines immerwährenden, glücklichen Verhältnisses zu ihm zu erfreuen, „denn die Erde wird gewißlich erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (Jes. 11:9).

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