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  • Rückkehr aus dem Tod?
    Erwachet! 1979 | 22. Oktober
    • Rückkehr aus dem Tod?

      KANN ein Toter zum Leben zurückgebracht werden? Pressemeldungen aus aller Welt berichten von solchen Erlebnissen. Am 20. Februar 1976 trug die Zeitung Toronto Star die erstaunliche Schlagzeile:

      „105 Minuten ‚tot‘ — Junge von Ärzten wiederbelebt“

      Die kanadische Zeitung erläuterte:

      „Ein 16jähriger Junge, der vor drei Wochen für 105 Minuten ,tot‘ war, kann es jetzt kaum erwarten, wieder zur Schule zu gehen.

      Edward Milligan brach bei einem Schneeschuhausflug seiner Schule zusammen und hatte mindestens 105 Minuten lang keinen Herzschlag, keinen Puls und atmete auch nicht. ...

      Dr. Arnold Tweed, ein Spezialist am ... [allgemeinen Krankenhaus von Selkirk], sagte, dies sei seines Wissens die längste Zeit, in der der Herzschlag eines Patienten ausgesetzt und ein Patient ohne offenkundigen Gehirnschaden das Bewußtsein wiedererlangt habe.“

      Nicht einmal ein Jahr später, am 20. Januar 1977, berichtete die New York Post von einem noch erstaunlicheren Vorfall. Die Schlagzeile lautete:

      „Längster Tod: nach 4 Stunden wiederbelebt“

      Der Bericht handelte von einer 20jährigen Chippewa-Indianerin, Jean Jawbone, die man bewußtlos in einer Schneeverwehung fand. Sie hatte dort fast zwei Stunden lang bei einer Temperatur von -36 °C gelegen. Ihr Herz stand still, und ihre Körpertemperatur betrug nur 24 °C, 13 ° unter der normalen Temperatur. Die Zeitung berichtete:

      „Die Ärzte wandten ununterbrochene Herzmassage an; zwei Stunden drückten sie das Brustbein und kneteten das Herz, bis die ersten Lebenszeichen wiederkehrten.

      Ein Schlauch wurde in die Luftröhre eingeführt, um die Frau zu beatmen.

      Schließlich wandten sie eine seltene Technik an, die als Peritonealdialyse bekannt ist — sie injizierten eine warme Lösung in die Bauchhöhle.

      Als die Temperatur der Frau genügend gestiegen war, wurde ein Defibrillator angewandt, um ihrem Herzen einen Stromstoß zu versetzen, wodurch der regelmäßige Herzschlag wiederhergestellt wurde.

      Sie kam wieder zu Bewußtsein, konnte sprechen und ,verhielt sich wie jemand, der aus der Narkose erwacht‘, sagte [Dr. Brian] Pickering.

      Gestern äußerte Miss Jawbone den Wunsch, wieder nach Hause zu gehen.“

      Das sind gewiß bemerkenswerte Genesungen. Durch die Einführung moderner medizinischer Techniken kommen solche Wiederbelebungen immer häufiger vor. Doch sie können zu interessanten Fragen Anlaß geben, wie dies am 1. Oktober 1978 aus einer Schlagzeile der Zeitung San Diego Union hervorging:

      „Rechtsfall wirft in Texas Problem ‚Tod‘ auf“

      Die Zeitung erklärte:

      „Roger Raglands aufregende Rückkehr zum Leben, nachdem er 12 Stunden anscheinend klinisch tot war, hat in Texas erneut die Debatte darüber aufgebracht, wie der Tod wirklich zu definieren ist. ...

      ,Es waren alle neurologischen Anzeichen des Gehirntodes vorhanden‘, sagte Dr. James Lindley, der den Jugendlichen im Notoperationsraum des Brackenridge-Krankenhauses untersucht hatte.

      Die Ärzte hatten die Erlaubnis der Angehörigen erhalten, seine Nieren für eine Transplantation zu benutzen, und schlossen ihn an ein Beatmungsgerät an, um den Blutkreislauf und den Sauerstofftransport in den Körpergeweben aufrechtzuerhalten. Die Familie hatte bereits ein Bestattungsinstitut informiert.

      In der Nacht nach dem Unfall jedoch stellte der Neurochirurg Bryon Neely Bewegungen in Raglands Beinen fest und entdeckte dann Gehirntätigkeit. ...

      Texas hat bis jetzt keine gesetzliche Definition des Todes. Ein solcher Gesetzentwurf könnte der gesetzgebenden Körperschaft vorgelegt werden, wenn sie im Januar zusammenkommt.“

      Sind diese Personen tatsächlich aus dem Tod zurückgekehrt? Können sie den Lebenden einen Einblick in den Zustand der Verstorbenen vermitteln? Was ist der Tod wirklich?

  • Was ist der Tod?
    Erwachet! 1979 | 22. Oktober
    • Was ist der Tod?

      LANGE Zeit wurde der Tod von vielen einfach als der Übergang von einer Form des Lebens in eine andere angesehen. Gemäß dieser Ansicht wird die Seele beim Tod vom Körper befreit und lebt woanders weiter. Geschieht das jedoch wirklich?

      Bevor wir diese Frage behandeln, wollen wir zunächst einiges untersuchen, was man über den Tod gelernt hat. Der Tod tritt nicht auf einmal ein; es handelt sich dabei um einen Vorgang, bei dem man zwei verschiedene Stadien unterscheidet.

      Der klinische Tod

      „Unter klin[ischem] T[od] versteht man den Status in einer Zeitspanne von etwa drei Minuten nach einem Herz- und Atemstillstand“, erklärt Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Es gibt Tausende von Personen, die einmal klinisch tot waren, aber jetzt lebendig und gesund sind. Durch Ertrinken, einen Herzanfall oder einen elektrischen Schlag hatten Herz und Lunge aufgehört zu arbeiten. Doch jemand, der zufällig anwesend war, konnte einen Sterbenden wiederbeleben. Wie?

      Durch eine erfolgreiche Anwendung der Herz-Lungen-Wiederbelebunga. Wenn Herzschlag und Atmung länger als vier bis sechs Minuten aussetzen, ist es gewöhnlich zu spät, jemandem zu einem sinnvollen Leben zurückzuverhelfen. Das Gehirn ist dann bereits geschädigt, weil die Sauerstoffzufuhr zu lange unterbrochen war. Wie ist es denn möglich, magst du fragen, daß sich Menschen, die stundenlang klinisch tot waren, manchmal wieder völlig erholen?

      Dafür ist das plötzliche Absinken ihrer Körpertemperatur zum Zeitpunkt ihres „Todes“ verantwortlich. Dr. Brian Pickering, der (die im vorigen Artikel erwähnte) Jean Jawbone wiederbelebte, erklärt: „Sie hat viel Glück gehabt. Bei der extremen Kälte ist das Gehirn eingefroren, und dadurch wurden Schädigungen verhindert.“ Auch Personen, die in eiskaltem Wasser „ertrunken“ waren, sind erfolgreich wiederbelebt worden, nachdem sie ziemlich lange „tot“ waren.

      Einblick in den Tod?

      Heute erfreuen sich buchstäblich Tausende, die einmal klinisch tot waren, guter Gesundheit. Haben sie durch ihr Erlebnis einen Einblick in den Tod erhalten? Können sie sich an etwas erinnern?

      Viele sagen, daß sie sich tatsächlich an etwas erinnern können. Ärzte haben eine ganze Anzahl solcher Personen interviewt, und in letzter Zeit sind mehrere Bücher erschienen, die sich auf die Berichte stützen, die sie erzählt haben. Zeitungen haben die Feststellungen unter aufsehenerregenden Schlagzeilen veröffentlicht. Im Toronto Star vom 6. Januar 1979 lautete zum Beispiel eine Schlagzeile:

      „Es gibt ein Leben nach dem Tod, und es kann die Hölle sein, sagt Arzt

      Buch berichtet über Erlebnisse von Personen, die ‚gestorben‘ waren“

      The National Observer trug die Schlagzeile:

      „Aus dem Tod zurückgekehrt?

      Ein paar, die dort waren, sagen, sie hätten Zeichen für ein Jenseits gefunden“

      Ähnlich konnte man in der Atlanta Constitution lesen:

      „Leben nach dem Tod

      Personen, die ,klinisch‘ tot waren, beschreiben, wie die Seele den Körper verläßt“

      Viele dieser Berichte sind faszinierend und verblüffend. Herzspezialist Dr. Maurice Rawlings vom diagnostischen Krankenhaus in Chattanooga (Tennessee) hat Hunderte von Patienten wiederbelebt. Wie er berichtet, beschreiben manche Patienten eindrucksvolle Erlebnisse nach ihrer Wiederbelebung. Fast alle erzählen von angenehmen, schönen Dingen. Doch nicht alle. In einem Fall brach ein 48jähriger Briefträger „tot“ zusammen, während er gerade auf einem Heimtrainer trainierte. Rawlings reanimierte ihn immer aufs neue und erzählte später:

      „Jedesmal, wenn Herztätigkeit und Atmung wieder einsetzten, schrie der Patient: ,Ich bin in der Hölle!‘ Er war voller Angst und flehte mich an, ihm zu helfen. ...

      Sein Gesicht war grotesk verzerrt und verriet reines Entsetzen. Seine Pupillen waren geweitet, und er schwitzte und zitterte — er sah aus, als sträubten sich ihm die Haare.

      Er sagte: ,Verstehen Sie nicht? Ich bin in der Hölle. Jedesmal, wenn Sie aufhören, meine Brust zu massieren, kehre ich in die Hölle zurück. Lassen Sie mich nicht wieder in die Hölle fahren!‘“

      Erlebnisse wie dieses haben Dr. Rawlings davon überzeugt, daß es ein Leben nach dem Tod gibt. Und eine Anzahl anderer Ärzte und Forscher sind aufgrund von Berichten, die ihnen „Tote“ erzählten, zu dem gleichen Schluß gekommen. In der New York Post war daher die Schlagzeile zu lesen:

      „Wissenschaftler beginnen, an das Leben nach dem Tod zu glauben“

      Weshalb die Berichte geglaubt werden

      Die Berichte, die wiederbelebte Patienten manchmal erzählen, sind tatsächlich bemerkenswert und verblüffend. Dr. Elisabeth Kübler-Ross, eine der Haupterforscherinnen der sogenannten Nach-Tod-Erfahrungen, erzählt von einem 12jährigen Mädchen, das „auf dem Weg in das jenseitige Leben“ einen älteren Bruder traf, den es in Einzelheiten beschrieb. Wie die Ärztin jedoch erklärte, war der Bruder drei Monate vor der Geburt des Mädchens gestorben, und die Eltern hatten ihr nie etwas von diesem Bruder erzählt.

      Dr. Raymond A. Moody, der ebenfalls viele solche Patienten interviewt hat, erzählt, daß ein Mädchen, während es im Sterben lag, seinen Körper verließ und sich in ein anderes Zimmer im Krankenhaus begab, wo seine Schwester saß. Es sah sie weinen und hörte sie sagen: „O Margret, bitte nicht sterben, nicht sterben bitte!“ Die Schwester war sprachlos, als Margret ihr später genau sagen konnte, wo sie während dieser Zeit gesessen und was sie gesagt hatteb.

      „Sind solche Erlebnisse kein Beweis dafür, daß beim Tode etwas den Körper verläßt, um anderswo weiterzuleben?“ werden einige fragen. Dr. Moody behauptet: „Diese Personen konnten nicht auf normale Weise raten, was in dem Raum vor sich ging, während sie ,tot‘ waren.“ Er sagt: „Wenn Herr Müller Ihnen erzählt, sein Geist habe an der Decke geschwebt, und dann beschreibt, wer alles im Raum war und was dort geschah, dann bleibt einem anscheinend nichts anderes übrig, als ihm zu glauben.“

      Gibt es aber wirklich keine andere Erklärung dafür? Ist es korrekt, zu sagen, diese wiederbelebten Personen seien wirklich tot gewesen? Bedeutet das Aussetzen der Atmung und des Herzschlags, daß der tatsächliche Tod unmittelbar darauf folgt?

      Der biologische Tod

      Nein, das ist nicht der Fall. Wie bereits erwähnt, tritt der Tod nicht plötzlich ein. In Meyers Enzyklopädischem Lexikon wird erklärt, innerhalb von etwa drei Minuten nach Eintritt des klinischen Todes sei „im Prinzip eine Wiederbelebung v. a. durch Herzmassage und künstl. Beatmung noch möglich“. Doch was geschieht, wenn der lebenswichtige Sauerstoff nicht schnell genug geliefert wird?

      In dem erwähnten Nachschlagewerk heißt es weiter: „Das Absterben einzelner lebenswichtiger Organe ... kann den Untergang anderer Organe und des gesamten Organismus nach sich ziehen (z. B. Hirn-T. als zentraler T.) ... Ohne Reanimation geht der klin. T. in den biolog. T. (endgültiger, allgemeiner T.) über, mit irreversiblem Untergang aller Organe und Gewebe.“

      Somit waren die Personen, die wiederbelebt wurden, nicht wirklich tot. Sie hatten nicht den endgültigen oder biologischen Tod erlitten. Ihr Herzschlag und ihre Atmung hatten lediglich vorübergehend ausgesetzt.

      Wie kommt es denn, daß so viele Personen, die wiederbelebt wurden, von erstaunlichen Erfahrungen berichten? Ist es möglich, daß sie im Zustand des klinischen Todes eine Vorschau dessen erhalten konnten, was sie in einem zukünftigen Leben erwartet? Ist der Tod die Schwelle zu einem Leben im Jenseits?

      [Fußnoten]

      a Siehe Erwachet! vom 8. Mai 1979, S. 8, 9, wo diese kombinierte Wiederbelebung behandelt wird.

      b Leben nach dem Tod, 1977, S. 107.

  • Der Tod — die Schwelle zum Jenseits?
    Erwachet! 1979 | 22. Oktober
    • Der Tod — die Schwelle zum Jenseits?

      BESTIMMT hat jeder den Wunsch, sich über die gegenwärtige Existenz hinaus eines glücklichen Lebens zu erfreuen. Das jetzige Leben ist allzu kurz und voller Sorgen. Ein Student der Universität von Virginia faßte die allgemeine Ansicht der Menschen zusammen, als er sagte:

      „Für den durchschnittlichen arbeitenden Menschen ist es sehr schwer, durch das Leben zu gehen und alles auf sich zu nehmen, was es mit sich bringt, und sich dann zu fragen: ‚Und das soll alles gewesen sein?‘ Die allgemeine Auffassung ist, daß es noch etwas mehr als das geben muß.“

      Es ist ganz natürlich, daß Menschen so denken. Warum? Weil Gott den Menschen schuf, um ewig zu leben, nicht nur 70 oder 80 Jahre. So spricht die Bibel von der „Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügen kann, ... verheißen hat“ (Tit. 1:2).

      Doch wie wird diese Hoffnung in Erfüllung gehen? Durch eine unsterbliche Seele? Viele sind dieser Ansicht.

      Widersprüchliche Berichte

      Der Glaube an eine unsterbliche Seele ist praktisch weltweit verbreitet. In der Zeitschrift Presbyterian Life vom 1. Mai 1970 wurde die allgemeine Vorstellung beschrieben: „In jedem von uns ist eine göttliche Seele, gefangen in unserem Leib. Wenn wir beim Tod unseren Körper abstoßen, kehrt unsere Seele in ihre eigentliche Wohnung im Himmel zurück.“

      Die Berichte vieler, die wiederbelebt wurden, scheinen diese Vorstellung zu bestätigen. Typisch ist, was eine Frau über das erzählte, was ihr widerfuhr, als sie anscheinend tot war:

      „Nach dem Aufwärtsschweben ging es durch einen dunklen Tunnel, und dahinter kam ich in eine strahlende Helle. Kurz darauf war ich mit meinen Großeltern und meinem Vater und meinem Bruder zusammen, die gestorben sind. Ringsumher lag alles in strahlendstem Licht. Und es war ein herrlicher Ort. Die Farben, leuchtende Farben, waren nicht wie hier auf der Erde, sondern ganz unbeschreiblich schön. Da waren Menschen, glückliche Menschen“ („Das Beste“, Sept. 1977, S. 79).

      Die meisten wiederbelebten Personen erzählen allerdings nichts von einem Leben im Jenseits. Dr. George E. Burch, ein bekannter Herzspezialist am medizinischen Zentrum von Tulane, erklärt: „Ich habe mit etwa 100 solchen Patienten gesprochen. ... Sie erzählten mir, daß sie in den dreieinviertel oder weniger Minuten, bevor sie wiederbelebt wurden, alle einen tiefen, angenehmen, friedlichen Schlaf hatten.“ Sie erinnerten sich an nichts.

      Weshalb gibt es solch widersprüchliche Berichte? Was geschieht wirklich mit uns, wenn wir sterben?

      Weiterleben nachdem Tod?

      „Die Angehörigen der meisten Kulturkreise glauben, daß beim Tod etwas den Körper verläßt und weiterlebt“, heißt es in dem Buch Funeral Customs the World Over (Bestattungsbräuche in aller Welt). Die Frage ist jedoch: Wo hat diese Auffassung ihren Ursprung? Wird sie in der Bibel gelehrt?

      In der oben zitierten Zeitschrift Presbyterian Life, in der die allgemeine Vorstellung von der Seele beschrieben wurde, wird auf den Ursprung dieser Glaubenslehre hingewiesen. Es wird dort erklärt: „Die Unsterblichkeit der Seele ist eine griechische Vorstellung, die in alten Mysterienkulten gebildet und von dem [griechischen] Philosophen Platon vervollkommnet wurde.“ Dr. Moody, der für das, was ihm wiederbelebte Patienten erzählten, Parallelen in Schriften des Altertums suchte, schreibt: „Der Philosoph Platon hat uns Beschreibungen von Begebenheiten hinterlassen, die den Erlebnissen an der Grenze zum Tod sehr ähnlich sind.“

      Unterstützt denn nicht auch die Bibel die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele? Moody mußte zugeben, daß dies nicht der Fall ist. Und die Zeitschrift Presbyterian Life betonte, daß „nichts in der Heiligen Schrift die Vorstellung stützt, die Seelen hätten ,eine unsterbliche Existenz‘“.

      Übereinstimmend damit heißt es in der Jewish Encyclopedia: „Der Glaube an das Weiterleben der Seele nach dem Tod des Leibes ist mehr eine Sache philosophischer oder theologischer Spekulation als des einfachen Glaubens, und es wird folglich nirgendwo ausdrücklich in der Heiligen Schrift gelehrt“ (Kursivschrift von uns).

      Nein, die Seele ist kein eigenständiger Bestandteil des Menschen, der den Tod überleben kann. Die Bibel lehrt diese heidnische Vorstellung nicht, wie es in der New Catholic Encyclopedia erklärt wird: „Die Seele ist gemäß dem A[lten] T[estament] kein Teil des Menschen, sondern der ganze Mensch — der Mensch als ein lebendes Wesen. Im N[euen] T[estament] hat der Begriff eine ähnliche Bedeutung, und zwar bedeutet er hier das menschliche Leben: das Leben eines einzelnen, vernunftbegabten Wesens.“

      Man kann die Bibel so gründlich untersuchen, wie man will, man wird keinen Text finden, der besagt, die Seele sei unsterblich oder sie überlebe den Tod einer Person. Man wird jedoch viele Bibeltexte finden, in denen gesagt wird, daß die Seele stirbt oder sterblich ist. Zum Beispiel heißt es in Hesekiel 18:4, 20: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“

      Die Bibel lehrt somit nicht, daß der Tod die Schwelle zum Jenseits sei. Diese Lehre ist eine Lüge. In der Zeitschrift Psychology Today vom Juli 1977 war diesbezüglich folgendes zu lesen: „Vor Jahrtausenden sagte eine Schlange zu einer gewissen jungen Dame: ‚Ihr werdet bestimmt nicht sterben.‘ Seit jener Zeit scheinen wir dieser ersten Lüge zu glauben oder glauben zu wollen.“ (Siehe 1. Mose 3:4.) In Wirklichkeit ist der Tod ein schrecklicher Feind — er ist das Ende des Lebens, Nichtexistenz (1. Kor. 15:26).

      Wie kommt es dann aber, daß einige Personen nach ihrer Wiederbelebung von einem Leben nach dem „Tod“ berichten? Gewiß haben sie nicht alle gelogen.

      Mögliche Erklärungen

      Von Jugend an ist vielen Menschen der Glaube an ein Leben nach dem Tod eingeimpft worden, und so ist die Vorstellung von der Unsterblichkeit tief in ihrem Sinn verankert. Dr. Nathan Schnaper, der mit vielen wiederbelebten Patienten Kontakt hat, tut ihre Geschichten als psychologische Phantastereien ab. „Diese Menschen erleben ein Vakuum“, sagt er, „und psychologisch können wir ein Vakuum nicht verkraften. Es ist eine Leere, die gefüllt werden muß, und so erfinden sie diese Erlebnisse.“

      Damit soll nicht gesagt sein, daß sie dies absichtlich tun. Bedeutsamerweise haben auch Patienten, die unter dem Einfluß von Medikamenten standen, von Halluzinationen und „Ausleibigkeitserlebnissen“ berichtet. Außerdem werden in den kritischen Minuten, in denen ein Patient dem Tode nahe ist — wenn sein Herz aufhört, Blut zu pumpen, aber noch keine Zellen abgestorben sind —, durch den Sauerstoffmangel im Gehirn außerordentliche Wirkungen hervorgerufen. Personen, die sich dann wieder erholen, mögen lediglich von den Folgen dieses veränderten Zustands berichten. Julian DeVries, Autor medizinischer Artikel für die Zeitschrift Arizona Republic, macht diese Faktoren für die berichteten Erlebnisse verantwortlich.

      „Wenn die physische Leistungsfähigkeit ihren tiefsten Stand erreicht hat“, schreibt er, „wie zum Beispiel unter Narkose oder infolge einer Krankheit oder einer Verletzung, läßt die automatische Kontrolle der Körperfunktionen entsprechend nach. Es werden dann die Neurohormone und die Katecholamine des Nervensystems freigelassen und in unkontrollierter Menge ausgeschüttet. Das führt unter anderem zu einer Halluzination, die nach Wiedererlangen des Bewußtseins als Tod und Rückkehr ins Leben gedeutet wird.“

      Unbeantwortete Fragen

      Die obigen Gedanken erklären jedoch nicht, wieso gewisse Patienten nach der Erweckung vom Scheintod über gewisse Vorgänge Bescheid wußten, die sich ereigneten, während sie bewußtlos waren. Dr. Moody sagte dazu: „Wenn Herr Müller Ihnen erzählt, sein Geist habe an der Decke geschwebt, und dann beschreibt, wer alles im Raum war und was dort geschah, dann bleibt einem anscheinend nichts anderes übrig, als ihm zu glauben.“ Wie läßt sich dieses bemerkenswerte Wissen wiederbelebter Patienten erklären?

      Und wenn der Tod das Ende des Lebens ist, wie wird dann die von Gott verheißene Hoffnung auf ewiges Leben verwirklicht werden? Wie kann sich jemand des Lebens erfreuen, nachdem er gestorben ist?

      Mit diesen Fragen wollen wir uns nun beschäftigen.

      [Bild auf Seite 8]

      „Es [ging] durch einen dunklen Tunnel, und dahinter kam ich in eine strahlende Helle.“

  • Offenbarungen aus einer anderen Welt?
    Erwachet! 1979 | 22. Oktober
    • Offenbarungen aus einer anderen Welt?

      „OFFENBARUNGEN“, die aus „einer anderen Welt“ stammen, sind einfach zu weit verbreitet, als daß man sie ignorieren könnte. Gewöhnlich handelt es sich dabei um angebliche Mitteilungen von Verstorbenen an Personen, die sie zu ihren Lebzeiten kannten. W. L. Mackenzie King, der 20 Jahre lang Premierminister von Kanada war, behauptete in seinen Tagebüchern, solche Offenbarungen empfangen zu haben. Die Zeitung Toronto Star berichtete am 3. Januar 1979:

      „In seinen Visionen und Séancen hatte er unter anderem Verbindung zu seiner vor langem verstorbenen verehrten Mutter, zu Hitler und zu US-Präsident Franklin Roosevelt.

      Am 29. August 1948 schrieb King in Kingsmere seinem Wohnsitz in den Gatineau Hills nördlich von Ottawa, er habe eine Vision von dem deutschen Diktator Adolf Hitler gehabt, der auf etwas gelaufen sei, was ,aussah wie meine Steppdecke, und an der Oberseite Reihen von Knopfverschlüssen anbrachte‘.

      Alle seine ,Gespräche‘ und ,Visionen‘ sind in seinen Tagebüchern aufgezeichnet.“

      James Albert Pike, in den 1950er und 1960er Jahren ein prominenter Bischof der Episkopalkirche, empfing ebenfalls Offenbarungen aus „einer anderen Welt“. Die Mitteilungen, die er mit Hilfe eines Geistermediums erhielt, stammten angeblich von seinem toten Sohn Jim. In der Zeitschrift Look berichtete Pike die folgende Unterhaltung mit Jim:

      „‚Ich danke dir, Jim‘, antwortete ich. ‚... ich werde deine Mutter anrufen und ihr erzählen, was hier vor sich geht.‘

      ,Gut‘, war die Antwort, ,ich möchte, daß sie weiß — daß sie weiß, daß ich sie wirklich liebe, daß ich am Leben bin.‘

      ,Sie glaubt das, Jim‘, erwiderte ich beruhigend. ,Sie hat es die ganze Zeit geglaubt. Wie ist es denn übrigens mit deiner neuen Situation? Bist du ... allein oder —‘

      ‚Ich bin von Scharen von Menschen umgeben, und es ist so, als würde ich von Händen emporgehoben‘, hörte ich — und nach einer Pause: ,Ich war so unglücklich, bis ich dir alles erzählen konnte.‘“

      Es gibt viele Berichte über Gespräche wie dieses, wie es auch ähnliche Berichte von Personen gibt, die aus dem Scheintod zurückgeholt wurden. Offenbar erhielten diese Personen Mitteilungen von irgend jemandem. Sie erhielten sie jedoch nicht von den Verstorbenen! Die Bibel gibt dies sehr deutlich zu verstehen, wenn sie sagt: „Die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden; aber was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Pred. 9:5). Der Tod ist kein Übergang vom Leben im Diesseits zum Leben im Jenseits.

      Wer ist aber dann für diese Offenbarungen aus „einer anderen Welt“ verantwortlich?

      Unterstützer der ersten Lüge

      Erinnerst du dich, was Gott dem ersten Menschen als Strafe für Ungehorsam in Aussicht stellte? Er sagte: „Du [wirst] bestimmt sterben“ (1. Mose 2:17; 3:3). Doch die ‘Urschlange, die Teufel und Satan genannt wird und die die ganze bewohnte Erde irreführt’, sagte zu Eva: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben“ (Offb. 12:9; 1. Mose 3:4). Sollten wir daher überrascht sein, daß der rebellische Engel Satan sowie die anderen Engel, die sich ihm in seiner Rebellion gegen Gott anschlossen, die Lüge in Umlauf setzten, daß die Menschen, wenn sie Gottes Gebot nicht gehorchten, in Wirklichkeit nicht sterben, sondern am Leben bleiben würden?

      Das haben sie durch die Lehre getan, daß beim Tod des menschlichen Körpers die „Seele“ in einem Geisterreich weiterlebe. Um dies zu bekräftigen, statten sie Zauberer, Geistermedien und Wahrsager mit besonderen Kenntnissen aus, die von den abgeschiedenen Seelen oder Geistern der Verstorbenen zu stammen scheinen. Doch Jehova Gott hat sein Volk vor dieser bösen Täuschung zu schützen versucht. Als die Israeliten im Begriff waren, in das Land Kanaan einzuziehen, gebot er ihnen:

      „Du [sollst] nicht lernen, gemäß den Abscheulichkeiten jener Nationen zu tun. Es sollte sich in dir nicht jemand finden, ... der sich mit Wahrsagerei beschäftigt, der Magie treibt, oder jemand, der nach Omen ausschaut, oder ein Zauberer oder einer, der andere mit einem Bannspruch bindet, oder jemand, der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt. Denn jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (5. Mose 18:9-12; 3. Mose 19:31; 20:6, 27).

      Gottes Diener wurden jedoch wiederholt von Personen, die Satan benutzte, um die Lüge von der Unsterblichkeit des Menschen zu verbreiten, versucht, wie es in der Bibel heißt: „Sie [werden] zu euch sagen: ,Befraget die Totengeister und Wahrsagegeister, die da flüstern und murmeln! Soll nicht ein Volk seine Ahnengeister befragen, die Toten für die Lebendigen?‘“ Was sollte man solchen Personen erwidern? „‚Zur Weisung und zur Offenbarung!‘ Wenn sie nicht also sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte.“ Mit anderen Worten: „Hört auf das, was Gott euch offenbart. Hört nicht auf Geistermedien — was sie euch sagen, bringt euch Unheil“ (Jes. 8:19, 20, Zürcher Bibel; Today’s English Version).

      Jemand mag nun erwidern: „Unterstützt nicht die Bibel selbst die Ansicht, daß die Lebenden die Toten befragen können? Erhielt nicht König Saul Auskünfte von dem verstorbenen Propheten Samuel?“ Wir wollen sehen.

      König Saul befragt die Toten

      Saul kannte Gottes Gesetz über Geistermedien und Wahrsager. Der Bericht über seine Totenbefragung wird daher mit den Worten eingeleitet: „Nun war Samuel ja gestorben, und ganz Israel hatte dann um ihn geklagt und ihn in Rama, seiner eigenen Stadt, begraben. Was Saul betrifft, er hatte die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen aus dem Lande entfernt“ (1. Sam. 28:3).

      Im 40. Jahr der Regierung Sauls entstand jedoch eine verzweifelte Situation. Die Philister rückten mit einer großen Streitmacht gegen das israelitische Heer vor, das am Berg Gilboa im Tal Jesreel lagerte. Saul war sehr besorgt. Da er Jehovas Gesetze übertreten hatte, reagierte Jehova nicht mehr auf seine Bitten. Der Prophet Samuel, der kurz zuvor gestorben war, hatte sich in letzter Zeit geweigert, Saul zu empfangen. In dieser verzweifelten Situation suchte Saul nach einem Geistermedium, um Anleitung zu erhalten.

      Er erfuhr von seinen Dienern, daß ein solches Medium in der 16 Kilometer entfernten Stadt En-Dor lebte, nicht weit entfernt von den Philistern, die in Sunem lagerten. Saul verkleidete sich daher und machte sich unter dem Schutz der Nacht mit zweien seiner Männer auf den gefährlichen Weg nach En-Dor. Er fand die Frau, und nachdem er ihr die Zusicherung gegeben hatte, sie nicht wegen ihrer von Gott verurteilten Kunst anzuklagen, erklärte sie sich bereit, mit dem verstorbenen Samuel in Verbindung zu treten (1. Sam. 28:4-12). Im Verlauf der Sitzung erscheint „Samuel“, und das Geistermedium beschreibt ihn dem König:

      „‚Einen Gott sah ich aus der Erde heraufkommen.‘ Sogleich sprach er [Saul] zu ihr: ,Was ist seine Gestalt?‘, worauf sie sprach: ,Es ist ein alter Mann, der heraufkommt, und er hat sich mit einem ärmellosen Obergewand bedeckt.‘ Da erkannte Saul, daß es ,Samuel‘ sei, und er ging daran, sich mit seinem Angesicht tief zur Erde zu beugen und sich niederzuwerfen.

      Und ,Samuel‘ begann zu Saul zu sprechen: ,Warum hast du mich beunruhigt, indem du mich heraufbringen läßt?‘ Darauf sprach Saul: ,Ich bin in sehr beengter Lage, da die Philister gegen mich kämpfen, und Gott selbst ist von mir gewichen und hat mir nicht mehr geantwortet ...‘ Und ,Samuel‘ sprach weiter: ,Warum fragst du mich denn, da doch Jehova selbst von dir gewichen ist ...?‘“ (1. Sam. 28:13-16).

      Lehrt die Bibel hier, daß diese Frau tatsächlich Samuel in irgendeiner geistigen Form zurückbrachte? Oder sah ihr von Dämonen beeinflußter Sinn lediglich eine Darstellung Samuels?

      Samuel oder nicht?

      Denke daran, daß Gottes Gesetz Geistermedien verurteilte, indem es sagte: „Wendet euch nicht den Geistermedien zu, und zieht nicht berufsmäßige Vorhersager von Ereignissen zu Rate, so daß ihr durch sie unrein werdet. Ich bin Jehova, euer Gott.“ „Ich werde bestimmt mein Angesicht gegen diese Seele richten und sie von den Reihen ihres Volkes abschneiden. Und was einen Mann oder eine Frau betrifft, in denen sich ein Mediumsgeist oder Geist der Vorhersage findet, sie sollten unweigerlich zu Tode gebracht werden“ (3. Mose 19:31; 20:6, 27).

      Gott, der Allmächtige, war also offensichtlich strikt gegen alle spiritistischen Bräuche. Und wie bereits erwähnt, hatte sich Saul wegen seines Ungehorsams Gottes Mißfallen zugezogen, weshalb Gott es ablehnte, mit ihm in Verbindung zu treten. Selbst wenn ein Geistermedium mit den Toten Kontakt aufnehmen könnte, würde sich die Frage erheben, ob ein Medium in der Lage gewesen wäre, Gott zu zwingen, Saul durch den verstorbenen Samuel eine Botschaft zukommen zu lassen. Ist ein Geistermedium stärker als Gott?

      Beachte auch folgendes: Gottes Prophet Samuel war zu seinen Lebzeiten strikt gegen Geistermedien. Da er sich an Gottes Gesetz hielt, sorgte er dafür, daß sie zu Tode gebracht wurden. Sollte man nun annehmen, daß er, während er tot war, sich von einem Geistermedium zu einem Treffen mit Saul bewegen ließ? Wenn sich Samuel zu seinen Lebzeiten weigerte, mit Saul zu sprechen, konnte ihn dann ein verurteiltes Medium dazu bringen, dies nach seinem Tod zu tun?

      Außerdem: Warum verurteilte Gottes Gesetz das Befragen der Toten als etwas ‘Unreines’, ‘Verabscheuungswürdiges’ und Todeswürdiges? Könnte man dadurch wirklich mit verstorbenen Angehörigen in Verbindung treten, weshalb würde dann ein Gott der Liebe dies als ein schreckliches Vergehen bezeichnen? Weshalb sollte er die Lebenden daran hindern wollen, tröstende Botschaften von den Verstorbenen zu erhalten?

      Nein, offensichtlich war es nicht Samuel, den das Geistermedium von En-Dor heraufbeschwor. Samuel war tot, und gemäß der Bibel ‘kehrt’ ein Mensch bei seinem Tod ‘zu seinem Erdboden zurück; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich’ (Ps. 146:4). In Wirklichkeit stammte die Stimme von einem bösen Geistwesen, einem Engel Satans, der in Samuels Rolle geschlüpft war. Diese mächtigen, unsichtbaren Agenten Satans haben durch diese und ähnliche Methoden jahrtausendelang Satans Lüge von der Unsterblichkeit des Menschen gefördert.

      Quelle des Wissens

      Wenn somit gewisse Patienten, die in einem todesnahen Zustand wiederbelebt wurden, von Vorgängen wissen, die sich abspielten, während sie „tot“ waren, so ist dies möglicherweise auf Träume zurückzuführen, die sie hatten, als sie bewußtlos wurden oder als sie aus der Bewußtlosigkeit aufwachten. Es kann aber auch sein, daß die Patienten, da sie nicht in geistiger Form lebendig waren, um diese Dinge sehen zu können, ihr Wissen aus der gleichen Quelle haben wie das Geistermedium von En-Dor. In ihrer kritischen Situation nahe dem Tod, während ihre Lebenskraft verebbte, übermittelten ihnen die Dämonen Informationen, die sie nicht auf normalem Wege erhalten haben konnten.

      Wir sollten nicht überrascht sein, daß Satan mit solch betrügerischen Methoden arbeitet. „Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an“, warnt uns die Bibel. Auch lesen wir: „Der Gott dieses Systems der Dinge [hat] den Sinn der Ungläubigen verblendet ..., damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus ... nicht hindurchstrahle“ (2. Kor. 11:14; 4:4).

      „Ungläubige“, die beispielsweise ablehnen, was die Bibel über den Tod sagt, und statt dessen heidnischen Philosophien Glauben schenken, werden gegenüber der „herrlichen guten Botschaft“ verblendet bleiben. Dennoch magst du fragen: „Wenn der Tod wirklich das Ende ist, wie die Bibel sagt, wie wird es dann möglich sein, ewiges Leben zu erlangen? Wie kann jemand leben, nachdem er gestorben ist?“

      [Herausgestellter Text auf Seite 12]

      WÄHREND IHRE LEBENSKRAFT VEREBBTE, ÜBERMITTELTEN IHNEN DIE DÄMONEN INFORMATIONEN, DIE SIE NICHT AUF NORMALEM WEGE ERHALTEN HABEN KONNTEN.

      [Bild auf Seite 10]

      „In seinen Visionen und Séancen hatte er unter anderem Verbindung ... zu Hitler und ... Roosevelt.“

      W. L. Mackenzie King

  • Leben nach dem Tod — eine zuverlässige Hoffnung
    Erwachet! 1979 | 22. Oktober
    • Leben nach dem Tod — eine zuverlässige Hoffnung

      EINIGE Menschen hoffen, daß die medizinische Wissenschaft eines Tages Verstorbene zum Leben erwecken kann. Sie mögen fragen: Wenn doch Personen, die in einer Schneeverwehung zusammengebrochen oder in einem eiskalten Fluß „ertrunken“ sind, wiederbelebt werden konnten, nachdem sie stundenlang „tot“ waren, könnte dann nicht jemand wiederbelebt werden, nachdem er viele Jahre lang eingefroren war? Die Erkenntnisse einer neuen Wissenschaft, der Kryobiologie, haben einige veranlaßt, optimistisch zu sein.

      Die Kryobiologie ist ein Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Einwirkung sehr tiefer Temperaturen auf Zellen oder Organismen befaßt. Zum Beispiel wurde einmal ein Katzengehirn bei -19 °C sechs Monate lang eingefroren, und drei Stunden nachdem es aufgetaut worden war, wurde wieder normale Gehirntätigkeit registriert. Auch ist es heute üblich geworden, Haut, die Hornhaut des Auges, Nervengewebe und Knochen einzufrieren, um sie später wieder verwenden zu können. Einige, die hoffen, daß in der Zukunft bestimmte Krankheiten geheilt werden können und daß der Prozeß des Alterns aufgehalten werden kann, bereiten sich heute schon auf diese Zeit vor. Wie?

      Sie lassen ihren Körper beim Tod einfrieren in der Hoffnung, daß sie zum Leben zurückgebracht werden können, wenn für die Krankheit, die ihren Tod verursacht hat, eine Heilmethode entwickelt worden ist. Man nennt dieses Verfahren Kryonik. Dutzende von Personen haben sich bereits einfrieren lassen. In Kalifornien haben sich in der Gegend von San Francisco Bay mindestens 45 weitere Personen für dieses Verfahren vormerken lassen.

      Der Leichnam, der eingefroren werden soll, wird an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, bevor der vollständige biologische Tod eingetreten ist. Dadurch wird der Sauerstofftransport im Blut aufrechterhalten. Der Leichnam wird dann allmählich unterkühlt, und das Blut wird durch eine Flüssigkeit ersetzt, die nicht gefrieren kann. Darauf wird er in einen Tiefkühlbehälter gelegt, der mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist, und auf die extrem niedrige Temperatur von -196 °C abgekühlt. Dieser Vorgang ist sehr teuer, und auch die Wartungskosten sind hoch. Doch viele sind bereit, diese Kosten auf sich zu nehmen, in der Hoffnung, wiederbelebt zu werden und für immer am Leben zu bleiben, nachdem die medizinische Wissenschaft das Problem der Krankheiten und des Alterns gelöst haben wird.

      Wie solide ist jedoch die Hoffnung, auf diese Weise ins Leben zurückzukehren? Heute ist der Mensch nicht in der Lage, die eingefrorenen Verstorbenen wieder zum Leben zu bringen. Gibt es einen vernünftigen Grund dafür, zu glauben, daß dies später möglich sein wird?

      Tatsächlich können die Toten zum Leben erweckt werden, ganz gleich, ob sie eingefroren worden sind oder nicht. So etwas ist bereits in der Vergangenheit geschehen, und es gab dabei Hunderte von Augenzeugen.

      Grund zur Zuversicht

      Wie die Bibel berichtet, wurde der Mensch Jesus Christus von religiösen Gegnern zu Tode gebracht. Doch am dritten Tag danach wurde er auferweckt. Am Tag seiner Auferstehung erschien er gemäß dem Bibelbericht bei fünf Gelegenheiten verschiedenen Jüngern (Matth. 28:1-15; Joh. 20:11-25; Luk. 24:13-43). In den darauffolgenden Tagen zeigte er sich ihnen mehrmals, einmal sogar über 500 Jüngern (Joh. 20:26-29; 21:1-19; 1. Kor. 15:3-7). Welche Wirkung hatte dies?

      Als Jesus getötet wurde, waren seine Jünger entmutigt und trauerten. Doch als sie den absoluten Beweis dafür erhalten hatten, daß er auferweckt worden war, waren sie überglücklich und hatten den Mut, diese wunderbare Botschaft zu predigen. Sie verkündigten sie trotz der mörderischen Verfolgung von seiten ihrer religiösen Gegner (Apg. 4:1-3, 33; 17:18). Frage dich nun: Wäre Jesus nicht wirklich auferweckt worden, hätten dann Hunderte von Menschen ihr Leben riskiert — und einige starben auch sogar als Märtyrer —, um diese Botschaft zu verkündigen? (Apg. 7:55-59). Die ersten Jünger Christi hatten sogar noch mehr Beweise dafür, daß die Toten zum Leben zurückkehren können.

      Andere Auferweckungen

      In dem Teil der Heiligen Schrift, der ihnen damals zur Verfügung stand, sind drei Fälle von Auferweckungen aufgezeichnet (1. Kö. 17:17-23; 2. Kö. 4:17-37; 13:20, 21). Die Jünger hatten allen Grund, diesen Berichten Glauben zu schenken, denn Jesus Christus betonte wiederholt die Wahrhaftigkeit der Schriften. Und er selbst sagte seinen Nachfolgern: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Joh. 5:28, 29). Einige seiner Nachfolger waren sogar Augenzeugen von drei Auferweckungen, die Jesus vollbrachte und die seiner obigen Verheißung Nachdruck und Glaubwürdigkeit verliehen (Luk. 7:11-17; 8:49-56; Joh. 11:1-44).

      Die letzte dieser Auferweckungen bewirkte Jesus kurze Zeit vor seinem eigenen Tod. Jesus war jenseits des Jordan, in Peräa, tätig gewesen. Dort erfuhr er, daß in Judäa sein Freund Lazarus, der Bruder von Maria und Martha (Marta), krank war. Zwei Tage nachdem er die Nachricht erhalten hatte, sagte er zu seinen Jüngern: „Wir gehen nach Judäa zurück!“ Weiter heißt es in dem Bibelbericht:

      „Als Jesus nach Bethanien [der Heimatstadt des Lazarus] kam, lag Lazarus schon vier Tage im Grab. Das Dorf war keine drei Kilometer von Jerusalem entfernt, und viele Juden hatten Marta und Maria aufgesucht, um die beiden zu trösten. ...

      Als Maria zu Jesus kam und ihn sah, warf sie sich vor ihm nieder. ,Wenn du bei uns gewesen wärst, hätte mein Bruder nicht sterben müssen‘. sagte sie zu ihm. Jesus sah sie weinen; auch die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten. Er wurde zornig und war sehr erregt. ,Wo liegt er?‘ fragte er. ...

      Er ging zum Grab. Es bestand aus einer Höhle, und der Eingang war mit einem Stein verschlossen. ‚Nehmt den Stein weg!‘ befahl er. Marta, die Schwester des Toten, wandte ein: ,Herr, es riecht doch schon! Er liegt seit vier Tagen im Grab.‘ Jesus sagte zu ihr: ,Ich habe dir doch gesagt, daß du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst, wenn du nur Vertrauen hast.‘ Sie nahmen den Stein weg. Jesus blickte zum Himmel auf und sagte: ,Ich danke dir, Vater, daß du meine Bitte erfüllst. Ich weiß, daß du mich immer hörst. Aber wegen der Leute hier spreche ich es aus — damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.‘ Nach diesen Worten rief er laut: ,Lazarus, komm heraus!‘ Der Tote kam heraus. Seine Hände und Füße waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Leichentuch verhüllt. Jesus sagte: ,Nehmt ihm das ab, damit er weggehen kann!‘“ (Joh. 11:7-44, „Die Gute Nachricht“).

      Wir haben wirklich allen Grund zu glauben, daß die Toten auferweckt werden können. Gewiß ist Gott, der den Menschen ursprünglich erschaffen hat und den Jesus in seinem Gebet anflehte, so weise und mächtig, daß er die Toten auferwecken kann. Es ist nicht nötig, daß Leichname in eingefrorenem Zustand aufbewahrt werden. Gott kann auch jemanden, dessen Leib bereits verwest ist, auferwecken, wie er es bei Lazarus tat, und wenn sich ein Leichnam vollständig zersetzt hat, kann er einen völlig neuen Leib schaffen und den Betreffenden ins Leben zurückrufen.

      Doch überlege nun: In welchem Zustand befand sich Lazarus in den vier Tagen, in denen er tot war und im Grab lag? Andere Verstorbene befinden sich in dem gleichen Zustand. Wir können daher etwas aus dem Erlebnis des Lazarus lernen.

      Bewußte Existenz oder nicht?

      Die Bibel sagt nichts darüber, daß Lazarus während dieser vier Tage irgendwo bei Bewußtsein weiterexistiert hätte. Wäre er im Himmel gewesen, so hätte er bestimmt etwas über die vielen wunderbaren himmlischen Dinge erzählt, für die sich Menschen interessieren. Er sagte jedoch nichts darüber. Und wäre er wirklich im Himmel gewesen, dann wäre es bestimmt nicht nett von seinem Freund Jesus gewesen, ihn plötzlich von dort auf die Erde zurückzuholen.

      Der Grund, weshalb Lazarus nichts über das erzählte, was er während jener vier Tage tat, ist, daß er nichts zu berichten wußte. Er war ohne Bewußtsein. Es hatte kein Teil von ihm überlebt und woanders weitergelebt. Er war im Scheol, im allgemeinen Grab der Menschheit, wo es „kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit“ gibt. Er war wirklich tot, denn die Bibel erklärt: „Was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Pred. 9:5, 10).

      Wie einfach und deutlich ist doch die Lehre der Bibel! Der Mensch selbst ist eine Seele, und wenn jemand stirbt, ist er eine „tote Seele“ (4. Mose 6:6). Er ist nicht mehr am Leben; er ist ohne Bewußtsein. Doch Gott, der Allmächtige, kann diese Person auferwecken, er kann sie wieder zum Leben bringen. Die Kirchen der Christenheit haben viel Verwirrung gestiftet, indem sie die heidnische Lehre von der Unsterblichkeit der Seele annahmen. Auf diese Verwirrung wurde in der protestantischen Zeitschrift Theology Today aufmerksam gemacht. Es hieß dort:

      „Wenn die Seele bereits in himmlischer Glückseligkeit ist (oder bereits zu Recht in der Hölle schmort), wieso soll dann noch etwas anderes nötig sein? Welchen Sinn hat dann die Wiederkehr Christi oder die Erneuerung des Universums? Dieser innere Widerspruch hat die Christen all die Jahrhunderte hindurch geplagt.“

      Zu einer ähnlichen Feststellung kam der katholische Priester Ray T. Bosler:

      „Was geschieht in der Zeit unmittelbar nach dem Tod bis zur Auferstehung? ... Unsere Theologen sind sich nicht darüber einig, in welchem Zustand die Heiligen bis zur Auferstehung existieren. ...

      Unsere liturgischen Gebete für Beerdigungen sind ein Spiegelbild dieses Zwiespalts. Wir frohlocken, daß unsere Verstorbenen sich bereits in gewisser Weise des Lebens der Auferstehung erfreuen, und doch beten wir darum, daß sie am letzten Tag auferweckt werden mögen. Wir können nur demütig zugeben, daß wir nicht wissen, was uns beim Tod erwartet.“

      Die Bibel gibt uns jedoch eine Antwort. Die Verwirrung und Ungewißheit, die in den Kirchen herrscht, ist völlig unnötig. Dadurch wird nur Schaden angerichtet. Millionen Menschen, die glauben, daß der Tod die Schwelle zu einem anderen Leben ist, werden der Täuschung durch böse Geister ausgesetzt, die sich als Personen ausgeben, die gestorben sind. Auf der ganzen Erde leben viele Menschen in Furcht vor diesen angeblichen Geistern der Verstorbenen.

      Die biblische Lehre von der Auferstehung dagegen kann den Menschen echte Hoffnung, Trost und Mut geben.

      Eine lebendige Hoffnung, die zur Tat anspornt

      Der leidende Hiob, der die Frage aufwarf: „Wenn ein körperlich tauglicher Mann stirbt, kann er wieder leben?“, erklärte, daß er durch die Auferstehungshoffnung getröstet wurde, denn er sagte zu Gott: „Du wirst rufen, und ich selbst werde dir antworten“ (Hiob 14:14, 15). Auch die ersten Christen wurden durch diese Hoffnung gestärkt. Sie gab ihnen den Mut, eher den hungrigen Löwen in den römischen Arenen gegenüberzutreten, als sich am Kaiserkult zu beteiligen und dadurch Gottes Gesetz zu übertreten.

      Die Auferstehungshoffnung hat auch in der Neuzeit Christen zur Tat angespornt. Zum Beispiel ließen sich Christen im Dritten Reich lieber hinrichten, als Hitlers teuflische Kriegspläne zu unterstützen und dadurch Gottes Gesetz zu übertreten. Beachte, was ein solcher Christ in seinem Abschiedsbrief an seine Frau schrieb und welche Kraft er aus der Auferstehungshoffnung schöpfte:

      „Meine liebe Erna!

      Es ist heute meine letzte Nacht, nachdem ich mein Urteil verlesen bekommen habe und meine letzte Mahlzeit gegessen. So wird nun mein Leben erfüllt sein, wenn Du diesen Brief in Händen haben wirst ... wir wissen, daß dem Tode der Stachel und dem Grabe der Sieg genommen ist. ...

      Und so blicke ich nochmals in deine klaren, strahlenden Augen und verscheuche den letzten Kummer aus Deinem Herzen. Hebe trotz des Schmerzes Dein Haupt empor und frohlocke, nicht über den Tod, sondern über das Leben, das Gott denen geben wird, die ihn lieben!

      Es grüßt dich in Liebe und treuer Freundschaft Dein Dich liebender Mann.“

      Auch ein dreizehnjähriges deutsches Mädchen, das Leukämie hatte, brachte zum Ausdruck, welch eine machtvolle Kraft die Auferstehungshoffnung in ihrem Leben war. Der Chefarzt sagte über sie: „In meiner langen Praxis ist mir noch nicht ein solcher Fall passiert, daß ein Kind, nachdem es erfahren hatte, daß es sterben müsse, so fröhlich war.“ Wie kam dies? Sie erklärte dies in einem Brief, der bei ihrer Beerdigung vorgelesen wurde:

      „Meine große Hoffnung ist nicht, daß ich im Himmel irgendwo als Geist umherschwebe, nein, sondern ich ruhe im Grabe bis nach Harmagedon, und wenn mich der große Lebengeber (Jehova) für würdig erachtet, gibt er mir eine Auferstehung, richtig in Fleisch und Blut als Mensch auf einer gereinigten, paradiesischen Erde in Wonne und Glück; und seht, darum ist mir das Sterben auch nicht schwergefallen; könnt Ihr das verstehen?“

      Setze dich mit Christen in Verbindung, die einen solch starken Glauben haben. Wir laden dich ein, Jehovas Zeugen an deinem Wohnort aufzusuchen. Um die Anschrift ihrer am nächsten gelegenen Versammlungsstätte zu erfahren, schreibe bitte an die Herausgeber der Zeitschrift Erwachet! Wir sind gern bereit, sie dir mitzuteilen. Jehovas Zeugen würden sich freuen, dir zu helfen, von der „Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügen kann, ... verheißen hat“, mehr zu erfahren (Tit. 1:2). Wir sind überzeugt, daß es dir Freude bereiten wird, mit ihnen über die biblische Auferstehungshoffnung zu sprechen.

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