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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Österreich: Kirchen auf dem Rückzug
  • Untaugliche Lebensgemeinschaft
  • Finanzkrise
  • Breakdance-Spleen
  • Ein offenes Wort
  • Kurze Sätze sind besser
  • „Teure“ Bluttransfusion
  • Ratlose Eltern
  • „Überlebensprobleme“
Erwachet! 1984
g84 22. 10. S. 30-31

Wir beobachten die Welt

Österreich: Kirchen auf dem Rückzug

● Die Ergebnisse der Volkszählung 1981 zeigen, daß „der prozentuelle Anteil der Katholiken an Österreichs Bevölkerung von 87,4 auf 84,3 Prozent gesunken“ ist, meldete die katholische Publikation Herder Korrespondenz (6/84). Der Mitgliederrückgang gegenüber den Volkszählungsergebnissen von 1971 sei aber „immer noch relativ geringer“ als der der evangelisch-lutherischen Kirche (5 Prozent), der altkatholischen Kirche (5,4 Prozent), der evangelisch-reformierten Kirche (11,9 Prozent) und der Israelitischen Kultusgemeinde (15,8 Prozent). Lediglich die Zahl der Österreicher „ohne religiöses Bekenntnis“ ist um mehr als 4 Prozent angestiegen. Doch es gibt auch eine positive Zunahme in Österreich: Wie jeweils aus dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas hervorgeht, hatte diese Religionsgemeinschaft im gleichen Zeitraum eine 40prozentige Mehrung zu verzeichnen. Zur Zeit gibt es über 15 000 Zeugen Jehovas in Österreich.

Untaugliche Lebensgemeinschaft

● Ende der sechziger Jahre wurden Wohngemeinschaften aus Protest gegen die Gesellschaft gebildet. „Doch diese auf sexuelle Freizügigkeit fixierten Wohngemeinschaften erwiesen sich bald als untauglich“, berichtete die Wetterauer Zeitung. „Es gab ständig Reibereien, Eifersuchtsszenen, Kräche bis hin zu Tätlichkeiten. Es zeigte sich, daß der Mensch — zumindest unserer Gesellschaftsordnung — für solche Lebensformen nicht prädestiniert ist. Vor allem die Frauen konnten die Promiskuität seelisch nicht verkraften.“ Dies ist das Ergebnis einer Studie, die vom Psychologischen Institut I der Universität Hamburg erstellt wurde. Heute gebe es solche Wohngemeinschaften kaum noch.

Finanzkrise

● Markus Lusser, der Generaldirektor der Schweizerischen Nationalbank, hat kürzlich auf einer Tagung in Belgrad den Banken die Mitschuld an der internationalen Finanzkrise gegeben. Er setzte sich, wie die Schwäbische Zeitung hervorhob, für eine Erleichterung der Schuldenlast der Entwicklungsländer ein. Die entscheidenden Probleme, die der Schuldenkrise zugrunde lägen, seien nach wie vor ungelöst. Wenn eine geordnete Sanierung der Verhältnisse in den nächsten Jahren nicht gelinge, seien „Katastrophenszenarien aller Schattierungen von grau bis schwarz denkbar“. Zur Entstehung der Schuldenkrise hätten Entwicklungsländer, Banken und Industriestaaten beigetragen. Alle drei seien deshalb aufgerufen, zu der „sehr schwierigen Aufgabe“ der längerfristigen Überwindung der Probleme beizutragen.

Breakdance-Spleen

● Breakdance ist von der New York Times als die „größte Kulturrevolution der westlichen Hemisphäre seit Erfindung des Hula-Hoop“ bezeichnet worden. Nun hat er auch den Weg in deutsche Bahnhofshallen, Fußgängerzonen und Einkaufszentren gefunden. Breakdance ist eine Mischung aus Gymnastik, Karate und Akrobatik und hat vor nahezu zehn Jahren in den schwarzen Ghettos von New York seinen Anfang genommen. Es gibt unzählige Tanzvarianten, doch im allgemeinen wirbeln die Tänzer umher, zuckend mit Armen, Schultern, Kopf oder Rücken zur Begleitung heftiger Rhythmen oder zum „Rap“, dem „rockigen Sprechgesang der Discjockeys“. Mädchen „fahren total ab auf gute Tänzer“, meinte der 15jährige Breakdancer Guido aus Hamburg gemäß einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Lange würde der „Spaß“ ohnehin nicht mehr dauern. „Wenn das jeder Trottel kann, ist es vorbei“, sagte er. „Ich gebe dem Breakdance noch drei Monate.“

Ein offenes Wort

● „Über die Zukunft der Jugend in einer Zeit, die dem Weltende entgegengehe, machte sich Nationalrätin Leni Robert ihre Gedanken“, schreibt die Berner Zeitung. „Es gibt keinen Tag ohne Schreckensmeldung. Die Umwelt geht schleichend zugrunde. Wenn wir nicht radikal umdenken, ist der Untergang mit weltweiten Hungerskatastrophen und Rohstoffkriegen nicht aufzuhalten“, erklärte sie in einer Rede in Thun. Sie könne verstehen, daß viele Jugendliche die Hoffnung auf ihre Zukunft verlieren und sich nur als „winziges Schräubchen in einer riesigen Maschinerie“ empfinden.

„Aber die Jugendprobleme sind ein Ausdruck unserer Gesellschaftsprobleme“, sagte sie. „Die Unruhen schmerzen deshalb besonders, weil sie uns erinnern, wieweit wir wegen materieller Werte am Leben vorbeigelebt haben.“ Um der Jugend eine Zukunft geben zu wollen, müsse man die jungen Leute gern haben; ohne Liebe zum Mitmenschen und zur Natur bleibe der Jugend keine Zukunft. Sie warf der älteren Generation vor — besonders denen, die am „Hebel der Macht sitzen“ —, „Anzeichen des Weltuntergangs zu verdrängen und durch einen optimistischen Wachstumsrausch zu ersetzen“.

Kurze Sätze sind besser

● Wenn ein gesprochener Satz mehr als 13 Wörter umfaßt, können gut die Hälfte aller Erwachsenen nicht mehr folgen. Für siebenjährige Kinder ist die Grenze des Verstehens bereits bei acht Wörtern erreicht. Zu diesem Schluß gelangte man, so ist der Westdeutschen Allgemeinen zu entnehmen, am Institut für Kybernetik in Paderborn. Alle Redner sollten daraus Konsequenzen ziehen. Wenn eine Wortkette länger als 5,5 Sekunden ist, reißt buchstäblich der Faden. Die Sprechgeschwindigkeit sollte 2,5 Wörter pro Sekunde nicht überschreiten. Das Institut hatte in acht Jahren Versuche mit mehr als tausend Menschen gemacht.

„Teure“ Bluttransfusion

● Umgerechnet 8,5 Millionen DM Schmerzensgeld fordert der amerikanische Anwalt Daniel Gallagher von einem Laboratorium im kalifornischen San Jose. Gemäß einer Meldung der österreichischen Kronenzeitung ist der Anwalt nach einer dort durchgeführten Bluttransfusion an AIDS erkrankt. (Vergleiche Erwachet! vom 22. Juli 1983, Seite 30 und vom 8. Oktober 1983, Seite 29.)

Ratlose Eltern

● Eine negative Bestandsaufnahme machte das 9. Westdeutsche Psychotherapieseminar Anfang des Jahres in Aachen zu dem Thema „Kindsein heute“. „Oft ohnmächtig oder gar kapitulierend“, so hieß es gemäß dem Bonner General-Anzeiger, stehen „Eltern und Kinder den heutigen Zeiteinflüssen gegenüber: Abwertung alter Moralvorstellungen, widersprechende Erziehungsmethoden, Propagierung antiautoritärer Erziehung und der Selbstverwirklichung ‚mit sich schon zeigenden negativen Folgen‘, Reizüberflutung und Drogensucht in einer Gesellschaft zwischen Wohlstands- und Leistungsdenken einerseits, Aussteiger- und No-Future-Mentalität andererseits“. Die zahllosen „Elternratgeber“, die auf dem Büchermarkt sind, würden eher zur Verunsicherung der Eltern beitragen. Viele Eltern würden ratlos vor der Frage stehen, wie sie ihre Kinder richtig erziehen sollen.

„Überlebensprobleme“

● Die Methodisten, die ihren Ursprung auf John Wesley, einen Geistlichen der Kirche von England aus dem 18. Jahrhundert, zurückführen, werden dieses Jahr in Amerika ihre Zweihundertjahrfeier begehen. Welche Zukunftsaussichten haben sie, wenn sie in das dritte Jahrhundert ihres Bestehens eintreten? In der Broschüre The Exodus Into Our Third Century (Exodus in unser drittes Jahrhundert) schreibt James E. Magaw, ein Prediger der größten methodistischen Kirche, der neuneinhalb Millionen Mitglieder starken United Methodist Church: „Viele unserer Ortsgemeinden haben mit Überlebensproblemen zu kämpfen. Die Zahl der Mitglieder ist am Sinken, die Sonntagsschulen werden geschlossen, die Kosten wachsen, die Begeisterung ist abgekühlt, und eine innere Leere ist der ansteckende Zustand geworden, der die Qualität unserer Führung beeinflußt.“

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